Читать книгу Der Plot H. Heine 2 - Irene Pietsch - Страница 6

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Heine schrieb eine Büttenrede nach der anderen. Manchmal als Prinz von Tuchfühlung, manchmal als Erbprinz von Wallonien.

Gestüte, Rennställe, Yachten…

Seit Corona gibt es keine Rennen mehr. Der Erste Platz ist von einem Hengst besetzt.

Sie kennen doch Hengstenberg?

Genau, der mit dem Sauerkraut und anderem Eingemachten. Das ist, als wenn eine Yacht auf der Doggerbank liegt.

Täterätäterätäterä.

Oder als Prinzenpaar ohne Paarung, was ihm selten gelang. Seine Paraderolle: Prinz Honey von Liebstöckel und Prinzessin Beanut von Bankhausen. Macht zusammen die Prinzenrolle aus dem Hause Leipzigeinundleipzig in Erinnerung an die Schlacht bei Dannenberg.

In Erfurt…

Täteräteräterä.

Das war vom Trompeter aus Säckingen für das Rheingau am Mäuseturm zu Bingen etwas Tusch zu früh.

Täteräteräterä.

Haben Sie noch mehr Säckinger?

Nicht das ich wüsste.

Es darf auch ruhig eine Erbstola aus Hermelin sein.

Was ist denn der Unterschied zum Wildnerz von Großtante Magdalena Mercedes genannt Tütchen ?

Der Hermelin wird verschlankt statt gemästet. Als Kragen muss man ihn dann ausgelassen nehmen. Er ist die visualisierte Kompabilität von Throninhabern und Thronanwärtern.

Deutscher Humor ab 1950 aufwärts. Hans-Joachim Kulenkampff im Ring der Fernsehshows: Büttenreden. Er: Bremer. Die Familie hatte und hat es noch immer in sich. Statt Pfeffer Getreide. Unter anderem. Vor dem Krieg, im Krieg und nach dem Krieg unverzichtbar. Nicht nur Getreide, auch Hopfen und Malz. Der Lohn für die Öffentlichkeitsarbeit: Es gibt in Bremen auf der Grenze zwischen Alt- und Neu Schwachhausen eine Kulenkampffallee. Die Emmastraße ist nicht weit, was „Kuli“ – ohne es direkt anzusprechen – zu Lästersprüchen veranlasste, so dass man ihn getrost einen Macho nennen konnte, der sich gerne auf Kosten anderer lustig machte und auch noch – oder erst recht – lachte, wenn es allen anderen schon vergangen war. Die Firma Kulenkampff hat einen ihrer Firmensitze nahe dem verlandenden Weserstrom Richtung Tiefer einerseits und nahe dem Schnoor andererseits. Mit im Boot: Heinz Erhardt als Willi Winzig. Kaum erkennbar, aber aus und in wohlige Bütten mit reichlich Badeschaum geredet. Keine verkappte Misanthropie, wie sie der bundesdeutsche „Parade Kuli“, der mit Bremer Geduld und Spucke über sein Publikum herfiel und es auseinandernahm, exerzierte. Viele Einblicke in viele Untiefen ziehen das manchmal mit und nach sich. Filmisch passte Erhardt gut zu Kulenkampff. Ob auch sonst, wäre nicht unmöglich. Einen dritten Kumpanen gab es auch. Kästner mit seinen Mannen im Schnee, Hollywood in Wiens Unterwelt. Der Fall „Lucona“.

Nur, dass Hollywood die Defa war. Ihr Archiv ist heute in der schönen Hansestadt Wis- oder Wonnemar mit einem Schwedischen Gerichtshof, der sogar als solcher noch in unschuldigen Zeiten der Deutschen Demokratischen Republik nominell bestand.

Interessant bis verwegen. Aber wie so oft, bleibt der Dritte der Mannen meistens im Hintergrund, wenn nicht gar unerkannt, unerhört und oft als Schatzmeister fungierend. In der ARD sind das die Landesprogramme.

„Schwarz hören und sehen kommt teuer zu stehen.“

Kulenkampff und Erhardt waren deutscher als der nach Bremen zugewanderte Niederländer Rudi Carell. Es handelte sich bei ihm um einen Hometrainer. Und bei Inge Meysel um die Putzmacherin der (deutschen) Nation West. Als die (deutsche) Nation Ost dazu kam, war sie schon mehrheitlich a.D..

Mit Eigenheim in Bullenhusen.

Das hat sie davon! Tilla Durieux hat man in Berlin eine Straße in der Nähe vom „Carlton“ gewidmet. Inge Meysel hat knapp einen Underberg Verschnitt gewidmet bekommen. In Ingolstadt. Da, wo der Audi herkommt. Aber lassen wir das. Alle schienen im Max Reinhardt Seminar studiert zu haben, das nunmehr im Cumberland Palais bei Schönbrunn beheimatet ist. Heutzutage quält man sich bei Lee Strasberg, wenn es der große Karriereschub werden soll. Artistik bitte gesondert bei Ernst Busch in Berlin.

Der Plot  H. Heine 2

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