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Die Zeit um Jesu Geburt

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Politisch stand das Gebiet der Juden unter der Herrschaft Roms und zwar schon seit über 60 Jahren. Im entfernten Rom regierte Kaiser Augustus.

In welchem Jahr Jesus tatsächlich geboren wurde, ist unklar geblieben. Angenommen wird die Zeit von 7 v.Chr. bis die Zeit 4 n.Chr. Dieses ergibt sich aus Hinweisen der Bibel auf das Zeitgeschehen und aus der sonstigen überlieferten Geschichtsschreibung zum Beispiel bezogen auf die Regierungszeit des Kaisers und anderer Zeitgenossen. Die Geschichtsschreibung außerhalb der Bibel hat die nach den Evangelien geschilderte spektakuläre Geburt Jesu nicht zur Kenntnis genommen. Lediglich der jüdische Geschichtsschreiber Josephus Flavius erwähnt Jesus in einem kurzen Satz gegen Ende des Jahrhunderts, dass er gelebt habe. Zu dem Zeitpunkt gab es allerdings schon viele christliche Gemeinden im Römischen Weltreich, so dass der, auf den die neue Religion zurückging, mindestens der Erwähnung bedurfte.

Aufgewachsen wird er mit mehreren Geschwistern in Nazareth sein. Seine Eltern sind die in der Bibel erwähnten Maria und Josef. Das damalige Nazareth im Gebiet Galiläa ist durch Ausgrabungen belegt und dürfte um die Zeit Jesu vielleicht gerade mal 200 Einwohner gehabt haben. Die Stadt Nazareth wird im Alten Testament als möglicher Geburtsort des Messias nirgendwo erwähnt.

Das Römische Weltreich umfasste in der Zeit Jesu den gesamten Mittelmeerraum, das heutige Spanien, Frankreich, Teile Germaniens und Englands bis hinunter zur Türkei und Nordafrika und damit auch das Land der Juden. Maximal 300.000 Soldaten sicherten die Grenzen des gewaltigen Staatsgebietes gegen Überfälle und sorgten für die innere Sicherheit. Allein Soldaten in allen wichtigen Bereichen des Weltreiches zu konzentrieren und wieder zu anderen Brennpunkten zu schicken, die Versorgung und Unterbringung usw. bedeutete zu damaliger Zeit gewiss eine unvorstellbare logistische Herausforderung.

In Palästina der Zeit Jesu war der Aufruhr der Juden gegen die Römer und dessen Niederschlagung Tagesgeschehen. Die Einwohnerzahl Jerusalems zu der Zeit wurde verschiedentlich geschätzt, vielleicht belief sie sich auf 30.000 Menschen ohne Pilger. Die von Josephus Flavius genannten wesentlich höheren Zahlen gelten allgemein als weit überzogen. Es gibt aber keine sonstigen verlässlichen Schätzungen.

Jesu Geburt wird in den Evangelien unterschiedlich beschrieben. Der Gläubige entscheidet sich in der Regel für die Aufzeichnung im Lukasevangelium. Die Geschichte von den Heiligen drei Königen, die sogar noch Namen erhielten, ist später erfunden worden und völlig unbiblisch aber dafür nett zu erzählen. Es waren nicht drei, es waren keine Könige und sie waren auch nicht heilig und Namen hatten sie auch nicht.

Weder eine vom Kaiser Augustus für das Römische Reich verfügte Volkszählung, noch der vom König Herodes veranlasste Kindesmord in Bereich Bethlehem lässt sich außerhalb der Bibel belegen. Genauso wenig lässt sich Jesu Wirken von Zeitgenossen außerhalb der Bibel geschichtlich belegen, auch nicht seine Geburt noch sein Tod. Wahrscheinlich hat die damalige Geschichtsschreibung ihn, trotz seiner biblisch beschriebenen spektakulären Auftritte, nicht wahrgenommen. In dem Zusammenhang sei verwiesen auf den Geschichtsschreiber Flavius Josephus, der kurz nach Jesu Tod geboren wurde und die Geschichte des jüdischen Volkes, vor allem die Aufstände gegen die Römer, detailliert beschrieben hat.

Zu der Zeit siedelten übrigens im im Gebiet der Weichsel im heutigen Polen die Goten und östlich davon die Langobarden und die Vandalen. In Niedersachsen und Bremen lebten in der Zeit die Chauken. Ab und zu stießen Erkundungstrupps der Römer in diese Gegenden vor und trieben mit den „Barbaren“ regen Handel.

Spuren aus Nazareth: Jeshua

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