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Kapitel 4

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Sie erreichte das Landhaus von Ron Marshall. Im Hof vor dem Haus standen einige Pkw, und Karen verstärkte den Griff um ihr Lenkrad. Mist, Ron und Marc sind nicht allein.

Sie wollte schon umkehren, bevor jemand sie sah, doch da winkte ihr schon ein Mann im Anzug zu und kam auf sie zu. Als er am Wagen angekommen war, ließ sie das Fenster herunter.

Er sah sie an, musterte sie einen Moment und schien über ihr verheultes Gesicht irritiert zu sein, denn in seinem Blick lag so etwas wie Bedauern. „Stellen Sie den Wagen hier ab“, sagte er knapp und zeigte auf eine Lücke zwischen zwei anderen Autos.

Karen fuhr langsam in die Parklücke und stellte den Motor ab. Er öffnete ihr die Tür und half ihr aus ihrem Wagen heraus. Sie versuchte, so vorsichtig wie möglich aus dem Wagen zu steigen, dabei setzte sie ein Lächeln auf, um sich ihre Schmerzen nicht anmerken zu lassen. Es musste albern wirken, wie sie, nur mit einem Morgenmantel und Puschen bekleidet, völlig aufgelöst auf dem Parkplatz stand.

„Danke“, brachte Karen mühsam hervor.

„Ich bin Trevor. Zu wem möchten Sie denn?“

„Zu Ron oder Marc.“ Karen hatte Schmerzen und presste die Namen zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

„Folgen Sie mir.“ Trevor führte Karen zu einem Seiteneingang und brachte sie in einen Raum mit einer Sitzgruppe und einem kleinen Kamin. „Wie ist Ihr Name?“

„Mein Name ist Karen Waters.“ Ihre Stimme zitterte.

„Warten Sie hier, ich werde Ron und Marc sagen, dass Sie da sind.“

Trevor schloss die Tür hinter sich. Er gehörte zum Security-Team, das Ron und Marc für Veranstaltungen in ihrem Club buchten. Er bat über Funk einen Kollegen, seinen Posten auf dem Parkplatz zu übernehmen, erst dann machte er sich auf den Weg in den Dungeon, wo Marc und Ron die Mitglieder des Clubs begrüßten. Nach kurzem Umsehen fand er beide Männer und winkte sie unauffällig zu sich.

„Was ist los?“, wollte Ron wissen.

„Im Kaminzimmer wartet eine junge Frau auf euch. Ihr Name ist Karen Waters. Sie ist total aufgewühlt, trägt nur einen Morgenmantel und sie sieht schlimm aus.“

Beide Männer waren sofort alarmiert und eilten zum Kaminzimmer.

Sie fanden Karen zitternd in der Nähe des Kamins stehend, die Arme fest um ihren Körper geschlungen. Als sie Ron und Marc bemerkte, zuckte sie heftig zusammen.

Marc wollte auf Karen zugehen, aber sie streckte beide Arme nach vorn, um ihn aufzuhalten.

„Bitte“, flehte sie unter Tränen. „Ich … Es tut mir leid, ich wusste doch nicht, wohin.“

Marc warf einen Blick auf ihren weißen Morgenmantel und sah getrocknete Blutflecken darauf. Er gab Ron ein Zeichen, der daraufhin seinem Blick folgte.

„Ist schon gut, Karen. Was ist passiert?“, wollte Marc wissen und verwickelte sie in ein Gespräch.

Ron näherte sich ihr von der Seite wie jemand, der ein Rehkitz einfangen wollte.

„Tom, er …“, begann sie mit zittriger Stimme. „Ich habe mit ihm gesprochen … über das, was ihr mir erzählt habt. Ich wollte wissen, ob es stimmt, und da ist er ausgerastet.“

Sie hatte noch nicht zu Ende gesprochen, da schlang Ron schon seine Arme um sie und hielt sie fest. Sie schrie auf, trommelte mit den Fäusten wild in der Luft herum, aber er hielt sie eisern fest und drehte sie zu sich herum. Karen gab einfach auf, vergrub ihr Gesicht an seiner starken Brust und weinte bitterlich.

„Alles wird gut, Kleines. Du bist in Sicherheit, beruhige dich.“ Sanft strich Ron ihr über den Rücken, wiegte sie in seinen Armen, bis sie ruhiger wurde.

Marc reichte ihr ein Taschentuch, und nachdem sie sich die Nase geputzt und tief durchgeatmet hatte, erzählte sie ihnen, was Tom ihr angetan hatte und dass sie nicht wusste, wo sie hingehen sollte, weil sie ihre Verletzungen doch niemandem erklären konnte.

„Wir bringen dich jetzt hoch in unser Gästezimmer. Du bleibst vorerst hier,“ sagte Ron ruhig.

Beide Männer brachten sie in das erste Stockwerk des Landhauses. Das Gästezimmer war sehr geräumig. In der Mitte stand ein großes Bett, auf das Ron Karen zuschob.

„Lass dich einfach bäuchlings auf das Bett fallen.“ Er half ihr, sich hinzulegen, und drapierte ein Kissen unter ihrem Kopf. „Karen, ich muss mir deinen Po ansehen, bitte.“

Karen schüttelte den Kopf und Marc beugte sich zu ihr herunter. „Bitte, Karen, da sind Blutflecke auf deinem Bademantel. Wir müssen wissen, was er dir angetan hat. Heute ist zufällig ein Arzt hier. Er ist Mitglied im Club und ein guter Freund. Er wird dir helfen. Du musst keine Angst haben, niemand wird etwas davon erfahren, okay?“

Wenn sie die Möglichkeit gehabt hätte, wäre sie geflüchtet und hätte sich irgendwo verkrochen. Aber sie wusste, dass keiner der beiden Männer sie alleinlassen würde. Also nickte sie nur resigniert.

Ron griff um Karen herum und löste den Knoten von dem Band, das den Bademantel geschlossen hielt. Behutsam streifte er den Morgenmantel von ihren Schultern und legte ihn beiseite. Er sah das Handtuch, das sie an ihrem Slip befestigt hatte. „Kannst du deine Hüften etwas anheben, damit ich deinen Slip ein Stück nach unten ziehen kann?“, fragte er ruhig.

Zaghaft hob sie ihr Becken an, aber die Bewegung schmerzte trotzdem. Ron versuchte, den Slip so vorsichtig wie möglich über das Handtuch zu ziehen, was ihm aber nicht gelang, weil der Slip zu eng saß. Er musste beides nach unten ziehen; dabei wimmerte Karen kläglich, da das Handtuch durch das getrocknete Blut an ihrem Po klebte und es beim Abziehen furchtbar schmerzte.

Ihr Po musste schrecklich aussehen, denn bei dessen Anblick sagte keiner etwas. Schließlich hörte sie einen der Männer leise fluchen, verstand aber nicht, was er sagte. Dann nahm sie Rons Stimme wahr.

„Hol Eric“, sagte er zu Marc. „Erzähl ihm, was passiert ist.“

Ron kniete sich neben Karen, die völlig erschöpft auf dem Kissen lag. Sanft strich er ihr das Haar aus dem Gesicht. „Du hast ein paar Verletzungen davongetragen. Marc holt jetzt den Arzt, und der entscheidet, was zu tun ist. Hab keine Angst, du bist hier sicher, wir passen auf dich auf.“

Ron liebte es zwar, Frauen zu dominieren und zu züchtigen, er liebte ihre Tränen und ihre Hingabe, aber was Tom Karen angetan hatte, war einfach nur rohe Gewalt. Ihr Po sah schlimm aus. Am Übergang vom Po zum Oberschenkel war die Haut aufgeplatzt, daher kam das getrocknete Blut. Auf ihrem gesamten Po waren aber noch mehr Striemen, manche tiefrot bis blauviolett.

Ihm war klar, dass Tom mit dem Rohrstock brutal auf ihren Hintern eingeschlagen hatte. Er konnte sich vorstellen, welche Qualen Karen dadurch erlitten haben musste.

Ein leises Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. Marc kam mit Eric in den Raum, der das volle Ausmaß ihrer Verletzungen sofort erfasste. Er blickte zwischen Ron und Marc hin und her. Sein Blick sagte genug, auch er war über die Gewalt, die Tom Karen angetan hatte, entsetzt.

Langsam ging er auf Karen zu und beugte sich zu ihr hinunter, bis sein Gesicht auf ihrer Kopfhöhe war. Sie erinnerte ihn an einen gefallenen Engel, wie sie völlig erschöpft auf dem Bett lag und leise wimmerte.

„Hey, Kleines“, sagte er sanft und berührte ihre Wange ganz leicht.

Karen zuckte zusammen, öffnete die Augen und blickte direkt in seine.

„Mein Name ist Eric Bright. Ich bin Arzt und möchte dir gern helfen. Erlaubst du mir, dass ich dich anfasse und mir deine Verletzungen ansehe?“

Er konnte sehen, wie ihre Unterlippe zitterte und Tränen aus ihren Augenwinkeln liefen. Das zaghafteste „Okay“, das er jemals gehört hatte, verließ ihre Lippen.

„Ich verspreche dir, dass ich vorsichtig bin“, setzte er nach.

Eric setzte sich neben sie auf das Bett. Ron und Marc machten ihm Platz und stellten sich in eine Ecke des Raumes. Eric nahm seinen Rucksack und holte eine kleine Tasche mit Einmalhandschuhen hervor, die er anzog, bevor er Karens Po berührte. Sie wimmerte kläglich.

„Ron, würdest du?“ Eric machte eine Kopfbewegung in Karens Richtung und Ron verstand sofort.

Er kniete sich zu Karen und redete beruhigend auf sie ein. „Sieh mich an, Karen“, sagte Ron mit ruhiger Stimme und Karen öffnete die Augen.

Sie hielt sich an Rons Blick fest, und seine Stimme beruhigte sie zusätzlich.

„Die meisten Verletzungen sind Striemen, die müssen nur desinfiziert werden und heilen dann ab, aber hier unten“, er zeigte auf den Übergang vom Po zum Oberschenkel, „hier ist die Haut aufgeplatzt und der Riss ist tief, wahrscheinlich hat er diese Stelle mehrfach getroffen. Das muss auf jeden Fall genäht werden.“

Ein klägliches „Nein“, gefolgt von wildem Kopfschütteln kam über Karens Lippen. Sie wollte sich panisch aufrichten, und Ron hatte Mühe, sie zu beruhigen. „Beruhig dich, Karen, wir wollen dir nur helfen, scht!“

Karen ließ sich wieder kraftlos auf das Bett fallen.

Ron stand auf und ging mit Eric zu Marc, um sich mit ihnen zu beraten.

„So kann ich ihr nicht helfen. Sie muss sich beruhigen und still liegen, aber das Desinfizieren der Wunden wird erneut ein Höllenfeuer auf ihrem Po entfachen“, mahnte Eric.

„Was schlägst du vor?“, wollte Ron wissen.

„Das Beste wäre, wir würden sie in ein Krankenhaus bringen, aber gegen ihren Willen wird das nicht gehen. Marc, hol ein Glas Saft. Ich gebe ein Medikament hinein, das sie in einen Dämmerschlaf versetzt, und kümmere mich dann um ihre Wunden.“

Marc lief nach unten in die Küche und kam mit einem Glas Orangensaft zurück. Er überreichte es Eric, damit er das Medikament hineingeben konnte, bevor er wieder zu Karen ging und sie bat, etwas davon zu trinken. „Hier, trink das, du brauchst Flüssigkeit, damit sich dein Kreislauf erholen kann.“

Karen trank das Glas schnell leer und sank dann zurück auf den Bauch.

„So ist es gut, Kleines.“ Eric streichelte beruhigend über ihre Wange und blieb an ihrem Kopf sitzen, bis das Medikament wirkte und sie einschlief.

Kurz darauf vibrierte Rons Handy in seiner Hosentasche, und er ging aus dem Raum, um das Gespräch entgegenzunehmen. Wenige Minuten später kam er wieder zurück. „Brauchst du mich noch, Eric? Ich werde unten im Club erwartet.“

„Nein, geh nur, Marc ist ja noch hier.“

Ron drehte sich um und verließ den Raum.

Eric setzte sich auf das Bett neben Karen. Er bat Marc, sich in Höhe ihres Kopfes neben das Bett zu knien.

„Wird sie nichts spüren?“ Fragend sah Marc zu Eric hoch.

„Sie befindet sich in einem Dämmerschlaf. Es kann sein, dass sie das ein oder andere spürt, aber es dringt nicht weit in ihr Bewusstsein vor. Sie wird sich nicht daran erinnern, wenn sie morgen aufwacht.“

Eric säuberte die Wunden. Hin und wieder konnte er sehen, wie Karen zusammenzuckte, und er hörte sie leise wimmern. Sie so zu sehen, stach ihm ins Herz. Sie sah so zerbrechlich aus, wie sie mit geschlossenen Augen auf dem Bett lag. Auch er liebte Sessions mit Frauen, die sich ihm hingaben, aber Gewalt hatte keinen Platz in einer Session.

Er nähte routiniert die Platzwunde und deckte danach die Stelle mit einem sterilen Pflaster ab, das er aus einer weiteren Tasche seines Rucksacks zog. Die anderen Striemen desinfizierte er.

Danach zog er sich die Handschuhe aus und legte Karen mit Marcs Hilfe vorsichtig in die Seitenlage. „Danke, Marc. Ich werde über Nacht bei ihr bleiben. Sollte sie aufwachen und Schmerzen haben, kann ich ihr helfen.“

„Gut, ich gehe in die Küche und hole noch Wasser für euch.“

Marc verließ das Zimmer und kam kurz darauf mit dem Wasser und zwei Gläsern wieder zurück. Er stellte alles auf den Nachttisch neben dem Bett und verließ den Raum.

Eric deckte Karens Körper mit einem leichten Betttuch zu und setzte sich auf die andere Seite des Bettes. Er hörte, wie sie ruhig und gleichmäßig atmete. Irgendwann fielen auch ihm die Augen zu und er schlief ein.

„Tom! Nein, nein!“

Eric schreckte hoch. Karen schrie und schlug im Schlaf um sich. Er schaltete das kleine Nachtlicht ein und versuchte, sie zu beruhigen. „Karen, wach auf, komm, sieh mich an.“ Er fasste sie an den Schultern und rüttelte leicht daran, bis sie die Augen aufschlug.

Verwirrt sah sie ihn an. Scheinbar wusste sie im ersten Moment nicht, wo sie war, denn ihr Körper verkrampfte sich und sie wurde starr.

„Ganz ruhig, Kleines, ich bin es, Eric. Du bist im Haus von Ron Marshall und Marc Stuart, erinnerst du dich?“

Sie runzelte die Stirn. „Durst“, wisperte sie, ihre Stimme war belegt und rau.

Eric stand auf, kam mit einem Glas Wasser zu ihr zurück, hob ihren Kopf ein Stück an, führte das Glas an ihre Lippen und ermahnte sie, langsam zu trinken. „So ist es gut. Wie fühlst du dich?“

„Mein Po tut so weh“, wimmerte sie und Tränen liefen aus ihren Augenwinkeln und tropften auf das Kissen.

„Scht, ich weiß, Kleines.“ Sanft strich Eric ihr die schweißnassen Haare aus dem Gesicht. „Ich lasse dich nur ganz kurz alleine und hole etwas zum Kühlen.“

„Nein, bitte geh nicht.“

„Keine Angst, ich komme ganz schnell wieder zurück.“

Eric ging aus dem Zimmer, runter in die Küche. Er war nur wenige Minuten weg, und als er zurückkam, hörte er Karen leise wimmern. Ihr Anblick traf ihn mitten in sein Herz. Er wollte nicht, dass sie so litt.

Mit einem Handtuch und den Kühlkissen, die er aus der Küche geholt hatte, setzte er sich zu ihr ans Bett, zog behutsam die Decke zur Seite und legte mehrere Pads auf ihren Po.

Er hörte ihr Seufzen und sie entspannte sich.

„Bitte geh nicht wieder weg“, flehte sie ihn an.

„Ich werde die ganze Nacht bei dir bleiben. Versuch, wieder zu schlafen“, beruhigte er sie, und es dauerte nicht lange, bis er sie leise atmen hörte und sah, dass sie schlief.

Karen wurde durch das Zwitschern von Vögeln geweckt. Das Fenster stand einen Spalt offen und die Sonne schien hell in den Raum hinein. Sie lag immer noch auf dem Bauch.

„Guten Morgen, Karen“, sagte Eric, der gerade aus dem Bad kam. Seine Haare waren noch feucht, anscheinend hatte er geduscht, und ein paar Wassertropfen schlängelten sich an seiner nackten Brust bis zum Bund der Sweathose hinab.

Karen konnte ihren Blick nicht von seiner muskulösen Brust abwenden.

Eric lachte leise. „Dir scheint es heute schon besser zu gehen, deine Wangen sehen nicht mehr ganz so blass aus.“

Karen fühlte sich ertappt, schloss ihre Augen und nickte. „Ich fühle mich etwas besser. Was ist mit meinem Po?“ Fragend sah sie zu Eric, der in diesem Moment auf sie zugeschlendert kam und sich neben sie auf das Bett setzte, ohne den Blick von ihr zu nehmen.

„Dein Po wird wieder. Die meisten Striemen sind nur oberflächlich und werden mit der Zeit abheilen, aber deine Haut war am Übergang deiner rechten Poseite zum Oberschenkel aufgeplatzt und ich musste die Stelle mit zwölf Stichen nähen.“

„Ich kann mich gar nicht daran erinnern“, stellte sie fest.

„Kannst du dich daran erinnern, dass ich dir gestern einen Saft gegeben habe?“

„Ja.“ Karen nickte.

„Ich habe ein Medikament hineingetan, damit du ganz entspannt bist und nichts spürst. Ich hoffe, du kannst mir das verzeihen. Aber die Versorgung deiner Wunden hätte dir sonst sehr wehgetan, und das wollte ich nicht.“ Wieder lächelte er so charmant, dass Karen ihm gar nicht böse sein konnte.

„Ich würde gern aufstehen und duschen.“ Fragend sah sie ihn an.

„In ein paar Minuten kommt Valerie. Sie ist Rons Freundin und wird dir etwas zum Frühstück bringen. Wenn du gegessen hast, messe ich deinen Blutdruck, und wenn dein Kreislauf einigermaßen stabil ist, kannst du duschen, einverstanden?“

„Okay.“

„Aber zunächst solltest du dich aufsetzen.“

Karen war sich bewusst, dass sie fast nackt war, Morgenmantel und Slip hatte Ron ihr ausgezogen. Sie trug nur noch ihr Trägertop. Sie schämte sich für ihren Körper und wollte nicht, dass Eric ihn sehen konnte. Sie krallte ihre Hände fest in das dünne Betttuch, mit dem sie zugedeckt war, und Eric schmunzelte.

„Lass die Decke los. Was immer du versuchst, vor mir zu verstecken, habe ich gestern schon gesehen!“

Mit einem Ruck entriss er ihr das bisschen Stoff, fasste sie an den Schultern und drehte sie zu sich herum. Ihre Beine hingen nun über den Bettrand. Sie saß aufrecht und presste die Lippen aufeinander, um nicht zu schreien, denn das Feuer auf ihrem Po machte sich augenblicklich wieder bemerkbar.

„Es wird noch ein paar Tage wehtun, aber es wird besser“, sagte Eric. „Versuch, still zu sitzen, je mehr Reibung, desto mehr Schmerz.“

Sie versuchte, sich mit ihren Händen zu bedecken, was leider nicht funktionierte.

Eric nahm das dünne Betttuch und wickelte es um Karens Unterkörper, damit sie sich nicht so nackt fühlte. Er griff nach seinem T-Shirt, das neben ihr auf dem Bett lag, und zog es sich an.

Kurz darauf klopfte es an der Tür und eine junge Frau mit wilden roten Locken kam mit einem Tablett herein. Sie war kleiner als Karen und hatte einen fantastischen Körper. Enge Jeans schmiegten sich an ihre Beine, dazu trug sie ein grünes Top, das ihren Busen betonte und perfekt zu ihren Haaren passte. Sie lächelte warm und war Karen auf Anhieb sympathisch.

„Guten Morgen, ich bin Valerie. Frühstück?“ Fragend sah sie Karen an und lächelte freundlich.

„Danke, sehr gern.“

Sie stellte das Tablett auf Karens Schoß und drehte sich zu Eric um.

„Hey, Val“, grüßte er, nahm die junge Frau in die Arme und küsste sie freundschaftlich auf die Schläfe. Die beiden schienen sich gut zu kennen.

„Wie geht es dir heute, Karen?“, erkundigte sich Valerie freundlich.

„Es geht mir besser.“ Schüchtern sah Karen zu Valerie und Eric auf, nahm die Tasse mit Kaffee vom Tablett, genoss den ersten Schluck und aß die Brote mit der Marmelade, die herrlich fruchtig schmeckte.

„Freut mich, dass es dir besser geht. Ich komme später noch mal wieder“, sagte Valerie, als sie, nachdem Karen fertig gefrühstückt hatte, das Tablett nahm und ging.

Eric hob seinen Rucksack auf das Bett und holte eine Blutdruckmanschette und ein Stethoskop hervor. Er legte Karen die Manschette an, maß ihren Blutdruck und nickte zufrieden. „Könnte besser sein, aber angesichts dieser Nacht ist dein Kreislauf okay. Ab ins Bad mit dir.“

Er half ihr hoch, wobei das Betttuch von ihren Beinen zu rutschen drohte. Reflexartig griff sie danach, um ihre Vorderseite zu bedecken.

„Lass das Laken los, Karen, du bist vorne genauso schön wie hinten, finde ich“, flüsterte er dicht an ihrem Ohr und eine Gänsehaut breitete sich auf ihrem Körper aus.

Karens Körper reagierte auf alles, was Eric sagte oder tat. Noch nie hatte sie so auf einen Mann reagiert, selbst bei Tom hatte sie dieses Kribbeln im Bauch nicht empfunden, das Eric bei ihr auslöste.

Sie standen sich gegenüber und Karen konnte ihren Blick nicht von ihm abwenden. Seine Augen fixierten sie wie die eines Tigers, der kurz vor dem Angriff stand, und Karen hielt für einen Moment die Luft an. Noch nie hatte ein Mann sie mit einem Blick so verunsichert wie Eric in diesem Moment.

Sie ließ das Betttuch los und es fiel zu Boden. Eric führte sie in das angrenzende Bad, ohne ihrem Körper weitere Beachtung zu schenken.

„Ich lasse die Tür auf, damit ich dich hören kann. Das Pflaster lasse ich drauf bis nach dem Duschen, dann ist der Kleber etwas weicher und es zwickt nicht so beim Abziehen.“ Eric verließ das Bad, lehnte die Tür aber nur an.

Karen stellte das Wasser an und zog das Top aus. Sie stellte sich unter den Strahl und entspannte sich unter dem warmen Wasser. Leider hielt die Entspannung nur einen Moment, denn das Wasser und der Schaum vom Duschgel verursachten nach wenigen Sekunden ein Brennen auf ihrem Po, das sie an diesen schrecklichen Vorfall erinnerte. Toms Gesicht erschien vor ihren Augen, und sie konnte den Hass und die Wut, die sie darin gesehen hatte, wieder spüren.

Ich war so dumm! Warum habe ich nicht auf die Warnung von Ron und Marc gehört? Sie war wütend auf sich selbst und schämte sich gleichzeitig. Sie hatte die Nacht bei völlig fremden Menschen verbracht, stand nun nackt in einem fremden Bad und vor der Tür stand ein ihr eigentlich unbekannter Mann.

Panik erfasste sie. Sie sank auf die Knie und kauerte sich in der Dusche zusammen.

Eric hörte das leise Wimmern und betrat das Bad. Ihr Anblick brach ihm fast das Herz. Er trat auf sie zu, schaltete das Wasser ab und half ihr auf die Füße. Schützend legte sie ihre Arme um ihren Körper.

„Arme runter! Was immer du dir gerade in deinem Kopf zusammenreimst, ich bin sicher, es gefällt mir nicht.“ Seine Stimme klang forsch.

Er legte ihr das große Handtuch über die Schultern und wickelte sie darin ein. Wie ein kleines Mädchen stand sie in dem Bad. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, tupfte Eric sie trocken. Den Po und ihren Intimbereich berührte er dabei jedoch nicht.

„Möchtest du mir erzählen, was dich so verunsichert und geängstigt hat?“

Karen schüttelte den Kopf. „Nichts, es geht schon wieder.“

„Karen, ich bin nicht blind. Du hast dich in der Dusche zusammengekauert und gewimmert wie ein hilfloses Kind, also sag mir nicht, dass es dir gut geht, wenn jeder sehen kann, dass das nicht stimmt.“ Er lächelte und küsste sie ganz leicht auf die Nasenspitze.

Sie sah zu Boden, und Tränen liefen an ihren Wangen hinunter. Beschämt wischte sie mit dem Handtuch über ihr Gesicht. „Ich habe an gestern gedacht. An Tom, an seine Wut, an das, was er mit mir gemacht hat. Und daran, wie dumm es von mir war, dass ich nicht auf Ron und Marc gehört habe.“

„Du bist nicht dumm, Karen. Rede dir das nicht ein. Tom hat dir etwas vorgespielt. Er ist ein Arschloch, er hat deine Gutmütigkeit und dein Unwissen ausgenutzt. Du trägst keine Schuld an dem, was passiert ist. Sieh mich an!“, forderte er sanft und Karen blickte schüchtern zu ihm hoch. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände. „Du bist nicht schuld, okay? Und jetzt geh ins Schlafzimmer und leg dich auf den Bauch, dein Po braucht etwas Pflege und ein neues Pflaster.“

Karen nickte zaghaft, lief an ihm vorbei und legte sich auf das Bett. Ihr Blick fiel auf den Nachttisch, auf dem Eric schon alles für ihre Wundversorgung zurechtgelegt hatte. Sie sah, wie er auf sie zukam. Seine Bewegungen erinnerten sie an den Gang eines Panthers, geschmeidig und zielgerichtet, jederzeit bereit, seine Beute zu jagen. Wieder rieselte eine Gänsehaut über ihren Körper und sie zitterte leicht.

Eric setzte sich zu ihr und legte seine warme Handfläche auf ihren Rücken. „Du bist eine hübsche Frau, Karen, und hast keinen Grund, dich zu verstecken, obwohl dir diese Schamesröte in deinem Gesicht wirklich gut steht.“ Er zwinkerte ihr zu.

Sie machte ein schnaubendes Geräusch und Eric lachte. Ein tiefes männliches Lachen.

Eric konnte nicht abstreiten, dass sie ihm gefiel, ihre Augen, ihr langes braunes Haar, das ihr immer wieder ins Gesicht fiel, und ihr Körper mit den wunderschönen Rundungen. Ihr ganzes Wesen sprach ihn an. Wäre er ihr Master, sähe sie wegen ihm erschöpft, aber nicht unglücklich aus.

Schnell wischte Eric die Gedanken beiseite. Sie würde lange brauchen, um das Geschehene zu verarbeiten, und wenn sie jemals wieder einem Mann vertrauen würde, dann wohl eher einem, der Vanillasex mochte und sie auf Händen trug.

„Ich muss jetzt das Pflaster entfernen. Bereit?“ Ohne auf ihre Antwort zu warten, zog er mit einer schnellen Bewegung das Pflaster ab, damit Karen gar keine Chance blieb, zu reagieren. Er hörte, wie sie zischend die Luft einsog, und musste lachen.

„Das macht dir bestimmt Spaß“, sagte sie vorwurfsvoll.

„Oh Kleines, glaub mir, du willst sicher nicht rausfinden, was mir richtig viel Spaß macht, denn das würde bestimmt deine Vorstellungskraft sprengen!“

Karen bekam eine Gänsehaut, die sich auf ihrem gesamten Körper ausbreitete. Sie fing an zu zittern und verkrampfte sich, als er ihren Po berührte, um eine kühlende Creme darauf zu verteilen.

„Entspann dich wieder. Ich habe nicht vor, dir meine andere Seite zu zeigen, ich verteile nur die Creme auf deinem Po.“

Als sie seiner Aufforderung nachkam, lobte er sie und versorgte die genähte Wunde mit einem neuen sterilen Pflaster.

„Du kannst dir etwas anziehen. Valerie hat dir ein paar Sachen gebracht“, sagte er, als er ihr eine Sweathose und ein Shirt reichte.

Karen lächelte dankbar.

„Sehr schön“, sagte er und betrachtete sie, als sie fertig angezogen war.

Karen war erleichtert, endlich etwas anziehen zu können.

„Wenn du magst, kannst du dich im Haus frei bewegen. Ron und Marc sind den ganzen Tag hier und Valerie auch. Du sollst dich wie zu Hause fühlen. Aber achte auf deinen Kreislauf, mute dir nicht so viel zu, und wenn etwas ist, geh zu Valerie. Sie ist Krankenschwester und weiß, was in diesem Fall zu tun ist. Außerdem kannst du mit ihr oder den Jungs über alles reden, wenn es dir dabei hilft, das Geschehene zu verarbeiten. Ich muss jetzt los.“

Er küsste sie zum Abschied auf die Stirn, nahm ohne ein weiteres Wort seine Sachen und ging.

Rescue: Zeig's mir mit Gefühl

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