Читать книгу Gesund und lange leben - Jana Friedrichsen - Страница 13
E. Spiritualität
ОглавлениеTipp 13: Positive Einstellung zum Älterwerden: Frauen werden älter als Männer. Bei uns, in Österreich und der Schweiz sind es etwa sechs Jahre und in Okinawa sogar acht Jahre. Woran liegt das? Frauen sind im Allgemeinen gesundheitsbewusster. Sie trinken weniger Alkohol und rauchen weniger. Auch findet man bei ihnen weniger riskante Verhaltensmuster als bei Männern. Frauen essen gesünder und treiben mehr Sport, sie sind weniger aggressiv – und Frauen spielen im spirituellen Leben Okinawas die entscheidende Rolle. Religiöse Zeremonien sind allein ihnen vorbehalten wie an wenigen Orten auf der Erde. Die Frauen auf Okinawa sind der Überlieferung zufolge das Bindeglied zwischen der irdischen und der spirituellen Welt. Nur die Frauen sind in der Lage, mit den Vorfahren zu kommunizieren. Die älter werdenden Frauen Okinawas bringen ihre Wechseljahre fast ohne Beschwerden hinter sich. Medikamente zum Ausgleich des Hormonhaushalts brauchen sie kaum. Gute Ernährung mit viel Soja ist eine Erklärung. Aber ihre positive Einstellung zum Älterwerden ist dabei bestimmt genau so wichtig. Stehen Sie zu Ihrem Alter, empfinden Sie es nicht als Last, sondern als etwas Schönes, Anerkennenswertes.
Tipp 14: Werden Sie spirituell: Die Okinawerinnen suchen sich dafür neue Herausforderungen. Sind die Kinder erwachsen und werden die Aufgaben im Haushalt weniger, wenden sich die Frauen erst im mittleren Alter stärker der Spiritualität zu. Auf diesen Lebensabschnitt freuen sie sich regelrecht. Denn die Aufgabe sichert ihnen viel Anerkennung. Auf Okinawa begegnet man den so genannten reifen Jahren mit freudiger Erwartung. Jedes weitere Lebensjahr bietet den Damen ein noch größeres Ansehen. Die rein materielle Ebene wird dabei längst überschritten. Viel wichtiger ist das Wirken in einem kosmischen Zusammenhang. Das gibt ihnen erst den wichtigen Daseinsgrund. Mit dieser ausgesprochen positiven Einstellung zum Älterwerden, ja mit diesem Erstreben des Idealzustands in ihrem Leben – mit Hilfe der Spiritualität – schaffen es die Okinawerinnen sogar, im Durchschnitt acht Jahre länger zu leben als ihre Männer. Sie befassen sich plötzlich mit philosophischen Dingen, mit Fragen des Daseins, der Herkunft, mit Psychologie, mit Geistigem, dem Jenseits, dem Unendlichen oder religiösen Überlegungen. Die pragmatischen Dinge des Lebens wie Beruf, Familie, Partner oder Haushalt treten in den Hintergrund. Sie lesen Bücher, die sich mit den Themen beschäftigen, tauschen sich mit Gleichgesinnten aus. Sie denken über den Sinn des Lebens und ihre Rolle nach. Es muss also etwas dran sein, wenn die Frauen auf Okinawa sich mit dem Spiritus, dem Geist auseinander setzen, und dabei so alt werden. Schaden kann es jedenfalls nicht. Denken Sie also öfter mal über den Sinn des Lebens nach, über das Dasein und transzendentale Überlegungen.