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Ich wusste als Kind von all dem nichts. Ich stellte mir vor, dass mein Vater schweigend und brütend am Mittagstisch saß, und meine Mutter immer fahriger versuchte, die Stille zu füllen, und wir alle wussten, dass mein Vater etwas ganz anderes von uns erwartete – oder vielleicht auch nichts, dass es uns einfach nur nicht gäbe –, dass seine Resignation das gesenkte Feldzeichen nicht so deutlich zur Schau stellte. Ich konnte es weder anschauen und entziffern noch ignorieren. Es sagte immerfort: „Hier sitze ich stumm und kämpfe nicht mit all meinen waffenstarrenden Heeren, die ich, wer weiß zu welchem Zweck hier versammelt habe. Jede Sekunde kann ich es mir anders überlegen. Gleich, ob ich angreife oder nicht, es ist eure Schuld.“ Ich musste mir das Brüten und das Mittagessen vorstellen, denn mein Vater hatte meine Mutter schon vor meiner Geburt verlassen. Es war nichts von ihm auf mich gekommen, als ein magisches Schwert mit einem dämlichen Namen, eine Prophezeiung, der ich nicht gerecht werden konnte, und die hasserfüllten Schilderungen meiner Mutter von ihm. Anders als brütend und resigniert konnte ich ihn mir nicht vorstellen. Das war besser als nichts. Manchmal besuchte er mich in meinen Träumen. Aber dazu später mehr.

Totes Zen

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