Читать книгу Das neue Weltbild des Physikers Burkhard Heim - Illobrand von Ludwiger - Страница 7
Оглавление[11]Burkhard Heims außergewöhnliche Begabungen
Burkhard Heim wird am 9. Februar 1925 als Sohn eines leitenden Bankbeamten in Potsdam geboren. Schon im Alter von 3 Jahren zeigt sich sein Interesse für Naturwissenschaften. Anstelle von Märchen lässt er sich Bruno Bürgels Buch „Aus fernen Welten“ vorlesen und kennt daher als Schulanfänger alle größeren Sterne und Sternbilder am Himmel. Er bringt sich selbst das Lesen bei. Mit 8 Jahren kann er rd. 1000 chinesische Schriftzeichen lesen. Aus diesen entwickelt er eine Art Kurzschrift, um alles was ihn interessiert schnell aufschreiben zu können, und die er mit stenographischer Geschwindigkeit schreiben und lesen kann. Er möchte „Raketenforscher“ werden.
Da Raketen durch chemische Treibstoffe beschleunigt werden müssen, liest er alles über Chemie und Sprengstoffchemie, was er finden kann. Mit 10 Jahren bekommt er von seinem Vater einen Chemiebaukasten geschenkt. Der eifrige Forscher experimentiert im Keller des elterlichen Hauses. Bald kann er Dynamit und Nitroglyzerin herstellen. Gelegentlich explodiert etwas im Keller, so dass besorgte Bekannte seiner Familie sich telefonisch bei seinen Eltern erkundigen: „Steht Euer Haus noch?“ Der 11-jährige Burkhard ist aber bereits ein Spezialist, der mit der Sicherheit eines erfahrenen Chemikers arbeitet.
Im Winter 1937 schießt er gemeinsam mit 2 Freunden seine erste selbst gebastelte Rakete über dem zugefrorenen Templiner See ab. Dazu hat er eine Gardinenstange mit Pulver gefüllt und an der Spitze einen hochbrisanten Zündkopf angebracht. Beim Aufschlagen reißt die Rakete ein großes Loch in die Eisdecke.
Mit 12 Jahren will er sich an den seiner Meinung nach ungerechten Lehrern seiner Schule rächen. Er verwanzt Türen, Fenster, Schränke und Treppenstufen der Schule mit selbst gebastelten Knallerbsen. Am Tag nach dieser Präparation lösen sie laute Explosionen bei jedem Öffnen von Türen und Fenstern durch Lehrer und Schüler aus. Viele Monate später- Burkhard ist [12]jetzt 14 Jahre alt - hat man ihn endlich als den Schuldigen ausfindig gemacht und feuert ihn von der Schule (übrigens mit einer 4 in Chemie).
Burkhard Heim will nichts weiter als Chemiker werden und weigert sich, weiter eine Schule zu besuchen. Er liest Arbeiten über Physik und Chemie, auch Otto Hahns Bericht über die gelungene Kernspaltung. Daraufhin zeichnet er Pläne für eine Uranrakete.
Wochenlang schreibt er an einem Aufsatz über die Elektronenpaarbildung Diesen legt er dem Leiter einer Berliner Forschungsanstalt vor. Der betreffende Professor erkennt die Begabung des 17-jährigen Burkhard und beschwört ihn, unbedingt das Abitur zu machen, um später studieren zu können. Burkhards Eltern finden eine Schule, die ihren Sohn aufnimmt. Doch dieser fühlt sich unterfordert und besucht noch zusätzlich eine Berliner Abendschule, in der man ihn als „Erwachsenen“ behandelt. Von diesem 2. Schulbesuch wissen seine Eltern nichts.
In der normalen Schule wirkt Burkhard verschlafen und faul. Abends arbeitet er jedoch fleißig und leistet sich sogar ein Verhältnis mit seiner Biologie-Lehrerin. Als er 1943 seinen Eltern das Abiturzeugnis der Abendschule vorlegt, glauben diese zunächst, dass „der Junge nicht nur faul ist, sondern nun auch noch Unterschriften fälscht.“ Die Abiturprüfung der Schüler in der anderen Schule findet erst einige Monate später statt. Doch dazu kommt es nicht mehr. Denn alle Schüler werden zum Wehrdienst eingezogen.
In seiner Freizeit arbeitet der Soldat Burkhard Heim in Oberitalien an der Theorie zu einem Sprengstoff mit ganz ungewöhnlichen Eigenschaften. Das Ergebnis seiner Untersuchungen schickt er im Frühling 1944 an die Chemisch-Technische Reichsanstalt in Berlin-Tegel. Daraufhin wird er von Hermann Göring sofort zur praktischen Ausarbeitung seiner Arbeit in die Reichsanstalt beordert.
Einige Wochen später erhält der 19-jährige Burkhard Heim einen Termin bei Werner Heisenberg. Ihm trägt er seine Idee zu einer Bombe vor, in der durch Zündung einer Hohlladung aus dem [13]von ihm entwickelten Sprengstoff, Tritium zur Fusion gebracht werden könnte. Heisenberg redet ihm aber diese Idee aus, weil die dazu erforderlichen Temperaturen angeblich nicht erreicht werden könnten.
Am 19. Mai 1944 will Heim ein Sprengexperiment machen und überlegt, mit welcher Menge der Versuch durchgeführt werden soll. Er entscheidet sich, zunächst nur ein Zehntel der geplanten Menge zu verwenden. Diese Entscheidung rettet ihm das Leben.
Er hat den Mörser in der Hand, als Luftalarm ausgelöst wird. Mit der rechten Hand greift er sich an den Hals, als die Sprengladung in seiner anderen Hand explodiert. Die Wucht der Explosion reißt ihm beide Hände ab, verbrennt ihm Gesicht und Brust, zerstört die Trommelfelle und blendet seine Augen. Nur weil an diesem Mittwoch routinemäßig ein Arzt in der Reichsanstalt zu Visite ist, kann Burkhard Heim notdürftig versorgt und am Leben erhalten werden.
Monatelang liegt Heim im Lazarett, ohne zunächst irgendwelche Kontakte zur Außenwelt zu haben. Schließlich gelingt es ihm, einen Arzt zu verstehen. Über diese Situation berichtete Heim dem Psychologen Dr. Jürgen vom Scheidt 1981 anlässlich eines Interviews im Bayerischen Rundfunk:
„Ich wusste zwei Dinge: Erstens kann es sein, dass ich nie wieder als wirklicher Mensch leben kann. Ich habe mir einen Arzt rangeholt und mit ihm eine Bestandsaufnahme gemacht. Was ist denn nun wirklich noch alles heil?
Es war bekannt, dass der Augenhintergrund noch arbeitet, dass noch ein schwaches Gehör vorhanden ist, und dass die beiden Unterarme noch soweit vorhanden sind und das in der richtigen Länge, um einen Spaltenarm herzustellen. Das war mir bekannt. Jetzt sagte ich mir, es ist eine Frage der Geschicklichkeit, ob ich wieder lebensfähig und auch wieder gesellschaftsfähig werden kann. Also liegt das weitgehend an mir selbst.
Ich wusste aber nicht, wie ich überhaupt an die Sache herangehen sollte.
[14]Zum Beispiel war mir klar, dass ich unabhängig davon, ob mein Sehvermögen jemals wieder kommen würde, bei dieser Gehörsache unter Umständen diese Brücke zur Außenwelt auch noch verlieren würde. Wenn ich mit den einfachsten Dingen des täglichen Lebens nicht fertig werde, dann werde ich nie wieder richtig ins Leben rein kommen können.
Dann musste es darauf ankommen, mit dem Rest etwas zu unternehmen. Die Frage war: Wie werde ich mit zwei gespaltenen Unterarmen ein Stück Seife fassen können? Wie wird man eigentlich mit einem Kamm fertig, den man dazwischen klemmen muss? Wie gelenkig muss ich sein, um das alles tun zu können? Vor allem: Wie werde ich auf einer Toilette oder im Bad fertig? Das waren so die ersten dringlichen Fragen. Es ging dann aber!
Als sich dann diese Dinge im täglichen Leben verbesserten, wuchs mein Selbstvertrauen immer mehr. Manches ist dann doch sehr positiv geworden. Es kam ein geringes Sehvermögen wieder, so dass ich mich alleine zurecht finden konnte. Ich konnte dann auch alleine von Potsdam im Winter 1944/45 nach Berlin zur Nachuntersuchung rüber fahren. Man konnte es ohne weiteres machen, weil die Bevölkerung sehr freundlich war und mir immer half.“
Mit dem letzten Lazarettzug kann er Berlin verlassen. Über die Tschechoslowakei und Österreich gelangt er schließlich nach Bad Tölz in Oberbayern.
Dort wird ihm von Prof. Lange der rechte Arm aus Elle und Speiche operativ zu einem Greif-Finger aufgetrennt, mit dem er fortan notdürftig zu greifen lernt. 1946 reist er nach Northeim zu seiner Tante, wo er auch seine Mutter und seine um 2 Jahre jüngere Schwester wieder trifft. In Göttingen wird ihm auch sein linker Arm operiert. Im Wintersemester 1946 lässt er sich als Student an der Göttinger Universität einschreiben, um dort Chemie zu studieren. Mit einem Hörgerät kann er etwas hören. Er kann jedoch [15]den Vorlesungen kaum folgen und ist auf Helfer angewiesen, die ihm alles vorlesen.
Da er sich selbst keine Notizen machen kann, entwickelt er ein extrem gutes Gedächtnis. Das leistet bald so Unglaubliches, als hätte Heim ein absolutes Gedächtnis entwickelt. Wenn man ihn fragt, wie der Text auf einer bestimmten Seite lautet, so kann er diesen Satz für Satz fast wörtlich und mit allen Formeln aus dem Gedächtnis zitieren. Später verblüfft er seine Bekannten, wenn er diesen zu jedem Datum ab 1946 den Wochentag und die wesentlichen Ereignisse an jenem Tage beschreiben kann. Also z.B. wer ihm geschrieben hat, was der Rundfunk sendete, welche Stelle in welchem Buch er gerade vorgelesen bekommt.
Im Jahre 1948 wird sein Vater Heinrich aus russischer Gefangenschaft im Lager Sachsenhausen entlassen und kümmert sich von nun an ausschließlich um ihn. Er begleitet Burkhard in die Universität und schreibt für ihn die Vorlesungen mit. Nachmittags setzt er sich mit Burkhard von 2 bis 7 Uhr zusammen, liest ihm vor und schreibt alle Gedanken seines Sohnes in dicke Konto-Bücher. Es werden schließlich mehr als 8000 Seiten.
Im Laufe der Zeit erkennt Burkhard Heim, dass ihm das Fach Chemie keine geistigen Abenteuer mehr bereiten kann, die er - nun als vollkommener Theoretiker wider Willen - sucht. 1949 beginnt er mit dem Studium der Theoretischen Physik.
Im Jahre 1950 heiratet Burkhard Heim die ehemalige Opernsängerin Gerda Straube und zieht mit ihr nach Göttingen.
Sein Diplom-Physiker-Examen legt er 1954 bei den Physikern Becker und von Weizsäcker und bei dem Mathematiker Lyra in Göttingen ab. Anschließend wird er Mitglied in der Arbeitsgruppe von Carl-Friedrich v. Weizsäcker im Max-Planck-Institut für Astrophysik in Göttingen, wo er sich mit Supernova-Sternexplosionen beschäftigt.
Bald aber schon muss er schmerzlich feststellen, dass ihm ein Arbeiten im Team unmöglich ist. Den Rechnungen an der Tafel kann er nicht folgen, und die Gespräche versteht er kaum. Immer [16]muss ihm jemand aus Fachzeitschriften vorlesen. Schweren Herzens verläßt Heim das MPI und setzt seine Arbeiten notgedrungen zu Hause fort, wo ihm sein Vater und seine Frau Augen, Ohren und Hände ersetzen.
Das rechte Auge ist total erblindet, während Heim mit dem linken Auge noch schemenhaft etwas sehen kann. Wenn er sich eine Brille mit einer starken Linse aufsetzt, kann er Schriftzeichen an einer Tafel erkennen und mit einem Stück Kreide sogar mit seinem Spaltenarm an der Tafel schreiben.
Als Burkhard Heim 40 Jahre alt ist, besuchen ihn Schriftsteller und Studenten in Göttingen und fragen ihn auch, wie er sein eigenes Schicksal beurteilen würde. Überraschenderweise zeigt sich Heim mit seinem Schicksal ganz zufrieden:
„Ich habe den Eindruck, dass alles was geschieht, von vornherein seine Richtigkeit hat, und dass ich am eigentlichen Plan, der hinter allem steht, nicht viel ändern sollte. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass das was auf mich zu kommt, seine Richtigkeit hat und für die Gegebenheiten, die nun mal da sind, sowieso das Optimum ist. Manches mag mir vielleicht schlimm erscheinen, ist es in Wirklichkeit aber überhaupt nicht, weil eben alles seine Richtigkeit hat. Ich sage mir: Ich habe eine bestimmte Aufgabe, zweifellos. Denn es hat einen Sinn, dass ich überhaupt als Mensch existiere. Ich habe also die Aufgabe, eine bestimmte Sinngebung zu erfüllen. Das ist der Sinn meines ganzen Daseins überhaupt. Dieser Sinn ist zu erfüllen. Das ist das Wesentliche. Alles, was ich zur Erfüllung dieser Sinngebung brauche, das kriege ich sowieso. Denn wenn ich das nicht bekommen würde, dann wäre es sinnlos, dass ich überhaupt da bin.“
Herr Klockmann aus Hamburg meint, dass dies doch reichlich fatalistisch klänge. Aber Heim widerspricht ihm:
„Nein! Das finde ich überhaupt nicht. Denn es ist ja so, dass ich durchaus das Bewusstsein bejahe, dass ich einen Sinn habe. Wichtig ist für mich, zu erfahren, wo dieser Sinn liegt. Und darauf muss man hinarbeiten.
[17]Natürlich fällt einem gar nichts in den Schoss. Ich muss immer versuchen, mit Spannung und Energie dahinter her zu sein, wie ich diese Sinnerfüllung besser erreichen kann. Das fällt mir nicht zu; ich kann mich nicht hinsetzen und alle Viere von mir strecken und sagen: ‚Wird schon werden’. Das ist klar, dass das nicht geht!
Wenn ich es täte, und wenn ich völlig fatalistisch wäre, dann würde ich ja im Grunde genommen diese Sinnerfüllung hintertreiben. Ich werde aber von mir aus alles tun, um sie zu erreichen.“
„Ich habe mich bereits 25 mal operieren lassen und werde mich auch noch weiterhin operieren lassen. Das ist jedes Mal eine ziemlich harte Sache, vor allem, wenn man keine Schmerzen hat, aber weiß, was einem bevorsteht. Da muss man sich schon einen ganz schönen Tritt ins Kreuz geben, ehe man überhaupt in die Klinik geht. Aber ich bin davon überzeugt, dass das alles seine Richtigkeit hat. Der Ausgang aller dieser Unternehmungen ist garantiert so, dass ich meiner eigentlichen Aufgabe nachkommen kann.
Das, was nötig ist, kommt sowieso… Wenn ich mein eigenes Leben betrachte, so muss ich sagen, dass alles seinen Sinn hatte. Es kam alles zur rechten Zeit.“
Wäre das Unglück nicht geschehen, folgerte Heim, so wäre er Chemiker geblieben, oder weil er im Kriege als Pilot ausgebildet worden war, zur zivilen Fliegerei gegangen. So aber wurde er zu einem erfolgreichen Physiker, dem es gelungen war, die beiden vorherrschenden Kräfte im Universum, nämlich Elektromagnetismus und Gravitation zu vereinigen und daraus technologische Konsequenzen abzuleiten.
Heim sprach darüber 1952 auf dem Internationalen Astronautischen Kongress in Stuttgart. Aber er publizierte diese Arbeiten nicht, da sich ein neuer Raumfahrtantrieb als möglich erwiesen hatte.
[18]Die praktischen Konsequenzen konnten noch nicht abgeschätzt werden.
Sein Vortrag Anfang November 1957 in Frankfurt erweckte damals großes Aufsehen.
„Steht den Deutschen ein neues ’Weltbild der Physik’ bevor?“ fragte die Neue Illustrierte in der Titel-Überschrift, und weiter „Seine Kollegen nennen ihn ein Genie. Was er in Frankfurt berichtete kommt einer Sensation gleich. Wird er recht behalten?“
Und die Illustrierte Stern zitierte einen international berühmten Physik-Professor mit folgenden Worten über Burkhard Heim: „dessen Gedanken seien von umwälzender Kühnheit, von einer Verwegenheit des Geistes, wie sie in vergangenen Jahrhunderten Weltbilder gestürzt hat.“
Eine angesehene flugwissenschaftliche Zeitschrift in Großbritannien urteilte über Heims Arbeit als „eine Theorie, die Einstein weit hinter sich lässt.“
Jean Cocteau setzte ein Bild „des inneren Auges von Heim“ in sein 6 mal 8 Meter großes Gemälde über die großen Physiker für die Brüsseler Kunstakademie an die Spitze des Bildes, neben die Wissenschaftler Kopernikus, Newton, Einstein, Lee und Yang. Amerikaner machten Heim lukrative Angebote, wenn er für sie arbeiten würde. Beamte vom Verfassungsschutz überwachten Heim und schützten ihn vor Spionen aus dem Osten.
Auch im Ausland sprach sich herum, dass in Frankfurt über ein neues Antriebskonzept für die Raumfahrt vorgetragen worden war. Die Raumfahrt-Wissenschaftler v. Braun und der Russe Sedow erkundigten sich bei Heim über den neuen Antrieb. Alle Welt wartete auf die Veröffentlichungen der Heimschen Theorie, die dieser nur 1952 und 1957 auf Kongressen über Astronautik vorgestellt hatte.
Bild rief im November 1957 zu Spenden für Heim auf.
Was Heim mit seinen Vorträgen erreichen wollte, war die öffentliche Aufmerksamkeit, um Fördermittel für seine Forschungen zu bekommen. Diese Hoffnung erfüllte sich zum Teil. Bild und Stern und der Direktor der Luft- und Raumfahrtfirma Bölkow [19]unterstützten Heim finanziell soweit, dass er einige Zeit lang einen Mitarbeiter beschäftigen konnte.
Womit Heim aber nicht gerechnet hatte, das waren die Angriffe, denen er sich nun von der Zunft der „reinen Theoretischen Physiker“ ausgesetzt sah. Bis auf wenige Ausnahmen wurde ihm das Auftreten in der Öffentlichkeit verübelt, weil er seine Theorie nicht zuerst auf einem soliden Physikerkongress vorgetragen und seine Untersuchungen in einer Fachzeitschrift publiziert hatte.
In den 50er Jahren wurde die Raumfahrtforschung von den deutschen Theoretischen Physikern nicht ernst genommen. Das war in ihren Augen eine Spielerei von Technikern und Phantasten – aber keine Wissenschaft. Born1), Heisenberg2) und von Weizsäkker3) hielten Raumfahrtforschung für reine Geldverschwendung. Heim wurde als „Raumfahrt-Phantast“ und als völlig unseriös von den Großen der Physik gemieden.
Als Heim einen Aufsatz über Gravitation und Magnetismus bei einer physikalischen Fachzeitschrift ankündigte, teilte ihm der betreffende Fach-Referent Prof. Lamla mit, er möge seinen Aufsatz gar nicht erst einreichen.
Nur der Relativitätstheoretiker Pascual Jordan4) erkannte in Heim einen großen Kollegen und bereitete mit ihm ein Gravitations-Experiment vor.
Man kann den Unterschied zwischen der Mainstream-Theorie der Teilchen und der Physik von Heim so ausdrücken: Heim versucht zunächst die geometrische Innenstruktur eines Teilchens zu ergründen und erst dann die Wechselwirkungen zu untersuchen. Im Standard-Modell und in der Stringtheorie lässt man dagegen die Frage nach der Teilchenstruktur offen (fasst sie als Punkte – oder nicht viel besser – als schwingende Fäden oder Strings auf) [20]und kümmert sich zunächst um die möglichen Wechselwirkungen zwischen den Teilchen. Nach Heim setzt man damit den zweiten vor den ersten Schritt, was zu den Schwierigkeiten der Massenbestimmung der Elementarteilchen führt.
Im folgenden gibt Burkhard Heim mit eigenen Worten jeweils einen kurzen Überblick über die drei großen wissenschaftlichen Themenkreise, zu denen er im Laufe der Jahre wesentliche Beiträge geliefert hat. Diese Arbeiten werden erst nach und nach von der Fachwelt wahrgenommen. Die drei Themenbereiche sind:
-eine einheitliche phänomenologische Feldtheorie, in welcher Elektromagnetismus und Gravitation von Heim vereinigt worden sind,
-eine einheitliche quantengeometrische Strukturtheorie, die zu einer Formel für die Massen der Elementarteilchen führte, und
-die Entwicklung einer aspektbezogenen Logik, mit der sowohl die quantitativ-physikalische als auch die qualitativ-organisatorische Seite der Welt einheitlich beschrieben werden kann.
Am Ende steht ein neues Weltbild mit folgenden Eigenschaften:
-Wir leben in einer 6-dimensonalen Welt,
-Elementarteilchen sind 6-dimensionale, dynamische, metrische Strukturen,
-auch der Mensch ist ein 6-dimensionales Wesen,
-es gab keinen Urknall, sondern das Universum entstand aus einer einfachen Raumzelle,
-qualitative Strukturen aus der 5. Weltkoordinate steuern die Organisationen in der Materie,
-Ansatz zur Lösung des Leib-Seele-Problems
-es können autonome Strukturen des Bewusstseins, frei von einem materiellen Träger existieren.
Auch wenn mitunter die Fachsprache für den Laien nicht verständlich ist, wird sich der Leser davon überzeugen können, dass Heims Schlussfolgerungen sämtlich logisch vernünftig und [21]physikalisch fundiert sind. Im laufenden Text werden Angaben zu den im Text genannten Personen sowie zu einigen neuen Begriffen und zur zitierten Literatur gemacht.
Speziell für Physiker werden auch noch in einem „Formelanhang“ einige wesentliche Gleichungen angegeben, auf die im Text bezug genommen wird. Mit dieser kurzen Darstellung soll dem Fachmann eine Idee über die jeweiligen Ansätze und Zwischenergebnisse in Heims Theorie vermittelt werden.
Für ein tiefergehendes Verständnis ist natürlich die Lektüre der Originaltexte in Heims Büchern erforderlich.
1)Born, Max (1882-1970): Physik-Nobelpreis 1954
2)Heisenberg, W. K. (1901-1976): Physik-Nobelpreis 1933
3)Weizsäcker, C.F. von, (geb. 1912): Schüler und Freund Heisenbergs; 1946-1957 Leiter des MPI Göttingen
4)Jordan, P. (1902-1980), begründete mit Born und Heisenberg die Quantenmechanik in Matrizenform, Mitglied des Nobelpreis-Komitees