Читать книгу Bye, bye Pille - Isabel Morelli - Страница 15
ОглавлениеLEBER
Die Geschichte von Pille und Leber
Neben ihrer bekanntesten Tätigkeit – dem Entgiften – hat die Leber noch viele andere wichtige Aufgaben, von denen nur die wenigsten wissen. Unter anderem ist sie durch die Bildung von Gallenflüssigkeit an einer gesunden Verdauung beteiligt, sie speichert wichtige Stoffwechselprodukte wie z. B. Zucker, Eisen, Kupfer, Vitamine (Vitamin A, B12, D, E) sowie Folsäure und führt sie bei Bedarf dem Körper zu.
Außerdem ist die Leber maßgeblich an der Schilddrüsenfunktion beteiligt, da sie das Schilddrüsenhormon T4 in das aktive und benötigte T3 umwandelt. Sie sorgt auch für den Abbau von Östrogen. Des Weiteren versorgt sie den Körper mit Glukose, sobald der Blutzuckerspiegel sinkt, und ist durch die Bildung von Blutgerinnungsfaktoren zudem noch bei jeder starken Blutung gefragt. Ja, auch bei der Menstruation.
Dieses tolle Organ bildet Eiweiße zum Transport der Hormone und sogar eingenes: das Cholesterin! Da sich leider bei vielen Menschen Cholesterin als etwas Böses und Gefährliches in die Gedanken eingebrannt hat, sollte ich hier wichtigerweise noch erwähnen:
Cholesterin ist ein elementarer Baustein aller unserer Körperzellen und für unseren Stoffwechsel lebenswichtig. Zudem ist Cholesterin der Ausgangsstoff vieler Hormone wie z. B. Östrogen und Progesteron.
WAS MACHT DIE PILLE MIT DER LEBER?
Die Pille ist intelligenterweise so hoch dosiert, dass der First-Pass-Effekt der Leber einkalkuliert wurde. Das bedeutet: Da wir die Pille oral einnehmen, bahnt sie sich erst mal den Weg durch den Körper und macht den ersten wichtigen Stopp im Darm, wo ihre Wirkstoffe aufgenommen werden. Weiter geht’s über die Pfortader zur Leber, die sofort Alarm schlägt, denn für sie sind diese synthetischen Hormone pures Gift. Sie beginnt also sofort mit dem Abbau und filtert erst mal drei Viertel der enthaltenen Stoffe heraus. Es bleibt also nur noch ein Viertel der synthetischen Hormone übrig, die dann wirken müssen. Der First-Pass-Effekt beschreibt also, was nach der Verstoffwechselung eines Medikaments davon noch übrig ist. Um dies auszugleichen, muss das Medikament natürlich höher dosiert werden.
Jeden Tag aufs Neue ist die Leber »happy«, wenn sie diese böse Pille besiegt hat. Aber immer, wenn sie fertig ist, schlucken wir schon wieder eine neue.
Da die Leber nun völlig kraftlos vor sich hin entgiftet, hat sie natürlich weniger Zeit und Power, sich ihren anderen wichtigen Aufgaben zu widmen. Das hat zur Folge, dass sie irgendwann alles nur noch »halbherzig« machen kann und auch mal das ein oder andere vernachlässigt.
»MÜDIGKEIT IST DER SCHMERZ DER LEBER«
So sagt man im Volksmund, und an diesem Spruch ist etwas Wahres dran. Da die Leber sich also nicht melden kann, sorgt sie für völlig unspezifische Symptome, die man mit ihr eher selten in Verbindung bringt.
WAS IST DIE FOLGE?
Da die Leber keine Nervenbahnen besitzt und somit keinen Schmerz verursachen kann, leidet sie im Stillen vor sich hin, ohne dass wir es spüren. Die Ursache der meisten Symptome, die auf eine geplagte Leber hinweisen könnten, werden erst mal allen möglichen anderen Problemen zugesprochen.
Eine überlastete Leber kannst du beispielsweise an andauernder Müdigkeit erkennen oder daran, dass du auf einmal weniger Alkohol verträgst. Plötzlich auftretende Übelkeit ohne ersichtlichen Grund könnte auch darauf hindeuten. Es gibt viele Symptome, mit denen deine Leber dir zu sagen versucht, dass sie mit ihrer Arbeit gerade nicht mehr hinterherkommt.
Diese Beschwerden könnten persönliche Botschaften deiner Leber sein:
Akne
Alkoholunverträglichkeit
Blähbauch
Erschöpfung
Fettansammlungen
Gewichtszunahme
Haarausfall
Migräne
Reizbarkeit
Schläfenkopfschmerz
Schlafstörungen
Übelkeit
Verdauungsbeschwerden
Verstopfungen