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Herkunft der Familie Lederer
ОглавлениеHerkunft der Familie Lederer
Der süddeutsch klingende Familienname macht es deutlich: Wer Lederer heißt, hat seine Wurzeln nicht im Mecklenburgischen, nicht im Klützer Winkel.
Ihn trifft man im Schwäbischen, Badischen, Bayerischen, Fränkischen, im Österreichischen, sogar in der deutschsprachigen Schweiz in der gleichen Häufigkeit an wie in unseren Breiten solche Familiennamen wie Möller, Schomacker oder Burmeister. „Lederer“ ist nämlich südlich der Mainlinie ein Familienname, der aus einer dort üblichen Berufsbezeichnung hervorgegangen ist und Gerber bedeutet.
Und tatsächlich sind die Familien Lederer in dieser Region nach einer wahren Siedlungsodyssee von Neckarwestheim in Württemberg, über Elsenau in der Provinz Posen, Kürtow-Siedlung und Ebenau in Ostbrandenburg, später Hinterpommern, durch die Auswirkungen der Ergebnisse zweier Weltkriege hierher nach Nordwestmecklenburg verschlagen worden.
Das bedeutet aber auch, dass alle, die in dieser Gegend Lederer heißen, miteinander verwandt sind. Dabei ist hinzuzufügen, dass manche Angehörige dieser Großfamilie nach dem Wechsel des Familiennamens bei Heirat als solche nicht ohne weiteres zu erkennen sind, wie z. B. Lüdtke oder Richter.
Alle Lederer Heißenden in Nordwestmecklenburg sind direkte Nachfahren der Ehepaare Heinrich und Irmgard Lederer sowie Gottlob und Else Lederer, die im Herbst 1945 im Gutsdorf Arpshagen bei Klütz unter schwierigsten Bedingungen siedelten und sich so eine neue Existenz schufen. Die Formulierung „hier eine neue Heimat fanden“ vermeide ich an dieser Stelle ganz bewusst. Damit bin ich äußerst vorsichtig. Aber immerhin ist Arpshagen für alle Lederer der Ort, an dem es für sie die meisten Berührungspunkte, eine Unzahl angenehmer wie auch negativer Erinnerungen gegeben hat.
Die Familie des Autors – rechts: Horst Lederer
Mitte: die Eltern Irmgard und Heinrich † –
links: Bruder Klaus * Mai 1945 † – Wilfried † (vor Kriegsende geboren)
Familie Else und Gottlob Lederer †
Vetter Wolfgang lebt in Klütz – rechts die Cousine Marlies
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Die Bauernfamilie Diethert ist seit 1784 in dem Dorf Birkenbruch (polnisch Wycigg), einer auf Veranlassung von Friedrich Ü. (dem Großen) gegründeten Reihensiedlung mit etwa 150 Einwohnern im Kreis Wirsitz, nachweisbar. Die Bewohner waren fast ausschließlich Deutsche. Nach dem Friedensvertrag von Versailles vom Juni 1919 wurde der Kreis Wirsitz dem polnischen Staat angegliedert.
Dennoch blieben die Birkenbrucher ihren bewährten deutschen Traditionen sowohl in Bezug auf die Sprache, die Kultur als auch auf die Religion treu. Sie vertraten eine Reihe von Vorurteilen gegenüber den Polen, die sie grundsätzlich für unordentlich, schlechte Landwirte und vor allem katholisch hielten. Wer katholisch war, musste Pole, also herabwürdigend gesagt, „Polak“ sein. Um sich schon rein äußerlich von den „Polaken“ abzugrenzen, war man bewusst evangelisch, was nicht in jedem Falle ein Ausdruck besonderer Frömmigkeit war.