Читать книгу En Pédale, en Pédale - Mit dem Fahrrad über den Balkan in die Türkei - Henning Wiebers - Страница 8
31.8.2012 Dömös - Gyöngyös
Оглавление114km, 979 Höhenmeter, 31°C, sonnig.
In Visegrad hat sich in den letzten vier Jahren viel getan. Wo damals Zeltplätze und Brachland waren, stehen heute Hotels! Eine Fähre setzt mich von der großen Flussinsel Szentendre nach Vác über. Dafür gehen fast alle meine restlichen Forint drauf und ich kann mir gerade noch einen Espresso im „Café Esterhazy“ leisten. Das Preisniveau in Ungarn ist geringer als in Deutschland: Ein Kaffee kostet 80 Cent, ein großes Bier im Restaurant erhält man für 1,30€. Benzin hingegen ist so teuer wie bei uns. Bei Vác wage ich den „Absprung“ von der Donau in Richtung Alföld und Transsylvanien. Vor dem Alföld, der großen ungarische Tiefebene, wartet aber noch die erstaunlich anstrengende Hügellandschaft des Mátra-Gebirges mit Steigungen bis zu 8%. Trotz leichter Bewölkung ist es sehr heiß, aber glücklicherweise kühlt der Gegenwind etwas. Seit ich die Donau verlassen habe, sind die Dörfer einfacher geworden, keine Touristen mehr, aber viele Gummikarren, die hier ein wichtiges Transportmittel zu sein scheinen. Auf den Dorfplätzen stehen öffentliche Wasserpumpen, an denen sich die Kinder gegenseitig nass spritzen und ich mir das Wasser über den Kopf laufen lasse, – herrlich! Zwischen Sonnenblumenfeldern werden die Hügel immer steiler und die Straßen immer schlechter. Ich verfahre mich auch noch und werde mit einem „Extrahügel“ und 5km Umweg bestraft. Mit dem letzten Tropfen Wasser erreiche ich gegen 16 Uhr Gyöngyös (Gengeß). Die Raiffeisenbank spendiert mir 19 000 Forint, und ich ziehe mich für zwei Stunden in den Schatten eines Straßencafés zurück, - herunter mit Schuhen und Strümpfen!
Eine vierspurige Straße führt aus der Stadt heraus, - schnurgerade bergauf und für Fahrräder gesperrt! Neben einem Weinberg zelte ich hinter einer Hecke auf einer Weide mit weitem Blick in die Ebene; hier beginnt also der Alföld! Um 20 Uhr ist es schon dunkel, als ich „Reis Chop Suey“ im gelben Licht des Vollmondes koche.
31.8.12: Auf dem Dorf (Ungarn)