Читать книгу Bye, bye Pille - Isabel Morelli - Страница 10
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Worauf muss ich mich einstellen?
Diese Frage quält so gut wie alle Frauen, die sich dazu entschließen, bye-bye zur Pille zu sagen. Leider ist das Netz voller Horrorgeschichten, die sehr einschüchternd wirken können und deshalb viele Frauen vom Absetzen abhalten. Eines sollte allerdings vorab klar sein: Nicht jede Frau bekommt überhaupt Beschwerden nach dem Absetzen!
NEBENWIRKUNGEN AUS DER PILLENZEIT VERSCHWINDEN
Solltest du zu den unglücklichen Fällen gehören und viele Nebenwirkungen während der Pilleneinnahme haben, kannst du dich freuen: Die meisten davon werden nach dem Absetzen wahrscheinlich verschwinden. Beispielsweise berichten viele Frauen mit Stimmungsschwankungen, Depressionen oder sogar Panikattacken von enormer Verbesserung ohne Pille. Das Gleiche gilt für Gewichtszunahme oder Haarausfall durch die oralen Kontrazeptiva. In vielen Fällen hört das bereits kurze Zeit nach dem Absetzen auf.
POSITIVE VERÄNDERUNGEN TRETEN EIN
Der Großteil meiner Blog-Leserinnen und die Mitglieder der Facebook-Community berichten mir von den gleichen positiven, beeindruckenden Veränderungen: Sie fühlen sich ausgeglichener, leichter, glücklicher, freier und einfach besser gelaunt. Viele berichten sogar davon, ein ganz neuer Mensch zu sein, das Leben mehr genießen zu können und rundum einfach zufriedener zu sein.
Ein weiterer positiver Aspekt ist natürlich die Erfahrung, seinen eigenen Körper endlich zu spüren, den eigenen Zyklus kennenzulernen und sich dadurch weiblicher zu fühlen. Offensichtlich wirkt sich das auch auf das andere Geschlecht aus, denn ich bekomme immer wieder Zuschriften von Frauen, die mir erzählen, wie attraktiv sie auf einmal auf Männer wirken. Dicht gefolgt von Berichten über Veränderungen, die man vielleicht gar nicht mit der Pille in Verbindung gebracht hätte. Beispielsweise verbesserte sich bei einigen die Sehqualität, andere konnten auf einmal feiner riechen und schmecken. Wiederum andere bemerkten, dass sie auf einmal die Sonne besser vertrugen und sogar braun wurden statt rot.
Unterm Strich kann ich sagen, dass ich in den letzten zwei Jahren noch nicht eine Frau kennengelernt habe, die das Absetzen bereut hätte. Selbst die, bei denen es vorübergehend auch »negative« Wirkungen gab, sind überwältigt von den langfristig positiven Veränderungen nach dem Absetzen der Pille.
TYPISCHE »NEBENWIRKUNGEN« DES ABSETZENS
Ich möchte keinesfalls verschweigen, dass es durchaus auch einige »Nebenwirkungen« geben kann. Für den Körper bedeutet es eine große Umstellung, und unter Umständen hat die Zeit, in der du hormonell verhütet hast, an der ein oder anderen Stelle verbrannte Erde hinterlassen. Zu den typischsten Beschwerden gehören Haarausfall, schnell fettender Haaransatz, unreine Haut, ausbleibende Menstruation und unregelmäßige Zyklen.
Einige wenige berichten auch in den ersten beiden Wochen ohne Pille von leichter Übelkeit, Schwindel und Müdigkeit. Diese Beschwerden halten sich bei den Betroffenen jedoch meist nicht sehr lange.
Jede Frau reagiert auf das Absetzen der Pille anders, und es ist nicht absehbar, ob du Beschwerden bekommst und falls ja, welche. Doch dafür, genau diesen Problemen vorzubeugen, deinen Körper zu unterstützen und schnellstmöglich wieder auf Trab zu bringen, ist dieses Buch gedacht!
Nicht jede Frau bekommt Beschwerden nach dem Absetzen der Pille!
Warum reagieren Frauen So unterschiedlich?
Wie bereits erwähnt, reagieren Frauen nach dem Absetzen der Pille total unterschiedlich. Die eine bekommt die größten Probleme, die andere merkt davon kaum etwas. Warum ist das so? Darüber habe ich mir lange Gedanken gemacht, viel recherchiert und festgestellt, dass es mehrere Faktoren gibt, die die Reaktion des Körpers beeinflussen.
DAS ALTER BEI EINNAHMEBEGINN
Das jüngste Mädchen, dem die Pille verschrieben wurde, war gerade mal elf Jahre alt. Auf dieses Ergebnis kommt der Pillen-Report der Techniker Krankenkasse aus dem Jahre 2015. Dabei ist gerade während der Pubertät die körperliche Entwicklung für eine Frau von enormer Wichtigkeit. Bis sich dieses komplexe hormonelle System eingespielt hat und einschließlich aller beteiligten Organe reibungslos läuft, dauert es mehrere Jahre. Vielen ist das gar nicht bewusst. Doch die Entwicklung des Zusammenspiels der endokrinen Organe einer Frau ist sehr komplex. Es geht also in der Pubertät nicht nur um die erste Menstruation, das Wachsen von Brüsten und Schambehaarung und die damit einhergehende Geschlechtsreife, sondern um die Entwicklung des endokrinen Systems.
Zu diesem ausgefeilten System gehören die endokrinen Organe, unter anderem die Eierstöcke, die Schilddrüse, die Nebennieren und die Hypophyse (ein Teil des Gehirns). Nur wenn diese Organe einwandfrei miteinander arbeiten, entsteht ein durchweg funktionierender Zyklus. In die Zeit der Entwicklung dieses Systems fällt die Pubertät. Nimmt man während dieser Zeit die Pille, bedeutet das nicht nur einen krassen Eingriff in diese wichtige Entwicklungsphase, sondern der Körper kann gar nicht lernen, wie er eigentlich zu funktionieren hat.
DER GESUNDHEITSZUSTAND VOR DER ERSTEN PILLENEINNAHME
Da die Pille oft als kleines Wundermittel für alle weiblichen Wehwehchen verschrieben wird, bleiben gesundheitliche Probleme oft unentdeckt. Wie wir ja alle wissen, kann die Pille zwar gewisse Symptome beheben, wie beispielsweise Akne oder Zyklusprobleme, allerdings behandelt sie die Ursachen nicht. Sie wirkt nur, weil die eigenen Hormone einfach abgeschaltet werden.
Hatte man also vor der ersten Einnahme der Pille schon Probleme, dann können diese nach dem Absetzen natürlich auch wieder auftauchen, denn das eigentliche Problem wurde ja nie behandelt, sondern einfach überdeckt. Man sollte also nach dem Absetzen der Pille auf die schon vorher bestandenen Beschwerden achten und deren Ursache suchen.
DIE EINNAHMEDAUER
»Die Langzeiteinnahme der Pille ist total unbedenklich«, so die Aussage vieler Ärzte und auch Hersteller. Allerdings nur bis zu einem bestimmten Alter, denn dann steigt das Risiko für Thrombosen. Ich frage mich nur immer, wie sie zu dieser Aussage kommen, denn mir ist keine Langzeitstudie bekannt, die diesbezüglich Informationen liefern könnte. Es ist also absolut unklar, welche Auswirkungen die langjährige Einnahme der Pille auf den Körper einer Frau hat.
Die logischste Erklärung ist für mich eigentlich auch immer die richtige. Und logisch betrachtet wird doch eines ganz deutlich: Je länger fremde, synthetische Hormone auf den Körper einwirken und ihn steuern, umso schwieriger wird es für ihn werden, die körpereigene Hormonproduktion ohne fremde Hilfe wieder aufzunehmen. Eigentlich klar, oder?
WEITERE FAKTOREN
Der Einfluss der Pille auf viele körperliche Vorgänge macht dem Frauenkörper ganz schön zu schaffen. Das Verstoffwechseln der synthetischen Hormone beschäftigt ihn enorm, auch das Immunsystem wird dauerhaft beansprucht. So entstehen Vitalstoffmängel, eine eventuell lädierte Schilddrüse, eine geschwächte Leber und ein überlasteter Darm.
Kommt zu dieser vorhandenen Belastung noch ungesunde Ernährung, wenig Bewegung, Rauchen oder regelmäßiger Alkoholkonsum hinzu, bringt man den Körper an seine Grenzen, was sich dann auch nach dem Absetzen der Pille zeigen kann.
GUTE GENE, SCHLECHTE GENE
Sehr interessant finde ich die Tatsache, dass gewisse Erbanlagen von Geburt an entscheiden, wie gut der Körper und seine Entgiftungsorgane (Leber, Haut, Lymphe,
Nieren) arbeiten können. Hierfür werden bestimmte Enzyme im Körper gebildet, die - um einwandfrei funktionieren zu können - von einer intakten DNS (Erbsubstanz) abhängig sind, denn der Körper bildet diese Enzyme entsprechend seiner genetischen Information. Man kann also von Natur aus ein »schlechter Entgifter« sein, wenn man schon bei der Geburt mit Genen ausgestattet wurde, die spezielle Enzyme nicht richtig kodieren können.
Allerdings nutzen auch die besten Gene nichts, wenn man sich selbst zum schlechten Entgifter macht, beispielsweise durch einen Mangel an Aminosäuren, Vitaminen und Spurenelementen. Hier seien Zink, Mangan, Selen, Vitamin B6 und B12 genannt. Sie gelten als Bausteine und Co-Enzyme, durch die die Herstellung der lebensnotwendigen Entgiftungsenzyme erst ermöglicht wird.