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1.2.1. Altniederländisch und Mittelniederländisch als Vorstufen des Neuniederländischen

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Frühe Belege weisen aus, dass vor mehr als 1200 Jahren im Rhein-Maas-Schelde-Delta eine Schreibtradition entstand, die sich von benachbarten Schreibkulturen im südgermanischen Sprachgebiet abhob. In der Rückblende sind solche Zeugnisse, wie beispielsweise die Utrechtse doopbelofte (‚Utrechter Taufgelübde‘) oder die Wachtendonckse Psalmen (‚Wachtendoncker Psalmensammlung‘), als altniederländisch einzustufen. Die Ausdifferenzierung des Niederländischen innerhalb des Germanischen ist wohl in der zweiten Hälfte des ersten Millenniums anzusetzen (vgl. HNA Kap. 2, 3).

Die Bevölkerung des Deltas sprach ursprünglich eine süd- beziehungsweise westgermanische Sprache, geprägt vom sich ausbreitenden Nordseegermanischen oder Ingwäonischen. Im Zeitalter der zunehmenden Macht und des kulturellen Einflusses der Karolinger wurde die Ausdehnung des Nordseegermanischen auf dem Kontinent allerdings gebremst, jüngere Ingwäonismen lassen sich in den Niederlanden nur noch an der Küste belegen. Einwanderer, die sich im Osten und im Süden des Deltas niedergelassen hatten, sprachen eine abweichende, gemeinhin als Fränkisch bezeichnete Sprache. Anzunehmen ist, dass sie mit Ausnahme der Friesen während der merowingisch-karolingischen Zeit im Zeitraum mehrerer Generationen die in höherem Ansehen stehende Sprache der ansässigen Bevölkerung übernahmen.

Während in diesem Fränkischen die Sekundärumlaute erst eine allophonische Phase kannten, war in der Sprache der Küstenbewohner der Primärumlaut von sgm. a, der die sprachlichen Entwicklungen im Westen bestimmen sollte, phonemisiert. Da im Westen somit an weiteren Phonemisierungen kein Bedarf bestand, wurden fränkische Sekundärumlaute nicht übernommen. Daher kennen Vorläufer und Varietäten des Niederländischen eine süd- beziehungsweise westgermanische ingwäonische Artikulationsgrundlage mit einem überlagerten, reduzierten fränkischen phonologischen beziehungsweise morphologischen System. Als die westliche Bevölkerung später zur vorherrschenden Gruppe wurde, drangen Sprachformen ihrer vom entstehenden Niederländischen geprägten Sprache in die benachbarten Sprachvarietäten ein, es etablierte sich ein niederländischer Sprachraum.

Im Altniederländischen blieb das südgermanische Konsonantensystem weitgehend erhalten: (1) t wie im anl. ten, dagegen im Ahd. t > tz wie zehan (‚zehn‘); (2) p wie im anl. thorpe, vergleiche thorpe-falthio (‚Überfall auf Hof‘), aber im Ahd. p > pf, ff, f, so im ahd. dorf (‚Dorf‘, ‚Landgut‘); (3) k, so im anl. buoke (‚grosses Dokument‘), dagegen im Ahd. k > kX, ch wie in buoh (‚Buchstabe‘, ‚Buch‘); (4) d wie im anl. dohteron (Dat. Plur. von ‚Tochter‘), dafür im Ahd. d > t wie in tohter; (5) th wie im anl. thankis (Gen. Sing. von ‚Dank‘), im Ahd. jedoch þ (th) > d wie in danc. Auch ger. /e/ und /o/ wurden im Altniederländischen bewahrt, vgl. /o/ im anl. Blome (‚Blume‘) im Namen Balduino Blome neben bluom (vgl. HNA 3.2.1.).

Neu in den ersten Formen des Niederländischen ist die nordseegermanische Monophthongierung von ger. ai, so im anl. sten in stenbuk (‚Steinbock‘), vergleiche ahd. stein, die allerdings nicht erfolgt vor z, x, w oder im Auslaut, wenn in der folgenden Silbe i oder j auftritt. Sodann wurde ger. au zu /o/, /a/ beziehungsweise ea, vgl. anl. dof und ahd. toub (‚taub‘). Weiter sind konsonantische Einflüsse auf einfache Vokale wie Nasalierungen, Brechungen und Palatalisierungen festzustellen, zum Beispiel anl. old (‚alt‘) im Ortsnamen Oldenzaal. Vereinzelt fand der Schwund von m und n vor Reibelaut mit Ersatzdehnung des vorausgehenden Vokals statt wie in muiden (‚Mündung‘), dem zweiten Teil des Ortsnamen IJmuiden (in der Bedeutung ‚IJ-Mündung‘). Kennzeichnend für Altniederländisch sind zudem die Ausgleichstendenzen in den Kasusformen der Substantive, der Schwund von Doppelformen der Adjektive, die weitgehende Aufgabe der Genus-Unterschiede im Plural der Pronomina und die Entstehung eines verbalen Einheitsplurals (vgl. HNA 3.4.).

Auch in den ältesten Formen des Niederländischen sind lautgesetzlich bedingte Änderungen der Stammsilbenvokale festzustellen, die durch den assimilierenden Einfluss folgender Laute entstanden und ebenfalls zu analogen, nicht-systematischen lautlichen Änderungen führten, vgl. anl. mitdon, ahd. mitti (‚mitten‘) mit dem aus e entstandenen i vor i oder j, vgl. pgm. midjō und lat. medius. Übrigens haben primäre Vollumlaute wie e aus a in den germanischen Sprachen, so auch im Niederländischen in unterschiedlichem Ausmass zur Entstehung neuer Phoneme beziehungsweise Morpheme geführt, die mit bestehenden Vokalen zusammenfielen. So unterscheidet sich das e im anl. heuon (‚heben‘), das aus Umlaut entstand, vgl. pgm. ∗hafjan graphematisch nicht vom ursprünglich vorhandenen e wie im anl. uelli (‚Fell‘), vgl. pgm. ∗fella

Obschon ein variiertes Vorkommen von Umlauten im niederländischen Sprachgebiet festzustellen ist, lassen sich diesbezüglich dennoch systematische Unterschiede zwischen dem westlichen und östlichen Teil des Deltas feststellen, welche die Entstehung der Vorläufer des Niederländischen mit begründen. Für mehrere umlautfähige Bildungen besteht, wie bei ä, ein Gegensatz zwischen dem westlichen und östlichen Teil des niederländischen Sprachraumes, der für das entstehende Niederländische von wesentlicher Bedeutung ist. So wurden die sgm. langen Vokale und Diphthonge â, ô, û und au/ou und û im Westen des Deltas, d.h. im heutigen Flandern, Seeland und Holland westlich etwa von einer Linie, die bei Geraardsbergen beginnt und nördlich von Hilversum an der Küste des heutigen IJsselmeers endet, tendenziell nicht umgelautet. In den Wachtendonckse Psalmen kommen zwar umgelautete Formen wie feret (‚fährt‘) als 3. Pers. Sing. Ind. des Verbs faran (‚fahren‘) vor, das Mittelniederländische kennt aber neben vert nicht-umgelautete Formen wie uart oder vaert mit e als Verlängerungszeichen, das Neuniederländische kennt nur das nicht umgelautete vaart. Im Westen des heutigen niederländischen Sprachgebietes, der Wiege des entstehenden überregionalen Niederländischen, entwickelte sich im Gegensatz zu den östlichen Gebieten kein sekundärer, phonemisierter Umlaut der langen sgm. Vokale und Diphthonge. Dies sollte die Morphologie des entstehenden Niederländischen und damit auch die syntaktischen Strukturen bestimmen.

Im Zeitalter der Ausdifferenzierung der germanischen Sprachen hatten sich vermutlich Wortfolge-Muster mit spezifischen syntaktischen und morphologischen Merkmalen entwickelt. So kommt bereits im Altniederländischen die Wortfolge Artikel, Demonstrativum, Possessivum oder Adjektiv vor dem Substantiv in Strukturen nominaler Gruppen vor. Weiter entstanden Phrasen mit einem finiten Verb an zweiter Stelle (Vf2). Sodann wurden im Altniederländischen Kasus und Genus nur noch beschränkt von distinktiven morphologischen Merkmalen ausgedrückt.

Das altniederländische Lexikon umfasste neben ‚einheimischen‘, germanischen Wörtern Ingwäonismen und sonstige Substrat- beziehungsweise Lehnwörter. Der Anteil der Lehnwörter betrug wohl weniger als 10 % des altniederländischen Wortschatzes, in späteren Phasen des Niederländischen nahm ihre Zahl stark zu.

Die hier in Auswahl genannten Entwicklungen prägten die ältesten Formen der Sprache Flanderns, Seelands und Hollands. Sie sollten dem entstehenden Niederländischen seine Wesensart verleihen. Seit der zweiten Hälfte des ersten Millenniums drangen Sprachformen, die in der Rückblende als altniederländisch einzustufen sind, vom Westen aus in die östlichen wie auch in die südwestlichen Sprachvarietäten ein oder überlagerten sie. Es entstand ein niederländisches Sprachgebiet, das vom Altsächsischen im Osten, vom Ripuarischen im Südosten, von romanischen Dialekten im Süden, vom Altenglischen mit der natürlichen Grenze der Nordsee im Südwesten und Westen sowie vom Altfriesischen in den weiter nördlich beziehungsweise nordöstlich gelegenen Küstengegenden eingekreist wurde (vgl. HNA 3.2.).

Das Deltagebiet war in karolingischer Zeit dünn besiedelt, die Christianisierung begann hier verhältnismässig spät. So erklärt sich, dass vom Altniederländischen bedeutend weniger Texte als vom Althochdeutschen oder Altenglischen überliefert wurden. Die ältesten niederländische Sätze enthalten die Malbergse Glossen aus dem 6. Jh. und die Utrechtse doopbelofte (‚Utrechter Taufgelübde‘) aus dem 8. Jh. Als wichtige Quelle des Altniederländischen gelten die Wachtendonckse Psalmen, Psalter, die durch spätere Abschriften überliefert wurden. Eine weitere, umfangreiche altniederländische Quelle ist der Egmondse Williram, auch Leidse Williram oder Leidener Williram genannt. Der noch aus dem 11. Jh. stammende Text ist eine Bearbeitung der hds. Glossen, die Williram, Abt des bayrischen Klosters Ebersberg, zwischen 1059 und 1065 neben seiner in Latein gedichteten Version des Hoheliedes niedergeschrieben hatte. Der häufig zitierte Satz Hebban olla uogala nestas hagunnan hinase hi enda thu uu …unbida…e nu (wahrscheinlich zu übersetzen als ‚haben alle Vögel angefangen Nester [zu bauen] ausser ich und du, was erwarten wir nun‘), der wahrscheinlich als altniederländisch zu betrachten ist, datiert ebenfalls aus dem letzten Viertel des 11. Jh. Sodann enthält die Middelfrankische Rijmbijbel von Anfang des 12. Jh. neben mittelfränkischem auch altniederländisches Sprachmaterial. Als letzter Zeuge der ersten Phase des Niederländischen gilt die Inskription Tesi samanunga was edele unde scona (‚Diese [Kloster-]Gemeinschaft war edel und schön‘) aus dem Jahre 1130 (vgl. HNA 3.2.3.).

Zu Beginn des zweiten Millenniums hatten sich in den Lehen des Rhein-Maas-Schelde-Deltas Machthaber durchgesetzt, die vermehrt eine selbstständige Politik verfolgten. So strebten westfriesische Grafen und Utrechter Bischöfe nach Gebietserweiterungen, flämische Grafen widersetzten sich der französischen Krone. Die Höfe, die sich inzwischen im Deltagebiet gefestigt hatten, stellten ein günstiges Umfeld für die Entwicklung einer mittelniederländischen Schreibkultur dar. Auch die sich entfaltende städtische Kultur kam der Verbreitung von schriftlichen Formen des Mittelniederländischen zugute. Zudem verfassten nach wie vor Geistliche neben lateinischen Texten auch Werke in der Muttersprache. So sind seit Mitte des 12 Jh. umfangreichere mittelniederländische Texte überliefert.

Allmählich erhielt die Volkssprache neben dem Latein als Sprache der Kirche und der Wissenschaft in der sich erneuernden Gesellschaft weitere Anwendungsbereiche. Grössere mittelniederländische Werke dienten u.a. der Vermittlung von Wissen, der Erbauung und der Unterhaltung; erste amtliche Dokumente wurden im 13. Jh. in der Muttersprache verfasst.

Der Ausdruck Middelnederlands (‚Mittelniederländisch‘) ist als Andeutung für Formen des Niederländischen aus der Zeit des späten 12. Jh. bis zum 16. Jh. zu verstehen. Er kann das Niederländische dieser Zeit als Gesamtes oder, je nach Kontext, auch die im Deltagebiet vorhandene dialektische Varietät bezeichnen. Zwar hatte das Mittelniederländische als Verkehrs-, Verwaltungs- und Literatursprache überregionale Geltung, von einer ‚vereinheitlichten‘, standardisierten Form des Niederländischen kann im Mittelalter jedoch nicht die Rede sein.

Verglichen mit dem Altniederländischen fällt das Mittelniederländische u.a. durch die Reduktion der Vokale in unbetonten Silben auf, vgl. mnl. hebben (‚haben‘), anl. hebban oder mnl. voghele (‚Vögel‘) neben voghelen, anl. uogala. Zudem konnten unbetonte Silben wegfallen, vgl. die Synkope im mnl. vogle. Häufig führten diese lautlichen Erneuerungen zu einem Verlust grammatischer Informationen. Da Deklination und Konjugation zu den Sprachelementen zu rechnen sind, die Zusammenhänge zwischen Wörtern beziehungsweise Wortgruppen zum Ausdruck bringen, ist verallgemeinernd festzuhalten, dass Flexionsverlust die Struktur des Niederländischen auch in dieser Epoche in mehreren Hinsichten änderte. So werden Genus und Kasus im Mittelniederländischen nur beschränkt von distinktiven morphologischen Merkmalen markiert. In der Folge setzen Sprecher vermehrt andere sprachliche Mittel ein wie die Wahl einer bestimmten Wortfolge oder die Verwendung von Präpositionen, um syntaktische Zusammenhänge auszudrücken.

Von den zahlreichen lautlichen Erneuerungen im Mittelniederländischen ist die Entwicklung von ger. /χs/ zu /ss/ zu nennen, wo im Dts. /ks/ entstand, vgl. mnl. osse (‚Ochsen‘), anl. Akk. Plur. ohsson, nnl. os. Sodann zählt die Entstehung der Konsonantenverbindung -cht-aus ger. -ft-zu den Eigenarten des Mnl., vgl. mnl. gracht (‚Kanal‘) neben gract, graht oder graft, anl. graft. Weiter kann in Clustern mit Kurzvokal und Dental die Metathese des /r/ auftreten, vgl. mnl. derde (‚dritte‘), anl. dridte, nnl. derde (vgl. HNA 203).

Die Auslautverschärfung, die schon in der Zeit des Altniederländischen einsetzte, betrifft stimmhafte Okklusive und Frikative, die stimmlos wurden, wie die folgenden Beispiele zeigen: (1) /b/ > /p/, vgl. anl. dumba und mnl. domme (‚dumme‘) neben mnl. dompe; (2) /Ь/ > /f/, vgl. anl. 3. Pers. Sing. Prät. gaf neben anl. 3. Pers. Plur. Prät. gavon und mnl. gaf; (3) /d/ > /t/, vgl. anl. anl. [hella]hunt neben anl. Gen. Plur. hundo und mnl. hont (‚Hund‘); (4) /g/ > /k/ und /k/ nach /ŋ/, vgl. anl. ganc neben anl. Nom. Plur. ganga und mnl. ganc (‚das Gehen‘) neben mnl. ganghe; (5) /g/ > /X/, vgl. anl. heilig neben anl. heiligo und mnl. heilech (‚heilig‘). Die alten kurzen stimmlosen Frikative /f/, /s/ und /t/ wurden zudem intervokalisch, inlautend stimmhaft. Dies war der Fall nach sonoren Konsonanten vor Vokal, vgl. hoven (‚Höfe‘) und hof (vgl. HNA 203).

Durch den Erhalt einer grossen Zahl mittelniederländischer Dokumente insbesondere aus dem 13. Jh. ist die Menge der zum ersten Mal überlieferten mittelniederländischen lexikalischen Elemente aus dieser Zeit auffällig umfangreich. Über die Hälfte der erstmalig belegten mittelniederländischen Wörter sind als sog. indogermanische und germanische Erbwörter einzustufen. Diese ‚einheimischen‘ Wörter haben mehrheitlich eine flämische beziehungsweise brabantische Ausprägung, was die vorherrschende Rolle Flanderns und Brabants in der mittelniederländischen Schreibkultur dieser Zeit unterstreicht. Erst im späten Mittelalter gewann die holländische Schreibkultur zunehmend an Bedeutung.

Während in der altniederländischen Periode wohl nur vereinzelte Gebildete Texte in der Muttersprache niederschrieben und lasen, so nahm im mittelniederländischen Zeitalter die Zahl der Teilnehmer an der schriftlichen Kommunikation in der eigenen Schriftsprache erheblich zu. Nur schon aus dem 13. Jh. sind zirka zweitausend mittelniederländische Dokumente überliefert, was, verglichen mit den zirka viertausend Texten jener Zeit, die aus dem bedeutend umfangreicheren deutschen Sprachgebiet stammen, bemerkenswert ist. Troubadours trugen zur Unterhaltung lyrische Werke an den Höfen vor, wie beispielsweise aus der Haager Liederhandschrift hervorgeht. Gelehrte wie Jacob van Maerlant (zirka 1230-zirka 1296) verbreiteten Wissen in mittelniederländischer Sprache über die Natur, so in seinem Der Naturen Bloeme oder Weltgeschichte, vgl. sein Spiegel Historiael (‚Spiegel der Geschichte‘). Nicht nur in Latein, sondern auch in der Muttersprache wurden religiöse Texte verfasst. Van Maerlant dichtete eine Historienbibel, die Rijmbijbel, die Begine Hadewych schrieb um 1240 Visioenen (‚Visionen‘), Briefe und mystische Lyrik, Jan van Ruusbroec (1293–1381) verfasste mystische Prosa. Neben geistlichem Theater führte man später, im 14. Jh. weltliche Theaterstücke wie abele spelen (‚schöne, ernste Theaterstücke‘) oder sotternien (‚Schwänke‘) auf, man sang religiöse Texte in der Muttersprache, weltliche Lieder waren bei der Hochzeit und in der Herberge beliebt, Balladen, die mündlich weitergegeben wurden, boten Zerstreuung. Rederijkerskamers (‚Rhetoriker-Kammern‘), die wie Zünfte organisiert waren, boten den Bürgern die Gelegenheit, wie die Meistersinger Lyrik und Theater herzustellen. Wettbewerbe auf dem Gebiet der Dichtung in der Muttersprache zwischen den Rhetoriker-Kammern wurden im späten Mittelalter zu städtischen Grossveranstaltungen. Für Einführungen in die alt- und mittelniederländische Literatur sei auf Grüttemeier 2006, Van Oostrom 2006, Van Oostrom 2013 und Pleij 2007 verwiesen.

Die im hohen und späten Mittelalter entstandene mittelniederländische Verkehrs-, Verwaltungs- und Literatursprache sollte die Grundlage für die Etablierung des Neuniederländischen in der frühen Neuzeit bilden.

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