Читать книгу Giulian Worthy - Henri Morgen - Страница 11

Оглавление

Dies war insgesamt nicht allzu bequem für Giulian, aber nun hieß es durchhalten. So nah war er ihr noch nie gekommen und einerlei wie unbequem es für ihn sein mochte, er würde es heldenhaft ertragen.

Während Lucy die Augen schloss, schaute Giulian aus dem Fenster und beobachtete die Sterne. Für einen kurzen Moment schloss auch Giulian die Augen. Er öffnete sie aber sofort wieder und hoffte inständig, dass Lucy nichts bemerkt hatte.

„Du bist mein bester Freund, Giulian.“, gestand Lucy, was Giulian die Sprache verschlug.

Auch als der Shuttle-Schul-Bus in der Schule gelandet war, hielt Lucy immer noch seine Hand. Und als sie die große Treppe zum Eingangstor hinauf gingen, statt sie wie sonst empor zu hüpfen, ließ sie ihn nicht aus den Augen. Im Klassenzimmer angekommen umarme sie ihn schließlich. Giulian konnte sein Glück überhaupt nicht fassen. Er wollte gerade etwas sehr mutiges tun und ihr etwas sehr wichtiges sagen, als Lucy ihm zuvorkam.


„Ich habe solche Angst Giuls! Mein Vater hat gesagt, dass wir umziehen.“

„Aber Lucy das ist doch nicht schlimm, wo zieht ihr denn hin?“, wollte Giulian wissen.

„Auf die Erde.“, antwortete Lucy.

Da wusste Giulian überhaupt nicht mehr was er sagen sollte. Das war wirklich schlimm! Er hielt sich an Lucy fest und seufzte.

„Ich weiß…“, flüsterte sie.

Noch eine ganze Weile standen sie so da und hielten sich gegenseitig fest.

Giulian konnte es immer noch nicht fassen, dass Lucy wegziehen würde. Den ganzen Tag lang hatte er an überhaupt nichts anderes denken können. Geschweige denn, sich auf den Unterricht konzentrieren zu können. Davon konnte nun wirklich keine Rede sein.

Herr Berner, der große, glatzköpfige Chemielehrer, beschrieb gerade die heutige Aufgabe, als Giulian wieder das Grübeln anfing. Mit fester Stimme erklärte der Chemielehrer jeden einzelnen Schritt, bevor sich die Schüler selbständig dem Experiment widmen sollten, Giulian verstand allerdings kein einziges Wort. Nur Kauderwelsch in seinen Ohren. Er versuchte sich wirklich zu konzentrieren, doch sein Blick richtete sich immer wieder auf Lucy.

„Fang bitte mit dem Experiment an, Giulian.“, ermahnte ihn Herr Berner. Giulian setzte die Schutzbrille auf. Gedankenverloren stellte er ein dreifachgewundenes Reagenzglas auf die Halterung über den Laserbrenner.

Vorsichtig füllte er die Grundstoffe in das kunstvoll geschwungene Glas und stellte den Laserbrenner auf 120 Grad Celsius. Jetzt hatte er noch genug Zeit, um die Abzugsvorrichtung zu justieren. Dieses Schwefelkohlenstoffgemisch würde sicherlich eine beeindruckend schöne Stichflamme erzeugen, wenn er den Laserbrenner auf 150 Grad einstellen würde.

Er stellte sich auf seinen Stuhl, um den Schlauch des Abzugs anzubringen. Da wurde ihm plötzlich schwindelig. Genau in diesem Moment brutzelte das Schwefelkohlenstoffgemisch in seinem Reagenzglas heiter vor sich hin. Rauch stieg auf, den er unverhofft einatmete. Giulian begann heftig zu husten. Seine Augen, die Nase und sein Rachen brannten wie Feuer.

Giulian Worthy

Подняться наверх