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04. Die Jungunternehmer

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Wolf wanderte tagelang anscheinend ziellos durch Hamburg. Johannes hatte keine Zeit gehabt, denn er hatte zu tun gehabt. Johannes war in letzter Zeit sehr oft beruflich beschäftigt gewesen, sehr zu seinem Kummer. Und da Wolf keine andere Bindung wollte, wanderte er herum. Er lief nicht bewusst durch die Viertel, in denen er Gleichgesinnte treffen konnte, sondern eher ziellos durch Viertel, in denen er noch nie oder nur selten gewesen war. Seine Gedanken wanderten unsortiert umher. Mal dachte er über "schnelles" Geld nach, mal hatte er sexuelle Phantasien im Kopf, die er mit Johannes ausleben könnte, mal trieb es ihn in die Sauna, um andere Menschen zu sehen und zu fühlen, und gelegentlich prügelte er sich mit Gleichgesinnten oder mit Leuten, die sich ihm in den Weg stellten.

Natürlich ging er abends in die eine oder andere Bar oder in die Sauna, wenn Johannes nicht frei war, und er hatte wohl auch hier und da ein Techtelmechtel mit einigen Männern der harten Sorte, zu denen Max, Hansi, Sven, Lars und so einige andere gehörten. Er hörte sich deren Geschichten an, und er wusste, dass man sich auch Geschichten über ihn erzählte. Warum nicht? Er würde immer Sexpartner finden, sagte er sich. In Wahrheit waren die sogenannten "harten Jungs" ganz weiche Menschen, meistens auch älter als 30 Jahre alt. Oft waren sie auch einsame Menschen, hatte Wolf herausgefunden, und manchmal fühlte er so etwas wie ein Bedauern für sie.

In Groß Flottbek sah er zufällig das Schild: "Wohnung zu verkaufen." Dann gab es eine Telefonnummer, die er auch gleich von seinem Handy aus anrief. Warum rief er an? Das wusste er nicht. Er kannte die Wohnung nicht, und was sollte er mit einer Wohnung in dieser Gegend? Es war wie ein dummer Jungenstreich, für den er eigentlich zu alt war. An wie vielen Schildern war er vorbeigelaufen auf denen "zu verkaufen" gestanden hatte? Er hatte nie darauf geachtet, und von einem Anruf aus Spaß konnte keine Rede sein.

Als das Telefon bimmelte, wollte er die Verbindung bereits beenden, er tat es dann doch nicht. Das Haus, in dem sich die Wohnung befand, war ein nichtssagendes, graues Gebäude mit acht Wohnungen, wenn er es richtig sah. Eine Wohnung im letzten, im obersten Stockwerk sollte verkauft werden, so sagte das Schild. Es gab keinen Hinweis auf ein Maklerbüro oder eine Baugenossenschaft.

Frau Griesern, das war die Frau, die sich am Telefon meldete, fragte, womit sie ihm dienen könne.

"Das weiß ich nicht", entgegnete Wolf, dann stellte er sich mit Namen vor, und fuhr fort: "Ich sah zufällig das Schild wegen des Wohnungsverkaufs." Sie bat ihn gleich, zu kommen. Frau Griesern wohnte im Erdgeschoss dieses Hauses, und sie empfing ihn gleich. Sie war eine ältere Frau, sehr einfach gekleidet. Sie hatte ein auffallend blasses, schmales Gesicht, graue Haare und graue Augen. Auf Besuche war sie gewiss nicht vorbereitet gewesen. Sie musterte ihn recht skeptisch, denn sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein junger Mann, der aussah, als sei er noch keine 20 Jahre alt, eine Wohnung kaufen wolle. Außerdem war Wolf sehr salopp gekleidet, wie immer. Irgendwie sah er nicht besonders seriös aus.

"Sie sind an der Wohnung interessiert?", fragte sie misstrauisch, und dann wollte sie wissen, ob er Student sei und eine Wohnung suche. Nein, er sei kein Student, sagte Wolf, aber er sei dennoch interessiert.

"Wofür wollen Sie die Wohnung denn haben?", fragte Frau Griesern.

"Das kann Ihnen doch gleichgültig sein - oder ist das wichtig?", fragte Wolf, und sein Gesicht zeigte deutlich, dass für ihn das Thema beendet sei. Nur sehr unwillig gab sie sich mit der Antwort zufrieden, und es war für Wolf offensichtlich, dass sie Angst hatte, einen fremden jungen Mann ins Haus zu lassen. Sie tat es trotzdem, und sie schlug die vielen Warnungen wegen Einbrüchen, Raubüberfällen und dergleichen in den Wind. Ja, sie hatte Angst. Aber sie wollte auch endlich die Wohnung verkaufen.

Frau Griesern und Wolf besichtigten die Wohnung, die in Wahrheit nicht bewohnbar zu sein schien. Die Tapeten waren genauso unansehnlich und stellenweise abgerissen wie der Putz an den Zimmerdecken, und die sanitären Einrichtungen waren zum Teil unbrauchbar und völlig verdreckt, und alles, was nach Elektrik ausgesehen haben mochte, war auf abenteuerliche Art und Weise heruntergekommen. Wolf war überrascht, und er fragte, wieso die Wohnung so heruntergekommen sein konnte. Nach und nach erfuhr Wolf, dass hier alle Wohnungen in einem schlechten Zustand seien, drei Wohnungen seien leer und es hätten sich weder Mieter noch Käufer gefunden.

Es stellte sich heraus, dass Frau Griesern die Eigentümerin des gesamten Hauses war, und dass sie nicht das Geld hatte, das Haus instand zu halten oder abreißen zu lassen. Verbittert sagte sie, dass ihr eigener Sohn sie ruiniert habe. Der Sohn sei inzwischen im Gefängnis, sie aber müsse für die immensen Schulden aufkommen, die er gemacht hatte. Sie wolle das Haus verkaufen, aber sie habe bisher keinen Käufer gefunden, und nun wolle sie die Wohnungen einzeln verkaufen, vielleicht finde sie Käufer.

Wolf hörte sich das an, er ließ die Frau reden. Sie schien reden zu müssen, obgleich Wolf sehr jung war - vielleicht redete sie deswegen so viel. Wolf hörte gut zu, zumindest tat er so, denn er wollte soviel wie möglich über das Haus hören. Was es kosten sollte? Die Wohnung, in der die Beiden standen, sollte € 20.000,00 kosten, sagte sie. Wolf glaubte aber, dass er den Preis drücken könnte, vielleicht um die Hälfte, denn wer würde so viel Geld in "dieses Loch" stecken? Und das Haus selbst? Sie wäre mit € 85.000,00 auf die Hand sehr zufrieden, sagte sie. Der Preis war für ein Haus gewiss nicht zu hoch, fand Wolf, obgleich er kaum Ahnung hatte, was auf dem Immobilienmarkt überhaupt machbar war. Aber vielleicht gab es Probleme mit der Bausubstanz, oder es gab Schimmel, oder das Haus war abbruchreif, vielleicht war das Haus belastet - es dürfte gewiss gute Gründe geben, warum dieses Mietshaus so preiswert war.

Wolf verabschiedete sich artig, er bedankte sich, und er sagte, er wolle sich die Sache überlegen. Er schaute sich auf dem Weg nach Hause nachdenklich auch die Nachbarhäuser von außen an, die durchweg in einem besseren Zustand zu sein schienen als das Haus, das er gerade besichtigt hatte. Allerdings waren alle Häuser dieser Gegend eher grau und wenig attraktiv. Es war nicht das, was man mit einer "guten Wohngegend" bezeichnen würde. Wolf ging ganz langsam nach Klein Flottbek. Was sollte er mit den Informationen und den Eindrucken tun? Nichts. Er hatte kein Geld, um eine Wohnung zu kaufen, an ein Haus brauchte er erst gar nicht zu denken. Und woher sollte er einen Kredit bekommen? Ob er mal zur Bank gehen sollte? Aber welche Bank käme für ihn infrage? Er hatte keine Ahnung, denn er hatte noch nie eine Bank betreten. Vor allem fragte er sich, welche Bank ihm einen Kredit geben würde, gegen welche Sicherheit. Er würde die Besichtigung der Wohnung und das Gespräch mit der Frau Griesern am besten vergessen.

Unsicher und sehr unzufrieden mit sich wollte er erst einmal Johannes aufsuchen. Johannes war noch nicht zu Hause. Wolf war ein wenig enttäuscht, denn er hatte Lust auf Sex und Gewalt. Johannes war genau der richtige Partner, denn er ließ sich dominieren, er kämpfte, und er hatte keine Angst vor Schmerzen, auch dann nicht, wenn Blut floss. Aber Sex war nicht genau das, was er jetzt in Johannes suchte. Es war seine Nähe, es war das Gespräch mit ihm, und es war das gemeinsam Lachen über die dämliche Idee, ein Haus kaufen zu wollen. Leider war Johannes jetzt nicht da. Sollte er in eine der einschlägigen Bars gehen? So richtig Lust dazu hatte er nicht. Deshalb ging er nach Hause, zu Tante Elisabeth, denn das war sein Zuhause. Draußen war es nasskalt, es war kein Wetter, um herumzustreunen. Außerdem war es zu früh, um draußen einen Menschen aufzufinden, mit dem er seine Lust aus Sex teilen könnte.

*

Elisabeth war zu Hause, sie hatte gerade ihren Kaffee zurechtgemacht, den sie jeden Nachmittag trank. Dabei las sie die Zeitung. Seit dem Tod ihres Mannes hatte sie mit Politik und Wirtschaft aktiv nichts mehr zu tun, sie ging zu keiner politischen oder wirtschaftlich interessanten Veranstaltung. Ihr Interesse jedoch war geblieben, und so hielt sie sich zwei Tageszeitungen und verschiedene Wochenmagazine. Ohne aufdringlich zu werden deutete sie gelegentlich an, dass Zeitungslesen "nicht dümmer mache", und sie wies auf den einen oder anderen Artikel hin, der ihrer Meinung nach lesenswert sein könnte..

Sie legte die Zeitung beiseite und begrüßte Wolf mit einem freudigen Lächeln. So begegnete sie ihm immer mit einem freundlichen Gesicht, ganz gleich, wann er kam, und sie hatte immer eine zweite Tasse - oder einen zweiten Teller - für ihn da. Sie fragte nicht, wo er gewesen sein könnte. Er würde es ihr sagen, wenn es denn wichtig wäre, glaube sie. Und weil sie nie fragte, erzählte er ihr mehr, als er je einem anderen Menschen erzählen würde - Johannes und Herbert vielleicht ausgenommen. Sie konnte gut zuhören, und sie hatte nicht die Angewohnheit, ungefragt mit guten Ratschlägen aufzuwarten.

Wolf setzte sich zu ihr und platzte sofort mit der Nachricht heraus, dass er ein Haus besichtigt habe, das zum Verkauf anstehe. "Blöd, nicht wahr?" Er erzählte weiter, er habe das Schild "Wohnung zu verkaufen" gesehen, dann habe er die angegebene Telefonnummer angerufen mit der Eigentümerin geredet. Sie habe gesagt, dass das ganze Haus zu verkaufen sei.

"Die Besichtigung des Hauses war natürlich Quatsch", gab Wolf zu, "aber es war einfach zu verlockend, einmal so zu tun, als könnte ich - nun, als könnte ich etwas bewirken. Stell dir bloß mal vor, ich würde das Haus kaufen! Das wäre der größte Witz des Jahrhunderts!"

Er strahlte bei dem Gedanken, er könne ein Haus sein Eigen nennen.

"Stell dir vor, du hättest ein Haus, was würdest du denn damit tun?", fragte Elisabeth. Das war eine ganz ernste Frage, denn sie lächelte nicht.

Wolf schaute sie erstaunt an, dann lachte er und entgegnete:

"Umbauen und sanieren - ich würde kleine Apartments für Singles oder Studenten einrichten, und dann würde ich sie vermieten. Ich glaube, dafür gibt es einen Markt für derartige Unterkünfte. Tausende von Studenten suchen eine Bleibe."

Wolf seufzte, dann sagte er, dass er das Geld nicht habe, und dass er bei der Bank nie einen Kredit dafür bekommen würde. Noch sei er keine 18 Jahre alt, und er brauche die Unterschrift seines Vaters, den er nie darum bitten würde, und der sie ihm auch nicht geben würde.

Elisabeth freute sich über Wolfs Träume von einem Haus - es waren vielleicht unpraktische Wunschträume, aber sie waren zukunftsgerichtet und, so dachte sie, und sie waren durchaus real. Es waren keine Phantasiegebilde. Sie erinnerte sich einmal gelesen zu haben, dass mehrere Tausend Studenten, sie erinnerte sich an die Zahl von 20.000 Studenten, die dringend eine Bleibe suchen würden. Elisabeth war sehr nachdenklich, und von dem Traum angesteckt worden, so schien es. Sie wollte mehr darüber wissen. Sie dachte, dass sich vielleicht auch ihr verstorbener Mann über derartige Träume gefreut hätte. Ja, sie bat Wolf, doch mehr darüber zu sagen.

Und so erzählte er von Frau Griesern, von dem heruntergekommenen Zustand der Wohnung, die er mit dieser Griesern gesehen habe. In der Straße sei das Haus allerdings das Einzige, in dem es freie Wohnungen gebe, soweit er das beurteilen könne, denn er sei die Straße entlang gegangen, und überall habe er Gardinen oder Blumen in den Fenstern gesehen. Tante Elisabeth holte den Stadtplan von Hamburg heraus und bat Wolf, ihr die Gegend und die Straße zu zeigen. Das Haus war in Groß Flottbek, nur wenige Minuten vom S-Bahnhof Othmarschen entfernt, eigentlich günstig gelegen, aber in einer eher armseligen Gegend.

"Was hältst du davon, wenn du mir das Haus einmal zeigst?", fragte Tante Elisabeth. Sie hatte die Frage eigentlich nicht stellen wollen, aber nun war sie gestellt. Sie war mindestens genauso so überrascht wie Wolf, der sie für einen Augenblick ungläubig anstarrte.

"Warum nicht?", fragte Tante Elisabeth. Auf einmal musste sie lachen und wiederholte: "Warum nicht?"

"Ja", entgegnete er, "warum eigentlich nicht?"

Und dann lachten sie Beide ganz befreit. "Warum eigentlich nicht!"

Am liebsten würden Beide tanzen, so ausgelassen waren sie, sosehr mussten sie lachen und immer wieder lachen. Eigentlich verrückt, das Ganze, dachte Elisabeth, und wieder musste sie lachen.

*

Dieses "Warum nicht" wurde für Tante Elisabeth der Beginn einer der glücklichsten Perioden ihres Lebens, vergleichbar vielleicht mit der Zeit ihrer Ehe, denn ihre Ehe war, so sagte sie oft, ganz einfach wunderbar gewesen. Wolf und seine Tante besuchten das Haus, sie mobilisierten Frau Griesern, sie besichtigten jede Ecke und sie nahmen sich dabei viel Zeit. Beide, Tante Elisabeth und Wolf, hatten nicht viel Ahnung, was Häuser und deren Bewertung anging. Mit Immobilien hatten sie sich nie befasst. Wolf war zu jung, und was Elisabeth betraf, so hatte ihr Mann sich um alles gekümmert, was das Haus anging.

Tante Elisabeth und Wolf engagierten einen Fachmann, einen Architekten aus dem Bekanntenkreis von Tante Elisabeth, der das Haus gründlich untersuchte. Es folgten lange Gespräche mit Frau Griesern, mit der Baubehörde, mit dem Finanzamt und mit dem Notar Dr. Gerd Freggen. Schließlich folgten auch Gespräche mit der Bank, der HHB, bei der Tante Elisabeth ihre Konten hatte, und die auch das in Wertpapieren angelegte Vermögen der Tante verwaltete.

Wolf war natürlich bei allen Gesprächen dabei, er war auch bei den Bankgesprächen dabei, die er mit großem Interesse verfolgte, denn alles, was mit Banken zu tun hatte, war ihm bisher völlig fremd gewesen. Er erfuhr, dass Tante Elisabeth reich war, dass sie Millionen hatte, und er merkte, dass sie keine Hemmungen hatte, ihm gegenüber ihr Vermögen offenzulegen. Als ihm das so richtig bewusst wurde, war er fast zu Tränen gerührt. Sie vertraute ihm, und sie bewies damit, dass er ein Teil von ihr war.

"Ich liebe dich", sagte er ihr beim Frühstück, und er wurde rot dabei. Auch sie errötete, und sie sagte nur:

"Ich weiß es."

Tante Elisabeth richtete ihm bei ihrer Bank ein Konto unter seinem Namen ein, und trotz seiner jetzt 17 Jahren leistete er seine erste Unterschrift unter ein Bankdokument. Gewiss, zu seiner Volljährigkeit fehlte noch etwas, aber der Banker kannte Tante Elisabeth, und ihr Wort genügte. Wie Wolf feststellte, war Tante Elisabeth hoch geachtet, und das nicht nur wegen ihrer Millionen.

Ein Konto zu haben und eine Unterschrift zu leisten waren in Wolfs Augen unglaubliche Errungenschaften. Ihm wurde etwas anvertraut, und allein die Tatsache, ein Konto zu haben, machte ihn zu einer wichtigen und respektablen Person, zu einer erwachsenen Person. Als er mit der Tante die Bank verließ, hakte er sie ein, was er bis jetzt noch nie getan hatte. Er konnte nichts sagen, aber das brauchte er auch nicht. Tante Elisabeth mochte fühlen, was in ihm vorging.

Es dauerte noch gute drei Monate, ehe alle finanziellen, rechtlichen und behördlichen Fragen geklärt waren, dann endlich gehörte das Haus Elisabeth Wolter und Wolf Heckenborg zu gleichen Teilen. Damit fing die wirkliche Arbeit erst an. Es gab Besprechungen mit den Mietern des Hauses, die alle dem unteren Mittelstand angehörten und die sich über den desolaten Zustand des Hauses beklagten. Einer der Mieter sprach auch von berechtigter Mietminderung, wovon Wolf gar nichts wissen wollte - unterstützt von Tante Elisabeth, die erklärte, dass der Eigentümerwechsel nicht berechtige, plötzlich mit Forderungen zu kommen. Man werde sich aber den Vertrag und den Zustand der Wohnungen genauer ansehen, nicht jetzt, aber in naher Zukunft. Man werde Schritt für Schritt und zusammen mit Fachleuten daran gehen, die offensichtlichen und die nicht sichtbaren Schäden zu beseitigen.

Wolf machte die Entdeckung, dass er sehr genau sein konnte, dass er zunehmend Verständnis für technische und finanzielle Details gewann, und dass er Entscheidungen treffen konnte. Elisabeth war sehr gut bei schwierigen Verhandlungen und bei allem, was Finanzen anging, aber sie hörte auf Wolf und gab ihm nie das Gefühl, er sei noch zu jung oder zu unerfahren. Wolf lernte viel in der nun beginnenden Praxis, aber auch aus Büchern, die er sich zulegte. Wolf hatte nie gelesen, jetzt vertiefte er sich in Fachliteratur.

Auf Empfehlung des Architekten und nach gründlichen Beratungen wurde ein noch junges Unternehmen beauftragt, die unbewohnten drei Wohnungen umzubauen, sodass pro Wohnung drei kleinere Apartments entstehen würden. Es wurden Pläne gemacht, Berechnungen über Kosten erstellt und viel diskutiert, wobei Wolf sehr oft Entscheidungen zu treffen hatte. Tante Elisabeth staunte über ihren Neffen, der unermüdlich und mit Umsicht die Planungen und dann die späteren Arbeiten verfolgte und aktiv mitgestaltete.

Wolf

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