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4 Kapitel 4Gute Reise!“

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Er schläft bis um 08:00 Uhr durch und wird vom lauten Klingeln seines Weckers wach. Gregor sieht munter und belebt aus. Er steht auf, geht unter die Dusche und singt ein bisschen.

Kurze Zeit später verlässt er das Bad. Er läuft in die Küche und macht seine Kaffeemaschine an.

Nachdem sie fertig ist, gießt er ein und fängt an zu schlürfen. Nebenbei macht er sich eine Kippe an. Er schaltet das Radio ein. Es läuft Musik und er wackelt dazu ein bisschen mit.

Eine Weile später steht er auf und stellt seine Tasse in den Geschirrspüler. Es ist 08:30 Uhr auf der Küchenuhr. Im Radio kommen Kurznachrichten.

Nebenbei beginnt er seine Schuhe anzuziehen und auf einmal klingelt das Telefon. Das Wort „Mama“, mit einem Foto, erscheint auf dem Display. Gregor drückt drauf. Es öffnet sich eine SMS. Er ließt sie laut vor:

„Wir stehen unten und warten... Gruß Mama!“

Er packt das Handy in die Tasche.

„Was, schon so früh, ist doch erst 08:40 Uhr... egal.“

Er nimmt eine gepackte Reisetasche, geht in Richtung Wohnungstür, läuft raus und schließt ab. Sein Weg führt zum Aufzug.

Als er ihn erreicht, drückt er den Knopf. Nach ein paar Sekunden öffnen sich die Türen und Gregor steigt ein.

Der Fahrstuhl beginnt sich zu bewegen. Kurz darauf zeigt die digitale Stockwerksanzeige eine „2“ an.

„Erst zweiter Stock? Das vermasselt mir ja schon wieder den Tag! Kann das blöde Ding nicht einfach gerade durch, ohne Zwischenhalte, zum Erdgeschoss fahren?“

Die Fahrstuhltür öffnet sich und die unheimliche ältere Dame steigt ein. Gregor zieht ein grimmiges Gesicht. Die Türen des Lifts schließen und man sieht, wie die Dame sich zu Gregor dreht. Sie lacht und sagt:

„Ich hoffe, du hast deinen Verstand mitgenommen! Viel Glück auf deiner 'Reise'.“

„Ja, das werde ich haben.“

Man hört ein Klingeln und bemerkt den digitalen roten Schriftzug: „EG“. Die Tür geht auf und Gregor verlässt den Aufzug. Schnell dreht er sich um. Man sieht, dass die ältere Dame nicht mehr im Aufzug ist.

„Wo ist sie?! Egal, bloß weg hier!“

Gregor geht auf die Eingangstür zu. Im Hintergrund steht ein Mann mit lockigen braunen Haaren. Daneben eine kleine Frau im roten Kleid. Sie lehnen Arm in Arm, an einem weißen T5. Gregor läuft ihnen mit euphorischem Lächeln entgegen. Freudig nimmt er zuerst die Frau in den Arm, kurz darauf den Mann.

Nach der Begrüßung steigen sie ein. Der Mann setzt sich ans Lenkrad, die Frau daneben und Gregor nimmt auf der zweiten Bankreihe platz.

Sie fahren von dem Parkplatz des Hochhauses auf die Hauptstraße. Die drei folgen einige Zeit dem Verlauf. Eine Weile später erreichen sie den Wegweiser mit der Aufschrift: „A-10“.

Nach knapp 500 Metern, fahren sie auf die Autobahnauffahrt. Die Stimmung scheint sehr freudig, irgendwie lustig. Sie machen Späße und singen zur Musik mit. Der Mann erzählt:

„Ich freue mich auf drei Wochen Entspannung... endlich, das haben wir uns verdient.“

Die freudigen Gespräche werden mit der Zeit weniger und alle widmen sich dem Herausschauen. Die Landschaft saust an ihnen vorbei. Der Tacho zeigt konstant 120 Km/h an und Gregor und die Frau schließen ihre Augen. Der Mann sagt:

„Immer das Alte. Ein Glück werde ich nicht müde, wenn neben und hinter mir welche schlafen. Die Autobahn ist ja heute irgendwie so schön leer. Dann kann ich ja ein bisschen Gas geben.“

Aus den Körpern des Mannes und der Frau, kommen eigenartige schwarze Fäden herausgekrochen. Die Kilometeranzeige neben dem Tacho wechselt ungewöhnlich schnell die Zahlen. Der Bus scheint sich zu beschleunigen. Die digitale Uhr auf dem Radio läuft immer weiter nach vorne. Von 09:20 Uhr auf 11:20 Uhr, innerhalb weniger Sekunden. Es geht fix, man sieht kaum was von der Autobahn. Die Kilometeranzeige geht parallel blitzschnell, von 30678 Kilometer, auf 30880 Kilometer mit.

Wie aus dem Nichts hält der Bus an einem Rastplatz an. Die schwarzen Fäden verschwinden. Der Mann weckt Gregor und die Frau mit vorsichtigen Berührungen. Sie gähnen, räkeln sich und reiben ihre Augen. Träge steigen sie aus. Ihr Weg führt in ein Restaurant der Raststätte. Die Frau sagt:

„Es sieht sehr appetitlich aus.“

Sie nehmen an einem Tisch Platz. Jeder von ihnen greift sich eine herumliegende Speisekarte. Ihre Blicke wandern. Der Mann fragt:

„Wo bleibt denn die Bedienung?“

Gregor blickt um sich. Er macht ein Handzeichnen zu der Kellnerin. Diese läuft herum und putzt die Tische. Sie schaut zu Gregor und sagt:

„Verzeihung der Herr, ich komme gleich zu ihnen und nehme die Bestellung auf.“

Ein wenig später stellt sie sich mit einem kleinen Notizblock neben ihn.

„Was darf es denn sein bei ihnen?“

Gregor erwidert:

„Eine Cola und ein Schnitzel mit Bratkartoffeln.“

„Vielen Dank für ihre Bestellung.“

Die drei schauen sich mit fraglichen Blicken an. Die Frau ruft:

„Hallo, was ist mit uns, wir wollen auch ein Schnitzel mit Bratkartoffeln. Mein Mann möchte ein Bier und ich ein Wasser!“

Die Kellnerin dreht sich zu Gregor.

„Haben sie was gesagt? Möchten sie noch etwas?“

„Ja, die Herrschaften hier am Tisch wollen auch was essen!“

Die Kellnerin lacht:

„Sie sind mir ja ein Witzbold. Sagen sie doch gleich, dass sie mehr essen wollen. Das ist keine Schande.“

„Na sagen sie mal, sind sie völlig bescheuert!? Ich sage es ein letztes Mal: Die Herrschaften hier wollen ein Schnitzel mit Bratkartoffeln. ...Verdammt ich will drei Schnitzel mit Bratkartoffeln, ein Wasser, eine Cola und ein Bier!“

Die Kellnerin nimmt ihr Notizblock zur Hand und schreibt sich etwas auf. Sie schüttelt den Kopf. Der Mann sagt:

„So etwas Unverschämtes! Wenn ich keinen Hunger hätte, würde ich sofort wieder gehen!“

Die Frau und Gregor nicken mit dem Kopf. Sie fangen an sich zu unterhalten.

Nach etwa 10 Minuten kommt die Kellnerin und serviert. Sie stellt das ganze Essen und alle Getränke bei Gregor hin.

„Ich wünsche guten Appetit!“

Sie läuft wieder weg. Die Frau erzählt:

„Na ja, die ist ja wohl komplett daneben!“

Gregor stellt das Essen zu der Frau und dem Mann. Es scheint ihnen zu munden, denn sie essen bis zum letztem Happen den Teller leer. Kurze Zeit später winkt die Frau der Kellnerin zu und ruft:

„Wir möchten bitte zahlen!“

Die Kellnerin zeigt keine Reaktion. Die Frau schüttelt mit dem Kopf.

„Wir legen einfach einen Fünfziger hin und gehen. So was Unverschämtes.“

Die drei verlassen das Restaurant und gehen zum T5. Sie steigen ein. Die Frau setzt sich ans Steuer. Der Mann sagt:

„Na dann Sandra, fahr mal los!“

Sie macht den Motor an, schaut und rollt los in Richtung Auffahrt.

Wieder auf der Autobahn, sitzen Gregor und der Mann träge auf ihren Sitzen und schauen sich die vorbeihuschenden Landschaften an. Eine Weile später hört man sie schnarchen. Grinsend führt die Frau die Autofahrt fort. Aus ihr und dem Mann kommen wieder schwarze Fäden.

„Es ist immer so atemberaubend, diesen schnellen Landschaftswechsel mitzubekommen, gerade bei der A9, dann werde ich mal Stoff geben.“

Die Uhr im Radio und der Kilometeranzeiger, beschleunigen sich wieder. Man sieht nichts mehr. Alles läuft unkontrolliert schnell. Wenige Sekunden später verlangsamt sich der Bus. Man kann einen Wegweiser erkennen:

„Hof - 10 KM“. Die schwarzen Fäden ziehen sich zurück. Gregor und der Mann erwachen.

Gregor erzählt einen Moment später:

„Wahnsinn, wir sind ja schon bei Hof, seht nur, dort ist ein Wegweiser in die Stadt hinein. Die Zeit scheint ja wie im Fluge zu vergehen.“

Während der Kleinbus fährt und fährt, fügt Gregor hinzu:

„Mein Navigationssystem zeigt übrigens an, dass wir jetzt nur noch 220 Kilometer von Hechtdorf entfernt sind.“

Eine Viertelstunde später erkennt man einen Autobahnwegweiser mit der Aufschrift: „Raststätte – 500M“.

Die Frau blinkt nach rechts und nimmt die Abfahrt. Sie fahren herauf und suchen eine freie Lücke. Die Frau schimpft:

„Die Parkflächen sind ja fast alle voll, die besten Stellplätze natürlich besetzt!“

Nach mehreren Kreisfahrten parken sie ein. Die drei steigen aus, machen ein wenig gymnastisch anhauchende Bewegungen und gehen in Richtung Eingangstür. Sie laufen in einen Shop. Alle drei nehmen sich Riegel und kleine Getränkedosen, mit kaltem Kaffee, Cola und Saft. Gregor zahlt. Nachdem er fertig ist, gehen sie hinaus, rauchen und erzählen noch ein wenig.

Fünf Minuten später laufen sie zum Bus, packen ihre Snacks und Getränke neben sich und steigen ein. Diesmal fährt Gregor. Er startet den Wagen, rollt los und steuert die Auffahrt an.

Die Zeit vergeht und der T5 rast so dahin. Sie fahren und fahren und die Landschaft wird immer gebirgiger. Ein Blick auf die grünen Berge, fast nur aus dunkelgrünen Nadelbäumen bestehend, bietet sich. Die Fahrt geht weiter und Minute um Minute vergeht.

Nach über einer Stunde ist eine Kilometeranzeige zu sehen mit: „Nürnberg - 3 KM“. Eine Weile später wechseln sie die Autobahn.

Weiter in Fahrtrichtung, nimmt die Höhe der Berge noch mehr zu. Sichtlich unbeeindruckt davon, schläft die Frau ein, der Mann ein paar Sekunden später auch.

Kurz darauf hat Gregor einen Sekundenschlaf. Einen Moment später schreckt er blitzschnell auf und plappert:

„Nein, kein Problem, ich schaff das schon!“

Er nimmt sich eine Dose Kaffee und trinkt sie. Jetzt fängt er an, mehr Stoff zu geben. Mit 130 Km/h geht es weiter. Beim Blicken nach vorne, sieht man in der Ferne ein große Kirche.

„So wie es aussieht, ist es schon das Ulmer Münster. Jetzt müssen wir nur noch der A7 bis Memmingen folgen, danach dann auf die Bundesstraße 96 wechseln.“

Gregor beschleunigt den T5 auf Tempo 213. Der digitale Tacho blinkt. Der Geschwindigkeitsrausch wird eine Weile später von Gregor beendet. Ein Wegweiser erscheint, dort steht: „Abfahrt – B96“. Sie verlassen die Autobahn und am Ende der Straße, an einer Kreuzung, steht ein gelber Wegweiser mit schwarzer Schrift: „Bergstadt - 40 KM“. Sie biegen links ab und folgen dem Verlauf der Bundesstraße. Die Fahrt geht einige Minuten.

Nach Erreichen des Ortsschilds: „Bergstadt“, biegen sie auf die Bundesstraße 32. Man sieht, wie hügelig es wird. Das Fahren gleicht einer Achterbahnfahrt. Immer auf und ab.

Rasant nähert sich Gregor einem Reisebus, der plötzlich auf der Straße zu sehen ist. Er schaltet einen Gang zurück und beschleunigt. Beim Vorbeifahren kann man die Reisenden verschwommen erkennen. Kurz zuckt er, als er den Busfahrer anschaut. Dieser blickt nämlich auch zu ihm. Er macht ein paar Gesten und zeigt auf sein großes Jesuskreuz, dass er um den Hals trägt. Gregor schaut ihn fragend an.

Der Busfahrer deutet plötzlich nach vorne auf die Straße. Es ist Gegenverkehr zu sehen. Gregor fährt sehr schnell an dem Reisebus vorbei. Nach dem Überholvorgang, rasen die Autos auf der Gegenspur entlang. Gregor seufzt:

„Puh, das war noch mal knapp.“

Er schaut die anderen beiden durch den Rückspiegel an. Die scheinen einen Tagtraum zu haben, denn sie sitzen wie angewurzelt auf ihren Plätzen. Einen Moment später fragt er:

„Was ist denn mit euch los?“

Beide reagieren nicht. Sichtlich skeptisch, verlässt Gregor die B32 und biegt rechts ab. Dort steht ein Pfeil: „Hechtdorf – 12 KM“.

Sie fahren weiter so dahin. Durch die bergige Landschaft kann man dem Verlauf der Straße nicht wirklich folgen und Gregor scheint erschreckt, als man auf dem Wegweiser lesen kann: „Hechtdorf - 1 KM“.

Nicht viel später erreichen sie das Ortsschild. Klappernd und ruckelnd, fährt das Auto der drei eine alte Straße entlang, bis sie rechts abbiegen und man in ungefähr 200 Meter Entfernung einen kleinen Baukomplex erkennt. Dieser kommt immer näher.

Nach kurzer Fahrt, parken sie auf dem Stellplatz. Die Frau und der Mann scheinen wieder voll anwesend zu sein. Jeder nimmt sein Gepäck aus dem Kofferraum und sie laufen geradewegs zum Eingang.

Trip des Wahnsinns

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