Читать книгу Right in your heart - Isabella Kniest - Страница 13

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Scheiße, scheiße, scheiße! Mein pochender Unterleib löste heißkalte Schauer aus, die mir manchmal langsam manchmal schnell über den Rücken jagten. Das konnte einfach nicht wahr sein! Das durfte nicht wahr sein! Nein, nein, nein. Ich riss mir das Kleid vom Leib und stellte mich unter die Dusche – unter eine eiskalte Dusche. Jedoch fiel der Schock dermaßen schmerzhaft aus, sodass ich das Wasser nach nicht einmal zehn Sekunden warm drehte.

Wie konnte ein wildfremder Mann mich solcherart erregen? Und das lediglich durch ein paar blöde und ohnehin nicht erstgemeinte Aussagen!

Vier Jahre.

Verfickte vier Jahre hatte ich keinen Sex mehr gehabt, ebenso wenig einen richtigen Flirt oder ein Date. Und dann tauchte plötzlich dieser sexy Typ mit seiner tiefen Stimme und diesen hypnotisierenden Augen auf und raunte mir schmutzige Sachen zu!

Ob dieser gedanklichen Zusammenfassung begannen meine Wangen erneut zu prickeln.

Die Stirn gegen die kühlen Fliesen gelehnt schlang ich die Arme um meinen Oberkörper.

In drei Teufels Namen! Wieso?!

Über uns die Sterne – und du unter mir.

Diese Worte waren mir wie ein Blitz in den Unterleib gefahren – erregten mich … es wurde mir schwindlig dabei.

Und damit schaltete das wundervolle Krampfen eine Stufe höher.

Nein, nein, bitte Gott, nein!

Das musste aufhören!

Auf die Unterlippe beißend versuchte ich mich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren: Das schöne Meer, meine Waffen – die sexy Wilson –, mein Auto … doch keine Minute verging und sein verschmitztes Lächeln sowie sein strahlender Augenausdruck tauchten vor mir auf.

Scheiße!

Ich wollte es nicht, wirklich nicht.

Letzten Endes gelang es mir trotzdem nicht mehr, meine vermaledeiten Gedanken unter Kontrolle zu bringen …

Nackt im Pool mit ihm. Leidenschaftliche Küsse, die zu vereinigten Körpern führen. Er in mir, über uns die leuchtenden Sterne, während wir einem gemeinsamen Höhepunkt zusteuern …

Das Pulsieren und Ziehen dort zwischen meinen Beinen verschlimmerte sich zusehends. Hitze überrollte mich wie eine Feuerwalze. Sehnsucht und Begierde krampften mir das Herz zusammen.

Gott … seitdem ich über Liebe und Beziehungen Bescheid wusste, sehnte ich mich nach einem erfüllten Sexleben. Nach Leidenschaft und hemmungslosen Liebesspielen. Nach bedingungsloser Liebe und Einigkeit …

Jäh ertappte ich mich dabei, wie ich mir laut seufzend die Finger in den nassen Leib schob. Zentimeter um Zentimeter. Dann ging’s zurück und vor, zurück und vor. Ich schloss die Lider – stellte mir vor, es wären Johnnys Finger, die sich da in mir bewegten.

Wie würde er mich anblicken, wenn er kurz davorstünde, zu kommen? Welcher Ausdruck läge in seinen goldenen Augen?

Keuchend presste ich den Handballen gegen die Klit, und ein wunderbares Prickeln sauste Richtung Oberkörper.

Wie würde es sich anfühlen, wenn er sich in mich stieße? Wild … sanft … seine Arme um mich geschlungen, seinen glühenden trainierten Körper gegen den meinen geschmiegt … seine tiefe vor Lust stöhnende Stimme … rhythmische uns in Ekstase versetzende Bewegungen …

Abermals presste ich dagegen – und erschauerte.

Lange, intensive Küsse … Seine Hände in meinen Haaren … »Ich will dich. Alleine dich. Keine andere.«

Ein letztes Pressen gegen meine Perle, und die Welle brach. Bebend hielt ich die Luft an, drückte mich gegen die Fliesenwand, sog dieses intensive Gefühl mit einer jeden Faser auf.

O Gott.

Wieso war es derart schwer geworden, alleine durchs Leben zu gehen? Weshalb brach meine Sehnsucht andauernd durch?

Außer Atem und zittrig duschte ich mich zu Ende, trocknete mich ab und verkroch mich ins Bett.

Ich fühlte mich erschlagen, depressiv und einsam.

Wieso jetzt? Wieso hier?

Wieso hatte meine Beziehung nicht funktionieren können?

Nie wollte ich mich austoben oder irgendwelchen krankhaften sexuellen Praktiken frönen. Einfach geliebt werden. Das war alles. Keine Spielchen, keine Zwänge, keine Vorwürfe, keine Manipulationen. Einfach lieben und geliebt werden. Den anderen akzeptieren, wie er war. Mit Haut und Haar.

War das zu viel verlangt?



Alles nur nicht ausgeruht erwachte ich in der einsetzenden Dämmerung. Zumindest war es mir nun möglich, den Sonnenaufgang und den zu dieser Zeit hoffentlich verlassenen Strand zu fotografieren. Unterdessen ich mich wusch, änderte ich meine Meinung. Ich fühlte mich schlichtweg zu ausgelaugt, um eine Zwei-Kilo-Kamera und ein Stativ herumzuschleppen.

Lieber war mir ein ruhiger Spaziergang. Ich trat nach draußen, schlenderte den verlassenen Steg entlang, der fünf der zehn Wasserbungalows miteinander verband. Außer sanfte gegen die Stegpfeiler klatschende Wellen, das leise Summen der Stromerzeuger sowie hier und da ein lautes Geschrei der scheuen indischen Koel, welches der leichte Wind vom Dickicht aus zu mir trug, lag die Insel in nahezu heiliger Stille. Die drei kleinen Holztreppen überbrückte ich mit einem beherzten Sprung in den kühlen vom Zwielicht gräulich schimmernden weichen Sand. Ich atmete die salzige frische Luft ein, fühlte meine sachte im Wind wehenden und meinen freien Rücken kitzelnden Haare. Der zarte Stoff meines weißen Strandkleides umspielte meine Beine, nötigte mich, mich im Kreis zu drehen. Eine Pirouette, zwei, drei. Ich empfand keinerlei Schwindel.

Das Training hatte meinen Gleichgewichtssinn äußerst gutgetan. Hätte ich solche Drehungen in meiner Jugendzeit vollführt, wäre ich längst orientierungslos durch die Gegend getaumelt …

Mein Blick glitt gen Himmel. Zarte Punkte waren zu erkennen, die mit jeder Minute an Strahlkraft verloren.

»Du wirkst wie eine Fee.«

Mir wurde es kalt. Eisig kalt. Und letztlich heiß. Glühend heiß.

Nein.

Alles, bloß das nicht!

Langsam drehte ich mich um.

Nein. Es war keine Einbildung. Wäre auch zu schön gewesen.

Der Typ, dessen Namen ich noch nicht einmal kannte, mich dennoch mehr erregte als irgendjemand sonst in meinem Leben zuvor, schritt grinsend auf mich zu.

»Was machst du so früh unterwegs? Konntest du nicht schlafen?«

Jäh rief mein Verstand sämtliche meiner Selbstbefriedigungsgedankenspiele ab.

Scheiße.

»Ja«, würgte ich irgendwie hervor und rang um Fassung und Selbstkontrolle.

Seine Gesichtszüge verloren etwas von ihrer Härte. »Ich kenne nicht einmal deinen Namen.« Er streckte mir die Hand entgegen. »Darum mache ich mal den Anfang. Ich heiße Theo.«

Allein mit knapper Not gelang es mir, nicht zurückzuweichen und diese äußerst zögerlich zu ergreifen.

Ein enormes Prickeln erfasste mich.

Zweimal Scheiße.

Beruhig dich. Beruhig dich. Er ist niemand. Gar niemand. In drei Tagen siehst du ihn nie mehr wieder.

Dieser Gedanke verpasste mir einen weiteren Schlag – einen unangenehmen Schlag.

Dreimal Scheiße.

»Warum auf Englisch?«, brachte ich im kratzigen Tonfall und unter großer Anstrengung hervor.

Seine Lippen formten ein breites Lächeln. »Das klingt lässiger.« Er hielt ein, verzog das Gesicht. »Theodor.« In typischer Deutsch-Manier sprach er seinen Namen angeekelt aus. »Das hört sich nach einem alten pensionierten Sack der Nachkriegszeit an.«

Ich musste kichern. »Echt jetzt?«

»Ja«, erwiderte er sachlich und ließ das Lächeln nochmals anwachsen. »Schon vergessen? Ich bin ein Macho. Der Name würde nie zu einem Macho passen, oder?«

Ungläubig zog ich die Augenbrauen hoch.

Mit einem derartigen Sinn für Humor hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.

»Meinst du das jetzt ernst?«

»Absolut.«

»Oder willst du dich bei mir auf irgendeine perfide Art einschleimen?«

Theos Augen verengten sich. »Ich wollte dir damit eigentlich ein Friedensangebot machen.«

»Friedensangebot? Waren wir denn im Krieg?«

Er wirkte belustigt. »Wie du dich verhalten hast, ja.«

Da musste ich ihm, leider Gottes, recht geben. Ich hatte einen Tick zu aufbrausend reagiert.

Lag wahrscheinlich an meinem Sexfrust.

»Okay. In Ordnung. Dieser Punkt geht an dich.«

»Und wie heißt du?« Theo beäugte mich eindringlich, wodurch eine stürmende Adrenalinwelle in mir ausgelöst wurde.

Gar nicht gut.

»Evina.«

Sein Händedruck verstärkte sich geringfügig – dadurch bemerkte ich erst, dass wir uns nach wie vor die Hände hielten. Anscheinend wurde ihm diese kleine peinliche Tatsache ebenfalls erst jetzt gewahr, warf er mir doch einen verwirrten Blick zu und zog gleichzeitig die Hand zurück.

»Evina also.« Schlagartig blitzte Schelm in seinen Augen auf. »Das klingt wie Vagina.«

Bevor diese Äußerung von meinem Gehirn gänzlich verarbeitet worden war, hatte ich Theo bereits eine gescheuert, den Rückmarsch angetreten und ihm die einzig passende Charakterbeschreibung zurückgerufen: »Arschloch.«

Dieser verfluchte Drecksack! Was erlaubte der sich eigentlich?!

Erst auf freundlich machen, und mich dann verarschen!

Es war so typisch!

»Hey, warte!«

Und da war er schon, packte mich an der Schulter, infolgedessen ich seine Hand ergriff und diese ruckartig zurückbog.

Vor Überraschung – oder angesichts der Schmerzen? – stieß er einen unterdrückten Schrei aus. In der Zeit hatte ich ihn zu mir gezogen, mein linkes Bein zwischen seine gehakt und ihn auf den Boden der Tatsachen – sprich mit der Visage voraus in den Sand – gestoßen. Zum Abschluss kniete ich mich auf seinen Rücken.

Halleluja!

Bestand der Typ aus Stahl, oder was? Selbst mit meinem Knie spürte ich eine jede Erhöhung, einen jeden Muskelstrang.

Wie viele Trainingseinheiten musste er dafür täglich absolvieren? Und was machte der Typ dann beruflich? Bodygard, Bodybuilder oder Türsteher?

Meine Aufmerksamkeit fiel auf sein lockiges, leicht zurückgekämmtes Haar.

Solch einen Sparring-Partner hätte ich gerne für zu Hause gehabt. Ein durchtrainierter Körper, ein hübsches Gesicht und bescheuerte Meldungen, die mich anstachelten, ihn wieder und wieder zu verdreschen.

Und darauffolgend heißer Sex.

Über diesen wahrhaftig behämmerten Einfall schüttelte ich bloß den Kopf und konzentrierte mich auf das Hier und Jetzt.

»Scheiße!«, erklang es winselnd-laut unter mir.

Ich bog seinen Arm weiter nach hinten und ein Stück nach oben. »Fass mich noch ein einziges Mal an und du musst mehr über dich ergehen lassen, als durch mich deine elendige Fresse in den Sand gesteckt zu bekommen, kapiert?«

»… Schei … ße«, stammelte er. »… okay.«

»Und falls du mich ein weiteres Mal beleidigst.« Um meiner Drohung die nötige Authentizität zu verleihen, zog ich nochmals an seinem Arm. »Mache ich dich erst recht fertig.«

»Okay … oh … kay.«

Damit ließ ich von ihm ab.

Keuchend und mir todbringende Blicke zuwerfend erhob er sich.

Mit diesem Angriff hatte er nicht im Geringsten gerechnet.

Gut so.

Theo wischte sich den Sand aus dem Gesicht – genauer gesagt, aus seinem Bart. »Du bist gut.« Seine Stimme klang heiser, rau … sexy.

Wie hörte sie sich wohl an, wenn er kam?

»Das war noch gar nichts.«

Seine Mimik zeigte offenkundige Streiteslust. »Dann würde ich dich gerne einmal in richtiger Aktion erleben.«

»Das, mein Freund, würdest du nicht überleben.«

Eben wollte ich mich umdrehen, da packte er erneut nach mir und zog mich zu sich. Ich reagierte – zu langsam. Dadurch gelang es ihm, mir von hinten seine Arme durch meine Achseln zu schlingen.

Durch ruckartige Bewegungen versuchte ich noch, ihn davon abzuhalten, seine Hände hinter meinem Kopf zu verschränken – vergeblich. Er war schneller und brachte mich mit einem gezielten Tritt auf die Knie.

»Ja, du bist wirklich gut«, säuselte er mir ins Ohr.

Erregung vermengt mit Zorn und Adrenalin lief mir heißkalt den Rücken hinab.

»Jedoch niemals solchermaßen gut wie ich.«

Scheiße!

»Lass mich los! Verdammt noch einmal! Lass mich los!«

Oder ich würde ihn …

Ja, was würde ich …?

Gar nichts konnte ich tun!

»Verfickte Scheiße! Lass mich los!«

Seine Antwort? Ein genüssliches »Nein«.

Und meine? »Fick dich!«

»Ich glaube eher, du wolltest sagen: Fick mich.«

Völlig sinnfrei versuchte ich, mich aus seinem eisernen Griff zu befreien: Dies beinhaltete unter anderem nutzlose Versuche, nach seinen Händen zu greifen und mit lauten, wilden Flüchen wie Drecksack, Arschloch, Hundesohn, um mich zu werfen.

»Hey … hey.« Samtweich schnurrend gab er diese Erwiderung von sich. »Wenn du mich weiterhin beleidigst, lasse ich überhaupt nicht mehr von dir ab.«

Verfluchter Scheißdreck!

Und als wäre diese Situation nicht längst peinlich und erniedrigend genug, musste er seinen durchtrainierten und sich unwahrscheinlich heiß anfühlenden Körper teilweise an meinen Rücken pressen, wodurch sich mein krudes Hirn kleinweise verselbstständigte und mir allerlei erotische Bilder lieferte: er mich zu Boden gedrückt, seine Hand unter meinem Sommerkleid, meinen Oberschenkel massierend … dann langsam weiter zwischen meine Beine gleitend und letztlich seine Finger in meinen Leib schiebend.

»Nun«, riss Theo mich aus den Tagträumen. »Wie wäre es mit einer kleinen morgendlichen Zärtlichkeit?«

Diese Worte brachten meinen Körper in einen Ausnahmezustand. Ein heftiges Zittern ergriff Besitz von mir, welches ich zwanghaft zu unterbinden versuchte. Des Weiteren breitete sich eine verstandabdrehende Hitze in meinen Wangen und meinem Unterleib aus.

Sex mit ihm …

Wäre er ein guter Liebhaber?

Scheiße Evina, was denkst du da?! Der Typ würde dich genauso ausnutzen wie dein verfickter Ex.

Exakt.

Doch das würde niemals mehr passieren.

Keine Beziehung, auch keinen One-Night-Stand – nichts würde ich zulassen.

Selbst wenn ich vor Verlangen durchdrehte …

Ein weiteres Mal derart gekränkt zu werden, hätte ich nicht überlebt.

»Eher ziehe ich es vor, mein Leben lang alleine zu bleiben, bevor ich es mit dir treibe!«

Und keine Sekunde später bereute ich meine Aussage.

War ich ernsthaft derart verzweifelt? Hatten mich die letzten einsamen Jahre solcherweise verkorkst?

Weswegen konnte ich nicht zugeben, dass Theo recht hatte … ich endlich wieder berührt werden wollte?

Weswegen spielte ich der gesamten Welt vor, ich würde niemanden brauchen, wenn es niemals der Wahrheit entsprochen hatte?

»Weshalb reagierst du so heftig?«, vernahm ich ihn sanft fragen. »Da stimmt doch was nicht.«

Mir wurde es kalt. »Lass mich einfach in Ruhe.«

Und er ließ mich tatsächlich los.

Ich wollte mich von ihm entfernen, mein Ego hingegen hatte andere Pläne: Ich schlug zurück. Mit einem Kopfstoß gegen sein Kinn und nachfolgend perfekt platziertem Schlag meines Ellbogens in seinen Magen.

Taumelnd landete er auf dem Rücken.

Ich wollte ihm einen weiteren Schlag in die Fresse verpassen – dieses Mal mit der Faust –, zu meinem Pech blockte er mich elegant ab, packte mich blitzschnell an den Armen und zerrte mich zu ihm zu Boden. Breit lächelnd drückte er mich in den kühlen, feuchten Sand und fixierte meine Hände über meinem Kopf.

Da erhob sich jäh die Sonne, schickte ihr rot-oranges Licht über das Meer – und die Zeit stand still.

Theos Haare leuchteten kupferbraun, seine Augen funkelten wie pures Gold.

Es raubte mir den Atem.

»Das gefällt mir.« Er lehnte sich zu mir. »Ich stehe auf widerspenstige Frauen. Das macht mich heiß.«

Ich wusste wahrhaftig nicht, was ich entgegenbringen konnte.

Schließlich gefiel es mir ebenfalls!

Seit jeher war ich streitlustig und aufbrausend – und ebenso schnell erregte es mich, wenn jemand mich herausforderte, erst recht in der Abteilung Kampfsport.

Und bei einem solchen Körper wie dem seinigen? Da konnte man bloß auf schweinische Gedanken kommen, oder?

»Sollen wir uns noch ein wenig zusammenschlagen oder überspringen wir das Ganze und gehen in meinen Bungalow?«

Mein Ego schaltete sich erneut ein – und meine Vernunft, oder besser gesagt, mein Verstand. »Nein. Ich habe dir gesagt, ich stehe nicht auf One-Night-Stands, kapiert?«

»Irgendwie kann ich dir nicht recht glauben.«

»Glaub, was du willst.«

Ich versuchte mich unter ihm herauszuwinden.

»Nein, nein«, tadelte er spielerisch. »Vergiss es. Du stehst erst auf, wenn ich dich lasse.«

Dies gesprochen, setzte er sich rittlings auf meinen Bauch.

Fuck!

»Okay.« Seufzend entspannte ich mich. »Was willst du?«

Er zog seine rechte Braue nach oben. »Na, Sex. Worüber unterhalten wir uns die ganze Zeit?«

»Gibt es, von Sex einmal abgesehen, noch etwas anderes für dich?«

»Ich bin im Urlaub. Ich bin Single und ich habe verdammt viel Stress abzubauen. Also, nein. Weswegen auch? Sonst habe ich alles, was ich mir wünsche.«

»Lediglich eine Nutte fehlt dir?«

Männer waren wirklich alle die Gleichen!

Seine wohlgeformten Augenbrauen zogen sich bedrohlich nach unten. »Ich brauche keine Nutte! Ich wollte ein wenig Spaß. Ist das ein Verbrechen?«

»Und falls du keinen Gratissex bekommst, was dann?«

Theos Lippen deuteten ein Lächeln an. »Dann mache ich es mir eben selbst.«

O Gott.

Wie sah es aus, wenn er sich selbst anfasste? Wie fasste er sich an? Würde er es sich sitzend, liegend oder stehend machen?

Heiße Lust brauste mir durch den Leib.

Wie würde er reagieren, wenn ich es wäre, die ihm seine Härte massierte?

Hör auf, Evina! Hör auf, darüber nachzudenken.

»Woran hast du eben gedacht?« Ein breites wissendes Grinsen seinerseits trieb mir die Schamesröte ins Gesicht.

Hatte ich ihm irgendeinen Grund geliefert, zu erkennen, welche schmutzigen Gedanken in meinem Kopf herumgeisterten?

Schlagartig kapierte ich: Die heißen Wangen waren Beweis genug!

»Du unanständiges Ding«, säuselte er mit dieser tiefen sexy Stimmlage. »Ich glaube, du hast es faustdick hinter den Ohren. Du sagst zwar, du willst nichts von Sex wissen, dabei spielt sich da viel mehr in deinem Köpfchen ab … es wird mir bereits deshalb heiß.«

»Red keinen Unsinn!«, fauchte ich und errötete selbstredend beträchtlich heftiger. »Lass mich einfach in Ruhe!«

Ich musste hier weg!

Sofort!

In meinen Bungalow – und für die restlichen Tage nicht mehr vor die Tür treten.

Ich drehte den Kopf zur Seite, zum Meer. »Lässt du mich jetzt endlich gehen?«

»Was bekomme ich dafür?«

Mein Blick sprang zu Theo zurück. »Was meinst du damit?«

Sein blitzender Augenausdruck und das immense Grinsen entfesselten mir stechende Schauer. »Ich will eine Entschädigung.«

»Bitte was?!«

»Eine Entschädigung für die Körperverletzung, die nach §223 des Strafgesetzbuches normalerweise mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet wird.«

Meine Alarmglocken schrillten.

Er kannte sich mit den deutschen Strafgesetzen aus!

War er etwa Polizist?

»Aber für mich reicht ein Candle-Light-Dinner am Strand, das selbstverständlich du zahlst.«

Nach wie vor geschockt ob seiner Aussage, stimmte ich zu, ohne genauer nachzudenken.

»Super!« Fröhlich-beschwingt erhob er sich. »Heute Abend. Vergiss nicht, zeitig zu buchen!«

Dies gesprochen zog er von dannen.

Und mir gelang nichts weiter, als liegen zu bleiben und mich selbst zu verfluchen.

Immer und immer wieder.

Was, zur Hölle, hatte ich da verbockt?!

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