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8 PS2: No „broken Windows“ – unsere Schule soll schöner werden (Mat345)

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Kurz-Info zu der folgenden Textvorlage:In dem Artikel geht es um den Besuch von zwei Polizeivertretern in einer achten Klasse, die die Schüler darauf aufmerksam machen, wie schwerwiegend die Folgen sein können, wenn erst einmal eine gute Ausgangsordnung beschädigt wird und dann zunehmend zerfällt. Der Titel bezieht sich auf die sogenannte „Broken-Window-Theorie“, die vor etwa 30 Jahren in den USA entwickelt worden war. Sie besagte, dass ein längere Zeit herumstehendes Auto innerhalb kurzer Zeit völlig zerstört wird, wenn zum Beispiel ein eingeschlagenes Fenster nicht schnell in Ordnung gebracht wird. No „broken Windows“ – unsere Schule soll schöner werden(Klarfurter Nachrichten, 1.7.2016) „Das hätte ich nicht gedacht, dass das so läuft“, so oder so ähnlich äußerten sich die meisten Schüler der Klasse 8b des Klarfurter Gymnasiums, als die Polizei wieder weg war. Es war aber auch eine sehr interessante Veranstaltung gewesen, die Politiklehrer Hartmut Meyer organisiert hatte. Karin Wolters und Sigmar Meurer von der örtlichen Polizeidirektion hatten gleich zu Beginn einen starken Akzent gesetzt. Kaum waren sie begrüßt worden, da baten sie die Schüler, einfach mal aufzustehen und sich hinten in der Klasse zu versammeln. Anschließend wiesen die beiden Vertreter der Polizei auf mehrere beschmierte Tische, eine Ansammlung von Tempotaschentücherresten in einer Ecke und eine Sammlung von zerfledderten Büchern und Papierresten im offenen Schrank am Waschbecken hin. „Seid froh, dass hier zumindest alle zwei Tage geputzt wird – sonst wäre das der Beginn von Mord und Totschlag.“ Es dauerte einige Zeit, bis Jan, der Klassensprecher, sich traute: „Das ist jetzt nicht Ihr Ernst – Mord und Totschlag wegen Müll in einer Klasse?“ Das war das Startsignal für den mit dem Politiklehrer abgesprochenen Vortrag über die sogenannte „Broken-Window-Theorie“, die vor etwa 30 Jahren in den USA entwickelt worden war. Sie besagte, dass ein längere Zeit herumstehendes Auto innerhalb kurzer Zeit völlig zerstört wird, wenn zum Beispiel ein eingeschlagenes Fenster nicht schnell in Ordnung gebracht wird. Diese Theorie sei vor kurzem vom Chef des Landeskriminalamts wieder ins Gespräch gebracht worden. Er bezog sich dabei auf ganze Stadtteile und macht es vor allem an der zunehmenden Zahl von Graffitis fest. „Ach so, deshalb Ihr Hinweis auf die beschmierten Tische“, so ein Mädchen der Klasse. Am Anfang stünde der sichtbare Verfall, der dann dazu führe, dass dann unerwünschte Personen sich breitmachten. „Die denken einfach: Wenn hier keiner aufräumt, dann wird wohl auch keiner aufpassen.“ Bald gebe es dann vermehrt Kriminalität und die anständigen Bürger zögen weg, sobald sie könnten. Und wenn die Kriminalität sich immer mehr ausbreche, könnte es irgendwann auch Tote geben. An dieser Stelle schauten sich die Schüler doch ziemlich betroffen an. Sie wurden dann schnell beruhigt. Solche Folgen würde Unordnung in der Schule wohl nicht haben – aber sie sollten doch einfach mal daran denken, wie sehr sie zumindest ein Gefühl von Unwohlsein auslöse. Wenn man nichts Schönes um sich herumhabe, dann nehme auch die Aggressivität zu. Ähnlich sei es auch mit höflichen Umgangsformen. Sobald die verschwinden würden, gingen auch andere Spielregeln des friedlichen Zusammenlebens zurück. Am Ende der Stunde gab es nicht nur den üblichen Dank für die beiden engagierten Vertreter der Polizei, sondern auch Überlegungen, wie man das Gehörte an der Schule positiv umsetzen könnte. Lehrer Meyer jedenfalls war sehr zufrieden, als wirklich einige anfingen, um ihren Platz herum aufzuräumen – und Klassensprecher Jan will die Idee in den Schülerrat einbrin-gen. Sie sollten sich aber etwas anderes einfallen lassen, als das Motto: „Unser Dorf soll schö-ner werden!“ Aufgabenstellung:1. Formuliere in einem Satz, worum es in diesem Text geht. 2. Wie ist der Text aufgebaut. Gib den einzelnen Abschnitten Überschriften, die du am Rand vermerken kannst. 3. Welche Situationen kennst du selbst, in denen du dich an einem Ort unwohl oder gar unsicher fühlst. 4. Kennst du andere Orte, an denen besonders auf Sauberkeit geachtet wird? Wie wirkt sich das aus? 5. Überlege, mit welchen Maßnahmen man verhindern kann, dass eine Schule zumindest an einigen Stel-len wie ein „broken window“ und seine Folgen aussieht. 6. Schreib einen Leserbrief, in dem du deutlich machst, für wie groß du das Problem von Unsauberkeit und Unordnung an der Schule hältst und ob man eher an Einsicht und Freiwilligkeit appellieren soll oder ob nur mehr Kontrollen und Strafen helfen. Hinweise zur Lösung der Aufgaben:1. Formuliere in einem Satz, worum es in diesem Text geht.Es geht darum, dass man mehr auf Ordnung und Sauberkeit achten sollte, weil das bessere Gefühle ermöglicht und weitere Zerstörungen verhindert. --- 2. Wie ist der Text aufgebaut. Gib den einzelnen Abschnitten Überschriften, die du am Rand vermerken kannst.1-3: Positive Reaktion auf eine besondere Politikstunde 4-10: Check des Klassenraums und These, dass Unordnung und Unsauberkeit zu Mord und Totschlag führen können 10-15: Die Broken-Window-Theorie 15-22: Neue Aufnahme der Theorie im Hinblick auf ganze Stadtteile 23-28: Übertragung auf die Schule 29-33: Dank an die Polizisten und Bemühen um Anwendung bzw. Umsetzung des Gehörten --- 3. Welche Situationen kennst du selbst, in denen du dich an einem Ort unwohl oder gar unsicher fühlst.Hier könnte zum Beispiel Folgendes erwähnt werden.- Räume mit herausgerissenen Steckdosen, zerrissenen Fenstervorhängen und Tischen mit Es-sensresten o.ä. - Straßen mit nicht weggeräumtem Müll - Kaputte Bushaltestelle - Verdrecktes Treppenhaus in einem Hochhaus - Heruntergekommene dunkle Unterführung - Rasenflächen mit Hundekacke - Ganz schlimm sind natürlich Ecken, in denen gebrauchte Spritzen o.ä herumliegen. (...) --- 4. Kennst du andere Orte, an denen besonders auf Sauberkeit geachtet wird? Wie wirkt sich das aus?Hier könnte zum Beispiel Folgendes erwähnt werden.- Gute Kaufhäuser, bsd. Mode und Schmuck - Gutes Restaurant – aber dort fühlt sich auch nicht jeder gleich wohl: Sauber, aber steif - Gut geführte Bücherei - Moderne Arztpraxis, aber deshalb geht man dort doch nicht unbedingt gerne hin --- 5. Überlege, mit welchen Maßnahmen man verhindern kann, dass eine Schule zumindest an einigen Stellen wie ein „broken window“ und seine Folgen aussieht.Hier könnte zum Beispiel Folgendes erwähnt werden.- Man kann „Patenschaften“ für bestimmte Bereiche organisieren - Oder auch mehr Aufsichten durch Lehrer - Man kann sie schöner gestalten, weil dann weniger zerstört wird. - Man kann Schilder aufhängen, in denen man darum bittet, dass mit der Arbeit anderer sorgsam umgegangen wird. --- 6. Schreib einen Leserbrief, in dem du deutlich machst, für wie groß du das Problem von Unsauberkeit und Unordnung an der Schule hältst und ob man eher an Einsicht und Freiwilligkeit appellieren soll oder ob nur mehr Kontrollen und Strafen helfen.Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: So kann jemand darauf hinweisen, dass totale Ord-nung überhaupt nichts Schönes sein muss, ein alter Bauernhof mit viel Gerümpel auch sehr ro-mantisch sein kann. Man kann natürlich den Ton und die Haltung auch noch verschärfen, indem man mehre Konsequenz und auch Strafen fordert – und zwar solche, die am ehesten zur Einsicht führen. Zum Beispiel könnten Leute, die zerstört oder verdreckt haben, entsprechende Sozialstunden ableis-ten. Etwas Verbindendes könnte sein, dass es immer auf die Haltung ankommt: Das Negative, andere bewusst Verletzende oder Missachtende tut besonders weh.

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