Читать книгу DIE MANIPULATIONEN DER ANUNNAKI - Jan Erik Sigdell - Страница 28
Neue Weltordnung, Vereinte Nationen und die Theosophie
ОглавлениеDie Neue Weltordnung ist das Ergebnis einer Abfolge oder eines Netzwerks von Organisationen, die mit den Illuminaten angefangen hat und heute von den Vereinten Nationen vertreten wird. Wie bitte? Die Vereinten Nationen sind eine dunkle Kraft? Nun, der Ursprung der Vereinten Nationen ist eng mit der von Helena Petrovna Blavatsky (1831-1891) gegründeten Organisation der Theosophischen Gesellschaft verbunden, allerdings nicht direkt, sondern in einer abgewandelten Form, die durch Alice Bailey »auf uns gekommen« ist.
Helena Petrovna Blavatsky, als von Hahn-Rottenstein in der russischen Stadt Jekaterinoslaw adlig geboren (heute in der Ukraine), schrieb bereits zwölfjährig umfangreiche Texte, die ihr angeblich von einer verstorbenen Frau medial diktiert wurden. Später zeigte sich jedoch, dass diese Frau noch lebte. Helena wuchs bei ihrem Großvater auf, der eine große Bibliothek mit esoterischen Schriften hatte, die sie fleißig studierte. Sie gab an, immer wieder Geistwesen wahrzunehmen, weshalb man bei ihr ein paar Exorzismen durchführte.
Sie heiratete einen wesentlich älteren Mann, Nikifor Vladimirovich Blavatsky, vor dem sie nach drei Monaten nach Ägypten floh, immer noch Jungfrau. Nach Nikofors Tod heiratete sie 1875 Michael C. Betanelly, von dem sie sich einige Monate danach wieder trennte, angeblich ohne die Ehe vollzogen zu haben, und trug weiter den Namen Blavatsky. Trotz dieser Entwicklung hatte sie einen Sohn, der gerüchteweise nicht ihr einziges Kind gewesen war. Schon als Mädchen soll sie in Visionen einem »Meister Morya« begegnet sein, den sie 1851 angeblich auch in körperlicher Gestalt kennenlernte und der ihr ein Lehrer war. Zu jener Zeit hatte sie in London bereits Giuseppe Mazzini kennengelernt, der oben im Zusammenhang mit Albert Pike erwähnt wurde. An ihn war nämlich Pikes Brief über die Neue Weltordnung gerichtet gewesen.
Hier gibt es also einen bemerkenswerten Berührungspunkt zweier Bewegungen im Hinblick auf unser Thema, über dessen tiefere Bedeutung wir frei spekulieren dürfen.
Selbst ein Mitglied der Co-Freimaurer, einer der gemischten Logen, bei denen auch Frauen Mitglieder sein dürfen, hatte die Blavatsky einen dezidierten Standpunkt zum Freimaurertum. Über das Freimaurertum schrieb sie, die dort immerhin den 32. Grad inne hatte: »Aber sprechen Sie über eine solche Gottheit – ein ›NON-EGO‹ – mit einem heutigen Priester und Theologen, oder einfach mit einem gewöhnlichen Freimaurer von General Pikes Schule freimaurerischen Denkens, und sehen Sie dann, ob nicht der Erstere Ihnen sofort Unglauben vorwirft und der Letztere, ein Häretiker von Frankreichs ›Grand Orient‹ zu sein. Dies ist das ›Principe Créateur‹7 der französischen Freimaurer. Und das führte vor zehn oder zwölf Jahren zur endgültigen Spaltung und Auseinandersetzung innerhalb der einzigen anständigen Annäherung auf diesem Globus an eine ›Universelle Bruderschaft‹ des Menschen – das heißt, Freimaurertum.« (Zeitschrift Lucifer, Vol. III, No. 18, Februar 1889, p. 507.) Pike war ihr also auf jeden Fall bekannt.
Albert Pike schrieb von einer »allgemeinen Manifestation der wahren luziferischen Lehre«, was man mit dem Begriff »Hervortreten der Hierarchie« (externalisation of the hierarchy) bei Blavatsky vergleichen kann, aber nicht er hat sie offenbar mit dem Freimaurertum bekannt gemacht, sondern der italienische Guerillakämpfer Guiseppe Garibaldi. Im Jahre 1867 soll sie beim Schlag von Mentana dabei gewesen sein, als Garibaldi mit mehr als 12.000 Freischärlern durch die Besetzung des Vatikan die Einigung Italiens vollenden wollte.
Blavatsky channelte danach Texte, aus denen Bücher wurden, und den Anfang machten die Mahatma-Briefe. Ihr erschien nicht nur »Meister Morya«, sondern auch andere sogenannte Aufgestiegene Meister beziehungsweise »Mahatmas«, auch als »Die Große Weiße Bruderschaft« bezeichnet, wie Koot Hoomi (Kuthumi), Djwal Khul (»der Tibeter«) und andere. Sie wurden aufgefasst als Seelen (wohl dann in Geistkörpern) von Menschen, die sich in der physischen Verkörperung so weit entwickelt hatten, dass sie nicht wieder inkarnieren mussten. Sie seien dann in höhere Sphären aufgestiegen, und man mag sich fragen, wohin: möglicherweise auf eine Astralebene, in der sie dann hängen blieben und nicht weiterkamen? Pike soll mit »höheren Wesenheiten« Kontakt gehabt haben – also auch mit Aufgestiegenen Meistern?
Personen wie Kenneth Paul Johnson, die sich mit Blavatskys Lehren kritisch auseinandergesetzt haben in einer Weise, die von Blavatsky-Anhängern stark kritisiert wird, betrachten diese »Meister« als erfunden, psychologische Projektionen oder Fantasien. Aber es ist durchaus möglich, dass es diese »Meister« wirklich gibt. Manche von ihnen mögen sich allerdings für etwas anderes ausgeben, als sie wirklich sind. Es ist eben auch hier nicht alles Gold, was glänzt … Johnson hat die gewagte These formuliert, dass Morya in Wahrheit Mazzini sein könnte! Blavatsky hat Mazzini wegen seiner revolutionären Ideen verehrt und – möglicherweise – mehr als nur einen Menschen in ihm gesehen und vielleicht deshalb gemeint, dieses »Mehr« sei eine geistige Präsenz von Morya. Das Problem für Kritiker wie Johnson ist jedoch, dass Geistwesen sowie andere Dimensionen des Universums (höhere Ebenen oder Sphären) ohne passende »Amputationen« nicht in das Prokrustesbett ihres Weltbilds passen. Mazzini war Freimaurer, wie Pike, und hatte möglicherweise wie er auch »Inspirationen« von Wesenheiten bekommen. Außerdem sind Blavatskys Äußerungen zu Begegnungen mit Morya unklar und teilweise widersprüchlich.
Blavatsky reiste viel in der Welt herum und sammelte unablässig Wissen, Erfahrungen und Informationen. 1874 lernte sie in Chittenden, Vermont (USA), den Anwalt und Journalisten Henry Steel Olcott kennen. Sie nannten sich Brotherhood of Luxor (nicht mit The Hermetic Brotherhood of Luxor zu verwechseln) und gründeten zusammen eine Zeitschrift. Später wurde ihnen vorgeschlagen, eine esoterische Organisation unter dem Namen Theosophical Society (»Theosophische Gesellschaft«) ins Leben zu rufen, was 1875 auch geschah. Im selben Jahr fing Blavatsky an, ihr grundlegendes Werk Isis Unveiled (»Isis entschleiert«) zu schreiben. 1879 starteten die beiden dann die Zeitschrift The Theosophist. Sie fanden wichtige Kontakte in Indien und hielten sich wiederholt dort auf. 1885 fing die Blavatsky an, ihr Hauptwerk zu schreiben: The Secret Doctrine (»Die Geheimlehre«), das 1888 und 1889 in zwei Bänden auf insgesamt 1.500 Seiten erschien. Für diesen Zweck gründeten sie einen Verlag: The Theosophical Publishing House. Ab 1887 erschien auch ihre Zeitschrift Lucifer, die später zu The Theosophical Review umbenannt wurde, weil der Name sonst problematisch gewesen wäre.
Was diesen Namen anbelangt, möge ein Zitat aus The Secret Doctrine genug an Aufklärung über dieses Projekt geben: »Luzifer vertritt Leben, Denken, Fortschritt, Zivilisation, Freiheit und Unabhängigkeit. Luzifer ist der Logos, die Schlange, der Erlöser. Satan ist der Gott unseres Planeten und der einzige Gott.« (Übersetzt aus verschiedenen Referenzen, die das Gleiche aus mehreren Texten Blavatskys zitieren, wo diese Behauptungen wiederholt vorkommen.)
Ihr Hauptwerk The Secret Doctrine bezeichnete sie als ihren Kommentar zu einem Text namens The Book of Dzyan (»Das Buch Dzyan«, auch Stanzas of Dzyan), den sie angeblich in Tibet kennengelernt hatte. Verschiedene Gelehrte suchten leider vergeblich nach diesem Buch und bezeichneten es schließlich als reine Erfindung. Und es gab noch andere angebliche Texte, auf die Blavatsky sich bezog, die aber ebenfalls nicht auffindbar waren, und die Sprache »Senzar«, in der diese Texte geschrieben sein sollen, blieb immer ein ungeklärtes Rätsel. Ihr selbst zufolge (Isis Unveiled I) soll es sich um eine alte Form des Sanskrit gehandelt haben. Neuerdings ist die Idee aufgetaucht, dass Senzar die Sprache sein könnte, in der das rätselhafte Voynich-Manuskript abgefasst wurde. Die Bemühungen, diesen Text zu entziffern, deuten bislang darauf hin, dass es sich um eine Form des Alttürkischen handeln könnte. Es ist jedoch unklar, aus welchem Grund man diese Sprache für Senzar hält – das scheint mir eher eine Spekulation zu sein.
Im Jahre 1890 ernannte Blavatsky die linke Aktivistin und Frauenrechtlerin Annie Besant (1847-1933) zur Leiterin der Blavatsky Lodge, der englischen Abteilung der Theosophical Society. Besants Haus wurde damit zum Hauptquartier der Bewegung, und bereits 1891 starb Blavatsky in jenem Haus an einer Erkältung, die für ihre seit längerer Zeit kranken Nieren wohl zu viel geworden waren. Olcott blieb in Indien, um dort für die Theosophical Society zu arbeiten.
Dies ist eine kurze Darstellung einer Entwicklungsgeschichte, die offensichtlich mit unsichtbaren Einflüssen aus geistigen Ebenen stark verbunden ist, wozu natürlich auch Wesenheiten im Dienste der Anunnaki gehört haben dürften. Es kann wie eine Vorbereitung auf eine nächste Stufe betrachtet werden, mit einer deutlich abweichenden Entwicklung durch Alice Bailey.
Es mag letzten Endes noch erwähnt werden, dass die Tätigkeiten der Theosophical Society in Indien, mit Zentrum in Adyar bei Madras (heute Chennai), dazu beigetragen haben, dass wertvolle alte Sanskritwerke Aufmerksamkeit erhielten und auch endlich übersetzt wurden. Das ist durchaus eine Anerkennung wert. Einige dieser Schriftstücke wären sonst möglicherweise verloren gegangen.