Читать книгу Kurdische Märchen und Volkserzählungen - Jemal Nebez - Страница 10

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Der arme Märchenerzähler wusste nicht, wie ihm geschehen war und sagte beschämt: "Ich habe heute Nacht geträumt, dass ein Teufel mich in die Lüfte gehoben hat."

Der Pascha sah immer noch kopfschüttelnd um sich. Nicht lange und man wurde gewahr, dass alle kostbaren Gegenstände aus dem Palast verschwunden waren und dass man in der Küche die Gans gebraten hatte. "Das hat bestimmt auch der Teufel getan!", rief Hama aus. Aber der Pascha erinnerte sich jetzt an den Mann, der von einer Gans geredet hatte und wusste sogleich, dass dieser der Dieb gewesen sein musste.

"Das ist ein Mann! Ein Meister seines Faches!" rief er voller Bewunderung und schickte seine Ausrufer in die Stadt, um in allen Straßen verkünden zu lassen, dass er dem Dieb verzeihen werde, wenn er öffentlich beichte.

Als der Nachtdieb das vernahm, begab er sich zum Pascha, wurde freundlich von ihm empfangen und erzählte ihm sein ganzes Leben, auch die Geschichte von der Frau, die er mit dem Tagesdieb teilen musste. Da sagte der Pascha voller Mitgefühl: "Lasst euch doch beide von dieser schrecklichen Frau scheiden und gebt das Stehlen auf! Wenn ihr Dienste bei mir annehmen wollt, werde ich euch gut bezahlen, damit ihr als ehrliche Menschen leben könnt." Die beiden Diebe überlegten sich diesen Vorschlag und nahmen ihn voller Dankbarkeit für die Güte ihres Herrschers an. Sie versprachen ihm beim Grab ihrer Ahnen, niemals wieder zu stehlen oder zu der schlauen Witwe Gultschin zurückzukehren, und sie haben dieses Versprechen auch treulich gehalten.


Kurdische Märchen und Volkserzählungen

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