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Kapitel 3

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Auf dem Weg nach Hause gingen Karen tausend Gedanken durch den Kopf. Welchen Grund hätten die beiden, ihr Lügen zu erzählen? Ist vielleicht doch etwas Wahres an den Aussagen dran? Bei dem Gedanken umfasste sie ihr Lenkrad so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Kann ein Mensch wie Tom zwei Seiten haben? Bin ich so verliebt, dass ich in Tom jemand anderen sehe als Ron und Marc? Aus lauter Verzweiflung darüber, was sie glauben oder nicht glauben sollte, liefen Tränen an ihren Wangen runter. Sie wischte sie, wütend über sich selbst, mit dem Handrücken weg. Es gab nur eine Möglichkeit: Sie musste bis zum Wochenende warten und dann mit ihm über die Vorwürfe von Ron und Marc sprechen.

Am Abend rief sie ihre Freundin Zoe an, die sie schon seit der Grundschule kannte. Sie telefonierten regelmäßig, da Zoe in Minneapolis wohnte und ein spontaner Besuch nicht möglich war. Dafür war die Entfernung zu groß. Karen konnte mit ihr über viele Dinge sprechen, das Thema Sex gehörte jedoch nicht dazu, da Zoe sehr konservativ erzogen worden war. Von ihrer Beziehung zu Tom wusste sie jedoch.

Sie schilderte Zoe die Situation, ließ aber seine angeblichen Vorlieben in puncto Sex aus und erwähnte weder das Landhaus noch die beiden Männer, die sie dort getroffen hatte. Sie erzählte ihr, dass es Gerüchte gebe, Tom wäre in einer Beziehung schon mal handgreiflich geworden, und dass sie deswegen völlig durcheinander sei.

Zoe hörte ihr zu, konnte ihr aber keinen wirklich guten Rat geben, denn sie kannte Tom bisher nicht persönlich und konnte ihn nicht einschätzen. Zoe stimmte Karen aber zu, dass sie auf jeden Fall mit ihm darüber reden müsse. Zoe bot ihr an, dass Karen jederzeit zu ihr kommen könne, falls es zum Ende der Beziehung kommen sollte.

Karen beendete das Gespräch und war dankbar für das Angebot. Den ganzen Abend über schnürte diese Ungewissheit ihr die Kehle zu. Sie könnte Tom anrufen, aber sie befand, dass es kein Thema war, das am Telefon geklärt werden könnte. Karen entschied sich dazu, früh ins Bett zu gehen.

Trotzdem war sie am nächsten Morgen müde und wenig ausgeruht. Sie versuchte, ihrer Arbeit in der Kanzlei so gut es ging nachzukommen. Wenn eine Kollegin sie darauf ansprach, dass sie blass und müde wirke, gab sie vor, dass eine Erkältung im Anmarsch sei.

Der Donnerstag verging quälend langsam. Tom würde am Abend nach Hause kommen, dann hätte sie Gewissheit. Sie erwartete ihn gegen sieben zurück.

Den ganzen Tag über hatte sie sich Gedanken gemacht, wie sie Tom auf das, was Ron ihr erzählt hatte, ansprechen sollte. Immerhin hatte sie ihm irgendwie nachspioniert, und sie wusste ja nicht, wie er darauf reagieren würde. Nervös saß sie auf der Couch und knetete ihre Finger, als sie hörte, wie ein Schlüssel in das Türschloss gesteckt und umgedreht wurde. Ein leichter Luftzug zog durch den Flur in das Wohnzimmer, dann fiel die Tür ins Schloss und Tom betrat das Wohnzimmer.

Karen stand auf und zwang sich zu einem Lächeln.

Tom bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte, stellte seine Tasche neben sich ab und kam auf sie zu. Er wollte sie küssen, doch sie wich ihm aus.

„Was ist los, mein Engel?“, fragte er irritiert.

„Ich muss mit dir reden, Tom. Ich habe etwas erfahren, was mich sehr irritiert, und ich möchte, dass du mir die Wahrheit sagst!“

„Was meinst du? Was hast du erfahren?“ Er trat einen Schritt zurück, um ihr besser in die Augen sehen zu können.

„Gut, hör zu.“ Ihre Stimme zitterte, als die Worte nur so aus ihr heraussprudelten, angefangen von dem Zettel bis hin zu dem Gespräch und den Vorwürfen, er sei gefährlich und habe beim Sex besondere Vorlieben, die über das, was er bisher mit ihr gemacht hatte, weit hinausgingen.

Tom ließ sie ausreden, stellte sich breitbeinig vor sie und seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Karen bemerkte die Veränderung in Toms Haltung. Er wirkte plötzlich viel größer und in seinen schmalen Augen konnte sie seine Wut erkennen. Er sagte kein Wort, er versuchte nicht mal, sich zu erklären.

Alarmiert trat sie einen Schritt nach hinten. Er schoss nach vorn, seine Hand packte grob in ihr Haar und riss ihren Kopf nach hinten. Karen war völlig perplex. Sie schrie auf, als er sie mit Leichtigkeit auf die Knie zwang. „Du kleines Miststück, du spionierst mir also hinterher! Soll ich dir zeigen, welche Konsequenzen so ein Verhalten wie deins nach sich zieht? Möchtest du erfahren, was es heißt, meine Sub zu sein?“

Sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien, aber er fasste nur fester in ihr Haar. „Ich werde dich dafür schlagen, bis du schreist, bis du verinnerlicht hast, dass du so etwas nie wieder machen darfst!“ Er lachte kehlig.

Karen riss panisch die Augen auf. „Tom, hör sofort auf, lass mich los, hör auf!“, schrie sie panisch, aber Tom schleifte sie an den Haaren bis ins Schlafzimmer hinter sich her.

Er packte sie und warf sie bäuchlings auf das Bett. Karen wehrte sich, versuchte, nach ihm zu treten, aber er war viel stärker als sie. Er zog zwei Seile unter der Matratze hervor, griff nach ihren Händen und schlang geschickt eins der Seile mehrfach um ihre Handgelenke, bis diese hinter ihrem Rücken fest fixiert waren. Ihre Tritte unterband er, indem er mit seinem Bein auf ihr kniete und sie auf die Matratze presste.

Mit einem weiteren Seil umwickelte er ihre Fußgelenke und fixierte ihre Beine an der rechten und linken Seite des Bettes, indem er das Seil um die Bettpfosten knotete. Er holte weitere Seile aus einer Tasche, die in seinem Kleiderschrank stand, und schlang diese um ihren Oberkörper. Er verknotete auch diese Seile auf beiden Seiten an den Bettpfosten. Sie konnte sich nicht mehr bewegen.

Sie schrie, weinte und bettelte, dass er aufhören solle, aber er reagierte nicht. „Tom, hör auf, ich mache das nie wieder, versprochen. Niemand wird von deinen Neigungen erfahren“, versuchte sie ihn zu beruhigen, aber nichts von dem, was sie sagte, interessierte ihn.

Er verließ das Schlafzimmer und kam Sekunden später mit einer Schere zurück. Karen sah zu ihm und riss panisch die Augen auf. Er zerschnitt den Stoff ihrer Hose und zerriss ihren Slip. Sie fühlte das kalte Metall der Schere an ihrem Po. Nun lag sie mit entblößtem Po völlig wehrlos auf dem Bett.

Karen versuchte, den Kopf ein Stück zu drehen, damit sie sehen konnte, wo Tom sich befand und was er tat. Sie sah, wie er erneut den Raum verließ. Als er wenige Sekunden später zurückkam und sie erkannte, was er in den Händen hielt, keuchte sie vor Schreck auf.

„Weißt du, was das ist?“ Er schlug ein paarmal mit dem Rohrstock auf die Matratze und Karen zuckte zusammen.

„Tom, hör auf!“, schrie sie erneut. „Bitte lass mich gehen, bitte.“

Aber er lachte nur. „Oh, ich werde dich gehen lassen, aber erst, wenn ich deinen Arsch mit diesem schönen Rohrstock gezeichnet habe. Du wirst dein Verhalten noch lange bereuen.“ Er trat an sie heran und knebelte sie mit ihrem zerfetzten Slip, den er ihr brutal in den Mund steckte.

Karens Kopf war hochrot. Das Atmen fiel ihr schwer. Sie zappelte. Niemand würde sie hören, denn ihre angstvollen Schreie wurden durch den Stoff erstickt. Die Schnüre schnitten in ihre Haut. Karens Herz hämmerte derart in der Brust, dass sie glaubte, es würde zerspringen. Angst und Panik vermischten sich zu einem Cocktail, der Adrenalin durch ihre Venen pumpte. Sie hatte das Gefühl, zu ersticken.

Sie hörte ein pfeifendes Geräusch, bevor der Rohrstock einen tosenden Schmerz auf ihrem Hintern explodieren ließ. Ihr gellender Schrei wurde durch den Knebel gedämpft.

„Wie gefällt dir das? Ich bin dein Herr und du bist meine Sklavin. Ich zeige dir meine Welt aus Lust und Schmerz. Du gehörst mir und wirst machen, was ich will und wann ich es will!“

Die Schmerzen, die ihren Körper durchfuhren, waren sehr heftig und qualvoll. Mit jedem weiteren Schlag wurde sie schwächer. Tom schlug wie ein Verrückter auf sie ein und hörte einfach nicht auf.

Sie hatten recht, er wird mich totschlagen, dachte sie, als weitere Schläge ihren Po trafen. Sie hatte keine Kraft mehr, noch einen Ton von sich zu geben. Karen gab auf und fühlte, wie eine warme Flüssigkeit an ihrem Po herablief. Dann wurde alles dunkel und still um sie herum.

Karen schreckte hoch. Mehrmals blinzelte sie und versuchte, die Augen zu öffnen. Ihr Mund fühlte sich rau und trocken an. Hektisch blickte sie sich um und bei jeder Bewegung brannte ihr Po wie die Hölle. Sie brauchte einen kurzen Moment, um sich daran zu erinnern, was geschehen war. Als die Erinnerung zurückkam, erfasste sie Angst. Still blieb sie liegen und schaute sich vorsichtig um. Im Raum war es finster, nichts war zu hören. Sie versuchte, Hände und Füße zu bewegen, und bemerkte, dass sie nicht mehr gefesselt war. Gott sei Dank!

Vorsichtig versuchte sie, sich auf die Seite zu drehen, um nach dem Nachttisch zu tasten, auf dem eine Lampe stand. Er war noch zu weit von ihr entfernt, und sie robbte leise näher an ihn heran, den Blick immer zur Tür gerichtet. Sie musste die Lippen fest aufeinanderpressen, um nicht zu laut zu schreien. Die Schmerzen, die sie auf ihrem Po verspürte, raubten ihr den Atem.

Sie erreichte den Schalter der Lampe, und das Licht erhellte den Raum. Karen sah sich im Zimmer um, aber von Tom war nichts zu sehen. Langsam richtete sie sich im Bett auf und versuchte, dabei keine Geräusche zu machen, falls Tom doch noch in der Nähe war.

Ihr Blick fiel auf das Bettlaken. Überall waren Blutflecke zu sehen. Sie verlagerte ihren Oberkörper ein Stück zur Seite und betastete vorsichtig ihren Po. Als sie auf ihre Hand schaute, sah sie, dass diese blutbefleckt war. Er hat mich blutig geschlagen.

Überfordert von der Situation und verzweifelt über die Tatsache, dass sie nicht wusste, was sie jetzt machen sollte, fing sie leise an zu weinen. Einen Moment lag sie nur still auf dem Bett, versuchte, zu denken und sich zu beruhigen. Dann versuchte sie aufzustehen, dabei rutschte sie mit dem Po über das Bettlaken und ein ziehender Schmerz durchfuhr sie. Sie stand vorsichtig auf und spürte, wie Blut langsam an ihrem Bein hinunterlief.

Leise wimmernd sah sie an sich hinunter. Sie zitterte am ganzen Körper, ihr war kalt und sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Die Angst hatte sie fest im Griff. Die Bilder von Toms zornigem Gesicht liefen in Dauerschleife vor ihren Augen ab. Sie machten sie panisch, und sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen, wiegte sich hin und her, um sich zu beruhigen, und atmete tief ein und langsam wieder aus. Eine Weile saß sie einfach nur da und starrte in das Licht der Nachttischlampe, bis sie sich wieder beruhigt hatte.

Sie spürte in sich hinein. Ihre Vagina schmerzte nicht, sie fühlte sich nicht wund an. Tom hat sie scheinbar nicht missbraucht.

Karen stand auf und schleppte sich in das angrenzende Bad. Mit einem kalten, feuchten Handtuch betupfte sie ihren Po und säuberte ihre Beine von dem Blut. Sie keuchte und zuckte bei jeder Berührung zusammen, da es brannte und furchtbar schmerzte. Sie nahm ein kleines sauberes Handtuch aus dem Badschrank und legte es vorsichtig auf ihren Po, um möglichst alle Wunden damit zu bedecken, danach wusch sie ihre Hände.

Anschließend ging sie zu ihrem Kleiderschrank und holte einen neuen Slip und ein Top heraus. Mit einer Hand versuchte sie, das Handtuch auf ihrem Po zu halten, mit der anderen versuchte sie, ihren Slip über ihre Beine und das Handtuch zu ziehen, sodass es fixiert war. Sie wimmerte bei jeder Berührung und presste ihre Zähne aufeinander, um nicht laut zu schreien. Es dauerte einige Minuten, bis sie es geschafft hatte. Sie nahm ein Top aus dem Kleiderschrank und zog es über ihren Kopf, dann ging sie zurück in das Badezimmer, nahm ihren Bademantel und zog ihn über.

Sie war sich bewusst, dass sie einen Arzt brauchte, der sich die Verletzungen ansah, aber sie konnte unmöglich in ein Krankenhaus fahren. Was sollte sie denn sagen, was passiert war? Man würde ihr Fragen stellen und womöglich die Polizei rufen, und dann müsste sie Tom anzeigen oder erklären, warum sie ihn nicht anzeigen wollte. Selbst wenn sie Tom anzeigen würde, keiner würde ihr glauben, denn er war Anwalt und kannte die besten Anwälte. Es waren viele Gedanken, die ihr in diesem Moment durch den Kopf schossen.

Vorsichtig öffnete sie die Schlafzimmertür, blickte in den Flur und lauschte, aber alles war ruhig. Sie bewegte sich vorsichtig in Richtung Wohnzimmer. Als sie Toms Reisetasche nicht mehr dort stehen sah, atmete sie erleichtert auf. Erneut liefen Tränen an ihren Wangen herab, und sie musste sich mehrfach erschöpft an der Wand abstützen, ehe sie den Flur erreichte. Jede Bewegung schmerzte und immer wieder wurde ihr übel und schwindelig.

Sie griff nach ihrer Tasche, die auf dem Sideboard lag. Dabei fiel diese zu Boden und die Visitenkarte von Mysterious Design fiel heraus. Zittrig hob Karen ihre Tasche und deren Inhalt auf, fischte nach dem Autoschlüssel und verließ die Wohnung.

Gott sei Dank war niemand im Hausflur, alles war ruhig und sie konnte ungesehen die Wohnung verlassen. Sie stieg in den Fahrstuhl und fuhr in die Tiefgarage hinunter. Es dauerte einen Moment, bis das Licht in der Garage automatisch anging, und Karen hatte schreckliche Angst, hier unten auf Tom zu treffen. Sie schlich zu ihrem Wagen und fühlte sich erst richtig sicher, als sie ihr Auto erreicht hatte und eingestiegen war.

Wie in Zeitlupe setzte sie sich hinter das Steuer. Ihr Po berührte den Sitz, und erneut schossen ihr Tränen in ihre Augen, weil er so schrecklich schmerzte, und ein stummer Schrei verließ ihren Mund. Sie hämmerte auf das Lenkrad ein und schrie ihre ganze Wut und Angst heraus, erst dann atmete sie tief durch und startete den Motor. Sie wollte nur weg von hier.

Zuerst fuhr sie ohne Ziel, doch dann lenkte sie ihren Wagen in Richtung des Minnesota River, raus aus der Stadt.

„Ruf an, wenn du Hilfe brauchst“, hatte Ron zu ihr gesagt.

Sie brauchte Hilfe, und in diesem Moment waren Ron und Marc wohl die einzigen Menschen, zu denen sie gehen konnte.

Rescue: Zeig's mir mit Gefühl

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