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9 Kapitel 9Reif für die Psychiatrie“

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Gregor sieht blass aus und zittert. Es wird mehr, je näher sie der Eingangstür kommen. Der Arzt fasst Gregor auf die Schulter. Ein paar Schritte weiter gehen sie in das Gebäude und Gregor sieht sich um.

„Ich bin ehrlich gesagt positiv überrascht, von dem ersten Eindruck. Ich habe es mir schlimmer vorgestellt.“

Er folgt dem Arzt in ein Behandlungszimmer.

„Es sieht ja aus, wie in einem normalen Krankenhaus.“

„Sie können sich setzen.“

Gregor nimmt auf einem Lederstuhl Platz. Der Arzt setzt sich auf einen Rollsessel und holt aus der Schublade irgendwelche Unterlagen. Er legt sie auf den Tisch. Der Arzt befragt Gregor und macht sich Notizen.

Nach einer halben Stunde ist die Befragung fertig. Der Arzt steht auf.

„Herr Harm, es tut mir leid, sie müssen aufgrund schwerwiegender Wahnvorstellungen erst mal vorübergehend in ein geschlossenes Einzelzimmer.“

Gregor bekommt einen frustrierten Gesichtsausdruck. Er schüttelt den Kopf und sagt:

„Das kann doch nicht sein, ist das ihr Ernst?“

Der Arzt erwidert:

„Bleiben sie ganz ruhig Herr Harm, es ist besser für sie. So können sie sich selbst, oder andere, nicht schaden. Folgen sie mir bitte in die Kleiderkammer, wenn man in eine geschlossene Einzelzelle kommt, erhält man besondere Kleidung.“

Sie gehen in einen kleinen Raum. Hinter einer Panzerglasscheibe sitzt ein Kerl mit grimmiger Mine. Er spricht durch ein Mikrofon:

„Ihre Größe bitte!“

„XL!“

Der Kerl steht auf und kramt in einem Wäschelager herum. Es klappert. Einen Augenblick später kommt er wieder und gibt ein Bündel aus Klamotten und Schuhen durch eine Durchreiche.

„Die Kleiderordnung besteht aus einem weißem T-Shirt, einer weißen Hose und Hygienepantoffeln.“

Gregor zieht es sich an.

„Es sieht fast so aus, wie in den alten

Horrorpsychiatrien. Bleiben meine Sachen hier?“

„Nein, nehmen sie die mit in ihr Zimmer, die Schwester wird dann noch ein mal eine Kontrolle durchführen.“

Der Arzt schließt die Tür zu dem kleinen Raum, dann folgt Gregor ihm. Sie gehen einen langen Gang entlang. Weit am Ende des Flurs, ist eine Glastür. Der Arzt schließt sie auf. Man sieht links und rechts Stahltüren, die eine Gitterluke auf ungefähr 1,70 Meter haben. Der Arzt bleibt an so einer Tür stehen und öffnet sie.

Als sie die Zelle betreten, sagt Gregor zum Arzt:

„Ich bin überrascht! Sie sieht viel netter aus, als ich es aus Filmen und Erzählungen kenne.“

Die Zelle besteht aus einem Krankenhausbett mit Rollen, einem Tisch, einem Kleiderschrank und einem kleinen Fenster, das dezent Licht hinein lässt.

„Ein bisschen spartanisch, aber keinesfalls eine Horrorzelle.“

Er setzt sich auf das Bett und der Arzt redet noch eine Weile mit ihm. Nach dem Gespräch fügt der Arzt hinzu:

„Herr Harm, in der Zelle gilt ein Verbot für Mobiltelefone, bitte geben sie es mir, ich werde dieses in ihrem Fach in meinem Büro aufbewahren. Morgen früh wird ihr Frühstück durch die Luke der Zellentür gereicht. Schlafen sie gut.“

Er legt sich auf das Bett. Man hört das Schließen der Tür.

„Alter, Scheiße! Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben eingesperrt. Ich kann kaum glauben, dass ich hier bin.

Es fühlt sich an, wie im Traum. ...

Meine Lehre ist, dass sich das Leben schneller ändern kann, als man denkt. Ich finde es so verdammt komisch, daran zu denken, dass ich vor kurzem noch in Berlin war und jetzt wie ein Tier eingesperrt bin.“

Er dreht sich auf die Seite und schließt die Augen. Man sieht einen Moment später, dass die Tür auf- geht und eine Krankenschwester mit einer kleinen durchsichtigen Schachtel mit Pillen kommt. Sie stellt sie auf den Nachtschrank und sagt:

„Herr Harm, wir haben hier ein Neuroleptika, das sie bitte nehmen sollen. Es hilft gegen ihre Wahnvorstellungen.“

Gregor macht die Augen auf, steht auf, nimmt sein Glas und füllt es mit Leitungswasser. Danach nimmt er die Pillen mit einen großen Schluck. Die Krankenschwester teilt ihm mit:

„Es ist heute nur eine Ausnahme, dass ich persönlich die Tabletten vorbeibringe. Solange sie sich in dieser Zelle befinden, erhalten sie von mir täglich Frühstück, Mittag, Abendbrot und auch die Pillen, durch ihre Luke an der Zellentür.“

Als sie fertig mit dem Sprechen ist, durchwühlt sie Gregors Schrank.

„Was machen sie mit meinen Sachen?“

„Ich sehe nach Waffen und anderen gefährlichen Dingen, die die sie gegen sich, oder gegen andere, einsetzen könnten. Das hatte ihnen der Doktor doch schon gesagt.“

Ein wenig später ist sie fertig.

„Ich wünsche ihnen eine gute Nacht, Herr Harm.“

Die Krankenschwester verschwindet aus dem Zimmer und schließt die Tür ab. Gregor ließt sich laut einen Zettel durch:

„Infoblatt – geschlossener Bereich

Willkommen in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bergstadt! Wir hoffen es gefällt Ihnen hier. Für ein angenehmen Aufenthalt sind jedoch bestimmte Regeln hier vorgeschrieben:

1.Keine Gegenstände, mit denen man sich selbst, oder andere verletzen bzw. töten kann!.

2.Die Mahlzeiten finden an bestimmten Uhrzeiten statt und sind für den geschlossenen Bereich Pflicht.

Hier folgende Zeiten:

Frühstück: 07:00 Uhr bis 07:30 Uhr

Mittag 12:00 Uhr bis 12:30 Uhr

Abendbrot 17:30 Uhr bis 18:00 Uhr

Die Tablettenausgabe ist immer nach den genannten Mahlzeiten.

(Sonntags Kaffee und Kuchen von 14:30 Uhr bis 15:30 Uhr) (Teilnahme freiwillig)

3.Besuchszeiten für den geschlossenen Bereich sind jeden Tag von 16:00 Uhr bis 17:00 Uhr!

4.Nachtruhe ist von 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr!

* Extra: 5.Telefonzeiten gibt es nicht auf dem geschlossenen Bereich!

Einen guten Aufenthalt und gute Genesung!

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Klinikteam der Psychiatrie Bergstadt.“

Gregor sieht müde aus. Er legt den Zettel beiseite und beginnt sich in seine Decke zu packen. Später schläft er ein. Minuten vergehen.

Auf einmal schreckt er auf. Er ist verschwitzt. Gregor geht zum Wasserhahn und macht sein Gesicht frisch.

„Das, was ich erlebt und gesehen habe, nimmt mich so mit. Meine allergrößte Sorge ist, dass ich nicht weiß, ob ich mir das alles nur einbilde, oder ob es vielleicht wahr ist.“

Er legt sich wieder auf sein Bett und blickt gegen die Decke. Man kann erkennen, dass die Schwester durch die Luke blinzelt.

„Sie macht bestimmt nur einen Nachtrundgang, um zu schauen, dass die Patienten in Ordnung sind. ...

Gregor denk nach...denk, was könnte es sein? Verdammt ich habe wieder die Höllenbestie vor Augen. Dieses unerträgliche Heulen und Jaulen. Es läuft mir kalt den Rücken herunter, wenn ich daran denke. Ich versuche einfach zu schlafen.“

Er packt die Hände auf seinen Bauch. Nicht viel später schläft er ein. Die Schwester schaut noch einmal durch die Luke.

Die Nacht vergeht und endet morgens um 06:00 Uhr, als die Krankenschwester an seiner Tür klopft und ihn weckt. Verschlafen und müde, reibt sich Gregor die Augen und streckt sich. Er geht zum Waschbecken und putzt seine Zähne. Er nuschelt mit der Zahnbürste im Mund:

„Ey, ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich mich in einer Psychiatrie befinde und eingesperrt bin.“

Er läuft ans Fenster und schaut nach draußen. Es ist ein sonniger Tag.

„Ich würde am liebsten die Freiheit genießen, aber es nützt ja leider nichts, ich bin nun mal hier und sollte mich so langsam damit abfinden... verdammt!“

Gregor setzt sich wieder auf sein Bett und schließt noch ein wenig die Augen.

Um 07:00 Uhr klopft es an der Tür und man sieht, wie die Schwester ein Tablett mit Essen durch die Luke schiebt. Gregor nimmt es und sagt:

„Dankeschön, das sieht ja richtig gut aus.“

Er stellt es auf den Tisch. Auf dem Tablett ist eine Tasse mit Kaffee, zwei Brötchen, zweimal Aufschnitt, mit jeweils einem Stück Butter und zweimal Marmelade. Gregor schneidet das Brötchen mit einem Plastikmesser auf, danach schmiert er sich die Butter drauf und beginnt zu essen.

„Ich bin positiv verwundert, das Essen schmeckt doch relativ gut!“

Nach zehn Minuten ist er fertig und stellt das Tablett wieder in die Luke. Einen kurzen Augenblick später sieht man, wie die Schwester es wegräumt. Gregor schaut auf seine Uhr. Man sieht, dass es zwei Minuten vor halb acht ist.

Kurz darauf sieht man die Schwester erneut, wie sie einen kleinen Becher in die Luke stellt. Gregor steht auf und nimmt ihn sich. Er schluckt die enthaltenden Tabletten mit Wasser herunter. Die Schwester sagt zu Gregor:

„Herr Harm, um 9:00 Uhr kommt der Chefarzt für eine persönliche Visite vorbei. Solche werden bei jedem Neuling durchgeführt. Diese weichen immer von der normalen Visite ab, denn die ist immer Mittwochs um 10:00 Uhr.“

Die Schwester geht von der Tür weg und Gregor legt sich auf sein Bett.

„Ich bin gespannt. Was er wohl sagen und fragen wird?“

Gregor zückt ein Buch unter der Bettdecke hervor.

„Etwas eigenartig ist es schon, denn mir ist es so, als hätte es letzte Nacht dort noch nicht gelegen. Vielleicht hat mir es einer dort hingelegt, eventuell die Schwester.“

Er beginnt zu lesen. Der Arzt kommt eine gute Stunde später in das Zimmer. Gregor packt das Buch weg.

„Guten Tag Herr Harm, wie geht es ihnen?“

„Ganz gut.“

„Ich habe eine für sie wahrscheinlich nicht so gute Nachricht. Sie müssen mindestens noch zwei Wochen in dieser Zelle bleiben und ihre Medikamente weiter nehmen. Falls es bis dahin mit ihren Anfällen besser ist, dürfen sie auf eine offenen Station.“

„Ah, ich bin so erleichtert das zu hören, denn ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt, dass ich hier Monate, wenn nicht sogar Jahre, bleiben muss.“

Der Arzt und Gregor reden noch ein Weilchen. Als sie fertig sind, geht der Arzt wieder raus.

„Ich glaube es nicht, ich als Psychologe in einer Psychiatrie, ob das gut geht?“

Die Uhr schlägt 11:00 Uhr vormittags.

„Es ist noch eine Stunde bis zum Essen. Ich muss die Zeit irgendwie noch herumkriegen. Ich werde erst mal duschen gehen, damit ich frisch bin.“

Gregor nimmt das Handtuch von Haken und geht in eine kleine Nasszelle. In diesem Bad ohne Fenster, ist es sehr eng und die Toilette und Duschkabine nehmen drei Viertel des Bades ein. Gregor stellt den Duschhahn auf warm und steigt in die Kabine. Er beginnt zu singen.

Aber plötzlich hört man ein Knacken. Er stellt die Dusche aus und ruft:

„Ist dort jemand?!“

Es herrscht Stille, und... es kommt keine Antwort. Gregor bekommt zittrige Hände. Er fängt an zu schwitzen, nimmt sich sein Handtuch und trocknet sich schnell ab. Kurz darauf zieht er sich an. Mit schwerem Atem geht er zu Tür, schließt auf und man sieht, dass sich die Tür nicht öffnen lässt. Er fängt an zu rütteln und gegenzudrücken. Die Tür bleibt zu. Gregor kniet sich hin und sagt:

„Bitte, bitte, was auch immer du bist, öffne die Tür!“

Dies macht er ganze zwei Minuten lang. Danach steht er wieder auf und fasst nochmal an die Klinke. Ein bisschen Qualm steigt auf. Gregor schüttelt seine Hand und presst wieder gegen die Tür. Sie bleibt zu. Er schreit:

„Ich...ich weiß nicht mehr weiter!“

Er presst die Hände auf den Kopf und läuft nervös immer im Kreis.

„Was kann das nur sein? Öffne die Tür!“

Auf einmal hört man ein Jaulen und Pfeifen. Gregor hält sich die Ohren zu. Der Spiegel, und die Scheibe der Tür, bersten. Er schaut auf die Tür. Sie scheint flüssig zu werden und auf einmal kommt das grausame, höllische Wesen, verschmolzen mit der Tür, heraus. Es hat wieder rote Augen und ein leuchtend roten Mund.

„Nein, es ist das gleiche Gesicht, wie von dem Wesen, was ich gestern gesehen habe, Hilfe!“

Es kommt schnell auf Gregor zu. Er ballt seine Hände zu Fäusten und hält sie sich vor sein Gesicht. Das Monster aus der Tür ist fast vor Gregor. Hinter dem Wesen schmilzt alles. Dann beginnt Gregor seinen Mund zu öffnen. Er kreischt scheinbar. Man kann nichts hören, da das Jaulen und das hohe Pfeifen alles übertönt. Man sieht nur Gregors verzerrtes Gesicht. Das Monster berührt seine Hände. Die Tür schmilzt weiter.

Dann plötzlich herrscht Stille. Absolute Ruhe. Ohne ein Wort zu sagen, sitzt Gregor zitternd auf den Boden. Sein Gesicht ist kreidebleich. Genau vor ihm ist ein flüssiger Plastikhaufen.

Die Stille wird unterbrochen, als der Arzt und eine Schwester wie wild gegen die Zellentür hämmern. Sie bleibt zu. Der Arzt fragt:

„Ist alles in Ordnung bei ihnen Herr Harm?“

Man hört kein Ton. Gregor scheint unter Schock zu stehen. Wie verrückt wackeln und rütteln sie an der Tür. Der Arzt greift zu einem Handy und wählt den Notruf.

„Hallo, hier Johann Kirch aus der Psychiatrie Bergstadt. Kommen sie schnell, ein Patient hat die Tür verbarrikadiert. Machen sie schnell, er ist wahrscheinlich verletzt.“

Er packt das Handy in seine Hosentasche.

„Die Polizei kommt in fünf Minuten!“

Der Arzt und die Schwester drücken und rütteln weiter an der Tür. Sie bleibt weiterhin zu.

Man hört eine kurze Zeit später Sirenen näher kommen und der Arzt rennt hinaus. Er ruft zu der Schwester:

„Ich weise den Beamten den Weg!“

Ein Polizeiwagen fährt vor die Tür. Schnell steigen zwei Männer aus. Hinter dem Wagen parkt ein Zivilauto mit mobilem Blaulicht auf dem Dach. Heraus kommen zwei maskierte Männer, der eine mit einem Rammbock aus Stahl in der Hand und der zweite trägt einen kleinen schwarzen Sprengsatz.

Der Arzt steht winkend vor dem Haupteingang und die beiden Polizisten und die maskierten Männer folgen dem Arzt.

Als sie Gregors Zimmertür erreichen, redet einer von den beiden Polizisten:

„Herr Harm, sind sie anwesend? Bitte öffnen sie die Tür!“

Einen Augenblick später nehmen die beiden maskierten Männer den Rammbock in die Hand und nehmen 3 Meter Anlauf. Sie rammen gegen die Tür. Nichts passiert. Beide versuchen es noch einmal. Es passiert wieder nichts. Der eine der Maskierten sagt:

„Jetzt hilft nur noch der Sprengsatz.“

Der eine Mann haftet den schwarzen Quader an die Tür, drückt auf einen Knopf, direkt an dem Ding. Alle gehen jeweils links und rechts ein paar Meter bei Seite. Man hört ein Ticken und dann knallt es auch schon ohrenbetäubend.

Die vier Polizisten, der Arzt und die Schwester, rennen durch die kaputte Tür. Ihr Weg führt ins Badezimmer. Sofort kniet sich der Arzt runter zu Gregor und berührt sein Handgelenk.

„Der Puls ist normal. Aber er ist bewusstlos!“

Der Arzt klatscht auf seine Wangen. Nach einer Minute beginnt sich Gregor zu bewegen. Alle seufzen. Gregor öffnet langsam seine Augen.

„Wo bin ich hier?“

Der Arzt antwortet:

„Sie sind immer noch in der psychiatrischen Klinik in Bergstadt. An was können sie sich erinnern?“

„Da war dieses Etwas, das mit der Tür verschmolzen auf mich zukam. Es sah so furchtbar aus, ich weiß nicht was es war!“

„Wie konnten sie so viel Hitze entwickeln, dass eine Tür aus Hartplastik einfach so schmilzt? Haben sie irgendwo einen Gasbrenner oder ähnliches hier im Zimmer bzw. in der Wand versteckt? Ich würde die Wahrheit sagen, sonst werde ich mich dafür einsetzen, dass sie hier so schnell nicht wieder herauskommen!“

Gregor sagt:

„Ich habe nichts dergleichen hier, glauben sie mir. Es war dieses Etwas, ... diese Bestie, sie hat hier alles zum Schmelzen gebracht und mich fast zu Tode erschreckt!“

Der Arzt flucht:

„So, sie haben sich jetzt ein Los für ein Jahr umsonst Hierbleiben gezogen. Wenn es nicht fünf Jahre oder sogar das ganze Leben sein soll, sagen sie jetzt endlich die Wahrheit!“

Gregor bekommt ein wütenden Gesichtsausdruck.

„Ich war es nicht, verdammt noch mal, wir haben es hier mit einem... Etwas zu tun, wie ich schon sagte!“

Wie aus dem Nichts hört man ein Knall. Der Arzt, die Schwester und die vier Polizisten gehen aus dem Bad. Man kann sehen, dass die Zellentür unbeschädigt und zu ist. Der eine Polizist wackelt an der Klinke und tritt gegen.

„Haben sie einen Schlüssel? Das geht doch gar nicht, sie war doch aufgesprengt und kaputt!“

Der Arzt geht mit dem Schlüssel in das Schloss, dreht und rüttelt. Die Tür bleibt geschlossen. Er drückt einen roten Knopf auf dem Schlüssel. Hektisch spricht er zu den vier Männern und der Schwester:

„Für alle nochmal:

Der Notknopf am Schlüssel löst Alarmstufe 3 aus, die jedes verfügbare Personal, die Polizei und die Feuerwehr, alarmiert, also gleich kommt Rettung, bitte versuchen sie ruhig zu bleiben!“

Lautes Piepen und Klingeln schallt durch das Gebäude.

Kurz darauf stehen mehrere Schwestern und Ärzte vor Gregors Zelle. Nach einer Minute ist der ganze Flur voll. Im Hintergrund des Klingelns, hört man Martinshörner.

Einen Augenblick später rennen die ersten Rettungskräfte zu dem Zimmer. Sie stemmen mit Rammböcken und Werkzeugen gegen die Tür. Sie bleibt unversehrt.

Wie aus dem Nichts, fängt ein ohrenbetäubendes Pfeifen, Zischen und Jaulen an. Es sind nur verzerrte und weinerliche Gesichter zu erkennen. Scheiben und Gläser an den Fenstern und Türen bersten.

Auf einmal beginnt die Zellentür rötlich zu glühen. Die Leute in der Zelle liegen auf dem Boden.

Das Pfeifen und Jaulen verstummt. Die rotglühende Stahltür des Zimmers fängt an zu schmelzen und heraus kommt wieder das weiße Etwas, mit den schaurig roten Augen und dem leuchtenden Mund. Es kommt auf den Arzt zu. Er beginnt zu schreien, doch seine Angstschreie verstummen, als das Wesen ihm den Kopf abschlägt, mit den bloßen Händen. Die Hilferufe der Leute außerhalb der Zelle sind zu hören. Auf einmal verstummen sie wieder. Das Jaulen und Pfeifen geht wieder los. Das Wesen wird größer und schlägt die Krankenschwester vom Kopf an herunter, bis zum Schritt, in zwei Hälften. Die beiden Körperteile kippen jeweils nach links und nach rechts. Die noch übrigen Menschen in der Zelle übergeben sich, die außerhalb rennen schreiend in alle Richtungen verstreut auf den Flur.

Der eine Polizist sagt zu dem Wesen:

„Verschone uns!“

Es zeigt keine Reaktion. Man hört ein Schlitzen und sieht, wie der Oberkörper des einen maskierten Polizisten nach vorne wegkippt. Die Beine bleiben stehen und heraus spritzt Blut, wie aus einem Springbrunnen. Es platscht an die Decke und den Übrigen überall hin. Das Wesen geht auf den anderen Maskierten zu, bohrt dessen Hand in seinen Schädel und der Kopf explodiert. Mit einem riesigen Loch an dem einen Ohr, kippt er um. Das Monster geht weiter. Es ist jetzt ca. drei Meter lang und immer noch mit der Tür verschmolzen. Es fasst den beiden flehenden Polizisten auf die Schulter. Die Uniform fängt Feuer. Beide lachen. Sie sagen:

„Ja, es lässt uns in Ruhe.“

Das Wesen Schlägt auf einmal mit der linken Hand den Kopf des einen, und mit der rechten Hand den Kopf des anderen Polizisten ab. Die beiden kopflosen Körper kippen blutspritzend um. Die beiden Schädel schmelzen wie Eis in den Händen der Bestie. Laut keuchend, dämonisch und verzerrt lachend, schaut es Gregor an und verschwindet in der glühenden Tür.

Alles ist plötzlich ruhig. Die Leute haben scheinbar das Gebäude verlassen und in der Zelle bietet sich ein Anblick, wie im Schlachthaus. Die verstümmelten Leichen liegen verteilt im Zimmer, in riesigen roten Blutlachen. Nur Gregor sitzt da, blutend aus den Ohren. In der Ferne hört man die Sirenen der Rettungskräfte. Das Geräusch wird immer lauter und deutlicher.

Einen Augenblick später parken ungefähr 10 Polizeiwagen, 20 Krankenwagen und ein Feuerwehr-LKW vor der Klinik. Das gesamte Klinikgebäude ist wie ausgestorben. Alle Einsatzkräfte rennen in die leere Klinik.

Zwei Schwestern führen die Rettungskräfte in die Zelle des Massakers. Man sieht Gregor blass und mit dem Blick nach unten. Er sitzt in der Blutlache zwischen den zerstückelten Leichen und wackelt im Schneidersitz hin und her.

Ein Polizist greift an seinem Arm, zieht ihn hoch und ein anderer legt ihm Handschellen an. Die anderen Polizisten übergeben sich. Einer von ihnen spricht:

„Im Hauptverdacht steht dieser Mann, da er der einzige Überlebende ist, abführen!“

Gregor wird von drei Polizisten über den langen Flur geführt. Ihre Zielrichtung scheint das Treppenhaus. Es kommen ihnen weißgekleidete Männer entgegen. Gregor ruft:

„Sie sehen aus, wie von der Mordkommission. Moment mal, das sind doch dieselben, die letzte Nacht den Mord an dem Krankenwagenfahrer untersucht haben. Lasst mich los, die wissen, dass ich es nicht war!“

Die anderen Polizisten schweigen. Inzwischen wird Gregor die Treppe heruntergeführt.

„Ich möchte nicht unschuldig im Gefängnis sitzen.“

Es ist Tageslicht in dem dunklen Flur zu erkennen. Weiter geht es. Auf einmal befreit sich Gregor wie von Geisterhand, von dem Griff der Polizisten. Seine Handschellen fallen zu Boden und er rennt scheinbar so schnell er kann nach unten.

Die Polizisten laufen ihm hinterher. Er rennt runter, am Erdgeschoss vorbei, noch tiefer hinunter in den Keller. Gregor fasst die Klinke an und öffnet sie. Er betritt hektisch den dunklen, feuchten Flur. Es tropft von der Decke und überall kreuzen Rohre den Weg. Es ist, bis auf das Tageslicht, das durch die kleinen Fenster scheint, völlig finster. Gregor rennt den Flur entlang. Ein Rohr ist im Weg. Er duckt sich. Er rennt weiter und weiter. Schweiß perlt von seiner Stirn. Gregor stoppt, läuft in eine offenstehende Tür und macht sie leise zu.

Durch die Tür hört man die Polizisten rufen. Es ertönen Schritte. Sie kommen immer näher. Gregor krabbelt unter einen Tisch. Dieser ist mit Gerümpel umstellt.

Auf einmal schaut ein Polizist durch das Fenster der Tür. Dann macht er sie auf. Ein Anderer folgt ihm. Sie gehen durch den Raum und schauen sich um. Wie aus dem Nichts, hört man aus der Tür ein Knacken. Die Polizisten rennen wieder aus dem Zimmers hinaus, machen sie zu und Gregor atmet auf. Er bleibt noch unter dem Tisch. Die Schritte der Polizisten verstummen. Nur noch vereinzelte Rufe sind zu hören.

„Jetzt ist mir alles egal. Ich werde gesucht und bin auf der Flucht.“

Er steht langsam und lautlos auf, geht zur Tür und schaut sich links und rechts auf dem Flur um. Unheimlich wirkt der lange Flur. Leise hört man Wasser tropfen. Die roten Notleuchten machen den Keller noch gruseliger. Gregor geht langsam entlang. Auf einmal hört man laute Hilfeschreie. Man kann nicht zuordnen, wo sie herkommen. Er geht wieder in den Raum zurück. Es hört sich an, als ob ein Mensch in Schwierigkeiten ist.

Und dann... plötzlich herrscht Ruhe. Die unheimliche Stille breitet sich aus. Gregor fängt an zu zittern.

„Was hatten die Schreie zu bedeuten und wer oder was war das?“

Gregor geht wieder leise zur Tür. Er schleicht den Flur entlang. Wachsam und angespannt, geht er an einer offenen Tür vorbei und man sieht, dass es dort ein Treppenhaus gibt, das nur nach unten führt.

„Scheiße, jetzt bin ich in einer Zwickmühle. Soll ich weiter den Flur in Richtung draußen gehen und mich verhaften lassen, oder flüchten? Oder soll ich es etwa wagen, die Treppe zu nehmen. Aber auch ausweglos, wer weiß wo sie hinführt, ich verstecke mich hier irgendwo, entweder sie finden mich, oder nicht.“

Plötzlich hört man wieder Stimmen, die näher kommen. Man hört es rufen:

„Herr Harm, sind sie hier unten?!“

Gregor bekommt große Augen und macht leise die alte Holztür zu dem Treppenhaus auf. Er sieht hinein. Es geht nur nach unten, nicht hoch oder raus. Durch die Dunkelheit kann man flüchtig die Stufen erkennen. Sie sehen verstaubt und morsch aus.

„Ey, soll ich echt runter gehen?“

Als die Stimmen immer näher kommen, geht er in das stockdunkle Treppenhaus und schreitet nach unten.

Trip des Wahnsinns

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