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Das Wunder von Güllesheim

Jeder kennt es, niemand spricht gern drüber: Probleme bei der Standhaftigkeit. So sehr man sich auch als eingefleischter Fan sieht, an irgendeinem dieser Tage, an denen man nur in die Luft deuten mag, um die Farbe Grau neu zu definieren, waren wir alle schon bereit, den Fußball Fußball, das Spiel Spiel und die Lieblingsmannschaft Lieblingsmannschaft sein zu lassen. Und dann verlassen wir das Stadion beim Stand von 1:6 und schauen nur noch nach vorn, bis wir irgendwann, in ferner Zukunft, doch zurückschauen und eingestehen: Ja, auch ich habe einmal vorzeitig meinen Platz verlassen.

Dass sich das durchaus rächen kann, beweisen die A-Junioren der JSG Weitefeld-Langenbach / Friedewald / Neunkhausen / Derschen / Daaden. Mit einem 1:3-Rückstand gingen die Jungs im Rheinlandpokal bei der JSG Güllesheim in die Kabine. Und was immer sie sich in der Halbzeit geschworen und zugeraunt haben – es hat nichts genutzt. Zumindest zunächst. Drei Gegentore in drei Minutenft – 1:6 nach 54 Minuten.

Doch dann endlich kam, was kommen musste, dann kamen sechs Tore in 40 Minuten und ein Trainer, der sich nicht mehr zu helfen wusste: »Ich habe meiner Wut freien Lauf gelassen«, gestand er hinterher und angesichts der drei Gegentore in drei Minuten, nicht ohne gegenüber seinen Spielern anzufügen: »Ihr seid verrückt, aber ich bin stolz auf euch!«

Ein Satz, auf den man in den psychiatrischen Kliniken dieser Welt noch immer vergebens wartet.

Schick mich, ich bin schnell!

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