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Ludwig setzte sich in der Stube auf die Eckbank, lehnte sich gemütlich zurück und genoss das Gefühl, angekommen zu sein. Zu Ostern, beim traditionellen Familienessen, war er mit seiner Schwägerin Gabi ins Gespräch gekommen und hatte ihr erzählt, dass er ein altes Bauernhaus im Tal suche, um es dort ernsthaft mit der Imkerei zu versuchen. Er war nach wie vor überzeugt, dass man davon leben konnte, wenn man es geschickt anstellte, obwohl alle seine Verwandten und Bekannten das Gegenteil behaupteten. Ihr Großvater habe ein altes Haus, das er zwar sicher nicht verkaufen, aber vielleicht vermieten werde, meinte Gabi. Gleich am nächsten Tag fuhr er mit ihr nach Sonnleiten, schaute sich das Haus an und wurde schnell mit Gabis Ähne Ambros einig. Ludwig würde es soweit herrichten, dass er gut darin wohnen konnte und dafür keine Miete zahlen, lautete die Abmachung, mit der beide gut leben konnten.

Er kündigte also im Betrieb seines Vater, nahm den Resturlaub und heute Mittag war er mit der ersten Fuhre seiner Sachen in seinem Bus angekommen. Ambros und seine Frau Annele räumten und putzten bereits fleißig und jetzt fühlte er sich schon ganz zu Hause. Der alte Nachbar schien in Ordnung zu sein und das Mädchen lief ihm auf Schritt und Tritt nach, wie es alle Kinder taten. Seine Brüder nannten ihn immer „Herr Lehrer“, wenn sie ihn aufziehen wollten. Egal, er mochte Kinder und sie mochten ihn und Valli bildete keine Ausnahme. Das Bauernhaus war sehr alt und relativ klein, im Parterre befanden sich die Stube, das Schlafzimmer, „Gada“ genannt, das er als Arbeitszimmer nutzen wollte, und die Küche. Im oberen Stockwerk gab es zwei kleine Schlafkammern und darüber einen geräumigen Dachboden. Ein Badezimmer existierte nicht und das Klosett befand sich in der Tenne.

Er hatte mit Ambros vereinbart, einen gebrauchten Heizkessel zu organisieren, mit dem er die Küche, sein Arbeitszimmer und die beiden Kammern im oberen Stockwerk heizen wollte. In der Tenne konnte er einen Teil abtrennen und dort einen Schleuderraum und ein Badezimmer ausbauen. Sein Freund Heinz wollte am Wochenende kommen und ihm helfen. Das Holz stellte Ambros zur Verfügung und den Rest würde er im Baumarkt besorgen. Doch als erstes wollte er die Elektroleitungen erneuern, denn diese waren fast lebensgefährlich. Ludwig zog den karierten Schreibblock näher zu sich heran, las die Maße von seinem Notizzettel und begann den Plan für den kleinen Anbau zu zeichnen.

Sehr zufrieden mit sich und der Welt, ging er um Mitternacht ins Bett, schlief jedoch schlecht, weil es für ihn eindeutig zu schmal und zu kurz war. Auch das schwere, kurze Bettzeug war eine Zumutung und schon bald wusste er, was er am kommenden Morgen tun musste. Er würde ins Möbelhaus fahren und sich zwei neue Betten kaufen, mit allem Drum und Dran. Wenn sein Freund ihm schon half, sollte er auch gut schlafen können.

Der Bienenkönig

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