Читать книгу Nicht gleich aufessen! - Hendrik Asten - Страница 11

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Jeanne begrüßte Merten als hätten sie sich am Vortag das letzte Mal gesehen. Sie musterte ihn dann gründlich und urteilte mit einem Kopfschütteln, dessen Bedeutung sich Merten nicht gleich erschloss. Aus seiner Sicht hatte sie sich kaum verändert, eine andere Frisur, einige kleine Fältchen im Gesicht – an die er sich jedenfalls nicht erinnern konnte. Erst später, als sie beim Essen die Haare zurückstrich, bemerkte er die kleine Narbe an der linken Schläfe. Er fuhr behutsam mit dem Finger darüber und fragte sie, was passiert sei.

Das stammt aus einer Zeit, die nicht sehr angenehm war. Vielleicht erzähle ich dir später davon. Lass uns jetzt deinen Erfolg feiern und es uns richtig gut gehen lassen. Wie viel verdienst du? Erzähl! Was können wir uns jetzt leisten? Wollen wir uns nicht eine größere Wohnung suchen oder ein Haus?“

Merten schluckte, konnte nicht glauben, was er gehört hatte. Er hatte sich zwar nach Jeanne gesehnt, aber das ging ihm dann doch zu schnell. „Du weißt wie das ist, es dauert lange bis ein neues Buch fertig ist und die Kosten laufen weiter.“

Willst du jetzt den Schwanz einziehen, mit dem du so lange gewedelt hast? Ich habe dein Buch gelesen und du hast mich darin so oft gevögelt, dass ich vom Lesen Schmerzen bekommen habe und jetzt redest du von Unkosten und willst keine Konsequenzen tragen? Ohne mich wärst du nicht da, wo du heute bist.“

Jeanne, wir haben uns lange nicht gesehen und wir können nicht gleich da anknüpfen, wo wir aufgehört haben. Was erwartest du? Ich brauche ein wenig Zeit.“

Zeit? War ich nicht lange genug weg, damit du dir wirklich klar werden konntest, was du von mir willst?“

Merten wusste, dass es stimmte. Er hatte ihr in seinem Buch ohne Umschweife seitenlange Liebeserklärungen gemacht und jetzt, da sie ihm gegenüber saß, hatte er nicht den Mumm, dazu zu stehen.

Nicht gleich aufessen!

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