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Wo einst das Theater stand

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Ob tauig oder trocken, ob Wälder oder Steppe, die Nacht schließt sich zum Gewand, dass du dich fühlst im fremden Land.

Was dir vorausgeht, bleibt dem Auge unsichtbar. Wohin du auch kommst, es lässt sich nicht erahnen.

Dinge, die einst standen, sind weggekippt und weggeräumt. Die Kinder von einst sind längst erwachsen mit Falten auf der Stirn.

Wo einst das Theater stand am Markt im Zentrum der Stadt, steht jetzt ein langgestreckter Neubau mit mondänen Geschäften. Das Theater wurde in einen kleineren Neubau an den Rand der Stadt verlegt.

Es ist vorstellbar, dass aus der großen Dramaturgie eine kleine geworden ist, weil sich die Einwohner der Stadt mondäner kleiden wollten und dafür das Schauspiel auf eine kleinere Bühne verwiesen.

Sie lassen das Theaterleben kleiner werden oder eben ganz verkümmern, weil sie in der Erinnerung behalten haben, dass moderne Kleider moderne Leute machen nach dem Ausspruch: “Kleider machen Leute”*.

[*Gottfried Keller, 1874 im 2. Teil des Novellenzyklus: Die Leute von Seldwyla]

Erst mit dem gesprochenen Wort

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