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Die Danziger Front

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it Danzig begann es!

Zwar war die Danziger Front nur ein Nebenkriegsschauplatz im weitgesteckten Rahmen des polnischen Feldzuges. Der Einsatz der militärischen Mittel, verglichen mir dem Gesamteinsatz der deutschen Wehrmacht in Polen, war gering. Die Erlebnisse, die hier erzählt werden, beschränkten sich auf einen kleinen Raum, der sich nicht messen kann mit den gewaltigen Strecken, die die deutschen Truppen im Sturmschritt beim Vormarsch im Osten hinter sich brachten.

Und doch: Danzig war der Ausgangspunkt! Danzig war der Hebel, der alles in Bewegung brachte!

Dass es gelang, die alte deutsche Hansestadt am Morgen des l. September 1939 schlagartig von dem polnischen Druck zu befreien, war mit entscheidend für das Gelingen des Ganzen. Dass Danzig bewahrt wurde vor polnischer Zerstörungswut, ist ein unvergängliches Verdienst der politischen und militärischen Leitung. Dass dies mit eigenen Kräften erreicht wurde, ohne den gewaltigen Kriegsapparat der deutschen Wehrmacht einzuschalten, vermehrt den Ruhm seiner tapferen Verteidiger.

Aus Danziger Freiwilligen-Regimentern, die in der SS-Heimwehr, dem SA-Grenzschutz und den beiden Infanterieregimentern der Landespolizei zusammengefasst waren, bestand die Truppe, die den Kampf gegen vielfache Übermacht aufnehmen musste. Sie war in rechtzeitiger Voraussicht von Gauleiter Forster zur Verteidigung des Gebietes der „Freien Stadt“ geschaffen worden.

Ihre Aufgabe war nicht leicht. Es standen weder schwere Waffen noch motorisierte Abteilungen, geschweige denn Panzer in ausreichendem Maße zur Verfügung. Dabei war der Kampf gegen zwei Fronten gleichzeitig zu führen. Nach außen gegen die Truppenkontingente, die die Grenzen des Danziger Gebiets vom Korridor her bedrohten, nach innen gegen die militärisch organisierten Stützpunkte der politischen Macht auf Danziger Stadtgebiet.

Das verleiht dem Kampf um Danzig seine besondere, auch kriegsgeschichtlich bedeutsame Note.

Und noch eins ist wichtig. Wenn der Danziger Kriegsschauplatz auch räumlich begrenzt war — er umfasste waffenmäßig mehr als alle anderen Abschnitte der polnischen Front: hier wirkten neben der Luftwaffe auch die Streitkräfte zur See mit denen zu Lande in einheitlicher Aktion zusammen. Die junge deutsche Kriegsmarine empfing in der Danziger Bucht ihre Feuertaufe. Von ihrem todesmutigen Einsatz zeugt die Reihe der Ehrengräber auf dem Waldfriedhof von Langfuhr.

War Danzig der Anfang gewesen, so war es auch das Ende des Feldzuges. Am l. Oktober fiel mit der bedingungslosen Übergabe von Hela der letzte Stützpunkt polnischen Widerstandes auf dem gesamten Kriegsschauplatz.

Aus allen diesen Gründen, glaube ich, verdienen die Geschehnisse des Kampfes um Danzig, wie sie sich dem Mitkämpfer darstellen, festgehalten zu werden.

Ich durfte sie miterleben, zusammen mit meinem Kameraden Rolf Wernicke und dem stellvertretenden Reichssendeleiter Karl Heinz Boese, dem jetzigen Intendanten des Reichssenders Danzig, der unsern Einsatz leitete. Als Berichterstatter des Großdeutschen Rundfunks standen wir Schulter an Schulter mit den Kameraden von der Waffe. Wir waren nicht überall dabei, aber doch immer dort, wo Entscheidendes geschah.

Ganz vollständig kann mein Bericht nicht sein. Das ist auch nicht die Absicht. Aber echt und erlebt ist er, und ich hoffe, dass in ihm etwas mitschwingt von der Größe der geschichtlichen Ereignisse, die grade allen Kämpfern um Danzigs Freiheit in jeder Stunde bewusst war.

Die hier kämpften, kämpften um urdeutsches Land. Mit den Türmen der alten deutschen Hansestadt im Rücken, wussten sie, dass es für sie kein Entweder-Oder gab. Jeder Schritt zurück wäre zu einem Verhängnis geworden. Es war die Heimat, deren Schicksal in ihre Hand gelegt war. Es war Deutschland, vor dem sie bestehen mussten.

Und es gelang.

Als Danzig ins Großdeutsche Reich heimkehrte, hatte es durch die Tat bewiesen, dass es der Treue würdig war, die der Führer ihm mit dem Einsatz des ganzen deutschen Volkes gehalten.

Kampf um Danzig

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