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2. Der Rabe und der Fuchs

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Im Schnabel einen Käse haltend, hockt

Auf einem Baumast Meister Rabe.

Von dieses Käses Duft herbeigelockt,

Spricht Meister Fuchs, der schlaue Knabe:

»Ah! Herr von Rabe, guten Tag!

Wie nett Ihr seid und von wie feinem Schlag!

Entspricht dem glänzenden Gefieder

Nun auch der Wohlklang Eurer Lieder,

Dann seid der Phönix Ihr in diesem Waldrevier.«

Dem Raben hüpft das Herz vor Lust. Der Stimme Zier

Zu künden, tut mit stolzem Sinn

Er weit den Schnabel auf; da – fällt der Käse hin.

Der Fuchs nimmt ihn und spricht: »Mein Freundchen, denkt an mich!

Ein jeder Schmeichler mästet sich

Vom Fette des, der willig auf ihn hört.

Die Lehr' ist zweifellos wohl – einen Käse wert!«

Der Rabe, scham- und reuevoll,

Schwört – etwas spät – daß ihn niemand mehr fangen soll.

La Fontaines Fabeln

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