Читать книгу Erkenne dein wahres Selbst und lebe dein lichtvolles Potential! - Hermine Merkl - Страница 6

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Mein Weg zurück zu Gott

Was ich ab 2016/17 erfahren sollte, war, dass Gott tatsächlich dieser liebende Vater ist, von dem uns in der Bibel im Gleichnis von der „Heimkehr des verlorenen Sohnes“ berichtet wird (Lukas 15, 11–23). Wenn ich zurückdenke, dann war bei mir über mehrere Tage hinweg die Erinnerung an dieses Gleichnis so stark mein täglicher Begleiter, dass ich mir irgendwann in der Bibel die entsprechende Textstelle suchte, um nachzulesen, was dort genau geschrieben steht. Für mich fühlte es sich so an, als hätte Gott mir die Bibel selbst in die Hand gelegt, mir einmal über die Wangen gestreichelt, mich in den Arm genommen und mir dann gesagt: „Schau, mein liebes Kind, was ich schon einmal für eines meiner Kinder getan habe, werde ich immer wieder tun. Auch für dich. Denn ich liebe dich so sehr, dass ich immer für dich da bin. Du bist und bleibst mein geliebtes Kind. Doch entscheide selbst, ob du dich mir anvertrauen willst oder wie bisher dein Leben allein auf dich gestellt führen willst …“

Gott war mir in diesem Moment so nah und ich von seiner tiefen Liebe zu mir so tief berührt, dass ich nicht anders konnte, als diesem ganzen Schmerz, den ich so lange Zeit zurückgehalten hatte, einfach Raum zu geben. Und in einem Wortschwall, den ich so von mir gar nicht gewohnt war, erzählte ich ihm von mir. So war für mich vieles erst einmal ausgesprochen, auch wenn ich keine Ahnung davon hatte, wie es weitergehen soll. Gott hörte mir mit einer Geduld, die ihresgleichen sucht, die ganze Zeit über sehr aufmerksam zu und nahm mich zunächst einmal einfach nur in den Arm. Dann flüsterte er mir ins Ohr: „Mein liebes Kind, ich bin immer für dich da. Bei Tag wie in der Nacht. Nimm dir die Zeit, die du brauchst, um dir bewusst darüber zu werden, welchen Weg du weitergehen willst. Welchen Weg du auch immer für dich wählen wirst, ich stelle meine Engel an deine Seite. Sie sind immer für dich da. Wenn du etwas brauchst, dann erzähle es ihnen. Lass sie wissen, was dich gerade beschäftigt und bedrückt. Lass sie wissen, wenn du Hilfe brauchst. Ich bin für dich da. Du entscheidest, welchen Weg du gehen willst. Den Weg zu mir oder den Weg, den die meisten von euch gehen.“

Nach diesem Gespräch mit Gott fing ich als Erstes an, mich ihm schreibend zuzuwenden. Schließlich hatte ich ihm noch jede Menge zu erzählen. Und das war nicht nur schön, denn alle Gefühle, die sich in mir bislang aufgestaut hatten, entluden sich nach und nach immer mehr. Letztlich endete es dann damit, dass ich nahezu jeden Tag morgens und abends meine Gedanken mit ihm teilte. Manchmal waren dies nur einzelne Worte. Ein anderes Mal seitenlange Briefe. Je nachdem, welches Thema sich mir gerade zeigte. Um Gott die Briefe auszuhändigen, besorgte ich mir eine schöne Geschenke-Schatulle. Klebte einen Aufkleber drauf mit dem Hinweis: „Briefe an Gott!“ So wurden sie von mir sehr lange Zeit getrennt von all den anderen Unterlagen archiviert, damit er sie auch ja finden konnte. In diesen Briefen erzählte ich ihm von mir und teilte mit ihm auf diese Art meinen ganzen Schmerz. Im Grunde genommen plapperte ich einfach nur drauf los, so als wäre Gott meine beste Freundin, mein bester Freund. Ein Wortschwall nach dem anderen. Fürs Erste musste einfach alles mal raus. Die ganze Spannung, die ich über so viele Jahre hinweg in mir aufgebaut hatte, entlud sich nach und nach. Nur gut, dass ich bei alledem völlig ungestört war. Nur ich, die Engel und Gott.

Das Schöne dabei war, dass die Tageszeit für diese Briefe an Gott vollkommen egal war. War mir danach, sie nachts um drei Uhr zu schreiben, so tat ich dies. Ein anderes Mal war es der Nachmittag. Doch meistens waren meine intensivsten Schreibphasen morgens zwischen acht und zehn. Und jedes Mal dauerte es einfach so lange, wie es dauerte, bis ich Gott mein Herz ausgeschüttet und ihm von mir erzählt hatte. So entstand zwischen ihm und mir immer mehr eine Verbindung, die sich anfangs noch sehr stark in dieser schriftlichen Form zeigte, doch nach einiger Zeit wechselte ich dann die Art der Kommunikation.

Aus seitenlangen Briefen entwickelte sich immer mehr ein Gespräch. Lange Zeit war dies nur ein Monolog. Doch irgendwann kamen erste Antworten zu mir. Und nachdem ich gelernt hatte, mich mindestens zweimal am Tag Gott ganz bewusst in der Meditation zuzuwenden, erhielt ich immer mehr Informationen darüber, was ich tun kann und auch tun soll, damit es mir wieder besser geht. So übte ich mich darin, in kleinen Schritten mit der Situation, in der ich mich befand, auf eine neue Art und Weise umzugehen. Und siehe da: bei allem, was ich tat, fühlte ich mich stets geführt. Egal, ob ich mit Erzengel Raphael zum Lebensmittel-Einkauf ging, mein Essen zubereitete, spazieren ging, Bücher kaufte … Am klarsten erlebte ich die Führung durch die Engel tatsächlich beim Kauf der Bücher. Mal war es die Buchhandlung in Prien, in Bad Endorf oder Wasserburg, in die mich die Engel schickten. Spannend war, dass ich nahezu jedes Mal vor genau dem Regal stehen blieb und mein erster Griff ins Regal dem Buch galt, mit dem ich mit Gott gerade in einem Gespräch war. Da Gott um meine Liebe zu den Büchern weiß, bin ich davon überzeugt, dass er für mich genau diesen Weg wählte, um mir weitere Antworten auf alle meine Fragen zu geben. So überließ ich mich der himmlischen Führung und tauchte nach und nach immer mehr ein in die Literatur von Psychologie, Pädagogik, Epigenetik, Psychoneuroimmunologie etc. Gott sorgte sogar für die Wochenenden vor. An manchen Tagen kaufte ich mir nämlich nicht nur ein, sondern gleich drei oder fünf Bücher. Zuhause fragte ich mich dann oft: „Und jetzt? Wo fang ich das Lesen an?“ Entweder fiel mir das entsprechende Buch dann auf den Boden oder fühlte sich in der Hand wärmer als die anderen an. Gott weiß immer, wie er sich uns am besten mitteilen kann.

Das nächste Mal, wenn er merkte, dass ich es mal wieder nicht vermochte, meine Gefühle zu äußern, bekam ich den Impuls, mir ein entsprechendes Musikstück anzuhören, was dann jedes Mal genau der Volltreffer war, um meine blockierten und aufgestauten Gefühle mittels der Sprache der Musik zum Fließen zu bringen. Ich wusste gar nicht, dass der Mensch so viel weinen kann. Oder er schickte mich raus in die Natur und gab mir dabei sogar mein Lauftempo vor. Mal sollte dies ganz bewusst langsam sein. Schritt für Schritt, sodass ich das Gefühl hatte, dass es langsamer nicht mehr geht. Dann wusste ich, jetzt gilt es, sich wieder in der Achtsamkeit zu üben, welche Zeichen und Botschaften des Himmels während der Zeit des Spazierengehens zu mir kommen. Doch das war nicht immer so. Das nächste Mal lief ich mehr, als dass ich spazieren ging. Dann wusste ich, dass dies gerade notwendig war, um die aufgestaute Energie der letzten Stunden loszulassen … Die Liste, die ich hier aufzählen könnte, ist lang. Es ist immer wieder spannend und einzigartig, wie Gott auf seine liebevolle Art und Weise Einfluss auf unser Handeln nimmt, vorausgesetzt wir sagen zu dieser Art von Führung durch ihn auch wirklich beherzt „JA“. Denn Gott tut nichts gegen unseren freien Willen. Auch seine Engel dürfen uns nur dann helfen, wenn dieses Handeln im Einklang mit Gottes Willen steht, bzw. wir selbst ganz bewusst Gott bzw. die Engel um Hilfe gebeten haben.

Gott will, dass wir vollkommen frei entscheiden, ob wir die Zeit hier auf Erden gemeinsam mit ihm gestalten wollen, oder ob wir uns den Weg erwählen, der mehr unserem „niederen Ich“, unserem „Ego“ entspringt. Doch egal, wie diese Entscheidung ausfällt, ist uns seine Liebe dennoch immer gewiss. Und diese Liebe ist wahrlich bedingungslos, selbst dann, wenn unser Handeln im Widerspruch zu Gottes Gesetzen steht. Er heißt dann zwar nicht gut, was wir tun, doch da er uns den freien Willen gegeben hat, lässt er uns all die Erfahrungen machen, von denen wir glauben, dass wir sie brauchen. Ja selbst dann, wenn diese Situationen alles andere als gut für uns sind, weiß er doch, dass alle Erfahrungen im Zusammenhang mit unseren Seelen-Lektionen stehen, und dass der Mensch am besten genau dann lernt, wenn er durch den Schmerz einer bitteren Erfahrung geht.

Egal ob Krankheit, Krise, Trennung … Ist der Schmerz, der Druck, die Enttäuschung, Verbitterung etc. groß genug, dann wendet sich der Mensch in aller Regel Gott wieder zu. Man könnte hier auch sagen: Durch diese Erfahrungen wird der Mensch sozusagen „aufgebrochen“ für eine Begegnung mit Gott. Bei mir führte dies letztlich dazu, dass aus dem Hilfe-Ruf, der aus der Not heraus entstanden ist, wieder ein Kontakt mit Gott wurde. Ja sogar mehr, denn für mich war es die große Chance, mir noch einmal ganz bewusst das Gottesbild meiner Kindheit anzuschauen und dieses letztlich aufgrund der ganzen Erfahrungen, die ich mit Gott neu gewinnen sollte, zu revidieren. Doch egal wie sich diese Begegnung bei jedem Einzelnen von uns letztlich gestaltet, dürfen wir uns – das weiß ich heute – stets sicher sein, dass uns Gott zu jeder Zeit bedingungslos liebt. Und zwar uns alle. Für ihn gibt es in seiner Liebe zu uns keinen Unterschied. Er liebt alle (!) Menschen gleich, so wie er einfach alles liebt, was er erschaffen hat. In seiner Liebe wartet er nur darauf, dass wir selbst es sind, die sich wieder auf ihn besinnen, denn auch für ihn gibt es nichts Schöneres, als dass die Liebe, die er uns schenkt, auch durch unsere Liebe zu ihm beantwortet wird. So gesehen wartet Gott geduldig auf jeden Einzelnen von uns, bis wir uns ihm wieder aus freien Stücken zuwenden. Dass er uns trotz all unserer menschlichen Unzulänglichkeiten bedingungslos liebt, das macht seine Liebe so einzigartig. – Kann es etwas Schöneres geben?

Interessant ist, dass sich der Mensch in den meisten Fällen erst dann veranlasst fühlt, sich Gott zuzuwenden, wenn er unzufrieden bzw. sein Leid am größten ist. Aber warum nur dann? Warum erinnern wir uns an Gott nur wenn wir leiden? – Warum lernen wir nicht schon viel früher, auch die guten Dinge unseres Lebens mit ihm zu teilen? Warum erzählen wir ihm nicht regelmäßig, was uns beschäftigt und wie es uns geht? Wie viele von uns danken ihm regelmäßig für all die vielen kleinen und großen Wunder, die tagein tagaus in unser aller Leben geschehen? Wieviel Lob und Dank spenden wir Gott? – ???

Eine Frage, die ich mir in letzter Zeit des Öfteren gestellt habe, ist: „Wie muss sich Gott fühlen, wenn sich seine Geschöpfe, die er mit so viel Liebe erschaffen hat, sich ihm nur dann zuwenden, wenn sie Probleme haben? Wie muss er sich fühlen, der uns immerzu mit seiner bedingungslosen Liebe beschenkt, während wir uns mit unserer Liebe zu ihm sehr bedeckt halten oder diese nicht auszudrücken wissen? Wie geht es wohl jemandem, der immer nur gibt, aber selbst so wenig an Liebe empfängt?“

Warum ist Gott uns so fremd, obwohl er unser himmlischer Vater und unsere himmlische Mutter zugleich ist? Was ist da passiert, dass dies so ist? War das Gottes Wille oder wurde dies nach und nach von den Menschen so gemacht? Was ich über Gott noch lernen sollte, war: Wir werden zwar durch biologische Eltern gezeugt und durch eine weltliche Mutter geboren, doch sind unsere Eltern nicht nur unsere Eltern im biologischen Sinne. Sie sind unsere Spiegelpartner, so wie auch wir als Kinder ihre Spiegelpartner sind. Soll heißen: Die Themen, die wir mit Mutter oder Vater bzw. beiden haben, spiegeln zum Teil auch unsere Beziehung zu Gott. Insofern können wir anhand der Themen, die wir mit Mutter oder Vater haben, indirekt auch erkennen, was in uns noch der Heilung innerhalb unserer Beziehung mit Gott bedarf.

So war zum Beispiel meine „Beziehungsstörung“ mit meiner Mutter nicht einfach nur eine Störung, die letztlich aus meinem kindlichen Verletztsein heraus geschah, sondern vielmehr auch eine „Beziehungsstörung“ mit Gott, der sich uns gegenüber in unseren weltlichen Eltern verkörpert. Zeigen sich uns die Probleme mit Vater und Mutter bereits ab Geburt bis circa zum zehnten Lebensjahr, sind sie in aller Regel karmischen Ursprungs und resultieren bereits aus früheren Leben. Zeigen sie sich uns später, dann haben wir sie erst in diesem Leben kreiert.

Doch egal welchen Ursprungs sie sind, letztlich thematisieren sie die Bereiche, in denen wir – egal ob bewusst oder unbewusst – ein Thema mit Gott haben. Sehr oft sind dies sogar generationenübergreifende Themen, denn in den meisten Fällen sind sich die Eltern des eigenen Themas mit Gott sowie ihrer Themen mit ihren Eltern oder Geschwistern nicht bewusst, sodass sie dieses dann ungelöst leider auf die eigenen Kinder übertragen. Diese Art von Weitergabe an Familienthemen geschieht so lange, bis eines der Kinder die eigene Problematik zum Anlass nimmt, um sich diese Familiengeschichten anzuschauen. Geschieht dies, löst sich dieses Thema auch für den Rest der Familie auf und muss künftig nicht mehr von Generation zu Generation weitergegeben werden.

In meinem Fall war dieses Thema mit meiner Mutter dieses für mich unsägliche Thema von „mutterseelenallein“, das ich bereits in meinem ersten Buch zur Genüge thematisiert habe. Was ich dank Gottes Hilfe jedoch erkennen sollte, war, dass dies nicht nur mein Trauma war, sondern ein Sachverhalt, der sich bereits seit mehreren Generationen innerhalb unserer weiblichen Ahnenreihe zeigt. Im Grunde genommen geht es darum, dass sich das Mädchen gegenüber den männlichen Geschwistern an den Rand gedrängt fühlt, sich nicht wirklich wahrgenommen, wertgeschätzt, gesehen, gehört, geschweige denn geliebt fühlt. Dass sie sich vielmehr wie eine Magd fühlt, die sich dem mütterlichen Willen unterzuordnen hat, der es nicht erlaubt, ein eigenes Weltbild zu entwickeln. Gehorsam und Unterordnung unter ein bestimmtes System sowie die Übernahme von Werten der Familie sind wichtiger als die Entwicklung der eigenen Individualität. In diesen Familien hat die Mutter das Sagen. Ihr obliegt die Organisation der Familienstruktur, womit ihr eine große Macht zugesprochen wird. Wie bewusst und positiv sie für alle Beteiligten damit umgeht, liegt allein in ihrem eigenen Ermessensspielraum und orientiert sich letztlich wiederum an den Erfahrungen, die sie selbst als Kind gemacht hat.

Auf der Grundlage dieses Themas erschuf ich mir bereits von klein auf mit meinen Gefühlen und Gedanken eine Welt, in der ich zu den verschiedensten Zeiten immer wieder einmal die Bestätigung dieser komplexen Beziehung zwischen Mutter und Tochter im Außen erhielt. Dabei wäre das Thema ganz einfach zu lösen gewesen, wenn sich Mutter und Tochter auf gleicher Augenhöhe hätten begegnen können, statt jahrzehntelang in Konkurrenz zueinander zu stehen. Im Grunde genommen hätten wir diese Beziehungsthematik ganz einfach lösen können, hätten wir beide den Mut gehabt, gemeinsam offen darüber zu reden, was unsere Wahrnehmung von der Energie des anderen war. Doch jahrzehntelang verhinderten unsere Ängste ein solches Gespräch. So hatte ich Zeit meines Lebens darunter gelitten, mich mit meiner Mutter nicht wirklich aussprechen zu können bzw. mich ihr überhaupt anzuvertrauen. Während ich für sie wohl nie die Tochter war, die sich eine Mutter als Tochter an ihrer Seite wünscht.

Zu diesem grundständigen Thema kamen bei mir dann noch weitere Themen im Hinblick auf mein Frau-Sein dazu. Themen wie mangelnder Selbstwert, mangelnder Glaube an mich selbst, mangelndes Selbstvertrauen, mangelnde Selbstachtung, Ablehnung meiner Weiblichkeit und damit auch meines Körpers bis hin zum Mangel an Selbstliebe und bestimmter Selbstzerstörungsmechanismen. Alles Themen, die eine entscheidende Rolle spielen, wenn es um die Beziehung zu uns selbst geht.

So sehr wie ich über Jahrzehnte hinweg im Bewusstsein eines Mangels vor mich hinlebte, kann ich heute nachvollziehen und verstehen, warum sich mein Leben zu bestimmten Zeiten stets wie ein nicht enden wollender Kampf gegen mich selbst angefühlt hat. Und das Ganze dann noch gepaart mit meinem beruflichen Ehrgeiz, dem der Perfektionismus dann noch auf seine Art ein „Krönchen“ aufzusetzen wusste. Manchmal frage ich mich, wie ich dem Ganzen denn überhaupt so lange habe Stand halten können. Ein Wunder, dass mich mein Körper nicht schon viel früher aus der Bahn geworfen hat. Doch zum Glück leben auch Qualitäten meiner Mutter in mir wie eine gewisse Zähigkeit, ein starker Überlebenswille, den ich schon als Baby bewiesen habe, eine Kämpfernatur, ein „Steh-auf-Männchen“ …

Ein paar meiner Themen, die ich mit meiner Mutter hatte, mit ihr jedoch nicht klären konnte, habe ich im Laufe der Zeit interessanterweise dann auf Gott übertragen. Zum Beispiel das Thema mit dem mangelnden Vertrauen. So wie ich meiner Mutter nicht vertrauen konnte, so fehlte es mir auch an einem vollständigen Vertrauen und damit aber auch an den Glauben in Gott. Zudem warf ich ihm in meinem Schmerz und meinem Verletztsein vor, dass es die Jungen (also das männliche Geschlecht) im Leben viel leichter und einfacher haben als die Mädchen. Dies empfand ich als eine absolute Ungerechtigkeit. Und egal auf welche Situation ich auch immer schaute, wurde mein Denken in dieser Hinsicht gleich mehrfach bestätigt. Weiters schaute ich – wie ich an anderer Stelle schon gesagt hatte – mit Augen voller Eifersucht und Neid auf die Söhne, die von ihrer Mutter – meinen (!) Gefühlen nach – mehr geliebt werden als die Töchter. In diesem Zusammenhang stehend warf ich Gott zudem vor, dass er bei der Verteilung der Fähigkeiten und Talente dem männlichen Geschlecht anscheinend mehr an Potential zugestand als dem weiblichen, weil ich weder als Kind noch als Teenager erkennen konnte, worin die Vorzüge des Frau-Seins begründet liegen. Ein Thema, das bei mir irgendwie immer mitlief, war „Was fängt Frau im Leben denn eigentlich ohne einen Mann an?“ Frausein war für mich reduziert auf die drei sogenannten „Ks“: Kinder, Küche und Kirche. Doch genau gegen diese drei rebellierte ich innerlich, auch wenn mir diese Rebellion lange Zeit nicht wirklich bewusst war. Zuletzt lebte in mir dieses vollkommen verängstigte Kind, das in Gott nicht den liebenden Gott sehen konnte, sondern den Gott, der bedingten Gehorsam einfordert, der die Menschen einschüchtert und eines Tages beim Jüngsten Gericht über sie richten wird. – Hört sich das gut an? – NEIN!

Mit diesem ganzen emotionalen Gepäck plus den von mir selbst noch erwählten Herausforderungen, die ich mir für dieses Leben ausgesucht hatte, bin ich also in dieses Leben gestartet, um mir zum einen die alten Themen noch einmal zu vergegenwärtigen, damit ich sie Gott zur Heilung und Transformation übergeben kann, zum anderen, um letztlich noch so viel Neues dazuzulernen.

Erkenne dein wahres Selbst und lebe dein lichtvolles Potential!

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