Читать книгу Einmal Burnout und zurück Bitte! - J. Stephan - Страница 6

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Vorgeschichte

Wir hatten genau 4 Monate Zeit. Danach sollte unser neues

(altes) Haus bezogen werden. Wie kann man sich sowas nur

antun?

Wenn ich dies mit einem Wort beschreiben müsste, würde ich

sagen – Stress. Mit zwei Wörtern – die Hölle!

Dann musste die Finanzierung stehen, der Umzug organisiert

und vollzogen sein, die Einliegerwohnung ausgebaut und

renoviert werden und tausend andere Kleinigkeiten. Ach ja,

nebenbei noch der beruflichen Tätigkeit nachgehen und den

Alltagsanforderungen gerecht werden.

Mit Enthusiasmus an die Sache ran, denn schließlich erwartete

uns ja etwas Wunderbares. Leider dauerte es nicht sonderlich

lange, bis die ersten Probleme auf uns zukamen. Sie hießen

Finanzierung.

In einer Niedrig Zinsphase ein Haus zu finanzieren, wenn man

schon zwei sein eigen nennt, gestaltete sich als Mamut

Aufgabe. Wenn wir mal grünes Licht hatten, war die Sorge der

Leistbarkeit im Focus. Tags später mussten wir wieder

Unterlagen bei schleppen, denn wir waren über Nacht gelb geworden.

Ampelschaltung: Rot bedeutet Finanzierung ist gescheitert,

Gelb entscheidet die Zentrale und Grün heißt GO!

In den kommenden Wochen hatten wir abwechselnd alle

Farben. Ich war irgendwann soweit zu sagen, wir blasen die

Sache ab. Wir waren mit den Nerven ziemlich runter und es war

noch nichts erreicht. Ich habe noch eine Stunde vor dem

Notartermin mit der Bank telefoniert und sie hat pünktlich, also

während wir auf den Notar warteten, die Bestätigung gefaxt.

Jetzt konnte doch eigentlich nichts mehr schief gehen?

Nun, wir hatten mit dem Verkäufer vereinbart, vor der

eigentlichen Übergabe des Hauses mit der Renovierung der

Einliegerwohnung zu beginnen. Ich hatte mir Urlaub genommen

und wollte bis auf Strom und Wasser alles selbst machen.

Fragen Sie nicht. Irgendwann dachte ich nur noch, es gibt

scheinbar nichts was es nicht gibt. Aber warum muss dies

ausgerechnet alles mir passieren? Obwohl ich natürlich alle

Schritte mit finanzieller Reserve geplant hatte, gab es nicht

einen Posten, der innerhalb des Budgets blieb!

Die Anerkennung für geleistete Arbeit blieb aus. Dafür war der

Druck in der Familie einfach zu groß.

Verlorene Zeit wurde abends oder am Wochenende

nachgeholt. Im Hauptberuf war ich abwechselnd unterfordert

und überfordert, je nach Stimmungslage. Aber eigentlich gilt die

Informatik gemein hin, als stressig.

Meine Kräfte, seelisch und körperlich schienen zu schwinden.

Ich würde meine Batteriekapazität zu diesem Zeitpunkt mit 20%

bezeichnen.

Tags drauf sollte ich Küche angeliefert werden. Ich war früh an,

weil ich noch weiter renovieren wollte. Ich kam keinen Kilometer

weit, da hatte ich einen Autounfall. Mir hatte jemand die

Vorfahrt genommen und wir blieben unverletzt. „Nur“ wieder

alles organisieren. Auto in die Werkstatt, Versicherung und so

weiter. Mensch ich hatte keine Lust mehr.

Je näher der Umzugstermin rückte, desto größer wurde der

Druck.

Um den Umzug „stressfreier“ zu gestalten, hatten meine Frau

und die Kinder Kisten gepackt. Die standen nun zu Hause im

Weg rum. Also Gemütlichkeit geht anders. Wir fuhren diese nun

nach und nach Richtung neues zu Hause.

Dort wurden sie dann in der halb fertigen Einliegerwohnung

geparkt. Unsere Sorgen wuchsen jeden Tag ein wenig mehr,

dass wir uns mit diesem Projekt übernommen hätten.

Vom Beladen, Kisten schleppen, Entladen der gefühlten 300

Kisten und weiteren Renovierungen sank der Akku auf 10%.

Beim Umzug brauchte ich viele und merkwürdige Pausen. Nicht

alleine der Erschöpfung geschuldet, denn dann würde man ja

nicht ohne Unterlass denken. Einen Gedanken möchte ich

Ihnen nicht vorenthalten.

Wenn jetzt noch einer kommt und will etwas von mir, dem hau

ich …

Ich glaube, jetzt war ich eindeutig im roten Bereich.

Was in den folgenden Wochen geschah, weiß ich heute nicht

mehr so genau. Wir hatten 3 Tage Umzug, Schlüsselübergabe,

Möbel aufbauen, zwischen durch renovieren, Kisten von A nach

B schleppen, Kisten auspacken, Chaos – was ich alles mehr

oder weniger im Tran erlebte und erledigte.

Da war er, der …

Einmal Burnout und zurück Bitte!

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