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Das erste Leben

Mein Wunsch:

Eine liebevolle Umgebung, in der das Füttern nicht vergessen wird.

Das Ergebnis:

Ein Altersheim.

Erster Eindruck:

Genial!

Ich war so glücklich, dass ich lauter schnurrte als ein Tiger im Megaphon. Alle Menschen liebten mich. Mir wurden regelrecht Löcher ins Fell gekrault, auf jeder Decke war ich willkommen und erst die Leckerlis! Herrlich.

Dann kam Oscar. Ihr wisst schon, diese olle Mieze, die sich immer nur zu Sterbenden gelegt hat.

Damals lernte ich, Menschen sind Pharisäer. Ein Buch reicht und das Lieblingstier wird zum Staatsfeind Nummer eins degradiert.

Kaum lugte ich ins Zimmer, schon krachten die ersten Sachen gegen die Wand. Hausschuhe, Schnabeltassen, Tablettenröhrchen – wirklich alles! Die Hexe aus Zimmer 8 warf sogar ihr Gebiss nach mir. Wären die alten Herrschaften etwas zielsicherer gewesen, wäre mein erstes Leben vermutlich durch eine fliegende Bettpfanne beendet worden.

Danach hätte ich mich nirgends mehr blicken lassen können. Also musste dieses Buch weg! Und zwar schleunigst.

Doch egal, ob ich es aus dem Fenster warf, Seiten herausbiss oder ins Katzenklo verschleppte – es kehrte jedes Mal unversehrt zurück.

Erst als ich es mitten im Gang deponierte und gründlich anpinkelte, hatte der Spuk ein Ende (Nein, darauf bin ich nicht stolz! Aber ein Kater muss tun, was ein Kater tun muss.)

Danach brauchte ich nur noch ein paar Tage warten und die Demenz erledigte den Rest.

Das dolce vita hatte mich zurück.

Dummerweise nicht besonders lang.

Nach vier Jahren beendete eine Herzverfettung den paradiesischen Zustand. Von wegen Essen hält Leib und Seele zusammen.

Linus

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