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DIE ERSTEN ZIVILISATIONEN

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Der Anbau von Kulturpflanzen förderte erstmals die Produktion planmäßiger Nahrungsmittelüberschüsse, und Agrarsysteme, die eine große Bevölkerung ernähren konnten, waren die Voraussetzung für die Entwicklung von Städten. Auf diese treffen wir zuerst in den fruchtbaren Flusstälern wie dem von Euphrat und Tigris in Mesopotamien, im Niltal in Ägypten und im Industal im heutigen Pakistan. In den Zentralanden entstanden große Tempelhügel entlang den pazifischen Küsten-Flusstälern, an Orten wie dem Supe-Tal (ca. 2500 v. Chr.). Am Gelben Fluss wurde um 1900 v. Chr. Erlitou gegründet, Chinas erste Stadt.

In Mesopotamien entstand um ca. 3500 v. Chr. der Stadtstaat Uruk. Ein wichtiges Merkmal der frühen mesopotamischen Städte waren die heiligen Bezirke mit ihren Stufentempeln. Nicht nur, dass die Priester die sakrale Macht innehatten, die Tempel verwalteten auch einen großen Teil des Landes, sodass ihnen |13|zudem die Aufzeichnung von Produktion und Lagerbeständen oblag.


TERRAKOTTA-FRAGMENT, NIPPUR, CA. 1250 V. CHR. Diese einzigartige Karte der heiligen Stadt Nippur in Mesopotamien datiert auf die Zeit der Kassiten, als die Stadt durch die Anlage von Bewässerungskanälen wiederbelebt wurde. Nippur war am Euphrat gelegen und Zentrum für den Kult des Gottes Enlil, des meist verehrten Gottes im sumerischen Pantheon. Der erste Enlil gewidmete Tempel der Stadt wurde um ca. 2100 v. Chr. errichtet. Die zwei parallelen Linien links auf dem Fragment stellen den Fluss Euphrat dar. Daraus tritt, oben fast in einem rechten Winkel, ein Kanal hervor, der sich in die Stadt hinab windet und dabei das Fragment von oben nach unten halbiert. Parallel zum Fluss und zum Kanal an der Oberseite – und ebenso entlang der Unterseite – finden sich ein Graben und Nippurs Stadtmauern mit sechs oder mehr Toren (in Keilschrift hervorgehoben). Im südwestlichen Quadranten (links unten) gibt es einen Park, rechts von dem sich ein als Ekur bekannter und mit Enlil assoziierter Tempelkomplex befindet. Auf der anderen Seite des Kanals ist der Ekiur verzeichnet, der mit Inanna (Ishtar), Göttin der Fruchtbarkeit, in Verbindung gebracht wird. Zum ersten Mal um 5000 v. Chr. besiedelt, wurde Nippur erst 800 n. Chr. aufgegeben. Zu dieser Zeit war die Stadt Sitz eines christlichen Bischofs geworden – immer noch ein religiöses Zentrum, lange nachdem Enlil dem Gedächtnis entschwunden war.

Bis ungefähr 3300 v. Chr. hatte im prädynastischen Ägypten der Bau von befestigten Städten am Nil begonnen, wobei Nechen (Hierakonpolis) und Naqada zu den ersten zählten. Als das Land um 3100 v. Chr. durch König Narmer, den ersten Pharao, vereinigt wurde, gründete dieser seine Hauptstadt Memphis am Westufer des Nils, unweit des modernen Kairo.

Im Industal wurden um 2500 v. Chr. ummauerte Siedlungen von großen Städten, besonders Harappa und Mohenjo-Daro, abgelöst. Mit einer Ausdehnung von 60 ha hatte letztere eine Bevölkerungszahl von vielleicht 50.000 und zeichnete sich durch eine urbane Infrastruktur in Form eines ausgeklügelten Abwassersystems aus.

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