Читать книгу Galactic Defense - Mats Runen 2 - Jan Weesmans - Страница 8
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ОглавлениеNachdem JaJa verschwunden war, war es plötzlich still geworden im Zimmer. Mats Runen und Sowad Jednich hingen ihren eigenen Gedanken nach.
„Was hältst du von JaJa? Mir tut der arme Kerl irgendwie leid und dann diese Sache mit dem Aussterben seines Volkes. Ich hoffe nur, das es für die DaRummJa eine Lösung gibt!“ sagte Mats Runen etwas verunsichert.
„Man sieht ihm kaum Emotionen an und irgendwie habe ich das Gefühl bei ihm, dass ich einem Androiden gegenüber stehe! Auch wenn wir ihn erst kurze Zeit kennen und so gar nichts über ihre Spezies wissen, so fühle ich mich in seiner Nähe sehr wohl. Also, mein Vertrauen hat er!“
„Ja, anfangs hatte ich auch das Gefühl. Aber als er von seinem untergehenden Volk sprach, da konnte ich doch diese tiefe Traurigkeit in seinen großen Augen erkennen. Und als wir dann im Gespräch auf die Schandtaten dieser Genos zu sprechen kamen, da sah ich es in diesen Augen richtig blitzen. Gerade so, als müsse er seine Wut zügeln. Vielleicht täuschen wir uns in dem putzigen Kerl und in den DaRummJa steckt unentdecktes Potential für eine Veränderung hier auf dem Raumschiff!““
„Es liegt einiges im argen hier auf diesem riesigen Raumschiff. Ich bin der Meinung, dass es Zeit für Veränderungen ist. Warten wir mal die nächsten Stunden oder Tage ab.“
„Stimmt, dieses Raumschiff ist der Hort rücksichtsloser Unterdrückung von Völkern und ein Sumpf voller Verbrechen. Vielleicht können wir auf diesem Raumschiff das Feuer für eine Revolte seitens dieser Hilfsvölker entfachen!?“ meinte Mats Runen und schaute seinen Kameraden an. „So lange wir hier an Bord sind, werden wir die DaRummJa unterstützen. Aber sobald unser Freund Fletscher gefunden ist, werden wir sehen, dass wir schleunigst von diesem Raumschiff verschwinden!“
„Weißt du eigentlich schon wo unser Gleiter ist?“
„Nein, aber ich vermute dies weiß unser neuer Freund JaJa?“
„Und wenn nicht? Dann haben wir ein neues Problem, bei dem wir uns voll und ganz auf diesen JaJa verlassen müssen. Aber ohne ihn sind wir aufgeschmissen!“
„Da hast du Recht. Wir sollten … Psst, da scheint jemand zu kommen!“
Noch ehe Sowad sich noch irgendwie verstecken konnte, öffnete sich die Tür und herein kamen zwei Mensch-ärgere-dich-nicht-Figuren. Bei der einen Figur konnte Mats Runen mittlerweile deutlich JaJa DaRummJa ausmachen. Doch die andere kam ihm unbekannt vor. Anfänglich wenigstens.
Zur Überraschung von Mats Runen und Sowad Jednich drückte die unbekannte Figur dann auffällig einen Knopf am Handgelenk. Der Anzug schrumpfte und schließlich legte die Figur den Anzug ab, wie ihn bereits Sowad Jednich getragen hatte. Mats Runen geriet plötzlich völlig aus dem Häuschen.
„Fletscher, alter Spezi. Dich hätte ich am wenigsten in einer derartigen Verkleidung erwartet. Und … und ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal riesig freuen würde dich zu sehen.“
„Na na Spezialagent Runen, wir werden doch nicht sentimental werden wollen?“ lachte Fletscher. „Leute, ich bin froh euch zu sehen! Endlich wieder bekannte Gesichter!“
Die drei Männer fielen sich in die Arme und freuten sich über das Wiedersehen. Währenddessen beobachtete JaJa DaRummJa die drei Freunde mit unverhohlenem Interesse.
„Erzähl Fletscher, wie ist es dir ergangen?“
„Ich kann dir vielleicht sagen ...“
„Stoppen ihr, Erinnerung tauschen gleich. Ich, JaJa muss treffen noch weitere Vorbereitungen zu Fluchtweg. Wir uns treffen in Stunde von Mats Runen Zeit. Dann wir machen uns Fluchtweg auf. Hier, Mats Runen, für meine neuen Freund!“ JaJa DaRummJa reichte Mats Runen dessen Uhr, welche dieser schon schmerzlich vermisst hatte.
„Danke JaJa! Woher hast du die?“
„Ich haben noch persönliche Sachen andere von euch gefunden. Nachher werden holen!“ antwortete JaJa und verschwand wieder aus dem Zimmer.
„Niedlicher netter Bursche!“ meinte Fletscher. „Nur seine Sprache klingt etwas gewöhnungsbedürftig!“
„Stimmt, jetzt wo du es sagst, fällt es mir auch auf. Aber als ich ihm zum ersten Mal begegnete, hat er fast perfekt unsere Sprache gesprochen. Jedenfalls kamen seine Worte perfekt aus dem kleinen schwarzen Kasten, den er um den kaum vorhandenen Hals trug!“
„Genau, das ist es!“ mischte sich Sowad ein, „Der Bursche trägt diesen kleinen schwarzen Kasten nicht mehr. Er spricht ohne Translator mit uns.“
„Wow, dafür ist es aber wieder fast perfekt!“ meinte Mats Runen erstaunt. „Nun muss aber Fletscher endlich erzählen, wie es ihm mit den Genos ergangen ist!“
Mats Runen brauchte nicht lange zu bitten. Die Worte begann nur so aus Fletscher heraus zu sprudeln. Er berichtete, wie er das erste Mal aufgewacht war und sich in einer unbekannten Umgebung befand und wie er sich schließlich mit den Tatsachen abgefunden hatte. Wie er seinen persönlichen Betreuer bekommen und wie er die erste direkte Begegnung mit den Gen-Technikern verkraftet hatte.
Mats Runen hörte aufmerksam zu und er musste feststellen, dass er viele Dinge, die Fletscher erzählte, aus eigener Erfahrung kannte und identisch mit seinen Erlebnissen waren. Ebenso musste er sich eingestehen, dass er sich riesig freute und erleichtert war, sein Team wieder um sich zu haben. Keiner war zu ernstlichen Schäden gekommen. Sein Team hatte wieder zueinander gefunden und konnte das Heft des Handels endlich in die eigenen Hände nehmen. Er war zuversichtlich, hatten sie dies doch alles einem neuen Freund zu verdanken. JaJa DaRummJa.
Auf die Stunde genau kam Jaja DaRummJa zurück. Er hatte einen weiteren dieser merkwürdigen Anzüge besorgt, welcher seinen Träger wie einen DaRummJa aussehen ließ.
Außerdem hatte er einen großen Behälter bei sich, der von selbst in der Luft schwebte und JaJa wie ein Hund auf dem Fuße folgte. Mats Runen schaute JaJa ziemlich verdutzt an und dieser verstand sogar die stumme Frage.
„In dem Behälter seien frische Nahrung. Früchte von Plantagen der GEN-Techniker. Sehr nahrhaft, aber seien nicht für uns eigentlich.“
„Was denn, diese Grillen bauen selber Früchte an? Und uns hauen sie irgendeine undefinierbare Pampe in die Schüsseln, dass einem schon vom Anschauen schlecht wird. Und dies sollen wir dann auch noch genießen. Diese Burschen werden mir immer unsympathischer!“
„Nahrungsbrei seien für alle Patienten. Sollen machen abhängig von GEN-Techniker. Damit nicht weglaufen. Früchte bauen andere Hilfsvolk an, dürfen selber nicht essen aber!“
„Ich fasse es nicht! Habe ich eben richtig gehört? Die mischen sogar Drogen in diese dämliche Pampe, nur um uns an sich zu binden? … Aber, wir haben doch auch von diesem Brei gegessen, Fletscher und ich?“
„Nicht Problem seien. Ich und andere DaRummJa haben Essen neutralisiert. Haben schon lange Problem mit Brei erkennt und beseitigen so. GEN-Techniker nicht ahnen.“ beruhigte JaJa die beiden Spezialagenten. „Wir jetzt alle essen frische Nahrung. Und wenn Nachtmodus aktiv seien an Bord, wir schleichen uns aus Zimmer und machen uns auf Fluchtweg!“
„Na, dann wollen wir mal schauen, was unser neuer Freund leckeres mitgebracht hat!“ meinte Fletscher und begann den Behälter auszupacken.
Anfänglich waren sie etwas enttäuscht, wie unscheinbar doch die völlig unbekannten Früchte aussahen. Doch nach den ersten Bissen schwelgten sie in einem wahren Hochgenuss und schnell waren die Vorurteile gegenüber den unansehnlichen Früchten vergessen. Für Mats Runen und Fletscher wurde es ein richtiger Festschmaus. Immer und immer wieder langten sie zu. Aber auch Sowad Jednich, der Cyborg, ließ es sich schmecken.
Plötzlich stutzte Mats Runen und sagte dann: „Sowad, nicht so hastig! … Hey, wieso musst du eigentlich etwas essen? Du bist doch ein Stückchen Bioplasmamasse und steckst in einem künstlichen Körper. Weswegen du den GEN-Technikern auch durch die Maschen geschlüpft bist.“
„Ich weiß auch nicht. Als ich euch so essen sah, hatte ich plötzlich richtigen Appetit und mir lief regelrecht das Wasser im Munde zusammen. … Ist übrigens wirklich lecker das Zeug, JaJa!“
„Danke, Sowad Jednich. Von Zeit zu Zeit wir uns auch gönnen Früchte. Ist schwierig vor GEN-Technikern halten geheim. Diese Früchte wir haben alle gesammelt für euch. Müssen ihr Kräfte sammeln, denn es seien weit bis Technik-Sektor, dort wo seien euer Gleiter.“
„Du weißt, wo unser Gleiter ist?“ fragte Mats Runen ganz aufgeregt und hätte sich fast an einer der unbekannten Früchte verschluckt.
JaJa nickte. „DaRummJa haben andere Hilfsvölker erzählt von euch. Sie alle begeistert seien, ihr wollt Gen-Technikern entschlüpfen!“
„Ihr habt also eure Beziehungen spielen lassen. Klasse JaJa! Und wie lange werden wir unterwegs sein?“ fragte Fletscher mit vollem Mund.
„Ein Tage! … Übrigens seien nicht wunderlich, dass Sowad Jednich essen. Als wir fanden künstlich Mensch, wir haben ihn, es mir tun leid, betäubt und Wissenschaftler von Volk DaRummJa haben vollbracht Wunder. Sowad seien jetzt konditioniert. Körper seien fast menschlich, wie von Mats Runen und Fletscher. Deshalb er haben Appetit und spüren Verlangen nach Nahrung. Sonst er nicht überleben.“
„Was habt ihr mit mir gemacht?“ fragte Sowad Jednich ungläubig.
„Körper konditioniert! Dir seien noch nicht aufgefallen?“
„Nein, verdammt! Ich war ganz glücklich mit meinem Androidenkörper. Wie konntet ihr nur?“
„War Körper mit vielen Unzulänglichkeiten, keine lange Lebensdauer mehr, viel Verschleiß vorhanden war. Wissenschaftler haben GEN-Techniker viel abgeschaut und menschlichen Körper geklont. Perfekt!“
„Aber ein Mensch hat ein eigenes Gehirn, eigenes Bewusstsein. Ich bin eine biologische Lebensform, völlig anders als die Menschen.“
„GEN-Sequenz für menschliches Gehirn wurde entfernt. War leicht zu machen. Bioplasmamasse jetzt Gehirn für menschlichen Körper. Steuerzentrale für alle Funktionen seien. “
„Und wenn ich mich nicht ernähre, dann sterbe ich?“
„Körper stirbt. Das Bioplasmamasse, außergewöhnliche Lebensform seien, überleben wird. Du nicht sterben, nur neuen Körper suchen musst.“
„Wo es hier in euren Universum so viele menschliche Körper gibt. Wird mit Sicherheit etwas schwierig werden, schließlich will ich mich nicht in einem Körper dieser Grillen wiederfinden, falls ihr doch keinen menschlichen Körper finden!“
„Du seien nicht froh über Konditionierung?“ fragte JaJa und schaute Sowad traurig an.
„Doch doch! Jetzt, wo ich es weiß, muss ich mich erst daran gewöhnen, wie diese beiden Barbaren, mich regelmäßig zu ernähren! Aber viel schlimmer ist es, dass ich von all dem nichts mitbekommen habe!“
„Wenn du neuen Körper brauchen und finden nicht, dann du können problemlos mit Fletscher Körper teilen, bis neuen gefunden. Praktische Lösung, seien unkompliziert für Bioplasmamasse.“
Jetzt war es an Fletscher, der sich fast verschluckt hätte.
„Was? Dieser Sowad kommt mir nicht in den Körper, schließlich habe ich noch ein Privatleben, auch wenn dieses momentan in einem anderen Universum geblieben ist. Kommt überhaupt nicht in Frage. Egal was passiert, Sowad, du bleibst fern von mir. Das eine mal hat mir vollkommen gereicht, als dein grünes Glibberzeug in mir war!“
„Keine Bange, Fletscher, deinen Körper möchte ich nun wirklich auch nicht. Dann schon lieber den athletischen Körper von Spezialagent Mats Runen!“
Dieser wehrte ab. „Keine Chance. Bleib mir nur vom Leibe, Sowad!“
„Schöne Freunde habe ich mir da ausgesucht!“
Die drei schauten sich an und mussten lachen. Die Augen von JaJa glänzten in diesem Moment wie Sterne am Firmament und es kamen glucksende Laute aus den Tiefen seines Körpers. Dies war seine Art zu lachen.
Während sie weiter genüsslich speisten, erklärte JaJa ausführlich, wie seine Leute den Körper von Sowad Jednich mit Hilfe der Wissenschaft und der genialen Gen-Datenbank des Raumschiffs konditioniert und daraus einen perfekten Körper für Sowad geschaffen hatten.
„Trotzdem verstehe ich das Ganze nicht!“ polterte Fletscher schließlich. „Sowad sieht immer noch aus wie Sowad, wie ich ihn kenne! Dasselbe Gesicht, die gleiche unmögliche Frisur!“
„Es seien schwierig gewesen geklonten Körper aussehen von Freund Sowad geben. Aber Wissenschaftler von DaRummJa haben es geschafft.“
Mats Runen hatte die Augen geschlossen und ließ die letzten Worte auf sich wirken. Doch dann zog er es vor, nichts zu sagen.
„Mann Leute, die DaRummJa sind ja noch besser als diese GEN-Techniker. Ich habe von all den Veränderungen wirklich nichts gemerkt. Ich bin überrascht und begeistert!“ meinte Sowad Jednich euphorisch und zwinkerte JaJa zu. Dieser ließ die glucksenden Laute hören und seine Augen glänzten.
Mats Runen, Fletscher und Sowad Jednich hatten sich mittels der merkwürdigen Anzüge, welche JaJa DaRummJa organisiert hatte, wieder getarnt.
„Wird es nicht schon bald auffallen, dass wir verschwunden sind?“
„Man euch vermissen wird schon bald. Aber seien gut getarnt und schon weit weg. Hoffentlich! Wenn nicht viel trödeln wir!“
„Aber es war doch auffällig, dass wir ständig mit dir zusammen waren und du auch verschwunden bist. Also wird man auch nach dir suchen. Und sobald man dich gefunden hat, hat man auch uns!“
„Draußen warten anderer DaRummJa. Er euch führen wird anfangs zu Technik-Sektor. Ich werde gehen anderen Weg und irgendwo wieder finden zu euch.“
„Leute wisst ihr was? Langsam bin ich es leid andauernd auf der Flucht zu sein!“ meinte Fletscher und seufzte. „Und alles hat mit diesen verdammten Androiden, den Humanobots, angefangen!“
„Jammern hilft jetzt nichts. Oder willst du lieber für den Rest deines Lebens bei den Genos bleiben und diesen als Gen-Reserve dienen?“ antwortete Mats Runen.
„Bloß nicht! Ich habe eine solche Wut auf diese Grillen und wenn mir eine über den Weg laufen sollte, werde ich sie einfach in der Mitte durchbrechen.“
„Nicht unterschätzen Kraft von GEN-Technikern. Vorsichtig seien, Freund Fletscher!“
„Okay, okay! Ich meinte ja auch nur mal!“
Mats Runen lächelte und klopfte seinem Kameraden auf die Schulter.
„Neue Freunde, bitte reden nicht mehr, wenn draußen wir. Erst reden wieder, wenn sicher Versteck für Nacht gefunden. Am Tag wir machen Schlaf und laufen, wenn Nachtmodus seien.“
„JaJa, warum sprichst du eigentlich so komisch? Wo ist der kleine schwarze Kasten?“ fragte Mats Runen das kleine Mensch-ärgere-dich-nicht-Männchen. „Es ist ziemlich anstrengend dir zuzuhören!“
„Ich lernen noch eure Sprache. Translator abgelegt, da überwacht seien und Standort unser verraten wird. JaJa noch viel lernen muss eure Sprache, dann ihn besser verstehen!“
„Und wann wird das sein?“
„Ich können nicht sagen, müssen haben Geduld mit armen JaJa!“
Fletscher verdrehte die Augen, musste dabei jedoch grinsen.
„Alles klar?“ fragte Mats Runen in die Runde. Allgemeines Kopfnicken. „Dann kann es jetzt losgehen, wir sind alle fertig!“
JaJa gab das Zeichen zum Aufbruch. Dann öffnete er die Tür und zum ersten Mal trat Mats Runen, gefolgt von seinen beiden Kameraden, hinaus aus der Enge seines Zimmers. Hinaus in das technische Wunderwerk des Gen-Datenbank-Raumschiffs.
Dort wartete bereits ein anderer DaRummJa. Er wechselte einige unverständliche Worte mit JaJa. Dann deutete er an, dass man ihm folgen sollte. JaJa dagegen schlug eine andere Richtung ein.