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Mats Runen hatte schon einige große Raumschiffe der Solaren Flotte kennengelernt, wurde jedoch fast erschlagen von den Dimensionen des Gen-Datenbank-Raumschiffes. Er hatte keine genaue Vorstellung, wie lange er in diesem kleinen viereckigen Raum wirklich verbracht hatte. Wie lange er in einem totenähnlichen Schlaf gelegen hatte und wie lange er überhaupt schon an Bord des riesigen Raumschiffs war. Aber dieses Raumschiff übertraf alle seine Vorstellungen.

Er hatte nach seinem Erwachen auch völlig das Zeitgefühl verloren. Verwirrt schaute er nun auf seine Uhr, welche ihm JaJa wiedergebracht hatte. Ob die eingestellte Zeit aktuell war, war ihm in diesem Moment egal. Er musste nach dem Rhythmus des Gen-Datenbank-Raumschiffs leben. Zu seinem Erstaunen hatte der Tag auf dem Gen-Datenbank-Raumschiff genau vierundzwanzig Stunden. Zwölf Stunden Nacht, zwölf Stunden Tag.

Als er die irdische Datumsanzeige aktivierte, kam die Erkenntnis. Seit den Ereignissen mit den Humanobots war tatsächlich über ein halbes Jahr irdischer Zeit vergangen. Zunächst traf es ihn wie ein Keulenschlag, doch schließlich fand er sich mit dieser Tatsache ab. Mit seinen Kameraden sprach er nicht darüber, über die Zeit von sechs Monaten, die ihnen in ihrem Leben jetzt fehlte.

Und nun, für ihn nach unendlich langer Zeit, hatte er erstmals sein kleines Zimmer verlassen. Befreit atmete er auf und er kam sich vor wie ein kleines Kind, welches zum ersten Mal die Welt bewusst erblickt und sich dabei an jeder Kleinigkeit erfreut. Seine Augen huschten hier hin und dort hin, versuchten tausend Eindrücke zu erfassen und zu verarbeiten.

Selbst auf diesen, eigentlich räumlich begrenzten Lebensraum des Raumschiffes, war die Welt voller Farben. Über allem lag dazu immer ein rötlicher Schimmer.

„Na ja, sind ja auch im Roten Universum!“ sagte Mats Runen leise mehr zu sich selbst.

„Was du sagen?“ fragte der sie führende DaRummJa. JaJa hatte sie bereits verlassen und die Führung der Menschen an ein Mitglied seines Volkes abgegeben.

„Nichts, gar nichts! Ist schon alles in Ordnung!“

Mats Runen genoss dieses rötlich warme Licht und die dazu eigenartig bunte Welt. In seinem kleinen Zimmer hatte er nur wenige Farbe gesehen. Dort war alles in ein nüchternes und steriles weißes Licht getaucht gewesen. Nur des Nachts löste wohltuende Dunkelheit diese triste Beleuchtung ab.

Und eng war es gewesen in seinem Zimmer. Jetzt war soviel Raum um ihn herum, alles war ihm fremd und schien doch so vertraut. Dabei war er sich schmerzlich bewusst, dass er sich nicht auf der Erde befand.

„Sieht eigentlich ganz passabel aus hier. Vielleicht könnte man hier gut leben.“ sagte plötzlich Fletscher, als hätte er die Gedanken von Mats Runen gelesen. „Aber dennoch, irgendwie fehlt mir das Blau unserer Heimat, Terra.“

„Hier großes Raumschiff und viel Technik, die machen unser Leben einfach. Doch wir können und wollen leben nicht mehr hier!“ entgegnete der DaRummJa, welcher die Gruppe anführte. „Unsere Heimat ein blühender roter Planet seien. Hier alles nur Abklatsch von Natur von Heimatplaneten der GEN-Techniker!“

„Nun, auf den ersten Blick wirkt alles so perfekt. Doch irgendwann würde mir dieses ständige rötliche Licht auf die Nerven gehen. Genau betrachtet, wirkt dieses rötliche Licht irgendwie kitschig!“ meinte Mats Runen.

„Heimatwelt von DaRummJa seien wunderschön. Seien roter Planet, aber auch andere wundervolle Farben sein. In Natur und Leben täglich. Früher wir konnten sehen sechzehn Millionen Farben. Seit wir verändert, wir sehen nur noch rot!“

„Oh ja, da kann ich euch DaRummJa gut verstehen. Wenn ich mir so vorstelle, was diese GEN-Techniker alles anstellen und dies unter dem Deckmantel der Wissenschaft, dann sehe ich auch nur noch rot!“

„Hihi!“ machte der DaRummJa. „Seien guter Vergleich. Wenn DaRummJa seien wütend, dann sagen auch 'sehen grün'!“

Die Stimmung in der Gruppe war gut und sie kamen zügig voran. Sie schritten durch schmale Gassen einer Wohnsiedlung. Diese lag etwas abseits der großen Magistrale, welche sich durch das gesamte Gen-Datenbank-Raumschiff zog.

Einmal mussten sie diese Magistrale kreuzen. Dies geschah unter größter Vorsicht. Die Magistrale war trotz der fortgeschrittenen Zeit, der Nachtzyklus hatte bereits begonnen, sehr belebt. Die wachsende Anzahl von GEN-Technikern, denen sie begegneten und den zahllosen Hilfsvölkern, bereitete Mats Runen etwas Unbehagen. Er schloss noch enger zur Gruppe auf, während er vorher neugierig alles betrachtet hatte und stets hinter der Gruppe zurück geblieben war.

Nachdem sie jedoch die Magistrale überquert hatten und sie fast ganz allein durch die engen Nebenstraßen der Wohnsiedlung gelaufen waren, fragte Sowad Jednich neugierig:

„Dieses Gen-Datenbank-Raumschiff muss doch gewaltige Ausmaße haben, dass man derartige Anlagen und Siedlungen errichten kann, oder?“

„Das ist richtig!“ sagte plötzlich die Stimme von JaJa DaRummJa hinter ihnen. Mats Runen freute sich, dass ihr neuer Freund unbeschadet wieder bei ihnen war.

„Wo kommst du so plötzlich her?“ fragte er.

„Ich haben getroffen weitere Vorbereitungen für Fluchtweg und Sicherheitsvorkehrungen einige!“ meinte JaJa, gab dem anderen DaRummJa ein kurzes Zeichen, worauf sich dieser zurück zog und schließlich zwischen zwei Gebäuden verschwand. „Die Gen-Datenbank-Raumschiffe wurden vor tausenden von Jahren im Orbit der Heimatwelt Palmyra gebaut. Haben Länge von euren Maßen von einhundert Kilometern. Höhe variiert zwischen acht und zwölf Kilometern.“

„Wow!“ machte Fletscher und hatte den Eindruck, als sei die Sprache von JaJa besser geworden. „Das sind ja richtige fliegende Städte. Und wie viele dieser Grillen, Hilfsvölker und andere Spezies leben hier an Bord?“

„Platz seien allein für zweihunderttausend Palmyrer oder GEN-Techniker. Doch seien nicht mehr so viele. GEN-Techniker-Population ebenfalls schrumpft. Andere Hilfsvölker sich mehren und Platz einnehmen. Anzahl der Hilfsvölker ich nicht wissen.“

„Dann werden die GEN-Techniker also auch einmal aussterben, falls sie nicht das Elixier des ewigen Lebens finden. Und dann besteht die Aussicht, dass die DaRummJa, die Aivatoc oder ein anderes Hilfsvolk die Macht hier übernehmen werden.“

„Korrekt erkannt, Freund Mats Runen. Aber Aivatoc ein kriegerisches Volk geworden, können nicht beherrschen so große Technik von Raumschiff.“

„Seid ihr denn dazu in der Lage?“

„Ja! DaRummJa sehr wissbegierig und schlau. Haben viel von GEN-Technikern gelernt. Diese ahnen nicht, wie schlau wir seien. Haben auch schon viele Schlüsselstellen an Bord eingenommen, da sie nicht mehr können von den GEN-Technikern besetzt werden. Doch unser Volk sehr klein geworden sein. Wir seien zu wenige und können nicht Herrschaft über Raumschiff vollständig übernehmen. Deshalb wir wollen Raumschiff verlassen und Heimat DaRummJa schauen!“

„Na, da komme ich ja aus dem Staunen nicht mehr heraus. Vielleicht seid ihr schon längst die heimlichen Herren auf dem Gen-Datenbank-Raumschiff?“

„Oh nein, DaRummJa sind nur Hilfsvolk! … Offiziell!“

„Okay!“ meinte Mats Runen und kniff geheimnisvoll sein rechtes Auge zu. „Wenn du nicht darüber reden willst, verstehe ich das. Aber sicher kannst du uns doch verraten, wohin wir genau wollen, oder?“

„Ich schon gesagt haben. Wir gehen Fluchtweg zu Technik-Sektor! Dort warten Volk der DaRummJa und Gleiter euch!“

„Klasse. Ich habe schon die anheimelnde Umgebung unseres Gleiters vermisst. Dort werden wir uns gleich viel sicherer und geborgener fühlen!“ meinte Fletscher und folgte den anderen mit großen Schritten.

Eine geraume Weile liefen sie schweigend weiter. Durch enge verwinkelte Gassen und bogen unzählige Male links oder rechts ab. Fletscher hatte schon bald völlig die Orientierung verloren und suchte ständig nach markanten Punkten für den Fall, dass man sich doch verlaufen hatte und zu einem bestimmten Punkt zurück musste.

„Ich glaube, ich würde mich nicht mehr zurück finden. Bei diesem ständigen hin und her, kreuz und quer, habe ich völlig die Orientierung verloren.“

„Müssen keine Sorgen machen. Ihr müsst nicht gehen zurück. Wir gleich haben Rand von Wohnsiedlung erreicht. Schon viel Fluchtweg geschafft.“

JaJa sprach es, bog erneut um eine Ecke und blieb wie angewurzelt stehen. Sie hatten den Rand der Wohnsiedlung erreicht und vor der Gruppe lagen weitläufige Felder, bepflanzt mit unbekannten Kulturen.

„Gemüseanbau der GEN-Techniker?“ fragte Mats Runen.

„Dies Pflanze für Nahrungsbrei, welcher euch nicht schmecken.“ antwortete JaJa, wobei er sich interessiert umschaute. „Wir müssen Wald hinter Feld erreichen bevor Nachtmodus aktiviert wird.“

„Na, dann nichts wie los!“

„Nein, bleiben stehen. Ich wittere Falle von Aivatoc-Wachsoldaten!“

„Was? Woher willst du das denn wissen?“

„JaJa haben kleinen Knopf eingebaut, für Kommunikation mit GEN-Technikern. Hilfsvölker sollen sein willige Befehlsempfänger. Wir seien nicht froh darüber, aber jetzt Knopf seien von Nutzen.“

„Wie das?“

„JaJa haben Warnung von Unbekannten erhalten plötzlich. Warnung sagt, in Wald lauern Aivatoc. Beobachten und Falle stellen uns.“

„Warnung von unbekannt? Haben wir einen heimlichen Verbündeten?“

„JaJa nicht wissen. Müssen aber anderen Weg gehen.“

„Und? Du hast doch sicher schon einen anderen Weg, oder?“

„JaJa hat. Müssen dort drüben in Gebäude. Dort wir finden in oberen Stockwerken über Wohnsiedlung einen Transmitter-Raum.“

„Ein Transmitter? Und dann lässt du uns stundenlang durch die Landschaft latschen?“ brauste Fletscher auf. „Warum lassen wir uns mittels dieses Transmitters nicht gleich und direkt in den Technik-Sektor transferieren?“

„Gefährlich sein! Transmitter zentral gesteuert. Seit unser Fluchtweg gemerkt, vermuten GEN-Techniker und Aivatoc, wir gehen durch Transmitter. Dann Transmitter-Strahl umgeleitet wird und wir in Gefängnis landen.“

„Oder schwirren in Moleküle zerlegt irgendwo im Nirwana!“

„Was seien Nirwana?“

„Erkläre ich dir später!“

„Verdammt!“ fluchte Fletscher. „Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole und euch nerve. Ich frage mich, warum müssen wir ständig auf der Flucht sein. Ich habe es langsam satt und sehne mich nach einem richtigen Männerabend mit Bier und schönen Frauen!“

„Hallo?“ war Mats Runen erstaunt. „Seit wann sehnst du dich nach Alkohol und Frauen?“

„Meinst du vielleicht, weil du schon längere Zeit keinen Tropfen mehr angerührt hast, müssen gleich alle auf Alkohol verzichten? Hast wohl Angst, dass du rückfällig wirst!“

„Kann schon sein. Aber, wie du schon gesagt hast, bin ich in letzter Zeit ohne Alkohol ausgekommen. Und dies ziemlich gut!“

„Mats Runen seien geheilt von Krankheit!“

„Wie darf ich das verstehen, JaJa?“

„GEN-Techniker haben Defekt erkannt bei Heilung nach Durchgang durch Loch in Universum. Haben Defekt beseitigt! Du geheilt!“

„Danke! Aber ich glaube es einfach nicht! Was haben die Kerle noch alles mit uns angestellt? Den Leutnant hat man konditioniert und mich haben sie von meiner Alkoholsucht geheilt!“ JaJa ließ einige merkwürdige Laute hören.

„Du weißt doch noch mehr, du kleine Mensch-ärgere-dich-nicht-Figur, oder? Raus mit der Sprache!“

„Später erzählen und dann du mir erklären, was Nirwana und Alkohol seien!“

Mats Runen und Fletscher gaben sich geschlagen. Sie grinsten und konnten dem drolligen Kerl nicht ernstlich böse sein. Dafür war der DaRummJa eine zu wohltuende Bereicherung für ihr Team.

JaJa hatte die Spezialagenten und ihren Freund Sowad Jednich inzwischen einfach stehen lassen und betrat gerade besagtes Gebäude. Rasch folgten sie ihm.

Das Foyer des Gebäudes war völlig leer, nirgends war ein Angehöriger eines Hilfsvolkes zu sehen, geschweige denn ein GEN-Techniker oder schießwütiger Aivatoc.

Was jedoch sofort die Aufmerksamkeit von Fletscher und Mats Runen erregte, war der Transmitter, bestehend aus zwei übermannshohen Säulen und einem kleinen Schaltpult an einer der Säulen.

JaJa war bereits dabei den Transmitter zu aktivieren und einige Zielkoordinaten einzugeben. Fast lautlos baute sich Sekunden später zwischen den Säulen eine Art Ereignishorizont auf. Es hatte den Anschein, als würde zwischen den Säulen eine leicht bewegte Wasseroberfläche schweben.

„Schnell schnell, durchgehen! Bevor in Zentrale Verbindung registriert!“

Ohne eine weitere Aufforderung stürzten sich alle durch den Ereignishorizont. JaJa als letzter. Augenblicke später fand sich die kleine Gruppe um JaJa DaRummJa in einem unbekannten Bereich des Gen-Datenbank-Raumschiffes wieder.

Vom Transmitter-Standort führte ein langer und hell erleuchteter Gang in zwei Richtungen. Einmal in Richtung Bug des Raumschiffs und einmal zum Heck, wo laut JaJa der Technik-Sektor lag.

„Wo sind wir?“

„Sind näher an Technik-Sektor. Wir gehen links, kommen zu Kommandozentrale und Besatzungsquartiere. Gefährlich uns seien. Wir gehen rechts entlang. Dabei wir kommen an Heiligtum von GEN-Technikern vorbei!“

„Was für ein Heiligtum?“

„Überraschung! Aber müssen stark sein, denn Anblick nicht gut für Psyche von Mensch sein!“

„Ach keine Bange, JaJa. So schnell haut einen Spezialagenten nichts um!“ prahlte Fletscher lautstark.

„Warten ab!“ beendete JaJa die kleine Diskussion und schritt in besagte Richtung. Die anderen folgten ihm notgedrungen.

„Werden gleich treffen auf Roboter. Dieser seien umprogrammiert von den DaRummJa. So haben ungehindert Zugriff auf Datenbank wir!“

„Ich hab es doch gewusst, die DaRummJa sind die heimlichen Herrscher hier an Bord. Und wie ich mittlerweile erkannt habe, seid ihr gut vorbereitet auf diese Flucht. Ihr brauchtet nur einen Impuls um gegen die Genos aufzubegehren!“

JaJa ließ gab erneut merkwürdige Laute von sich und meinte dann resignierend: „Was zwanzig DaRummJa ausrichten sollen gegen bewaffnete Aivatoc und Gen-Techniker. Diese uns überlegen sein. Aber DaRummJa nicht ganz hilflos. Teile des Den-Datenbank-Raumschiffes unter unserer Kontrolle sein. Gen-Techniker bemerkten nicht!“

„Ihr führt so eine Art Guerillakrieg, wenn ich recht verstehe!“ meinte Fletscher.

„Wenn bei euch so heißen, dann richtig sein.“

„Es heißt so bei uns, wenn man im Untergrund gegen eine ungeliebte Regierung oder verhasste Diktatoren kämpft für seine Freiheit. Aber im Grunde genommen haben wir mit jeglicher Art von Krieg, ob begrenzter Konflikt oder Weltkrieg, nur schlechte Erfahrungen gemacht. Krieg ist für keine Seite eine gute Lösung. Es gibt zu viele unschuldige Opfer.“

„DaRummJa dies schon vor Jahrhunderten erkannt und alle Waffen auf Heimatwelt abgeschafft. Deshalb wir wehrlos waren gegen Gen-Techniker. Sie uns problemlos zu Hilfsvolk machen konnten. Auch jetzt wir kämpfen ohne Waffen, nur mit unserem Intellekt und Wissen tricksen wir Gen-Techniker aus einfach.“

„So wird einem die Friedfertigkeit gedankt. Bei uns Menschen gibt es ein Sprichwort, das sagt: 'Es kann der Mensch nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt'

„Gutes Wort von Menschen. Muss merken für unser Volk und sagen, damit wir immer auf Nachbarn achten.“

JaJa hatte gerade ausgesprochen, als einige Meter vor ihnen sich eine Tür öffnete und eine Art Roboter heraus kam. Mats Runen musste lächeln. Der Roboter hatte die Form eines kleinen Bierfasses mit zwei Beinen. Mit denen er sich staksend fortbewegte und man fürchten musste, dass er nach jedem Schritt zu Boden stürzen würde. Doch dem war nicht so, er hielt sich tapfer aufrecht und piepste in allen möglichen Tonlagen, als er den DaRummJa bemerkte.

„Das seien R3D3!“ sagte er nur trocken.

„Wer bitte?“ fragte Fletscher ungläubig.

„R3D3!“

„Und was heißt das, bitte?“

„Roboter Nummer drei verantwortlich für Datenbank drei!“

„Aha. Merkwürdiger Name und doch irgendwie bekannt.“ Fletscher schüttelte den Kopf. Erneut piepste R3D3.

„Führe uns in deinen Bereich R3D3. Wir wollen besichtigen und kontrollieren deine Arbeit!“

Gehorsam drehte sich der Roboter um und alle folgten ihm. Durch dieselbe Tür, durch welche R3D3 erschienen war, betraten sie eine Art Kontrollraum. Den Raum beherrschte ein riesiges Panoramafenster, sowie eine Unmenge an Monitore, Knöpfe und Sensortasten. Interessiert schauten sich Mats Runen und seine Kameraden um. Schließlich fielen ihre Blicke durch das Panoramafenster und es verschlug ihnen buchstäblich die Sprache.

„Was ist das?“ fragte Mats Runen mit leiser Stimme.

„Das seien Heiligtum von GEN-Technikern!“ meinte JaJa. „Das Datenbank drei von gesamt seien zehn Datenbanken hier an Bord!“

Schweigen breitete sich aus. Mats Runen und seine Kameraden mussten erst einmal verdauen, was sie sahen. Keiner konnte den Blick abwenden.

Durch das Panoramafenster blickten sie in einen überdimensionalen Raum voller Stasis-Kapseln. Hundert, Tausende bis Zehntausende von Kapseln lagen dort.

„Sind sie alle tot?“

„Nein, nicht tot. Alle registrierten Spezies wurden untersucht, katalogisiert und mit ihrer DNA experimentiert. Anschließend seien in Stasis versetzt worden, für spätere Untersuchungen und Experimente.“

„Wie viele der unterschiedlichsten Spezies liegen dort?“

„Fünfundsiebzigtausend. Kapazität ist hunderttausend.“

„Verdammt, für was halten sich diese GEN-Techniker eigentlich? Spielen sie hier einfach Gott, das sie derart mit diesen Wesen umgehen dürfen? Wer gibt ihnen das Recht mit dem Leben zu experimentieren. Sie rauben diesen Wesen ihr gesamtes Leben, frieren sie regelrecht ein, nur um sie zu benutzen wie irgendwelche Versuchstiere! Und wenn ich bedenke, das noch ungezählte Gen-Datenbank-Raumschiffe durch euer Universum fliegen, dann läuft es mir eiskalt den Rücken herunter. ...“ Mats Runen schwieg und kämpfte mit seinen Gefühlen. „Dieser … dieser Wahnsinn muss ein Ende haben.“

„Es ist einfach unglaublich!“ fand auch Fletscher irgendwann seine Sprache wieder „Was kann man gegen diese Bestien nur tun?“

„Ich weiß es noch nicht, aber es muss eine Lösung gefunden werden. Das hier, ist einer intelligenten Spezies unwürdig. Man kann nicht mit anderen Wesen derart umgehen, egal ob intelligente Spezies oder nicht. Sie haben alle ein Recht auf Leben, auf ihr Leben.“

„Können tun momentan nichts. Müssen von Gen-Datenbank-Raumschiff Fluchtweg suchen und dann Konstrukteure finden. Haben einst Leben in Universum gebracht. Doch seien seit langer Zeit verschwunden, nur noch Legende. Haben das Rote Universum sich selbst überlassen.“

„Ich habe schon einmal diesen Begriff Konstrukteure gehört. Sobald wir diesen Ort des Wahnsinns hinter uns gelassen haben, musst du mir mehr von ihnen erzählen. Vielleicht können wir bei der Suche helfen und so diesen armen Kreaturen dort in ihren Stasis-Kapseln.“

„... Und diese verdammten Grillen für ihre Missetaten bestrafen.“

„Ich haben gewusst, dass Menschen aus anderem Universum auf hoher moralischer Stufe stehen. Und das ihr seien unsere Retter.“

„Nun, mein neuer Freund JaJa, für diese höhere moralische Stufe musste die Spezies Mensch durch viele dunkle Epochen gehen, wurden sie fast ausgerottet durch eigene Brüder und Schwestern. Und dennoch hat sie sich wieder aufgerappelt. Ob die Menschheit für alle Ewigkeit geläutert ist, vermag ich leider nicht zu sagen. Im Moment machen wir jedenfalls eine friedliche Epoche durch. … Was die Hilfe für euch angeht, ist das einfach selbstverständlich. Dabei verlieren wir jedoch unsere eigentliche Aufgabe nicht aus den Augen, nämlich die Suche nach einem Weg zurück in unser Universum. Ist auch verständlich, oder?“

„JaJa sehr gut verstehen neue Freunde. Auch wir DaRummJa euch helfen werden!“

„Danke, JaJa!“

„Wir jetzt gehen müssen bis an Ende von Gang. Dort hat Roboter R3D3 einen mobilen Transmitter aufgebaut. Dieser uns transferieren wird in nächste Wohnanlage. Dort wir haben schon über halben Weg in Technik-Sektor zurückgelegt.“

„Wunderbar!“ war Fletscher sofort begeistert. „Wichtig ist, dass wir diese Strecke nun nicht laufen brauchen und dann noch in dieser Kostümierung.“

„Oh, ich vergessen. DaRummJa-Anzug ihr konntet bereits ablegen. Wir brauchen nicht mehr verstecken euch.“ Fletscher rollte mit den Augen, schwieg aber.




Galactic Defense - Mats Runen 2

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