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Auf die Bäume – ihr Affen!

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Schon manches Abenteuer hatten die drei Jungen zusammen bestanden. Mal war es gut ausgegangen – mal schlecht. Nehmen wir zum Beispiel die Geschichte mit den Äpfeln.

Es war im Herbst zu der Zeit, als die Äpfel gerade reif waren. Zwischen Zuffingen und Bebenhausen gab es einen großen Obstgarten, in dem die schönsten und saftigsten Äpfel reiften. Sie zogen die Jungen an wie ein Knochen die Hunde.

Auch Heini, Gustav und das dicke Fränzchen konnten einfach nicht widerstehen. Sie wussten zwar, dass man nicht dort ernten darf, wo man nicht gesät hat – aber wer sollte das schon merken, ob ein paar Äpfel mehr oder weniger an den vielen Bäumen hingen.

Geschickt stiegen Heini und Gustav über den Zaun, während das dicke Fränzchen sich einen bequemeren Eingang suchte. Zwischen den Latten entdeckte er ein Loch, durch das er sich mit Ach und Krach hindurchzwängen konnte.

Mit Kennerblick prüften die Jungen die Äpfel an den Zweigen über ihnen. Nicht alle Sorten schmeckten gleich gut.

Als Erster hatte der lange Gustav seinen Lieblingsapfel entdeckt: einen Baum mit Goldparmänen, die er besonders gern aß. Ein Sprung – und er baumelte am untersten Ast. Wie ein Affe zog er sich mit einem Klimmzug hinauf und stieg dann von Ast zu Ast, bis er oben im Wipfel hockte.

Dicht daneben hatte Heini seine Sorte gefunden: Boskop. Und flink wie ein Eichhörnchen kletterte er an dem knorrigen Stamm empor.

Nur Fränzchen stand noch unten im Gras. Er liebte sowohl Goldparmänen als auch Boskop, aber er konnte sich ja nicht teilen, um gleichzeitig auf beide Bäume zu steigen. Außerdem war die Kletterei viel zu anstrengend für ihn. Aber Äpfel musste er trotzdem haben!

Ihm lief das Wasser im Mund zusammen, als er sah, wie seine Freunde es sich gut schmecken ließen.

„Ihr könnt euch doch nicht da oben im Baum satt essen“, rief er. „Jeden Augenblick kann der Gärtner kommen!“

„Ich hab ja nur mal probiert, ob sie auch reif sind“, versuchte sich der lange Gustav herauszureden, was natürlich stark untertrieben war.

„Dann schüttele jetzt welche runter! Und auch du, Heini!“

„Damit du sie dir einsteckst, wie?“, quäkte der Kleine.“

„Keine Bange, Heini! Ich sammle für uns drei, und außerdem könnt ihr euch auch noch die Taschen vollstopfen.“

Wie Hagelkörner prasselten die Äpfel ins Gras, als die beiden Jungen die Äste schüttelten. Dem dicken Fränzchen klatschten ein paar Äpfel auf Kopf und Rücken, doch das störte ihn nicht weiter. Er sah nur die reiche Ernte um sich liegen und stopfte sich gleich zwei Äpfel auf einmal in den Mund: eine Goldparmäne und einen Boskop.

„He, Fränzchen“, rief der lange Gustav, der wie Tarzan im Baum hing, „ich denke, du willst die Äpfel sammeln?“

„Ich muss mich doch erst davon überzeugen, ob auch keine Würmer drin sind.“

„Dazu brauchst du doch nicht jeden aufzuessen.“

„Halt die Klappe, lange Latte, und tu deine Pflicht! Du kommst schon nicht zu kurz.“

Der lange Gustav schwang sich zu einem anderen Ast und schüttelte von neuem. Auch Heini strengte sich so sehr an, als wolle er seinen Freund noch übertreffen und das dicke Fränzchen unterm Baum mit Äpfeln zuschütten.

Nach dem Spruch „einen ins Kröpfchen – einen ins Töpfchen“ stopfte sich das dicke Fränzchen Backen und Taschen voll. Das ging so fix, besonders das Kauen, wie bei einer Maschine.

Als die Taschen seiner Hose und auch die Jacke schon von Äpfeln überquollen, steckte der Nimmersatt sich noch ein paar Dutzend unters Hemd, so dass er aussah wie ein wandelnder Obstladen.

Das dicke Fränzchen

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