Читать книгу Die Sühnetochter - Hildegard Burri-Bayer - Страница 5
DRAMATIS PERSONAE
ОглавлениеHistorisch verbürgte Personen sind mit * gekennzeichnet
Adèle, Köchin auf dem Gut von Bureau de la Rivière
Aghinolfo de Pizan, jüngerer Bruder von Christine de Pizan
Anastasia Braques, Tochter des Tintenhändlers Jacob Braques, begnadete Buchmalerin. Von der historisch verbürgten Buchmalerin, die nur ein einziges Mal in einer Chronik im Zusammenhang mit Christine de Pizan als Illustratorin mehrerer derer Werke auftaucht, kennt man nur den Vornamen.
Anna de Pizan, Schwester von Thomas de Pizan und Tante von Christine de Pizan
Arnaud, Graf von Dreux, Hüter von alten Geheimnissen und Mitglied des untergegangenen Templerordens in den Katakomben von Paris
Bernard, Graf von Dreux, Sohn von Arnaud von Dreux, Ritter und Jagdgefährte Karls VI.
Bersumée, Spion und Handlanger von Gervais Chretién
*Bureau de la Rivière, Berater und Vertrauter König Karls V. von Frankreich. Wurde nach dem Tod Karls V. Berater König Karls VI. Nach dem Ausbruch von Karls Geisteskrankheit flüchtete er in das Château d’Auneau, wo er 1392 verhaftet wurde. Man warf ihm vor, dass er den König falsch beraten und sich außerdem bereichert habe. Nach seiner Verbannung zog er sich in die Dauphine zurück. Er kam noch einmal wieder nach Paris, wo er aber keine politische Rolle mehr spielte. Nach seinem Tod erhielt er das außergewöhnliche Privileg, in der Basilika Saint-Denis beerdigt zu werden.
Carmina, Magd des Buchbinders und mit Anastasia befreundet
*Christine de Pizan, Tochter von Thomas de Pizan, kam 1368 an den französischen Hof und verbrachte eine vermutlich recht unbeschwerte Kindheit im Kreis der französischen Hocharistokratie. Ihr Vater förderte ihre Wissbegier gegen den Willen seiner Gemahlin und ließ Christine Unterricht erteilen, was sie später als großes Privileg empfand. Christine nutzte ihr Wissen, um sich für die Rechte der Frauen einzusetzen, was für die damalige Zeit ein außergewöhnliches Unterfangen war. Sie entfesselte den ersten Pariser Literatenstreit in der Geschichte der französischen Literatur und wurde später als »erste Frauenrechtlerin Europas« bezeichnet.
Eleonore, Frau des Buchbinders, Mutter von Gaston und Carminas Herrin
*Étienne du Castel, Christine de Pizans Gemahl, war der Sohn eines königlichen Kammerdieners und Notar Karls V.
Gaston, Sohn des Buchbinders und Nachbar von Anastasia
Geoffrey Maupoivre, Kaufmann und Verehrer von Christine de Pizan
George Duchesnes, Buchbinder in Paris
*Gervais Chrétien, Hofchirurg Karls V. und Kanoniker der Kathedrale Notre-Dame in Paris.
Seine Rolle als Verschwörer ist frei erfunden und basiert auf dem Gedanken, dass bei zwei königlichen Leibärzten einer zu viel ist.
Gilles, Handlanger von Gervais Chrétien
*Gilles Malet, Bibliothekar Karls V. und Karls VI.
Helen, Hure in Paris und zusammen mit Anastasia eingekerkert
Hugues, alter Diener Bureau de la Rivières in Crécy-en-Brie
Jacques, Totengräber und heimlicher Verehrer von Anastasia
Jacob Braques, Anastasias Vater, Tintenhändler und heimlicher Alchemist
*Jean de Pizan, Sohn Christine de Pizans
Jeanne, Magd auf dem Gut von Bureau de la Rivière
Johanna, Hure in Paris und zusammen mit Anastasia eingekerkert
*Isabeau de Bavière, Königin von Frankreich und Gemahlin Karls VI.
*Karl V. der Weise umgab sich mit guten Beratern und erließ ein Landfriedensgesetz, das der breiten Bevölkerung eine größere Sicherheit gewährleisten sollte. Er stabilisierte den Geldwert, förderte die Künste und Wissenschaften und stiftete die königliche Bibliothek in Paris. Er erweiterte den Louvre und setzte die Pariser Befestigungen wieder instand, wobei er auch die Bastille erbaute. Allerdings verursachte seine starke Zentralisierungs- und Steuerpolitik auch Unzufriedenheit und wurde ungewollt zum Auslöser des großen Abendländischen Schismas, das fast vierzig Jahre dauerte.
*Karl VI. der Vielgeliebte oder Wahnsinnige war das älteste von drei am Leben gebliebenen Kindern Karls V. und Johanna von Bourbons und kam mit zwölf Jahren auf den Thron.
Er erwies sich als gutwillig, aber schwach und sprunghaft. Später verfiel er dem Wahnsinn, wenn es auch immer wieder kurze Phasen gab, in denen er bei klarem Verstand war. Diese Situation nutzten seine Onkel Ludwig von Anjou, Johann von Berry und Philipp der Kühne, um hinter seinem Rücken zu agieren. Nach und nach trat als ihr Konkurrent auch Karls ehrgeiziger jüngerer Bruder Ludwig von Orléans auf den Plan.
Seine letzten Lebensjahre stand Karl VI. stark unter dem Einfluss seiner Gemahlin Isabeau de Bavière, die ihn im Vertrag von Troyes enterbte.
Leonardo, Kammerdiener von Bureau de la Rivière
Lucien, Knappe von Bernard von Dreux
*Ludwig von Valois, Herzog von Orléans, hatte in jungen Jahren ein enges Verhältnis zu seinem drei Jahre älteren Bruder Karl VI. Da dieser schubweise an Zuständen geistiger Verwirrung litt, übernahm er zeitweise die Regierung und versuchte sich gegen den Regentschaftsrat durchzusetzen, der von seinen Onkeln, den Herzögen Ludwig von Anjou, Johann von Berry und Philipp dem Kühnen von Burgund, gebildet wurde.
1407 wurde Ludwig von Orléans von Meuchelmördern, die von seinem burgundischen Cousin und Rivalen Johann Ohnefurcht gedungen worden waren, auf offener Straße niedergestochen.
*Madame de Pizan, Tochter des Arztes Thomas Mondini aus Venedig und Mutter von Christine de Pizan
Marie, Hure in Paris und zusammen mit Anastasia eingekerkert.
Maurice, Gefängniswärter in Paris
Monsieur Montreuil, Christine de Pizans Notar in Paris
*Paolo de Pizan, Bruder von Christine de Pizan, kehrte nach dem Tod seines Vaters Thomas de Pizan mit seinem Bruder Aghinolfo nach Italien zurück.
*Pierre Montagu, Großkämmerer und Siegelbewahrer Karls VI.
Pierre, Bruder von Jacques dem Totengräber
*Philipp der Kühne von Burgund, Bruder von Karl V. und Onkel Karls VI. und Ludwig von Orléans
*Philippe de Mézières war Soldat, Diplomat und Schriftsteller und einer der letzten Propagandisten der Kreuzzugidee.
Er gehörte zu den vertrautesten Beratern Karls V. und wurde später zum Tutor Karls VI.
Nach dem Tod Karls V. musste er zusammen mit den anderen Räten abdanken und zog sich in den Konvent der Zölestiner in Paris zurück.
Die Verleumdungen, mit denen sein Name von burgundischen Geschichtsschreibern überzogen wurde und die vermutlich auf seiner Nähe zu Ludwig von Orléans beruhten, haben mich auf die Idee gebracht, ihn an einer der unzähligen Verschwörungen gegen Karl VI. teilnehmen zu lassen, deren sich dieser sein Leben lang erwehren musste.
Raimund Braques, Bruder von Jacob Braques und Anastasias Onkel
Raimund, Ritter und Waffenbruder Bernard von Dreux’
Reinold von Pons, Handlanger von Gervais Chrétien
Rainald, Stallmeister König Karls VI.
Raoul, Verwalter von Bureau de la Rivières Gut
Remigius, Pater auf dem Gut von Bureau de la Rivière
Robert, Bruder von Gilles
Robert de Molay, Nachfahre des einstigen Großmeisters der Templer, Jacques de Molay, hütet in den Katakomben von Paris mit seinen Mitstreitern die Geheimnisse der »armen Kampfgefährten Christi und des salomonischen Tempels«, wie sich die Tempelritter vollständig nannten
*Robert le Coq, Bischof von Laon und Pair von Frankreich. Der Kirchenmann machte gemeinsame Sache mit dem Sprecher der Kaufleute Étienne Marcel und hielt aufrührerische Reden in der Versammlung der Generalstände. So forderte er die Verbannung königlicher Ratsmitglieder. Deswegen später vom Dauphin angeklagt, musste er aus Frankreich fliehen.
Simon, Waffen- und Zuchtmeister König Karls VI.
Schwester Agnes, Nonne in einem Kloster außerhalb von Paris
Schwester Marietta, Nonne in einem Kloster außerhalb von Paris
*Thomas de Pizan, war bis 1356 Professor der Astrologie an der Universität von Bologna. 1364 bekleidete er das Amt eines Rats der Stadt Venedig und erlangte solche Berühmtheit, dass gleich zwei europäische Könige, Ludwig von Ungarn und Karl V. von Frankreich, ihn an ihren Hof baten. Thomas entschied sich für Frankreich, wo er Hofastrologe und Leibarzt Karls wurde.
Valerie, Hure in Paris und zusammen mit Anastasia eingekerkert.