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Peter Buchenau – Vorwörter

„Wer schreibt, der bleibt - sichtbar!“

(Peter Buchenau)


Peter Buchenau, „Mr. Chefsache" und Experte für den privaten und beruflichen Neuanfang im deutschsprachigen Raum, ist ein Mann von der Praxis für die Praxis. Er gibt Tipps vom Profi für den Profi, unabhängig ob Selbständiger, Freiberufler oder Angestellter. Früher war er selbst Manager und Geschäftsführer in namhaften Unternehmen wie Ciba-Geigy, MANOR, Unisys oder eibe. Heute ist er Fach- und Führungskräftekünstler mehrfacher Autor und Herausgeber, Comedian und Dozent an zwei Hochschulen. In seinen über 40 Büchern und unzähligen Keynote-Vorträgen verblüfft er die Teilnehmer mit seinen einfachen und schnell nachvollziehbaren Praxisbeispielen.

Er versteht es vorbildlich, ernste und kritische Sachverhalte so unterhaltsam und kabarettistisch zu präsentieren, dass die emotionalen Highlights und Pointen zum Erlebnis werden. Im Jahr 2021 wurde er dafür als bester Redner Deutschlands in der Kategorie Vertrieb und Marketing ausgezeichnet. Als Autoren-Scout und Literaturagent hat er schon über 200 Autoren zum eigenen Buch verholfen. Zudem steht er über 150 Mal pro Jahr mit seiner Comedy-Kabarettshow „Männerschnupfen" auf der Theaterbühne. Das bedeutet: Präsenz, Wirkung und Sichtbarkeit vom Feinsten!

Peters Vorwörter

Mein trauriger Weg zum glücklichen Ich!

Paul liegt regungslos auf dem heißen Asphalt. Blut tropft aus Nase und Mund. Ein herbeigeeilter Passant leistet Erste Hilfe. Er reißt ihm das T-Shirt auf und versucht Paul mit einer Herzdruckmassage wiederzubeleben. In der Ferne erklingt die Sirene des Rettungswagens. Der Sirene nach, nähert sich dieser schnell. Keine fünf Minuten sind seit Pauls Sturz und dem Eintreffen des Rettungswagens vergangen. Der Notarzt springt aus dem Rettungswagen und beugt sich über Paul. Zu spät – Paul verstirbt in seinen Händen.

Zwei Jahre zuvor.

Ich fliege von Amsterdam nach London Heathrow, um meinen neuen Chef und Projektbegleiter Paul abzuholen.

Er ist US-Amerikaner, wohnt mit seiner Frau und seiner Tochter in Atlanta. Paul wurde für zwei Jahre nach Europa versetzt. Seine Aufgabe ist es, mir bei der Restrukturierung der europäischen Gesellschaft, von einem Produktionsunternehmen hin zu einem Dienstleitungsunternehmen, zu helfen. Ich freute mich auf das Kennenlernen, denn so eine Aufgabe und Chance bekommt man nicht jeden Tag in einem US-Konzern. Voller Energie und Leidenschaft sehe ich dieser Aufgabe entgegen.

Typisch für alle Amerikaner, welche das erste Mal nach Europa fliegen, macht Paul erst einmal den Umweg über London. Da ist man zwar auch in Europa, spricht aber Englisch. Für einen Amerikaner zuerst einmal ein vertrautes Bild. Wir begrüßen uns freundschaftlich, wissend, wir müssen ja die nächsten zwei Jahre mehr oder weniger miteinander auskommen. Ein kurzer Smalltalk folgt. Kurz darauf besteigen wir das Taxi zum Hotel. Zur Akklimatisierung lieben es Amerikaner, immer zuerst eine Nacht in England zu verbringen. Im Taxi setzt Paul den Smalltalk fort mit den Worten: „Schön Peter, dass du mich abholst. Ich freue mich endlich in Europa zu sein.“ Unerwartet tritt der Taxifahrer hart in die Bremsen, hält an, dreht sich um und sagt zu Paul: „Entschuldigen Sie mein Herr – Das hier ist England. Europa beginnt erst auf der anderen Seite des Kanals.“ Ich muss innerlich so stark grinsen, weiß aber heute, dass Paul diese Art des britischen Humors damals nicht verstanden hatte.

Was nach der Eingewöhnungsphase für Paul folgt, ist eine ganz komplexe, anstrengende und vor allem auch fordernde Arbeit. Paul und ich teilen uns die Führungsaufgaben auf. Haben wir doch zusammen mehr als 140 Mitarbeiter in mehr als 20 Länder zu führen. Paul konzentrierte sich auf die Führung von England, Wales, Schottland und Irland sowie die Korrespondenz nach Amerika. Ich übernehme die restlichen europäischen Länder. Ziel ist es, nicht nur die Neuausrichtung zum Dienstleistungsunternehmen, sondern auch die Implementierung von einheitlichen Standards, gemäß der US-Konzernvorgabe.

Im Gegensatz zu mir – ich fliege meist am Wochenende nach Hause und verbringe ich zwei bis drei Tage in Zürich bei meiner Familie – bleibt Paul konsequent in Amsterdam. Zu wichtig ist ihm seine Aufgabe. Bei erfolgreichem Abschluss des Projektes wird Paul eine Vorstandsposition in den USA in Aussicht gestellt. So arbeitet Paul Tag für Tag, meist ohne große Pausen. Zwölf bis sechzehn Stunden täglich gehören zur Standardarbeitszeit. Auch Samstag, Sonntag und am Feiertag. Groß ausgehen tut Paul in Amsterdam nie, die Umsetzung macht ja auch keine Pause. In den zwei Jahren der Zusammenarbeit hat Paul nie die Schönheiten der Stadt Amsterdam gesehen und war bestimmt auch kein einziges Mal an der Nordsee.

Wenn Paul nicht am Wochenende arbeitet, ist Paul krank. Er liegt mit einer Erkältung im Bett, hat Fieber und es fröstelt ihn ständig. Montags bei der Arbeit ist er aber wieder top fit, zumindest in der Außenwahrnehmung. Dieser Vorfall wiederholt sich sehr oft an den Wochenenden, immer öfters, immer in kürzeren Abständen. Unter der Woche fit oder gesund genug, um zu arbeiten, am Wochenende krank. Auch mich erwischt es des Öfteren am Wochenende, aber beileibe nicht so oft wie Paul.

Dazu kommt, dass ich allein schon der Familie wegen auf meine Ferien bestehe. Paul hat in den zwei Jahren keine Ferien. Natürlich hat er diese gesetzlich und per Arbeitsvertrag zugesichert, aber er nimmt keinen einzigen Tag Urlaub. Zu wichtig ist ihm die Vorstandsposition in Atlanta.

Sein Ziel: „Sein Projekt“, innerhalb der zwei Jahre abzuschließen und keinen Tag länger. Er möchte so schnell wie möglich wieder zurück nach Amerika, zu seiner Frau und Tochter. Darauf von mir des Öfteren gesprochen, ob er nicht mal ein paar Tage nach Hause fliegen will, antwortet er stets: „Warum? Ich sehe doch meine Familie fast täglich per Videokonferenz oder höre sie per Telefon:“ Mich beängstigt diese Aussage sehr.

Der entscheidende Tag kommt näher. Das Projekt wird im Gegensatz zum Berliner Flughafen „on-time“ und „inbudget“ abgeschlossen. Zwar buchstäblich in letzter Minute, aber Zieldatum eingehalten ist Zieldatum eingehalten. Allerdings sieht man unseren Gesichtern den enormen zweijährigen Dauerstress massiv an. Ich alleine verzeichne in den vergangenen zwei Jahren über 300 Flüge und 400 Hotelübernachtungen in ganz Europa. Wir sind durch diese Belastung gealtert, ich habe die ersten grauen Haare bekommen und ich bin weit von meiner körperlichen Hochform entfernt. Auch habe ich 25 kg zugenommen. Bei Paul ist der Stress extremer sichtbar. Er wirke blass, hat bei leichtester Belastung einen erhöhten Blutdruck und Herzrasen. Er wirkt antriebslos, leer und ausgebrannt. Paul möchte nur noch eines. Zurück nach Amerika auf seinen neuen Vorstandsposten. Zuvor aber noch ein vierwöchiger Urlaub mit seiner Familie im gemeinsamen Ferienhaus in Miami. Das hat er sich nun aber redlich verdient und auch seiner Familie versprochen.

Als wir uns am Amsterdamer Flughafen verabschieden, weiß ich nicht, dass das unser letztes Wiedersehen ist. Ich setze mich in meinen Flieger nach Zürich und schlafe sofort ein. Paul fliegt nach Atlanta, sammelt Frau und Kind ein und fliegt noch am selben Tag weiter nach Miami. Dort angekommen, packt er die Koffer aus. Sofort holt er die Sportschuhe aus dem Koffer. Er hat Lust zu laufen. Zwei Jahre hat er gar nichts mehr sportlich getan. T-Shirt an, Laufschuhe an und dann nichts wie los. Er schließt die Haustüre und brüllt noch zurück: „Schatz, ich bin kurz laufen,“ und joggt los. Seine Frau winke ihm zu, nicht zu wissend, dass sie Paul das letzte Mal sieht. Woher denn auch? 5 Minuten später ist Paul tot.

Die Nachricht über Pauls Tod trifft mich sehr hart. Zwei Jahre haben wir tagtäglich Projekte gesteuert, Aufgaben erledigt und Strategien entwickelt. Wir hatten eine sehr innigliche Freundschaft aufgebaut. Pauls Tod ließ mir gedanklich keine Ruhe. Ich stellte mir immer mehr und mehr diverse Sinnfragen. Ist Arbeit und Karriere wirklich alles im Leben? Was passiert mit dir? Wirst du genauso enden? Fremdbestimmtes Arbeiten und Umfallen bis zum Tod? Kurzum hatte ich eine Lösung entwickelt. Wir als Unternehmen müssen mehr auf den Faktor Mensch und dessen Gesundheit Rücksicht nehmen. Ich schlage vor, Gesundheit als einen weiteren künftigen Erfolgsfaktor in die Firmenstrategie zu verankern. Als ich diese Idee meinen US-Vorgesetzten mitteile, werde ich belächelt mit den Worten: „Peter, für solche Befindlichkeiten haben wir keine Zeit!“ Am nächsten Tag kündige ich, zum Unverständnis aller meiner Freunde und auch meiner Familie.

Der Wendepunkt. Seit diesem tragischen Ereignis mache ich nur noch, was mein Herz mir sagt. Ich erfülle mir meine Jugendträume und werde Autor, Herausgeber und Comedian. Zwar verdiene ich heute nur noch ein Bruchteil vom damaligen Managergehalt, aber ich kann selbst entscheiden, welches Buch ich schreibe, zu welchem Verlag ich gehe und vor allem, wo und wie oft ich auf der Comedy Bühne stehe. Vor allem aber lebe ich nun seit 15 Jahren mein eigenes Leben. Es geht mir viel besser, bin gesund und das schönste Gefühl für mich ist, wenn ich meine Zuschauer durch meine Bücher und Shows, wenn auch kurzzeitig, in eine andere Welt entführen kann. Wann beginnst du, deinem Herzen zu folgen?

So wie auch ich, haben alle nachfolgenden 14 Autoren einen oder mehrere Wendepunkte in Ihrem Leben erlebt. Ein Wendepunkt ist auch immer ein Neuanfang. Sicher ist dieser nicht immer leicht und sehr oft bedarf es eines Ereignisses, um diese Veränderung anzugehen. Eine Veränderung tut auch oft weh, weil wir Gewohntes loslassen müssen und Loslassen ist immer mit Arbeit verbunden. Doch Veränderungen und Wendepunkte sind Mutmacher. Und genau um das geht es in diesem Buch. Alle Geschichten sollen Mut machen, Mut machen sich zu entwickeln, zu forschen, zu probieren, zu leben, zu lachen und zum Glücklichsein. Ich wünsche Ihnen viele Wendepunkte in Ihrem Leben.

Ihr Peter Buchenau

www.peterbuchenau.de

Buchempfehlung des Vorwortgebers


Herausgeber:

Metropolitan; 1. Edition

(6. März 2018)

Sprache: Deutsch

Taschenbuch: 204 Seiten

ISBN-10: 3961860122

ISBN-13: 978-3961860128

Geh deinen eigenen Weg. Von Kindesbeinen an folgen wir anderen. Eltern, Lehrern, Freunden, Partnern, Vorgesetzten. Sie geben die Richtung vor und weisen uns den Weg. So wird daraus allzu oft ein Trampelpfad, auf dem sich unsere eigene Spur verliert – und mit ihr unsere Träume und Wünsche. Doch es ist nie zu spät, abzubiegen und seine eigenen Ziele zu verfolgen. Erfolgsautor Peter Buchenau stellt viele inspirierende Geschichten von Menschen vor, die eingetretene Pfade verlassen haben und dadurch erfolgreich, glücklich und zufrieden geworden sind. Er ermutigt uns, auf unser Herz zu hören, unserer Spur zu folgen und uns auf den Weg zu einer authentischen Persönlichkeit zu machen.

Peter Buchenau zeigt, wie es Ihnen gelingt, Ihren selbstbestimmten Lebensweg zu finden und ihn tatsächlich zu beschreiten. Es geht in diesem Buch um die Spuren, die wir als Persönlichkeit hinterlassen und an die man sich erinnern wird, um Ziele, die über das eigene Ich hinausreichen. Dieses Buch wird Sie auf großartige Gedanken bringen und neue Ambitionen wecken.

Lebenswendepunkte: Orientieren - Fokussieren - Dranbleiben

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