Читать книгу Die 40 stärksten Mikronährstoffe gegen Viren - Imre Kusztrich - Страница 11
ОглавлениеEin zweites Immunsystem kann sich Erreger merken
Neben dem fast stur und automatisch agierenden angeborenen Abwehrsystem entwickelt der einzelne Körper eine individuell ausgestaltete Anpassungsfähigkeit an neue, veränderte oder bisher unbekannte Krankheitserreger. Diese zweite Immunabwehr arbeitet mit der Körperpolizei der ersten Stunde zusammen und ergänzt sie durch spezielle Fähigkeiten.
Bei einer Umfrage der IPSOS GmbH 2012 in Deutschland waren 20 Prozent der Befragten der Meinung, dass unsere Krankheitsabwehr erst durch einen Angriff aktiv wird und die meiste Zeit inaktiv ist. Die geringsten Kenntnisse zeigte die Bevölkerungsgruppe, die eine fähige Körperpolizei am dringendsten braucht, Menschen von 55 Jahren und älter.
Jeder vierte wusste nicht, dass der Körper sich einmal bekämpfte Erreger merkt. Eine Mehrheit glaubte, die Wiedererkennung sei eine Aufgabe des Gehirns.
Während der Organismus das Immunsystem weiterentwickelt und individuell persönlichen Risken und Bedürfnissen anpasst, bildet er spezielle Zellen, die sich an ihre Gegner der Vergangenheit gut erinnern. Diese Merkzellen erkennen bei einer wiederholten Infektion Viren und Bakterien schnellstens wieder und sind geschult, den Angreifer zu vernichten. Dieses Prinzip macht sich die Medizin bei Schutzimpfungen zu Nutze.
Sobald ein bis dahin unbekanntes Pathogen erstmals die mechanischen Barrieren überwindet – wie das Sars-CoV-2 - und tiefer in den Körper eindringt, werden die Abwehrreaktionen von jenen Zellen bestimmt, die im Stande sind, typische gefährliche Merkmale zu erkennen, ohne zuvor gegen diesen Erreger gekämpft zu haben.
Dazu zählen die hochintelligenten Dendritischen Zellen, mit denen in der modernen Behandlung von Krebszellen große Hoffnungen verbunden werden. Sie haben ebenfalls die Fähigkeiten, Fremdsubstanzen aufzunehmen und in ihrer eigenen Hülle einzuschließen. Anschließend präsentieren sie Fragmente ihrer Beute anderen Zelltypen, so dass sie gewarnt sind und gegebenenfalls mitkämpfen. Danach bilden sie für die Zukunft Antikörper. Dieses Zellmaterial wird unter Führung von Gedächtniszellen bei Bedarf genau gegen solche Pathogene aktiviert.
Diese Zellen sind Angehörige eines Riesenheers von Fresszellen, Makrophagen genannt. Mitstreiter eilen aus dem Knochenmark, aus der Milz und aus den Lymphknoten zu Hilfe. Mit gezielt eingesetzten freien Sauerstoffradikalen und mit speziellen Enzymen schwächen sie jeden Eindringling auf die gleiche Weise, unabhängig davon, ob es sich um Bakterien, Viren, Pilze, Hefen oder andere Pathogene handelt.
Fresszellen agieren mehr oder weniger automatisch, unspezifisch. Im Gegensatz zu ihnen sind T-Zellen der Thymusdrüse wählerisch. Es sind spezielle Zellen mit dem Potenzial, bedrohliche Entwicklungen zu unterdrücken. Ihre Spezialität ist gleichzeitig eine Schwäche. Es kommt vor, dass T-Zellen Eindringlinge als harmlos einschätzen … und sie hemmen körpereigene Attacken.
B-Zellen produzieren Antikörper, deren Zahl in die Milliarden geht. Sie schwächen schädliche Mikroben und verfüttern sie an Makrophagen.
Es ist stets ein Zweikampf. Auf der einen Seite die erfolgreich eingedrungenen Erreger und ihre krankmachenden Absichten. Auf der anderen Seite ein Immunsystem, das entweder fähig und stark genug ist oder nicht. Am gefährlichsten sind Krankheitskeime oder andere Mikroben, die unerkannt bleiben oder der Krankheitsabwehr aus anderen Gründen entkommen, was als Immunflucht, immune escape, bezeichnet wird.
Ein Immunsystem kann auch ohne Vorerfahrung und ohne Impfung durch stille Feiung bestens präpariert sein, so dass eine Erkrankung nicht ausbricht oder nur einen schwachen Verlauf nimmt. Vernünftiges Essen, guter Schlaf, regelmäßige körperliche Fitnessanstrengungen und bei Bedarf die Ergänzung fehlender Mikronährstoffe sind die wichtigsten Voraussetzungen einer verlässlichen Krankheitsabwehr. Umgekehrt erhöhen negative Gedanken die Risiken. Ein gesundes Mindset gegen depressives Denken entlastet das Immunsystem.
Die Haut ist die erste Verteidigungslinie. Makrophagen in Lymphknoten leisten essenzielle Filterarbeit. Die Thymusdrüse produziert T-Zellen und Hormone, die in der Krankheitsabwehr eine Rolle haben. Die Leber erzeugt Lymphflüssigkeit und sammelt Kupfermoleküle, die ihrerseits Bakterien und Hefen binden. In der Milz werden Reste abgestorbener Zellen und Blutkörperchen zerlegt. Im Knochenmark entstehen kontinuierlich weiße Blutkörperchen, mit denen der Körper versucht, Bakterien, Viren, Parasiten und Pilze zu vernichten.
Sobald ein Überhandnehmen der gewünschten Attacken durch freie Sauerstoffradikale droht, helfen auch anti-oxidative Substanzen im Sinne des Immunsystems, weil sie gesunde Zellen vor oxidativem Stress bewahren können.
Auch vernünftige Entgiftungsprozesse unterstützen die richtigen Ziele.
Pausenlos wird das Immunsystem von unterschiedlichsten Mikroben, Pathogenen, Umweltgiftmolekülen und weiteren Fremdsubstanzen in Anspruch genommen. Auf eine noch nicht durchschaute Weise hat dabei auch der regelmäßige Verzehr von ultraprozessierter Nahrung eine kritische Rolle. Zahlreiche Studien belegen im Zusammenhang mit chemisch belasteter und veränderter Nahrung ohne wirksamen Anteil an wertvollen Mikronährstoffen den Anstieg von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, mehr Diabetesfälle, die größere Wahrscheinlichkeit bestimmter Krebserkrankungen, darunter Brustkrebs, und unterm Strich eine Verkürzung der Lebenszeit. Vieles deutet darauf hin, dass die Mehrzahl von Getränken mit künstlich herbeigeführtem Geschmack, Konservierungsstoffe, von der Nahrungsindustrie verwendete Farbsubstanzen, produktionstechnische Hilfsmittel, bestimmte Medikamentensubstanzen und künstliche Süßstoffe schadhafte Zellen entstehen lassen, die zur Abwehr von Krankheiten keinen Beitrag leisten können.
Zusätzlich behandeln viele verschreibungspflichtige Medikamente nur Symptome, ohne zu heilen, und legen auf längere Sicht den Grundstein für Begleiterkrankungen. Oder Arzneien unterbrechen die ausbalancierten Effekte von Abwehrzellen.
Störungen der Abwehrprozesse oder eine generelle Schwächung des gesamten Systems können in eine Reihe von Erkrankungen münden.
Als Gegensatz zu solchen Gefahren aus dem Alltag erweist sich die traditionelle Mittelmeerkost als lebensverlängernd.