Читать книгу Lyrischer Regenbogen - Ingrid Rathje-Kohn - Страница 11

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Natur

Baumfest

Der Baum lud ein zum Stelldichein,

gekommen ist der Mondenschein,

damit sie nicht alleine sind,

lud er noch ein den frischen Wind,

ganz von allein kam noch der Regen,

besprüht sie feucht mit seinem Segen.

Lasst uns jetzt tanzen oder nicht,

ich schreib erst einmal mein Gedicht.

1.8.2019

Ganz schön nass

Es stürmt und plattert aus den Wolken,

die rennen vor dem Sturm davon,

dazwischen blitzt mal kurz die Sonne,

ein tolles Nordlicht-Wetter schon.

Ich liebe es, ist ein Geschenk,

der Petrus schickt mir einen Gruß,

weil er so lieb auch an mich denkt,

ich ihm dafür wohl danken muß.

15.6.2020

Waldpedia

Zwanzig Kinder und zwei Leute

wandern heute in den Wald,

wollen Neues dort erkunden,

machen bei dem Förster Halt.

Der erzählt von Fuchs und Wildschwein

von der muntren Vogelschar,

warum Ameisen sind wichtig

Regenwürmer auch sogar.

Seid behutsam, wenn ihr wandelt

in dem Tempel der Natur,

nicht gedankenlos zerstört

aus Unverständnis manchmal nur.

Grüne Lungen sind die Wälder,

machen uns das Atmen leicht,

es ist der allergrößte Schaden,

wenn der Wald dem

Menschen weicht.

20.3.2019

Wettertanz

Der Frühling bringt den Wettertanz,

doch dann gehts auf den Sommer zu,

wo alles grünt und bunt uns wächst,

da winkt Natur uns grüßend zu.

Doch Herbst mit seinen nassen Stürmen

bringt auch Erwartung mit sich mit,

denn da geht es auf Weihnacht zu,

mit Lichterglanz auf Schritt und Tritt.

Und wenn der Sturm das Nasse klatscht

ans Fenster, daß es nur so patscht,

dann zieh ich mir die Decke höcher,

und freu mich: Wand hat schön

verglaste Löcher.

24.10.2019

Lass regnen, Wolke

Dicke Wolken ziehn herauf,

die trockne Erde lechzt nach Regen,

ein großer, dicker, dunkler Fleck

und viele kleine dicht daneben,

als Flickenteppich schweben sie,

und sollen endlich Wasser lassen.

Jetzt zeige endlich, was du kannst,

begieße Gärten und Terassen.

Bist du auch nur ein dunkler Klumpen,

halt dich nicht nur allein für dich,

Abstand behalten gilt hier unten,

komm, Wolke, jetzt vereine dich,

bilde mit den andern Wolken

Wolkendecke dicht und schwer,

bade unsre trocknen Felder,

Gärten, Wälder und noch mehr,

sei dabei auch nicht zu geizig,

kriegst die Nässe ja zurück,

wenn die Sonne wieder scheint,

dann kriegst du´s wieder,

Stück um Stück.

29.4.2020

Tomaten

Tomaten sind doch sehr gesund,

ob auch auf Augen, weiß ich nicht,

die sind so rot und auch so rund,

doch sie versperren dir die Sicht.

Nimm sie doch lieber als Salat,

am besten ganz, so wie sie sind,

so saftig süß, auch wenn es spritzt,

Genuss für jedes Menschenkind.

2018

Spargel

Tief unten dieser Spargel steckt,

der Frühling hat ihn aufgeweckt,

er streckt den Hals, er will nach oben,

er reckt und reckt sich, Muskel toben.

Der Spargel kreischt, ich will was sehn,

könnt ihr denn mal beiseite gehn,

gleich seh ich Licht, es wird schon hell.

Da stichts in seinem Wurzelquell.

"So wollt ich´s nicht, verlier den Stand,

ich spür in meiner Wunde Sand

mein Kopf sieht zwar jetzt helles Licht,

nur Kopf und Hals? So wollt ich´s nicht !!"

Armer Spargel, welch ein Leben,

Freiheit kann´s für dich nicht geben,

streckst du deinen Kopf ins Licht,

geht es weiter für dich nicht.

Abgestochen bis zur Knolle,

jeder Spross wird eingesackt,

zarte , schöne, grüne Pflanze,

wie du

SCHMECKST,

ist nur gefragt.

11.5.2019

Nachtwanderer

Dunkel ist´s, die Tannen rauschen,

die Nachtmusik des Waldes klingt.

Du kennst dich aus, fühlst dich geborgen

du atmest tief, die Seele schwingt.

Der dunkle Wald kann dich nicht schrecken,

du fühlst den Wind auf deiner Haut,

das Rascheln in den welken Blättern?

Da hat ein Tier sein Nest gebaut.

Die Vögel schlafen in den Zweigen

die Köpfchen unterm Federkleid.

Das sanfte Gurren einer Taube

belebt die milde Dunkelheit.

So leise gehst du und besonnen,

fast andachtsvoll du hebst den Blick

und atmest tief den Duft der Tannen,

gehst aufgetankt nach Haus zurück.

20.10.2019

Stachelbeere

Eine Stachelbeere wollte stark und nur ein bisschen größer werden,

und sie schickte dem Erzeuger lauter Briefe mit Beschwerden:

Bitte, wie kann es denn sein, daß alle andern Früchte groß,

lass mich bitte etwas wachsen, das fänd ich doch ganz famos.

Der Erzeuger sagte sich, das kann ich eigentlich auch machen,

und er mischte dann zurecht mit DNA so ein paar Sachen,

was vom Kürbis, von der Kokus, Pampelmuse noch dazu,

dann das Laub von Feuerbohnen, und jetzt geb doch endlich Ruh.

Stachelbeere hing am Strauch und fühlte sich ein bisschen schwer,

sah dann ihren dicken Bauch an, und das freute sie gar sehr.

Briefe schreiben an den Herrn, das werd ich öfter vielleicht machen

Stachelbeermelone sein, das bringt mein Stachelherz zum Lachen.

2018

Lyrischer Regenbogen

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