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6.Plötzlicher Abschied

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Der folgende Tag entwickelte sich als einer der schrecklichsten meines Lebens.

Wie gewohnt ging ich am nächsten Morgen die langen Krankenhausgänge entlang, grüßte die netten Krankenschwestern, die ich inzwischen schon kannte, klopfte kurz an Tante Sophies Zimmertür, trat aber, da ihr die Antwort inzwischen schon schwer geworden war, ohne abzuwarten ein.

„Guten Morgen“, grüßte ich und ging zu ihrem Bett.

Fassungslos blickte ich kurz darauf auf Tante Sophie: Noch niemals zuvor hatte ich einen toten Menschen gesehen, doch in diesem Augenblick war mir sofort klar, dass sie verstorben war. Die Hautfarbe war gelblich und sah ein wenig aus als wäre sie aus Wachs. Panikartig verließ ich den Raum und holte eine Krankenschwester.

Ein kurzer Blick ihrerseits genügte, und sie bestätigte meinen ungeheuerlichen Verdacht.

„Vor einer halben Stunde haben wir sie noch gewaschen und ihr Bett gerichtet“, sagte sie. „Dass es so schnell geht, hätten wir nicht gedacht. Ich hole den Chefarzt Dr. Pohl, damit er den Totenschein erstellen kann. Sie können sich inzwischen noch einmal in Ruhe von ihr verabschieden.“

Daraufhin verließ sie das Zimmer, und ich war wieder allein mit Tante Sophie.

Mir liefen die Tränen über die Wange, als ich zu ihrem Bett ging und ihr sanft über die Wange strich: „Jetzt hast du es geschafft.“, flüsterte ich. „Du hast es dir ja so sehr gewünscht… Ich hoffe, es wird jetzt alles so, wie du es dir ersehnt hast.“

In diesem Augenblick trat schon Dr. Pohl ein, und ich hatte keine Zeit mehr, weiter zu trauern. In vielen Jahren habe ich gelernt mit solch schweren Situationen umzugehen. Ich lasse dann keine Gefühle mehr an mich heran und reagiere wie fremdgesteuert. Wenn dieser Zustand wieder vergeht und kein akuter Handlungsbedarf mehr erforderlich ist, breche ich meistens zusammen, und es geht mir dann dafür besonders schlecht.

Ganz sachlich sprach ich also mit dem Arzt der Palliativstation, der Tante Sophie schon so viele Jahre lang behandelt hatte. Vor Wochen hatte ich ihn ja bereits bei einer Visite bei Tante Sophie im Krankenhaus kennengelernt.

„Ihr Lebenswille war erschöpft“, stellte er fest und ich stimmte ihm zu. „Ich gebe zu, dass es sicherlich ein Grenzfall war. Als Chefarzt der Palliativstation bin ich definitiv gegen die aktive Sterbehilfe, da es viele andere Möglichkeiten gibt, der Natur ihren Lauf zu lassen und den Betroffenen medikamentös Schmerzen und Ängste zu nehmen. Seit Freitag haben wir ihre Medikamente, speziell ihre Herzmedikamente, abgesetzt, um ihren Wunsch nach einem Übergang in ein höheres Leben zu erfüllen und uns nicht durch die Einnahme lebensverlängernde Arzneien dagegen zu stemmen.“

„Wieso hat er das nicht vorher mit mir abgesprochen?“, schoss es mir sogleich durch den Kopf. „Ich habe doch die Patienten- und Betreuungsverfügung, was ihm auch durchaus bewusst ist. Trotzdem hat er alles hinter meinem Rücken alleine entschieden.“

Dennoch war ich dermaßen mit der Situation überfordert, dass mir die Kraft fehlte, mich mit ihm jetzt und hier zu streiten, zumal ich nicht sicher behaupten konnte, dass es eine Fehlentscheidung war.

Es klopfte, Schwester Kristina betrat das Zimmer und unterbrach damit eine weitere Diskussion.

„Wir haben jetzt die unangenehme Aufgabe, alle Wertgegenstände der Verstorbenen zu erfassen und in Briefumschlägen zu versiegeln“, erklärte sie mir. „Das wird eine Weile dauern. Wir packen auch ihren Koffer, und Sie können dann alles zusammen in etwa einer Stunde abholen. Es besteht auch die Möglichkeit für Freunde und Angehörige, sich anschließend noch einmal von ihr zu verabschieden. Bitte benachrichtigen sie die, wenn es Ihnen möglich ist.“

Ich nahm daraufhin Tante Sophies Adressbuch vom Nachttisch, wobei mein Blick auf einen handgeschriebenen Zettel auf ihrem Rollator fiel. Es handelte sich unverwechselbar um die zackige Handschrift von Pastor Stark, die ich schon oft gesehen hatte.

„Im Fall des Todes sofort Pastor i.R. Adolf Stark benachrichtigen!!!“, stand dort in dem für ihn üblichen Kommandoton.

Die Krankenschwester war meinem Blick gefolgt und fragte: „Möchten Sie Herrn Stark benachrichtigen oder sollen wir das tun?“

Bei Tante Sophies Geburtstagsfeier hatte ich diesen Menschen als arrogant und überheblich empfunden. Deshalb verspürte ich in dieser schwierigen Situation auch nicht den geringsten Wunsch mit ihm zu sprechen oder gar seine Weisungen entgegenzunehmen. Ich wollte einfach nur in Tante Sophies Sinne entscheiden, wie ich es fühlte und für richtig empfand, und mir nicht von einem Fremden reinreden lassen. Also bat ich die Krankenschwester, Herrn Stark zu informieren.

Gegen 9.30 Uhr verließ ich das Krankenhaus und fuhr nach Hause, um wie versprochen Angehörige und Freunde zu benachrichtigen und mich mit dem Beerdigungsinstitut in Verbindung zu setzen. Ich war gerade zu Hause angekommen, hatte nur kurz meinem Mann von dem traurigen Ereignis berichtet, als schon das Telefon klingelte. Es meldete sich der Leiter des Wohnstifts, in dem meine Tante in den letzten Jahren gewohnt hatte.

Herr Meierle klang ein wenig aufgeregt: „Guten Morgen, Frau Anoir. Zunächst möchte ich Ihnen mein aufrichtiges Beileid zu dem Tod Ihrer Tante aussprechen. Sie war bei uns allen außerordentlich beliebt, und wird uns sicherlich mit ihrer fröhlichen Art sehr fehlen. Soeben hat mich Herr Stark angerufen, mir von dem Ableben berichtet und mir mitgeteilt, dass er gleich in das Wohnstift kommen will, um die Wohnung von Ihrer Tante aufzusuchen. Ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass ich ihm den Zutritt verweigert habe, da Frau Reber zu Lebzeiten eine Zugangsberechtigung über den Tod hinaus ausschließlich auf Ihren Namen in unserem Wohnstift hinterlegt hat. Ich kann Ihnen bei Bedarf auch gerne eine Kopie davon machen. Herr Stark erwiderte daraufhin, dass er nun seinerseits ein Schriftstück vorlegen will, dass auch einen Zutritt in die Wohnung rechtfertige. Ich bin ja gespannt, um was es sich da handelt.“

Ich war total sprachlos. Was um Himmels Willen wollte Herr Stark nur eine Stunde nach dem Tod meiner lieben Tante in ihrer Wohnung?

„Ich danke Ihnen sehr, dass Sie mich darüber informiert haben“, brachte ich dann hervor, und nach weiteren freundlichen Worten beendeten wir das Gespräch.

Anschließend telefonierte ich, wie versprochen, das Adressbuch durch und machte einen Termin bei dem Beerdigungsinstitut zur Absprache von Details aus. Wieder klingelte das Telefon.

Diesmal war es mein Mann: „Ich bin ins Krankenhaus gefahren, um mich noch einmal von Tante Sophie zu verabschieden. Stell dir vor, die Krankenschwestern haben mich gleich abgefangen. Ich soll dir ausrichten, dass Herr Stark hier gewesen ist und die Herausgabe der hinterlassenen Gegenstände von Tante Sophie gefordert hat. Da sie bereits mit dir Absprachen getroffen hatten, haben sie Herrn Stark die Herausgabe verweigert, möchten sich jetzt aber rechtlich absichern und verlangen deshalb nun entsprechende schriftliche Vollmachten.“

„Das kann doch wohl nur ein schlechter Traum sein!“, dachte ich perplex. „Sicherlich wache ich gleich auf und meine Sorgen und Probleme haben sich schlagartig in Luft aufgelöst.“

Doch leider geschah nichts dergleichen. Stattdessen musste ich weiterhin versuchen, meine Aufgaben pflichtgemäß zu erfüllen. Das fiel mir im Augenblick sowieso schon sehr schwer, und zu allem Überfluss stellte sich mir Herr Stark auch noch dauernd in den Weg.

„Ich habe gleich einen Termin mit dem Beerdigungsinstitut“, antwortete ich. „Danach werde ich sogleich in das Wohnstift fahren und eine Kopie der Vollmacht anfertigen lassen. Herr Meierle hat mir das bereits angeboten.“

Es war ein kalter, frostiger Tag und nicht ganz einfach in der Stadt einen Parkplatz in der Nähe des Beerdigungsinstituts zu finden. Ich musste erst ein wenig suchen, ehe ich mich in eine kleine Parklücke zwängen konnte.

Das Beerdigungsinstitut fand ich aber schnell, öffnete die Tür und betrat den Laden. „Guten Tag“, grüßte ich. „Ich habe einen Termin mit Frau Reude. Es geht um die Beerdigung von Frau Reber.“

„Einen Augenblick, bitte. Ich werde sie holen.“

Instinktiv stieg in mir eine unangenehme Vorahnung auf, dass gleich etwas nicht nach Plan laufen würde. Ich konnte eigentlich gar nicht sagen, wie ich darauf kam.

Nach kurzer Zeit schritt eine hagere, grauhaarige Frau mit einem aufgesetzten Lächeln den Gang entlang auf mich zu, begrüßte mich säuerlich und bat mich in den Besprechungssaal.

„Wir haben ein Problem“, begann sie. „Eben hat mich Pastor Stark angerufen und mir mitgeteilt, dass er die gesamte Beerdigung organisiert.“

Als hätte mir jemand in die Magenkuhle geboxt, stieg plötzlich eine leichte Übelkeit in mir hoch, und ich wäre am liebsten aus dem Laden gerannt. Das konnte doch einfach nicht wahr sein! Ich kam mir vor wie der Hase in der Fabel vom Hasen und dem Igel. Überall, wo ich hinkam, war Herr Stark in Igelform schon vor mir da.

„Aber… aber meine Tante hat mir doch diese Aufgabe zu Lebzeiten übertragen“, stieß ich hervor. „Sie hat mit mir auch ganz genau abgesprochen, wie sie sich den Ablauf vorstellt, bis ins kleinste Detail! Und ich habe auch eine Vollmacht, die mich dazu berechtigt.“

„Nun, Pastor Stark hat auch gesagt, dass er damit beauftragt worden ist…“, entgegnete sie und mir war sofort klar, wem sie mehr Glauben schenkte. „Wenn Sie wirklich eine Vollmacht haben, dann möchte ich Sie bitten, sie zu besorgen und sie mir hier vorzulegen.“

Das war einfach nicht zu fassen! Überall wurden mir bei meinem Tun Knüppel zwischen die Beine geworfen. Ohne irgendetwas besprochen zu haben, verließ ich wie ein Sünder erfolglos den Laden und machte mich nun auf den Weg zu dem Wohnstift.

Hier herrschte eine ganz andere Atmosphäre. Alle waren sehr nett und hilfsbereit. Die Empfangsdame führte mich auf meinen Wunsch hin umgehend zu dem Leiter Herrn Meierle. Herr Meierle war ein kleiner, etwas untersetzter Herr mit einer Halbglatze und einer runden Brille auf der Nase. Ich hatte ihn schon mehrmals bei meinen Besuchen von Tante Sophie kennengelernt. Er begrüßte mich mit einem freundlichen Lächeln und bot mir einen Platz an. Wie wohltuend war seine reizende Art nach den ganzen schrecklichen Erlebnissen an diesem Tag.

„Nun, die ganze Angelegenheit kommt mir sehr eigenartig vor“, begann er das Gespräch. „Ich habe sämtliche Unterlagen, die Frau Reber vor ihrem Tod hier im Wohnstift hinterlegt hat, noch einmal durchgesehen. Es ist ganz eindeutig, dass ausschließlich Sie die Vollmacht und eine Zugangsberechtigung zur Wohnung haben. Ich habe mich lieber noch einmal genau rückversichert. Immerhin ist Pastor Stark in der Stadt ein einflussreicher Mann. Aber ich kann definitiv sagen, dass ich kein Freund von ihm bin – ganz im Gegenteil. Mir sind hier aus dem Wohnstift Geschichten bekannt… - aber das darf ich Ihnen nicht sagen. Jedenfalls haben Sie meine volle Unterstützung. Die von ihm in seinem Telefonat heute Vormittag angesprochene Vollmacht hat er bis jetzt auch noch nicht vorbeigebracht. Er ist trotz Ankündigung bisher noch nicht einmal hier erschienen.“

Die ganze Angelegenheit schien immer mysteriöser zu werden.

Er stand auf, ging zu seinem Schreibtisch und holte von dort einige Unterlagen und überreichte sie mir. „Hier ist die Vollmacht, und ich habe Ihnen schon gleich eine Kopie davon gemacht. Wenn Sie möchten, begleite ich Sie jetzt gerne in Frau Rebers Wohnung. Sie hat trotz ihrer schweren Krankheit noch veranlasst, dass sie versiegelt wird, das heißt, dass ausschließlich Sie als Bevollmächtigte die Möglichkeit haben, die Wohnung zu betreten. Zum Öffnen der Wohnung muss das Personal vorab die Betretungsbefugnis kontrollieren und schließt dann mit einem speziellen Schlüssel auf.“

Ich wunderte mich. Weshalb hatte Tante Sophie denn solche Vorsichtsmaßnahmen getroffen? Gerne ging ich aber auf Herrn Meierles Angebot ein und ließ mich von ihm in die Wohnung führen. Dort angekommen verabschiedete er sich von mir, und ich war nun allein in der kleinen, nett eingerichteten Wohnung.

Ein seltsamer Augenblick: Eigentlich hätte sie lächelnd auf dem Lehnstuhl sitzen und mir Eis und Himbeeren oder sonst etwas Leckeres anbieten müssen. Schwer vorstellbar, dass sie dort nie wieder sitzen würde. Ich zwang mich, mich darauf zu konzentrieren, was ich erledigen wollte. Gezielt ging ich zu dem kirschbaum-farbigen Biedermeierschrank, schloss die Schranktür auf und entnahm ihm den Aktenordner vom Beerdigungsinstitut. Wie ich wusste, befand sich in ihm eine Liste mit Adressen, an die die Trauerkarten zu versenden waren. Ich legte die Vollmachten auf den Ordner und verließ die Wohnung wieder, um nun nochmals zum Beerdigungsinstitut zu fahren.

Diesmal empfing mich Frau Reude selbst schon im Laden und bat mich wiederum in das Besprechungszimmer. Siegesgewiss legte ich die Vollmacht auf den großen runden Holztisch auf ihren Platz. Sie setzte ihre Brille auf und begann, sie haarklein zu studieren, als suche sie einen Fehler oder eine Unvollständigkeit. Als ihr das aber nicht gelang, schloss sie die Mappe.

„Das scheint ja soweit in Ordnung zu sein. Ich werde jetzt Pastor Stark anrufen und ihn fragen, ob er etwas dagegen hat, wenn Sie die Formalitäten übernehmen.“

Unglaublich, welche Macht diesem Pastor zugestanden wurde. Wer gab ihm das Recht darüber zu entscheiden, ob ich die Formalitäten übernehmen durfte oder nicht? Innerlich kochte ich vor Wut und Ohnmacht, aber im Sinne eines schnelleren Vorankommens versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen.

Frau Reude verließ das Besprechungszimmer und ging in den Nebenraum. Ich hatte den Eindruck, dass ich den Inhalt des Gespräches nicht mitbekommen sollte, was mich dazu bewog, die Ohren zu spitzen. Die beiden schienen sich gut zu kennen. Ich hörte noch, wie sie Herrn Stark von der Gültigkeit meiner Vollmacht berichtete, doch dann wurde das Gespräch so leise, dass ich nichts mehr verstehen konnte.

Nach einer Weile kam sie zurück und erklärte mit ihrem aufgesetzten Lächeln: „Es ist alles geklärt. Pastor Stark will den Trauergottesdienst abhalten. Den Rest können Sie ruhig machen – das macht eh nur Arbeit, wie er sagte.“

Eine unbeschreibliche Überheblichkeit! Keine Rede davon, dass er die geforderte Vollmacht in keiner Weise vorweisen konnte und somit überhaupt keine Befugnis hatte sich einzumischen.

Endlich konnten wir mit dem eigentlichen Anliegen meines Besuches beginnen. Vieles hatte Tante Sophie ja bereits vorbereitet, jedoch blieben noch einige Dinge übrig, die ausgesucht oder geplant werden mussten. Ich wählte zum Beispiel wunderschöne, elegante cremeweiße Karten sowie dazugehörige Umschläge mit einem grauen Rand und Silberstreifen aus, weil ich mir sicher war, dass sie Tante Sophie gefallen würden. Für sie war der Tod nichts Trauriges – Schwarzes gewesen. Auch das bedrohliche schwarze Kreuz, das mir Frau Reude für die Karte vorschlug, wollte ich so nicht akzeptieren. Für Tante Sophie war das Kreuz als Symbol des Glaubens etwas unendlich Schönes gewesen.

Zum Abschluss unseres Gesprächs kam Frau Reude noch mit einem neuen Vorschlag: „Frau Reber ist ja so sozial eingestellt gewesen. Sie hat mir gegenüber mehrmals den Wunsch geäußert, dass die Trauergäste anstelle von Blumenkränzen an eine wohltätige Organisation spenden sollen. Was halten Sie davon?“

Ich zögerte etwas, da mir davon eigentlich nichts bekannt war. Tante Sophie hatte sich sogar selbst für ihren Sarg einen üppigen Blumenschmuck ausgesucht und einen entsprechenden höheren Geldbetrag dafür vorgesehen. Das passte alles nicht ganz zusammen, zumal Tante Sophie zu Lebzeiten eine große Blumenliebhaberin gewesen war. Ich konnte das Gegenteil aber auch nicht beweisen und musste darauf vertrauen, dass Frau Reude die Wahrheit sagte. Etwas widerstrebend stimmte ich dem Vorschlag also zu.

„Wenn Sie keinen besseren Vorschlag haben, empfehle ich die Spendenorganisation „Zum Wohl der Kinder“ und werde die Kontonummer auf den Karten einfügen“, empfahl sie daraufhin. Ich kannte die Organisation nicht und fühlte mich irgendwie ein wenig überrumpelt, aber mir fiel im Augenblick kein besserer Vorschlag ein und pflichtete auch dem bei.

Nachdem Frau Reude und ich das Wesentliche besprochen hatten, fuhr ich mit dem Auto nochmals ins Krankenhaus, um den Koffer und die anderen privaten Dinge meiner Tante abzuholen. Da Herr Stark natürlich auch hier keine entsprechende Vollmacht hatte vorzeigen können, verlief die Herausgabe nach meiner Legimitation problemlos. Ich bewunderte die Krankenschwestern sogar dafür, dass sie der herrischen Art von Herrn Stark so standhaft und mutig entgegengetreten waren. Der letzte Gang mit den Habseligkeiten meiner Tante das Treppenhaus hinunter zum Parkplatz war ganz fürchterlich für mich. Jetzt war es wirklich zu Ende. Endgültig. Das wurde mir nach den Aufregungen des Tages jetzt erst so richtig bewusst. Als ich an der Krankenhauskapelle vorbeikam, stand davor der Wagen des Beerdigungsinstitutes und lud einen Sarg -wahrscheinlich Tante Sophies- ein. Ein letzter Abschied. Aus. Vorbei.

Hütet euch vor dem kriminellen Pfaffen

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