Читать книгу Die Uebergabe der Festung Mannheim an die Franzosen - in Vertretung Erik Schreiber - Страница 13
Оглавление§. 8.
Es verdient allerdings noch einer etwas genaueren Prüfung, ob nemlich der Gegenstand des ersten Ausbruches dieses leidigen franzosischen Krieges, in Wahrheit jene Eigenschaft hatte, die zu einem deutschen Reichskriege erfodert wird. Denn obgleich vielleicht mancher glauben mag, die Sache sey so ausgemacht, daß es Zeitverschwendung sey, sich auf Untersuchungen der Art einzulassen: so glaube ich doch, daß es einen Gesichtspunkt giebt, den diejenigen noch nicht recht gefaßt haben, die so ganz ohne allen Zweifel bei dieser Sache sind. Sie wollen mich, mein Herr Graf! hievon nach meiner eigenen Theorie gleich in der Geschwindigkeit überzeugen. Ich höre Sie schon mir zurufen, ob denn die bekannten Beschwerden der in Frankreich begüterten Reichsstände keine allgemeine Reichsangelegenheit seyen? ob die gewaltsamen Zugriffe eines im Taumel einer ausgearteten Freiheit alle Gerechtigkeit umstoßenden fremden Volkes in das Eigenthum, und in die uralten Gerechtsame deutscher Reichsglieder, wohl eine Privatsache seyn könnten? ob denn die offenbaren Verletzungen des Münsterischen, Ryswickischen, Nymwegischen, Badischen, Wiener, Aachner, Pariser, Hubertsburger, und des neusten Teschner Friedens nicht als eine allgemeine Reichsangelegenheit zu betrachten wären? Hat denn das Reich, sagen Sie, nicht ein unmittelbares Interesse dabei, wenn man ihm so ansehnliche Besitzungen und wichtigen Rechte entziehen will? Ist nicht Leopold selbst, wie man aus der französischen Kriegserklärung sieht, wegen seiner nachdrucksamen Verwendung für die Aufrechthaltung der bestehenden Friedensschlüsse für die Unverletzlichkeit der gekränkten Reichsrechte in seinen deutschen Reichslanden zuerst gewaltsam behandelt worden? Sie ereifern sich wiederum, Herr Graf! Wir müssen die Sache ganz kaltblütig betrachten.