Читать книгу Der Weg zum grünen Glück - Hohenauer Markus - Страница 6
ОглавлениеEin langer Weg!
Die Jahre die ich bis zur bestandenen Jagdprüfung durchlebte, waren im Nachhinein gesehen zum Teil verschwendete Jahre. Aber, wie gesagt, nur im Nachhinein.
Zur damaligen Zeit hatte ich das natürlich ganz anderes empfunden. Ein Teil von mir blieb zwar der Jagd immer treu. Allerdings mehr auf zweibeiniges Wild. Wie das ebenso ist in den Jugendjahren! Damals befanden sich halt die Balzplätze mehr in Bars und Discos und nicht im Wald. Aber auch hier finden sich erstaunliche Parallelen. Nur eben in umgekehrter Weise. Bei uns Menschen plustert sich, mehr oder weniger gekonnt, nur das Weibchen auf, und die Herren der Schöpfung bleiben eher unscheinbar. Was sich allerdings in den letzten paar Jahren auch schon geändert hat. Die Evolution lässt die grüßen!
Ansonsten hatte ich mit der Jagd an sich nicht wirklich etwas am Hut. Jedoch das Interesse an den Tieren blieb. So besuchte ich des Öfteren Zoos und Museen, und las Unmengen von Sachbüchern, die sich auch nur im Entferntesten mit Tieren befassten. Der Jäger in mir schlummerte also tief und fest, aber er war immer da.
Manchmal, wenn auch nur selten war ich dabei, wenn es hieß im Revier die Tannen mit Verbiss Schutzmittel zu bestreichen. Aber auch das muss gelernt sein, wie ich am eigenen Leib erfahren musste. Ich kann mich noch ziemlich genau daran erinnern, wie ich zum ersten Mal mit dabei war. Mein Vater wies mir einen relativ kleinen Platz zu, um das Mittel auf die Tannen aufzutragen. Er zeigte mir ganz genau, wie ich die weiße, wie soll ich sagen, etwas zu dick geratene Malerfarbe, auf dem Terminaltrieb anbringen soll. Tja, dürfte ja nicht so schwer sein. So kann man sich irren.
Ich strich jede Tanne gewissenhaft mit dem weißen Zeug an. Und ich brauchte eine Ewigkeit dazu. Da standen ja Unmengen von diesen kleinen Nadelbäumen in der Gegend herum. Nach unendlich vielen Stunden, eigentlich dauerte es nicht so lange, aber es fühlte sich so an, war ich endlich fertig. Mit mir, den Tannen und der ganzen Welt. Das ewige Bücken tat meinem Rücken nicht wirklich gut, und ich hatte am Abend entsetzliche Kreuzschmerzen. Ich rief also meinen Vater zu mir um ihm zu zeigen, dass ich alles, so wie mir aufgetragen wurde, zur vollsten Zufriedenheit erledigt hatte.
Und wieder einmal hatte ich die Lacher voll auf meiner Seite. Anstatt nur die Tannen zu bemalen strich ich alles an, was auch nur im Entferntesten Nadeln auf den Ästen hatte. Starke Leistung von mir, oder? Aber kein Reh würde mehr auf diesem Platz von den Trieben naschen können.
Wie ich Jahre danach, als ich die Prüfung schon in der Tasche hatte, erkennen musste, ist unserem Wild dieses Mittel, sagen wir es einmal so, relativ Wurscht. Ob die Pflänzchen nun bestrichen sind oder nicht, sie werden gnadenlos verbissen. Sei es ihnen vergönnt. Auch wir Menschen naschen gerne. Es ist interessant zu beobachten, wenn neben einer bestrichenen Tanne einige Verbisstannen stehen, mit ziemlicher Sicherheit die bestrichene abgeäst wird. Schon erstaunlich, oder? Und trotzdem „verlangt“ ein ungeschriebenes Gesetz, dass wir uns um den Verbissschutz kümmern müssen. Selbstverständlich weiß ich, dass es auch andere Methoden als Schutzmaßnahmen gibt.
Aber gegen Einzäunungen mit Draht habe ich persönlich was dagegen. Erstens, es ist zu gefährlich für unser Wild, und zweitens sieht es beschi… aus! Und die Plastikkappen die es in verschiedenen Variationen gibt, sind bei Weitem auch nicht das Wahre. Erstens, dass mit dem Mitwachsen funktioniert auch nur in den wenigsten Fällen. Und zweitens, wenn doch einmal ein Reh diesen Schutz annimmt, und ihn auch noch verschluckt, na dann gute Nacht.
Über dieses Thema gäbe es noch sehr viel zu schreiben, insbesondere bei den Einzäunungen der Weiserflächen. Die ich aus meiner Sicht teilweise für ziemlich unnötig halte. Ein oder zwei großflächige zäune sind ja in Ordnung. Und haben ja auch ihre Berechtigung. Aber wenn ich sehe, dass mitten in einem reinen Fichtenbestand ein Zaun von einer Größe mit maximal zwei Quadratmetern steht, zieht es mit die Socken aus. Auch in unserem Revier mussten wir drei solche aufstellen. Was das bringen soll weiß ich zwar nicht, aber bitte.
Es wurde so verlangt, also wurde es so gemacht! Ein Schmuckstück das unserem Revier noch die gewisse Note gibt. Weder außen, noch innerhalb des Zauns kommt etwas anders hoch als Fichten. Kein Wunder bei dieser Bodenbeschaffenheit. Aber er steht! Und um das geht es ja. Die Gefährlichkeit eines solchen Drahtzauns für unser Wild, versteht sich ja von selbst. Man kann es jedes Mal aufs Neue, in den verschiedensten Jagdzeitschriften nachlesen. Auch bei uns wurde vor ein paar Jahren eine verendete Gais, die zu allem Übel noch tragend war, gefunden. Drei gesunde Rehe sind auf einmal, ohne dass eine Notwendigkeit bestand, entnommen worden. Es müsste doch möglich sein diesen Pflanzenschutz auf eine andere, etwas „humanere“ Art und Weise zu bewerkstelligen. Oder sehe ich das falsch?
Es wäre durchaus interessant zu erfahren wieviel Stück Rehwild in einem Jahr, auf Grund solcher durch Zäune verursachter Verletzungen zu Grunde gehen? Das Beste daran aber ist, dass das Wild das hier zu Schaden gekommen ist, nicht einmal auf den Abschußplan angerechnet wird.
Es ist wie überall auf dieser Welt, der kleine Mann hat wenig Chance etwas zu bewirken, wenn einige Herren die meinen klüger zu sein, nicht von ihrer Meinung heruntergehen. Ich gebe aber sicher nicht auf, und vielleicht bringen diese Zeilen manche Menschen dazu, sich Gedanken darüber zu machen. Wer weiß das schon?
Zurück aber jetzt, zu meinem zwischenzeitlichem Desinteresse am Weidwerk. Bis zu meinem 25. Lebensjahr hatte ich nicht wirklich viel am Hut mit der Jagd. Bis irgendwann der Punkt da war, das mein Interesse von einem Tag zum anderen neu erwachte. Was jetzt genau daran der Auslöser war, kann ich nicht sagen. Ich glaube sogar, den gab es gar nicht. Irgendwie zog mich mein Unterbewusstsein direkt darauf zu. Damit will ich eigentlich nur aufzeigen, dass es wohl in irgendeiner Weise vorherbestimmt war, mich der Jagd zu verschreiben. Was aber jetzt tun?
Ich weiß noch genau, es war Februar, und ich rief einfach aufs grade Wohl bei der Salzburger Jägerschaft an, um mich für den nächsten Kurs, der allerdings erst im Oktober anfing, anzumelden. Noch viel Zeit bis dahin!
Was also tun um mich auf das Kommende vorzubereiten? Natürlich viel Lesen um mich in die Materie eizuarbeiten. Ich deckte mich bis über beide Ohren mit Fachliteratur ein, und begann mich in selbige zu vertiefen. Recht bald aber kam ich zu der Erkenntnis, dass Theorie alleine mit Sicherheit nicht ausreichen würde, um mich auf den Kurs vorzubereiten.
Genau zu diesem Zeitpunkt kam mein Vater auf mich zu und meinte zu mir, ob ich nicht Lust hätte, ihnen im Revier zu helfen, da ein Schlag auszuholzen wäre. Das kam mir grade recht, um mich unbemerkt wieder in den Wald zu begeben. „Unbemerkt“ das heißt, ich hatte zu diesem Zeitpunkt nicht vor, den anderen etwas von meinen Ambitionen zu sagen.
Es war Mitte März als ich mit meinem Schwager und meinen beiden Geschwistern mit hinaus fuhr, um ihnen beim Arbeiten zu helfen. Schweißtreibend, aber schön und sehr lehrreich war das. Dauert schon eine ganze Weile, bis eine Schneise freigelegt ist. Aber, wie gesagt, es hat mir Spaß gemacht. Ich fühlte mich sofort wieder in meine Kinderzeit versetzt. Im Wald herumtollen, gut damals hatten wir uns aus Holz und Blättern Verstecke gebaut, aber ansonsten war kein wesentlicher Unterschied festzustellen. Vor allem nicht an meiner Kleidung. Die sah genauso aus wie anno dazumal.
Danach gab es dann Gulasch aus der Dose und auch was kühles Blondes für die Kehle. Hat alles zusammen hervorragend gemundet. Bei der Heimfahrt kamen wir noch an einem verfegtem Bäumchen vorbei. Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass uns Karli erklärte, dass hier ein Bock gefegt hatte. Mein kleiner Bruder, sagen wir es mal so, nicht unbedingt dem Weidwerk zugetan, meinte nur ganz lapidar, was denn das zu bedeuten habe. Das war meine Chance ihnen zu zeigen, dass ich was drauf hatte. Ich wusste natürlich aus meinen Büchern, was „gefegt“ bedeutet. Und tat dies auch mit geschwellter Brust kund. Karli meinte darauf, dass ich eigentlich locker die Prüfung schaffen würde. Wenn der wüsste, dachte ich so bei mir. Aber es war wie Balsam auf der Seele. Ich glaube ich wuchs in diesem Moment ein paar Zentimeter in die Höhe. Was mir eigentlich auch nicht schaden würde.
Wochen später, es hatte mittlerweile auf Jahrlinge und Schmalgaissen begonnen, fuhr ich mit meiner Schwester mit ins Revier. Ab nun begann meine heimliche Ausbildung zum Jungjäger. Mein Vater, der schon bei der Hütte war, staunte nicht schlecht als ich auch mit kam. Keine Ahnung was er sich in diesem Moment dachte. Wahrscheinlich, dass mir ziemlich fad sein müsse. Dem war aber keineswegs so.
Petra und ich machten uns dann auch gleich auf den Weg. Es ging hinauf auf die „Kloane“. Der Weg war nicht sonderlich beschwerlich, da ein uralter Traktorweg direkt zur Kanzel hinführte. Wir kamen recht zügig voran und standen alsbald vor der auserwählten Reviereinrichtung. Ich richtete meinen Blick nach oben und verstand sofort, dass dieser Name ziemlich sarkastisch gewählt war. Es ist einer, wenn nicht der höchste Stand im Revier. Also, hinauf mit uns.
Die Aussicht war atemberaubend. Von unserem Standpunkt aus zog sich nach oben, wie auch nach unten hin, ein zirka 80 Meter langer Schlag. Durchsetzt mit Jungwald, hauptsächlich aus Fichten bestehend, und vereinzelt stehende Jungbuchen. Nach vorne hin, zog sich der Traktorweg noch so an die 120 Meter. Bis er sich im Hochwald für unsere Augen unsichtbar, weiterschlängelte.
An diesem Abend erlebte ich wohl das erste Mal, welch Vielfalt an Grüntönen ein Wald aufweisen kann. Es war überwältigend! Ich konnte mich gar nicht daran satt sehen, welche Fülle an Farben Mutter Natur für uns erschaffen hatte. Als wenn das nicht schon genug an erfüllenden Eindrücken gewesen wären, gaben auch noch die Vögel ein wunderschönes Frühjahreskonzert für uns. Genau das war es was ich wollte, und nichts anderes. Ich lauschte den Gesängen und atmete den Duft vollkommener Freiheit und Sorglosigkeit in mich ein.
Wer das Glück hatte, so etwas einmal zu erleben, weiß wovon ich hier schreibe. Die anderen tun mir einfach nur leid. Man kann sich gar nicht vorstellen, welche Kraft so ein Ansitz einem geben kann. Es ist, wie soll ich sagen, einfach befreiend. Befreiend in dem Sinne, dass man alles, und ich meine wirklich alles, von sich abschütten kann. All seine Sorgen, den Alltagsstress und noch vieles mehr. Ist das nicht das höchste Gut auf Erden, das wir erfahren dürfen. Wo geht denn der Mensch heutzutage hin, wenn er mit seinen „Problemchen“ nicht mehr weiter weiß, oder keinen Ausweg mehr findet? Entweder in eine Bar und lässt sich volllaufen, oder zum Psychiater der einem das Geld aus der Tasche zieht. So oder so, wir sind nicht mehr in der Lage unser Leben alleine zu bewältigen. Ein richtiges Armutszeugnis ist das. Ich habe das Glück das ich den Wald habe, aber auch gute Freunde, mit denen ich reden kann. Und damit meine ich wirklich reden! Nicht nur oberflächliches „Gequatsche“, sondern intensiv und vor allem Ehrlich. Was ja heutzutage kaum mehr möglich ist. Man müsste sich ja seinem Gegenüber völlig öffnen. Aber die meisten haben aber gerade davor eine panische Angst. Und ich kann einfach nicht begreifen, warum das so ist. Ist es nicht schön, sich einem Menschen den man gern hat, sich vorbehaltlos und ohne Angst zu öffnen, und ihm zu zeigen wer man wirklich ist, und wie man fühlt. Meiner Meinung nach schon! Aber was zählt die schon. Wenn ich mich in der heutigen Gesellschaft so umsehe, komme ich mir fast schon wie ein Relikt vor. So alt bin ich doch noch gar nicht!
Wo das noch hinführen soll, weiß ich nicht. Bedenklich finde ich aber die derzeitige Situation schon. Der Gefühlswelt von uns Menschen verarmt Zusehens und keiner findet es der Mühe wert, etwas dagegen zu unternehmen. Arme Welt! Was ist daran so schwer, wenn man seine Gefühle offen zeigt und auch danach handelt. Heißt es nicht, das Bauchgefühl sei untrügerisch. Meiner Ansicht nach würde die Menschheit viel glücklicher und zufriedener sein, wenn sie sich nicht nur auf Technik, nackte Zahlen und Statistiken verlassen würde. Es ist doch genau das, was wir Jäger in gewisser Weise vorleben!
Zum Beispiel bei der Bockjagd: Es gibt wirklich viele, darunter auch gute Bücher, die uns anhand von Fotos helfen beziehungsweise vorschreiben sollen, dass dieser oder jener Rehbock so und so viele Jahre auf seinem Ziemer hat. Sie wissen, worauf ich hinaus will. Als Lernhilfe sind sie ja ganz gut geeignet, aber ansonsten ab damit ins Bücherregal. Denn am Hochstand haben sie nichts verloren! Wenn mir ein Bock kommt, kann ich natürlich anhand von Erfahrungen erkennen, wie alt er in etwa ist. Die Entscheidung ob ich die Kugel frei lasse, treffe ich einzig und alleine aus dem Bauch heraus. Denn nur der kann mir genau sagen, ob ich das Stück Wild für reif halte oder nicht. Ausnahmefälle gibt es zwar immer mal wieder, aber meistens liege ich richtig.
Aber auch im normalen Leben gibt es genug Beispiele die zeigen, dass einzig und allein das Gefühl der wahre Gradmesser ist. Nur ganz kurz: Was tun wir, Männlein wie Weiblein? Wir sehen jemanden und finden ihn ganz toll, und wollen sie oder ihn auch noch kennenlernen. Ich glaube nicht, dass das etwas mit Verstand zu tun hat, sondern rein eine Gefühlssache ist. Oder etwa nicht!? Man könnte noch Seitenweise darüber schreiben, aber ich glaube, manche Menschen wollen gar nicht nach ihrem Gefühl handeln. Sondern rein rational denkende Wesen werden. Aber nicht mit mir!
Jetzt aber zurück zur Kanzel, zu meiner Schwester und zu mir. Ich ließ die Eindrücke einfach auf mich einwirken und kostete diesen Abend in vollen Zügen aus. Petra schaute sich in der Zwischenzeit nach dem Rehwild um. Ihr Blick war ja schon darauf geschärft. Und so verflog die Zeit, bis zur Dämmerung über uns hereinbrach. Wiederum zeigten sich mir unvorstellbare Licht – und Schattenspiele. Aber auch, und jetzt wurde es erst richtig spannend, zog eine Gais auf dem oberen Schlag aus. Das geliehene Glas an die Augen, und jetzt wurde beobachtet. Die Spannung stieg mehr und mehr und ich wartete nur mehr darauf, bis meine Schwester das Reh erlegen würde. Jedoch anstatt eines Schusses spürte ich nur einen leichten Stoß in meiner Nierengegend. Ich blickte zu meiner Schwester, die mir eine in der Zwischenzeit weitere Gais die ausgezogen war, zeigte. Jetzt kriegte ich ein Problem. Sollte ich mich auf die obere oder aber auf die Gais, die bei der Salzlecke stand konzentrieren? Mein erster Blick, und das kam mir in dieser Situation am vernünftigsten vor, galt meiner kleinen Schwester. In welche Richtung würde der Lauf ihrer Büchse wohl wandern? Zu meiner Verblüffung, zeigte die Mündung kerzengrade in den Himmel. Sie stand nämlich noch immer in der Ecke der Kanzel.
Alles klar, heute, hier und jetzt würde es nicht „krachen“! Warum und wieso, blieb aber in diesem Moment für mich ein Geheimnis. Also weiter beobachten. Zu fragen traute ich mich in jenem Moment nicht. Es könnte ja zu laut sein, und die beiden Rehe zum Abspringen bewegen.
Nach geraumer Zeit, ich kann heute nicht mehr sagen wie lange, verzogen sich die beiden wieder in den Wald. Auch wir zwei packten unsere Sachen zusammen, und zogen unserem Einstand entgegen. Erst jetzt, auf der Forststraße angekommen getraute ich mich zu fragen, warum sie denn nicht eines der beiden Rehe erlegt hatte? Die Antwort kam kurz und bündig: „Des woarn zwoa fette Weiber“!
Alles klar, jetzt war ich um eine Erfahrung reicher! Und zwar, keine blöden Fragen zu stellen. Selbstverständlich klärte mich Petra darüber auf, dass es sich um zwei beschlagene Gaissen handelte, die natürlich Schonzeit hatten. Alles in Ordnung, ich musste mir die Tragezeiten unseres Wildes nochmals zu Gemüte führen. In diesem Moment wurde mir wieder bewusst, wieviel ich noch zu lernen hatte. Doch in einem wurde ich an diesem Abend bestätigt: Ich wollte, nein ich musste die Jagdprüfung bestehen! Denn genau das war es, was ich wollte. Der Anblick der beiden Rehe, die gesamte Stimmung da oben. Die Gerüche, Eindrücke, die einfach ausgedrückt überwältigend waren. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich diesen Abend verarbeitet hatte. Mein erster Ansitz, und gleich einen phantastischen Anblick gehabt. Was will man mehr!
Wahrscheinlich war es eine Fügung des Schicksals, oder auch nur Zufall, wer kann das schon sagen. Denn genau hier her oben auf der Kloanen, konnte und durfte ich meinen ersten Rehbock erlegen. Auch mein erster Fuchs wechselte an diesem Platz in die ewigen Jagdgründe.