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Das hätte ich nie gedacht

Mit diesem Mann bin ich aufgewachsen. Das ist keine Floskel, sondern eine Tatsache. Als ich im Jahre 1968 geboren wurde, hatte Howard Carpendale noch nicht richtig im Showbusiness Fuß gefasst. Mit seinen zweiundzwanzig Jahren stand er noch am Anfang seiner musikalischen Karriere – trotz erster Erfahrungen in Südafrika, England und Deutschland. 1968 – das war ein Jahr, in dem die Beatles das weltweite Musikgeschehen beherrschten. Kurze Zeit später fiel der Startschuss für die legendäre ZDF-Hitparade, die mit dafür verantwortlich war, dass sich im Laufe der folgenden Jahre der Name Howard Carpendale immer mehr in mein Gedächtnis einbrannte. Zunächst in Schwarz-Weiß, dann in Farbe.

Fast fünfzig Jahre später bat mich nun dieser Entertainer, mit ihm das vorliegende Buch zu entwickeln und zu schreiben. Bis dahin kannten wir uns aus vielen beruflichen Begegnungen, die stets von einem besonderen gegenseitigen Respekt und Vertrauen geprägt waren und in deren Rahmen wir viele tiefgründige Gespräche führten.

Nun also das Buchprojekt – eine sehr außergewöhnliche Erfahrung für mich. Warum? Weil Howard Carpendale anders und überraschender ist, als ich jemals gedacht hätte. Weil dieser Mann Ecken und Kanten hat. Weil dieser Mann ein ungewöhnlicher Typ ohne Starallüren ist. Ja, und weil dieser Mann ein Perfektionist ist. Das ging so weit, dass er mich fast zu jeder Tages- und Nachtzeit anrief, weil ihm gerade irgendein Thema oder Aspekt eingefallen war, der ihm für das Buch sehr wichtig erschien. Kein Problem – das Leben eines Autors ist eben nicht nur ein Ponyhof. Zwischendurch war ich mit ihm so eng verbunden, dass ich manchmal gar nicht merkte, wie sein unverwechselbarer Akzent gelegentlich auf meine Sprache abfärbte.

Noch ein Beispiel für den anderen und überraschenden ­Howard Carpendale gefällig? Mir war es wichtig, dass er sich für die Arbeit an dem Buch Orte aussuchte, an denen er sich wohlfühlte, um völlig entspannt und befreit seinen Gedanken, Geschichten und Erinnerungen freien Lauf lassen zu können. Nicht gerechnet hatte ich mit seiner Reaktion: „In Ordnung, aber du musst dich bitte auch wohlfühlen“, hielt mir Howard Carpendale entgegen. Ein Mann, ein Satz – Respekt! Er suchte nicht nur die passenden Orte für sich aus, sondern checkte auch höchstpersönlich die Unterkunft, in der ich während unserer gemeinsamen Arbeit mein Journalistenleben führte.

Wir haben diskutiert. Wir haben gelacht. Wir haben gestritten. Wir haben uns auch gegenseitig beleidigt – so, wie es unter Freunden eben üblich ist. Ach ja, und damit niemand irritiert ist, wenn wir uns auf den folgenden Seiten duzen: Das „Du“ ist für Howard Carpendale selbstverständlich, „weil man in einem Team ,du‘ zueinander sagt“.

Das Ergebnis dieser speziellen Spurensuche haben wir in diesem Buch festgehalten. Es enthält die intensiven, nachdenklichen, rührenden und fesselnden Erinnerungen und Gedanken des Künstlers, Menschen und Zeitzeugen Howard Carpendale, mit denen die Kapitel eröffnet werden. Danach folgen jeweils ebenso intensive Gespräche – als Generationendiskurs, Gedankenaustausch und manchmal auch als Streitgespräch zwischen zwei Männern.

Stefan Alberti

Stefan Alberti, Redakteur der Neuen Osnabrücker Zeitung, beschäftigt sich seit vielen Jahren tiefgründig und unterhaltend mit den Künstlern der Showbranche und Musikwelt. Über seine journalistische Arbeit entwickelte sich auch ein intensiver Kontakt zu Howard Carpendale. Nach zahlreichen Gesprächen und Diskussionen entwickelten beide die Idee und das Konzept für dieses Buch.



Das ist meine Zeit

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