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Still war offenbar ein unersättlicher Leser. Sogar in seinen frühen Lebensjahren besaß die Familie sowohl literarische Werke (wie etwa Miltons Paradise lost) als auch medizinische Werke, die von den Stills reichlich studiert wurden.449 Im Alter von 16 Jahren las Andrew Taylor bereits Anatomiebücher.450 Und als er erwachsen war, fand McConnell zufolge „der Buchhändler stets einen geneigten Käufer in ihm“.451 „Wissenschaftliche Bücher interessierten ihn, falls sie nicht mit zu viel Theorie aufgepolstert waren.“452 Als Still 85 Jahre alt war und seine Augen nachzulassen begannen, las ihm jemand mindestens zwei Stunden am Tag vor.453

A. T. Still sagte, er könne dank „wissenschaftlicher Elektrizität“ der neuesten medizinischen und geisteswissenschaftlichen Literatur Rechnung tragen.454 Schon im 18. Jahrhundert konnten sich Amerikaner laufend über die medizinische Szene in Europa informieren. Die Lokalzeitungen brachten medizinische Nachrichten und das Gentleman’s Magazine druckte medizinische Artikel ab. Aus Europa importierte Fachbücher kamen innerhalb eines Jahres nach der Veröffentlichung in die USA. Auch europäische Zeitschriften gab es zu kaufen.455 Um 1800 waren in Amerika 51 medizinische Bücher einheimischer Autoren, 49 Neudrucke und Übersetzungen sowie sieben Abhandlungen akademischer Gesellschaften456 im Umlauf.

Um 1855 gab es in Kansas sechs Zeitungen. 1874 waren es schon148, die auch Landkreise wie Douglas457 erreichten, wo Still lebte. Und da Nachrichten aus Kansas bis nach England gelangten458, werden sie auch den umgekehrten Weg gefunden haben.

Im nahe gelegenen Lawrence, Kansas, das den Spitznamen „Die Bildungs-Stadt“ trug, gab es Leute, die aus den hoch gebildeten und kultivierten Kreisen Neu Englands und New Yorks stammten. Zur Verfolgung ihrer sozialen und literarischen Interessen organisierten sie Gesellschaften, deren Ziel die Förderung von Wissenschaft, Kunst und Literatur war.

Dass Bücher für Interessierte schon Ende des 18. Jahrhunderts immer zu haben waren, selbst in Gegenden fernab der Zivilisation, bestätigte auch Lois Vines, Professor für moderne Sprachen an der Universität Ohio.459 So erreichte damals beispielsweise das Werk von Edgar Allan Poe (1809–1849) sogar Kroatien und Estland.460

Man gründete literarische Zirkel, um Lektüre miteinander zu teilen.461 In den Bibliotheken konnte man Bücher ausleihen. Kirksville war offenbar „gut versorgt“ mit literarischen Gesellschaften, die seit den frühen 1870ern existierten.462 Am Ende des Jahrhunderts stellte Still fest: „Wenn Europa glaubt, es hätte ein neues Heilmittel gegen Krankheiten entdeckt …, dann weiß dies ganz Nordamerika so schnell, wie die Nachricht mittels wissenschaftlicher Elektrizität zu uns gelangt.“463 Die 1865 eröffnete Lawrence Circulating Library of Kansas erweiterte ihren Anfangsbestand von sechzig Bänden innerhalb eines Jahres auf 1000 und hatte auch die damals größten Zeitschriften auf Lager.464 Da es in dieser Bibliothek, die heute Lawrence Public Library heißt, keine Aufzeichnungen mehr über den vor 1905 geführten Buchbestand gibt, war es nicht möglich, festzustellen, welche Bücher zu Stills Zeiten zirkulierten oder welche er ausgeliehen hatte.465 Die Verfügbarkeit von Büchern und Zeitschriften zum Thema Spiritismus ist für die Untersuchung von Einflüssen auf Still besonders relevant. 1857 gab es in den USA zu diesem Themenbereich mindestens 57 Bücher sowie vier Monats-Zeitschriften und 12 wöchentlich erscheinende, von denen Banner of Light eine der führenden war.466

Stills Faszienkonzepte

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