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Bau und Funktion der gesunden Niere

Dr. med. Sebastian Zschätzsch

Jede Niere – normalerweise hat jeder Mensch zwei Nieren - besitzt etwa eine Millionen Filtereinheiten. Diese „Wunderknäule“ sind winzig kleine Arbeitsplätze, die vielfältige Filterleistungen erbringen. Die Niere steuert den Wasserhaushalt, den Blutdruck und reguliert den Säure-Basen-Haushalt. Außerdem werden die Elektrolyte, z. B. Natrium, Kalium und Kalzium im Gleichgewicht gehalten. Sie bildet das Hormon Erythropoetin, welches der Reifung von roten Blutkörperchen dient und ist mitverantwortlich für die stabile Funktion des Knochenstoffwechsels.

Die Niere ist ein wahres Kraftwerk im Körper!

Pro Tag werden ca. 1.800 Liter Blut gereinigt.

Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen

Ein Großteil der Stoffwechselendprodukte wird über die Nieren ausgeschieden. Bei einem Anstieg dieser Stoffe (Niereninsuffizienz) kommt es zwangsläufig zu einer Vergiftung des Organismus (Urämie).

Harnstoff stammt aus dem Eiweißstoffwechsel des Körpers und der Nahrung.

Harnsäure entsteht im Zellkernstoffwechsel und wird aus den mit der Nahrung zugeführten Purinen in der Leber gebildet.

Kreatinin ist das Stoffwechselendprodukt aus dem körpereigenen Muskelstoffwechsel.

Bilanzierung von Wasser, Natrium (Bestandteil von Kochsalz), Kalium und Phosphat und die Regulation des Säure-Basen-Haushaltes

Regelung des Wasserhaushaltes

Die Nieren reinigen täglich 24 Stunden das Blut. Über die kleinen Filtereinheiten werden dabei etwa 1,5 l Harn gebildet und dann über die Blase ausgeschieden.

Natrium ist für den Wasserhaushalt wichtig. Natrium bindet Wasser und ist damit auch direkt an der Blutdruckregulation beteiligt. Ein Zuviel wird über die gesunde Niere (und Haut) ausgeschieden.

Die Harnmenge ist direkt von der Trinkmenge abhängig.

Kalium

Kalium ist für viele Stoffwechselfunktionen unentbehrlich und sogar lebenswichtig. Kalium wird, je nach Aufnahme mit der Nahrung, von intrazellulär nach extrazellulär verschoben. Zuviel Kalium wird vorwiegend über die Nieren und nur ein geringer Anteil über den Stuhl und Schweiß ausgeschieden.


Regulation des Kalzium-Phosphat-Haushaltes

In der gesunden Niere wird das Hormon Vitamin-D gebildet. Im Darm steuert es z. B. die Aufnahme von Kalzium und Phosphat aus der Nahrung ins Blut. Das Hormon der Nebenschilddrüse (Parathormon) ist ebenfalls an diesem Regelkreis beteiligt.

Bei Störungen des Kalzium-Phosphat-Haushaltes reichern sich Kalzium und Phosphat unliebsam im Körper an, z. B. in den Weichteilen und in den Blutgefäßen. Langfristig kann es zu schmerzhaften Schädigungen der Knochen und der Blutgefäße (Verkalkungen) kommen.

Hormone sorgen für besseres Wohlbefinden

Das Hormon Erythropoetin (EPO) ist der maßgebliche Stimulator der Blutbildung, d. h. zur Reifung roter Blutkörperchen. Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) versorgen den Körper u. a. mit Sauerstoff. Hiervon hängt direkt die Leistungsfähigkeit ab.

Weiterhin wird in den Nieren das Hormon Renin gebildet. Es dient der Blutdruckregulation.

Nachlassen der Nierenfunktion

Das Nachlassen der Nierenfunktion im Rahmen einer chronischen Nierenerkrankung wird als chronische Niereninsuffizienz bezeichnet. Die Einteilung erfolgt nach dem Schweregrad in die Stadien I bis V. Spätestens im Stadium III gehört die medizinische Betreuung in die Hand eines Nephrologen. Die Ernährung wird stets auf die jeweiligen Bedürfnisse der Nierenfunktion abgestimmt.


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Im Endstadium der chronischen Nierenerkrankung (Stadium V) wird ein Nierenersatzverfahren bzw. eine Nierentransplantation notwendig, um einer Vergiftung und Überwässerung des Körpers vorzubeugen. Zusätzlich ist eine medikamentöse Therapie notwendig.

Dialysegerechte Ernährung

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