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German Nightmare

Wer das Leben liebt, seine Gesundheit achtet und sich in der Hessenliga herumtreibt, sollte sich einen Namen und ein Gesicht besonders gut einprägen. Denn mit Christian E., Linksaußen des TSV Lehnerz, will man nicht auf dem falschen Fuß die Wege kreuzen. Schließlich kickt der gute Mann nicht nur gegen den Ball, sondern nebenher auch Menschen. Und wird dafür auch noch gefeiert. Als »Mixed Martial Arts«-Kämpfer mit dem Poesiealbum-reifen Rufnamen »German Nightmare«.

German Nightmare. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: German Nightmare. Zumal man davon ausgehen muss, dass der Name vor allem deshalb gewählt wurde, um dem internationalen Publikum eine klare Vorstellung in die Wahrnehmung zu prengeln. German Nightmare. Das klingt nach Panzer und Nazi. Das klingt nach dem Pauschaltouristenklischee vom Handtuchdeutschen, der die Liege am Pool schon vor dem Morgengrauen als die seine markiert hat. Das klingt nach einem VW Golf mit der Verarbeitungsqualität eines laotischen Großserienfahrzeugs. Und soll wohl doch nur bedeuten, dass da einer ganz genau weiß, wie er seinen teutonischen Körper als Waffe benutzen kann.

Doch wer glaubt, so einer ist Wochenende für Wochenende als wandelndes »Epizentrum Rudelbildung« auf den Fußballplätzen Hessens unterwegs, sieht sich getäuscht: Denn das Gegenteil ist der Fall.

So sagt sein Trainer Henry L.: »In Baunatal hatten wir ein sehr hektisches Spiel und es gab eine Rudelbildung. Dann ist Christian dazugekommen und sein starrer Blick hat gereicht, dass sich die Situation beruhigt und die Meute sich aufgelöst hat.«

Immer getreu dem noch völlig zu Unrecht wenig verbreiteten Motto: Angst essen Gewalt auf.

Schick mich, ich bin schnell!

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