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Der Tag der Entscheidung

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er 1. September ist kaum drei Stunden alt, da reißt es uns schon wieder hoch. Alarm! Ist es so weit? Endlich?!

Intendant Boese fährt mit Wernicke nach Weichselmünde. Ich bleibe vorerst im Funkhaus auf Abruf in Bereitschaft. Hier ist seit Tagen alles auf höchster Alarmstufe.

Um 4 Uhr 45 schüttert die Luft.

Die „Schleswig-Holstein“ schießt!

Deutschland schlägt zurück.

Wernicke steht in nächster Nähe des feuernden Schiffes, dessen vier 28-cm-Rohre ihre Granaten auf kürzeste Entfernung in den Wald hineinballern, der den Zugang zur Westerplatte deckt. Gleichzeitig zieht die Leuchtspur kleiner Flak-Geschosse flimmernde Bänder in die noch dunkelgraue Morgendämmerung. Die Stille der Nacht ist mit einem Zauberschlage ausgelöscht. Welch Getöse bringt das Licht!

Die Mauer um das polnische Munitionsdepot bricht zusammen. Die Bäume splittern und krachen zu Boden. Die Baulichkeiten am Eingang zu dem Gelände, das die Polen besetzt halten, fangen Feuer. Salve auf Salve fährt vernichtend in den polnischen Stützpunkt.

Zu gleicher Zeit werden blitzartig die Gebäude der polnischen Ämter in der Stadt besetzt. Detonationen bei der Eisenbahndirektion, Detonationen bei der polnischen Post am Heveliusplatz.

Das Krachen der Granaten der „Schleswig-Holstein“ hat ganz Danzig aus dem Schlaf geweckt. Alles ist im Nu auf den Beinen. An den Fenstern, in den Haustüren stehen halbbekleidet die Menschen. Noch weiß keiner etwas Gewisses! Geht es los? Wird es gelingen?

Da meldet sich der Danziger Sender. Im Dienstzimmer des Gauleiters in der Jopengasse ist ein Mikrofon aufgestellt. Intendant Diewerge sagt in dieser historischen Stunde selber an. Während die eherne Stimme der Geschichte im Dröhnen der Geschütze durch die Straßen der alten deutschen Hansestadt hallt, verkündet der Rundfunk die Rückkehr Danzigs ins Reich!

Zu gleicher Zeit schlagen die Männer der Partei die Proklamationen des Gauleiters in der Stadt an. Straße für Straße, ja Haus für Haus, erscheinen große gelbe und rote Plakate an den Mauerwänden.

Auf den gelben Plakaten formuliert Gauleiter Forster in Gesetzesform die Tatsache der Befreiung:

„An die Bevölkerung von Danzig!

Volksgenossen! Volksgenossinnen!

Als Staatsoberhaupt der Freien Stadt Danzig und als Gauleiter der NSDAP, Gau Danzig, gebe ich hiermit folgendes bekannt:

Die unerhörte Vergewaltigung, deren Opfer Ihr nunmehr seit 20 Jahren durch Vorenthaltung Eurer freien Entscheidung über die Zugehörigkeit zum Deutschen Reich, unserer großen völkischen Heimat, gewesen seid, hat das Ende erreicht. Ich habe im engsten Einvernehmen mit Euch, in Anwendung der gesetzlichen -Bestimmungen und in Erfüllung Eures lebensrechtlich unabdingbaren Anspruchs, folgendes Staatsgrundgesetz der Freien Stadt Danzig erlassen:

Staatsgrundgesetz der Freien Stadt Danzig, die Wiedervereinigung Danzigs mit dem Deutschen Reich betreffend, vom 1. September 1939.

Zur Behebung der dringenden Not von Volk und Staat der Freien Stadt Danzig erlasse ich folgender Staatsgrundgesetz:

Artikel l: Die Verfassung der Freien Stadt Danzig ist mit sofortiger Wirkung aufgehoben.

Artikel 2: Alle Gesetzesgewalt und vollziehende Gewalt wird ausschließlich vom Staatsoberhaupt ausgeübt.

Artikel 3: Die Freie Stadt Danzig bildet mit sofortiger Wirkung mit ihrem Gebiet und ihrem Volk einen Bestandteil des Deutschen Reiches.

Artikel 4: Bis zur endgültigen Bestimmung über die Einführung des deutschen Reichsrechts durch den Führer bleiben die gesamten Gesetzesbestimmungen außer der Verfassung, wie sie im Augenblick des Erlasses dieses Staatsgrundgesetzes gelten, in Kraft.

Danzig, den 1. September 1939.

Albert Forster, Gauleiter.

Es lebe der Führer!

Es lebe unser herrlicher Großdeutsches Vaterland!“

Die Stimmung, wie sie in dieser Morgenstunde, da das neue „Staatsgrundgesetz“ verkündet wird, in der Stadt herrscht, gibt das zweite, auf rotem Papier gedruckte Manifest des Gauleiters wieder.

„Proklamation!“ so beginnt es, „Männer und Frauen Danzigs! Die Stunde, die Ihr seit 20 Jahren herbeigesehnt habt, ist angebrochen. Danzig ist mit dem heutigen Tage heimgekehrt in das Großdeutsche Reich. Unser Führer Adolf Hitler hat uns befreit.

Auf den öffentlichen Gebäuden in Danzig weht heute zum ersten Mal die Hakenkreuzfahne, die Flagge des Deutschen Reiches. Sie weht aber auch von den ehemaligen polnischen Gebäuden und überall im Hafen.

Von den Türmen des alten Rathaus« und der ehrwürdigen Marienkirche läuten die Glocken die Befreiungsstunde Danzigs ein.

Wir danken unserm Herrgott, dass er dem Führer die Kraft und die Möglichkeit gegeben hat, auch uns von dem Übel des Versailler Diktats zu befreien. Wir Danziger sind überglücklich, nun auch Bürger des Reiches sein zu dürfen.

Danziger und Danzigerinnen! Wir wollen in dieser feierlichen Stunde zusammenstehen, uns gegenseitig die Hand reichen und dem Führer das heilige Versprechen geben, alles zu tun, was in unsern Kräften sieht, für unser herrliches Großdeutschland.

Es lebe das befreite, wieder ins Reich heimgekehrte deutsche Danzig! Es lebe unser Großdeutsches Vaterland! Es lebe unser geliebter Führer Adolf Hitler!

Danzig, den 1. September 1939.

Albert Forster, Gauleiter.“

So lesen die Danziger und wissen noch kaum, ob sie wachen oder träumen. Da beginnen die Glocken zu läuten. Da entfaltet sich am Rathaus eine mächtige Hakenkreuzfahne. Es ist kein Traum. Es ist wahr! Es ist gelungen!

Nun gibt es kein Halten mehr. Die letzten polnischen Inschriften werden beseitigt. Alle polnischen Wahrzeichen und Embleme sind im Nu verschwunden. Hitlerjungen haben sich eines polnischen Briefkastens bemächtigt und versenken ihn mit Triumphgeschrei in der Radaune. Wie der Sturmwind die faulen Früchte von den Ästen schlägt, so fegt die Begeisterung dieses Morgens alles Polnische auf Nimmerwiedersehen aus der Stadt.

Am Haus des Völkerbundskommissars, dem früheren Sitz des Kommandierenden Generals, fährt ein Auto vor. Der „Hohe Kommissar“, der kluge Schweizer Professor Burckhardt, verlässt Danzig. Die Koffer waren wohl schon seit geraumer Zeit gepackt. Ein klarblickender Historiker wie er wusste längst, dass die Dynamik der politischen Tatsachen sich als stärker erweisen musste denn die papiernen Vorschriften eines aufgezwungenen Diktats; den Gang der Geschichte aufzuhalten, hätte ihm schlecht angestanden. Er verabschiedet sich vor Wernickes Mikrofon mit einigen Worten des Dankes und der Anerkennung für die korrekte Haltung der Danziger Behörden und der Danziger Bevölkerung — und verschwindet. Der Völkerbund hat im deutschen Danzig nichts mehr zu suchen.

Nach zwanzig Jahren geht am Hauptbahnhof zum ersten Mal die deutsche Fahne wieder hoch. Ich bin mit dem Rundfunkwagen zur Stelle und kann den Augenblick erfassen, wo die Hakenkreuzfahne am Turme entfaltet wird. Jubel begrüßt sie von den vielen Hunderten von Arbeitern, die jetzt am frühen Morgen ihren Arbeitsstätten zustreben und mit gewohnter Disziplin nach Weisung der Sperrposten ihren Weg nehmen wie alle Tage.

Nirgends ein Auflauf, nirgends Unruhe. Schon beginnt allenthalben das normale Leben. Der Tag ist da, der erste Tag für Danzig im Großdeutschen Reich.

Nur an der polnischen Post kracht es noch.

Wir fahren auf Umwegen in Deckung nahe heran. Intendant Boese und Wernicke sind schon da. Kugeln pfeifen durch die umliegenden Straßen. Dazwischen Detonationen von Handgranaten und Feuerstöße der Maschinengewehre. Die polnischen Beamten, die widerrechtlich mit Waffen versehen sind, haben sich in dem freistehenden Gebäude hinter dicken Steinmauern verbarrikadiert. Es ist ein Bau aus der alten deutschen Zeit vor dem Weltkriege, der damals als Garnisonlazarett diente. Massiv und solide gebaut, vermag er selbst leichter Artilleriebeschießung zu trotzen.

Unsere Leute sind beim ersten Versuch, die Post mit stürmender Hand zu nehmen, von den Polen unter schweres Feuer genommen worden. Einige Tapfere der Landes-Polizei sind gefallen. Das Gebäude, aus dem immer noch geschossen wird, ist jetzt von allen Seiten abgeriegelt. Mit Minenwerfern hält man die Besatzung nieder. Um neue Opfer zu vermeiden, wird der endgültige Sturm auf den Nachmittag nach entsprechender Vorbereitung verschoben.

Für uns tritt eine kurze Ruhepause ein. Um 9 Uhr sitzen wir beim Frühstück. Unsere erste Arbeit ist getan. Die ersten Berichte sind gesprochen. Sie wurden im Danziger Funkhaus abgehört und nach Berlin überspielt.

Was mögen die Kameraden zu berichten haben, die mit den Armeen der deutschen Wehrmacht den Vormarsch nach Polen angetreten haben? An der Front sieht jeder nur seinen eigenen kleinen Abschnitt, und noch weiß keiner vom andern.

Und doch erfüllt uns ein tiefes Gefühl der Zuversicht: wo immer deutsche Soldaten zur Stunde marschieren mögen, sie marschieren vorwärts — vorwärts zum Sieg!

Von der Westerplatte dröhnt noch immer der Geschützdonner der „Schleswig-Holstein“. Auch dort sind inzwischen beim ersten Sturm, der auf blutige Abwehr der polnischen Besatzung traf, die ersten Toten zu beklagen. Dazwischen mischen sich die Detonationen der Minen, die auf die polnische Post geworfen werden.


Kampf um die polnische Post

Munitionsnachschub durch die Straßen der Danziger Altstadt



Das Gebäude der polnischen Post

im Augenblick der Einnahme durch die Danziger Formationen


Niemand lässt sich durch den Widerstand, der an dieser einzigen Stelle in der Stadt noch geleistet wird, beirren.

Die Bevölkerung geht in voller Ruhe ihrer Beschäftigung nach. Das Straßenleben hat sein alltägliches Aussehen.

Nur mitunter bleiben die Menschen stehen und lauschen den fernen Kanonenschlägen und versuchen, der Stimme des Krieges ihr Geheimnis zu entreißen.

Da schwillt der Lärm mit eins gewaltig an. Feurige Blitze zucken über der Stadt. Ein starkes Gewitter bricht los. Die wochenlange Spannung in der überhitzten Atmosphäre löst sich. Die Luft erhebt von rollenden Donnerschlägen, die sich mit dem Dröhnen der Kanonen von See zu einer grandiosen Schlachtenmusik Himmels und der Erden verbinden.

Die Natur hat ihr gewichtig Wort gesprochen. Gereinigt ist die Luft und von wunderbarer Frische. Befreit atmen die Menschen auf, als ob Ketten von ihnen abfallen, die so lange schwer auf ihnen gelastet.

*

Mit welchen Gefühlen hörte Danzig, dieses eben befreite Danzig, dann die Führerrede aus Berlin! Hunderte von Millionen von Menschen in aller Welt mögen diese Rede vom 1. September gehört haben. Die Danziger aber fühlten: „Um unsertwillen!“ Wenn der Führer sprach von „einem langsamen wirtschaftlichen, politischen und in den letzten Wochen endlich auch militärischen und verkehrstechnischen Abdrosselungskampf gegen die Freie Stadt Danzig“ — so war es ihre Stadt, von der er sprach.

„Polen hat den Kampf gegen die Freie Stadt Danzig entfesselt.“ Sie wussten es, sie waren die Kronzeugen.

„Ich bin entschlossen: erstens die Frage Danzig, zweitens die Frage des Korridors zu lösen und drittens dafür zu sorgen, dass im Verhältnis Deutschlands zu Polen eine Wendung eintritt, die ein friedliches Zusammenleben sicherstellt!“ Tua res agitur, das fühlte mir dankerfülltem Herzen jeder Danziger, und ein heißes Gelöbnis der Treue zum Führer, der Einsatzbereitschaft bis zum letzten erfüllte die Stadt, die dies vernahm.

*

Wie sich die Ereignisse in diesen denkwürdigen Stunden des 1. September jagten, dafür ist die Tätigkeit des Danziger Senders bezeichnend. Seine Sendefolge spiegelte die Geschehnisse Schlag auf Schlag:

Um 4 Uhr 45 meldete sich der Landessender Danzig zunächst mit der Sondermeldung, dass als Antwort auf die überhandnehmenden polnischen Übergriffe und ständig wachsenden

Um 10 Uhr schaltete sich der Sender zur Übertragung der Reichstagsrede ein.

Zum ersten Mal meldete sich Danzig als „Reichssender“ dann um 11 Uhr 30.

Diese kurze amtliche Zusammenstellung zeigt die Schlagkraft und die Einsatzfähigkeit des Rundfunks, der durch seinen schnellen Nachrichtendienst die Danziger Bevölkerung ständig über die Lage auf dem Laufenden hielt.

*

Am Nachmittag sind wir wieder bei den Sturmabteilungen der Danziger Landespolizei vor dem Gebäude der polnischen Post. Der ganze umliegende Stadtteil ist von der Bevölkerung geräumt worden. Minenwerfer und MGs haben sich nahe herangearbeitet. Panzerwagen stehen bereit. Die Sturmtrupps machen sich fertig.

Eine 10,5-Haubitze,. die ihr Rohr zum direkten Schuss auf das Portal des Postgebäudes gerichtet hat, ist an der Straßenecke des Rammbau, zunächst dem Heveliusplatz, aufgestellt, kaum zweihundert Meter vom Ziel entfernt. Hinter ihrem Schutzschild finden wir Deckung bei der Beobachtung.

„Die Berliner sind doch überall dabei“, sagt ein Wachtmeister, der sich die Handgranaten ins Koppel schiebt. „Nanu“, antworte ich, „kennen wir uns?“ — „Natürlich. Hauptwachtmeister Johst. Ich bin vom Revier 1. Wir stehen immer zusammen vor dem Ehrenmal Unter den Linden, wenn was los ist. Sie mit dem Mikrofon und ich zur Absperrung“« Er war Danziger von Geburt und hatte sich in der Stunde der Gefahr freiwillig seiner Heimatstadt zur Verfügung gestellt.

Oberst Bethke, der persönlich den Sturm leitet, gibt mir eine Darstellung über den geplanten Einsatz.

Um 17 Uhr setzt schlagartig das Feuer aller Waffen ein. Es dauert 15 Minuten und reißt klaffende Breschen in das Mauerwerk des Gebäudes. Bis zu uns zurück fliegen die Granatsplitter der Haubitze. Einer segelt Wernicke gerade vor die Füße. Schnell bückt er sich danach. So was nimmt man mit: ein Souvenir! „Autsch!“ lässt er das Stück Eisen schleunigst wieder fallen. Beinahe hat er sich die Finger verbrannt. Das muss man erst abkühlen lassen. Dann kann man es als Trophäe an die Uhrkette hängen. Aber solche Gelüste verlieren sich mit der Zeit.

Um 17.15 Uhr schweigt das Feuer schlagartig, wie es begonnen. Unter dem Schutz von Panzerwagen gehen die Sturmtrupps vor.

Die Danziger Feuerwehr steht Schulter an Schulter mit den Kameraden von der Waffe und räuchert den Polen geradezu aus seinem Schlupfwinkel heraus. Handgranaten verrichten den Rest. Aus dem Innern des Hauses dringen Jammerrufe. Der Pole ist mürbe. Er ergibt sich.

An die 60 Mann werden herausgeholt, eine Reihe Schwerverwundeter und Toter geborgen.

Das letzte Widerstandsnest innerhalb der Stadt ist damit beseitigt.

Aus den Aussagen der Gefangenen ergibt sich, dass die Polen den Plan hatten, in den von ihnen besetzten Gebäuden solange Widerstand zu leisten, bis Danzig durch polnische Truppen eingenommen würde. Diese Gebäude waren: das polnische Gymnasium, die polnische Post, die Eisenbahndirektion, das polnische Studentenheim in Langfuhr, das polnische Zollinspektorat.in der Opitzstraße, der polnische Wohnblock in Neufahrwasser, der Hauptbahnhof und die polnische Bahnpost sowie eine Anzahl kleinerer Örtlichkeiten. Mit der Einnahme der Post sind nun sämtliche Bollwerke und Schlupfwinkel der polnischen Insurgenten in unserer Hand.

Danzig ist frei!

Auch an den Grenzen des Gebietes der ehemaligen „Freien Stadt“ hat der Pole nirgends vermocht, unsern Schutzgürtel anzutasten. Überall halten die Männer der SS-Heimwehr, des SA-Grenzschutzes und der Landespolizei ihre Stellungen. Danzig wird sein Gebiet behaupten, bis die Soldaten des Reiches da sind. Denn schon hat der Druck des deutschen Vormarsches auf den Korridor begonnen.

Der Abend kommt. Zum ersten Mal ist die Stadt verdunkelt. Die Menschen sind erregt und voller Freude und achten der Dunkelheit nicht. Sie fluten gleich einem Strom, den der Frühling vom Eise befreit hat, mit unterdrücktem Jubel durch die Langgasse und über den Zangen Markt. Es wird tiefe Nacht, bis der fröhliche Lärm verebbt.

Im Licht des fast noch vollen Mondes, der nun aufgegangen ist, stehen die hochragenden Mauern der Marienkirche und ihr trotzig-gedrungener Turmstumpf wie eine feste Burg in der Nacht. Magisch leuchten die Fronten der alten Häuser, schimmernd vom Glas der vielfenstrigen Wände, darüber die Fahnentücher mit dem Hakenkreuz hinwehen im Nachtwind.

Aus dem schwarzen Schatten der engen Gassen tritt man auf den von Mondlicht übergossenen Laugen Markt. Der Neptunsbrunnen plätschert. Verhüllt im Dunkel liegt die Giebelfront des Artushofes. Aber silberhell ins Mondlicht reckt sich der kühne, schlanke Turm des Rathauses. Von seiner Höhe schlägt es zwölf. Der erste Tag ging zur Neige. Das Glockenspiel beginnt und tönt über die nun still gewordenen Gassen, über die alten stolzen Häuser, über Kirchen, Tore, Türme, über Speicher, Werften und Schiffe: Danzig ist wieder bei Deutschland — wir danken dem Führer.

Kampf um Danzig

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