Читать книгу En Pédale, en Pédale - Mit dem Fahrrad über den Balkan in die Türkei - Henning Wiebers - Страница 7
30.8.2012 Böny - Dömös
Оглавление111km, 240 Höhenmeter, 30°C, sonnig.
Morgens ist die Luft noch herrlich kühl und die Sonne steht schon schräg am Himmel. Bei Komárno (Komorn) überquere ich die Donau und bin wieder in der Slowakei. Viele hübsch gestrichene alte Häuser in der Stadt. Die breite Waag mündet hier in die Donau. In der Hitze führt mein Weg im Schatten des Auwaldes am Nordufer entlang bis Esztergom (Gran). Keine Altwasser mehr, dafür herrliche Ausblicke auf den großen Fluss, sogar kleine Strände, die zum Baden einladen. In Gran gingen die Nibelungen an Etzels (Attilas) Hof unter, wenn man dem Buch „Disteln für Hagen“ (Fernau, 1966) glauben darf. Über dem Fluss liegt die große Basilika, auf die ich über die lange Donaubrücke zufahre, - in umgekehrter Richtung wie vor vier Jahren, als ich von Budapest kam. „Die Donaubrücke, die Esztergom mit Štúrovo in der Slowakei verbindet, wurde im Zweiten Weltkrieg von deutschen Truppen gesprengt und war bis 2001(!) unpassierbar.“ (Wikipedia, 2012/2013). Das Donauknie erinnert an das Rheingau: Berge zu beiden Seiten des enger werdenden Flusstales, Eisenbahn und Straßen am Ufer, dazu die Burg bei Visegrad, - aber viel weniger Schiffsverkehr.
Ich bin erschöpft! Es ist zu heiß und ich habe zu wenig gegessen. Geführte Fahrradtouren kommen mir entgegen. „Die sehen auch nicht mehr frisch aus!“, denke ich. In Dömös freue ich mich über einen Campingplatz mit Restaurant. „Zigeunerbraten“ mit fettem Speck und scharfer Soße wird angeboten. Auf meinen Versuch, ein Bier zu bestellen („Ädj schö, keeräm!“), antwortet die Bedienung: „Und was wollen Sie trinken?“ Der Mond ist voll und leuchtet über dem Fluss. Zwanzig Mückenstiche an den Beinen piesacken mich, während ich mir im Schlafsack noch ein paar Kapitel aus dem Hörbuch „In Zeiten abnehmenden Lichtes“, (Ruge, 2011) anhöre.
30.8.12: Basilika von Esztergom (Ungarn)