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17. Der Mann zwischen zwei Lebensaltern und zwei Lebensgefährtinnen

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Einer in dem unbequemen

Alter, wo vom Lebensherbst,

Dunkles Haupt, du grau dich färbst,

Dachte dran, ein Weib zu nehmen.

Sein Geldsack war sehr schwer,

Und daher

Auch manche Frau bemüht, ihm zu gefallen;

Doch just darum beeilt sich unser Freund nicht sehr –

Gut wählen ist das Wichtigste von allen.

Zwei Witwen freuten sich am meisten seiner Gunst,

'ne Junge und 'ne etwas mehr Betagte,

Doch die verbesserte, durch Kunst,

Was schon der Zahn der Zeit benagte.

Es schwatzt und lacht das Witwenpaar,

Ist stets bemüht ihn zu ergötzen;

Sie kämmen manchmal ihn sogar,

Um ihm den Kopf zurechtzusetzen.

Die Ältre raubt dann stets ihm etwas dunkles Haar,

Soviel davon noch übrig war –

Viel gleicher dünkt sie sich dadurch dem alten Schatze.

Die Junge zieht mit Fleiß ihm aus das weiße Haar;

Und beide treiben's so, daß unsres Graukopfs Glatze

Bald gänzlich kahl – da wird ihm erst sein Standpunkt klar.

»Viel Dank, ihr Schönen, euch!« spricht er. »Wie gut auch immer

Ich von euch geschoren bin,

Hab' ich doch davon Gewinn;

Denn an Heirat denk' ich nimmer.

Welche ich nähm', stets ging's, wollt' ich nicht ew'gen Zank,

Nach ihrem, nicht nach meinem Kopfe.

'nen Kahlkopf nimmt man nicht beim Schopfe!

Für diese Lehre nehmt, ihr Schönen, meinen Dank.«

La Fontaines Fabeln

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