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HANDEL UND KONFLIKTE

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Aufgrund der großen Bedeutung des Handels für diese frühen urbanen Kulturen entwickelten sich weitreichende Handelsnetze sowohl auf dem Land als auch zur See. Zu diesen gehörten Hafenorte wie Byblos (Libanon, gegründet ca. 3100 v. Chr.), aber auch Dilmun (Bahrain) und Ras’ al-Dschunaiz (Oman), welche eine Verbindung zu den östlichen Seehäfen erlaubten, außerdem die Handelsstädte und Kolonien quer durch das Landesinnere Südasiens, wie Shortugai am Oxus im nördlichen Afghanistan (ca. 2500 v. Chr.).

Konkurrierende Interessen und das Bedürfnis, in Erwartung großräumiger Konflikte Kontrolle und Sicherheit aufrechtzuerhalten, führten zur Befestigung von Siedlungen mittels Mauern. Das erste große vorderasiatische Reich wurde ca. 2300 v. Chr. von Sargon gegründet, der die Stadtstaaten Sumers (südliches Mesopotamien) vereinigte und benachbarte Regionen durch Eroberung hinzugewann. Ein auf die Stadt Ur gründendes Reich sollte folgen.

Durch eine Ringmauer und eine Festung geschützt, war Ur durch Kanäle mit dem Euphrat verbunden. Es folgte das Babylonische Reich Hammurabis (reg. 1790–1750 v. Chr.). Orte wie Babylon trugen dazu bei, dass Städte immer mehr mit Lernen, Kultur, Gesetz und der Beherrschung der Natur durch den Menschen in Verbindung gebracht wurden.

Den frühesten bekannten Nachweis einer Weltkarte finden wir auf einer babylonischen Tontafel von |15|ca. 600 v. Chr. Sie ist auf Mesopotamien zentriert, mit Babylon in Form eines länglichen Rechtecks. Parallele Linien laufen darauf zu und davon weg, sie stellen den Euphrat dar. All diese Symbole sind in einen Kreis einbeschlossen, der den Ozean repräsentiert. Kann man diese Karte als Ausdruck kulturellen Selbstbewusstseins deuten, so ist es vielleicht auch kein Zufall, dass Städte im Zentrum der Aufmerksamkeit von Imperien standen, die auf territoriale Eroberungen aus waren, halfen sie doch, den Einflussbereich der urbanen Kultur auszudehnen, und gaben ein Muster für die erfolgreiche Nachahmung ab.

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LAGE VON STÄDTEN IM NORDIRAK, 11. JHDT. Diese Karte verzeichnet die Flüsse Euphrat und Tigris ebenso wie wichtige Städte, die sich an beiden befinden, darunter Bagdad, Mossul, Rakka, Samisat, Amid, Beled und andere, die einige Tagesreisen entfernt in der als al-Dschazira bekannten Region liegen (ungefähr im nördlichen Irak). Die Karte, ausgeführt im Stil der sogenannten Balkhi-Schule, stammt aus dem Kitab al-Masalik wa-l-Mamalik (Buch der Wege und Provinzen), einem arabischen geografischen Werk, das im 10. Jhdt. von Abu Ishaq Ibrahim al-Istachri erstellt wurde. Die Himmelsrichtungen sind in goldener, winkelförmig angeordneter, kufischer Schrift eingezeichnet. Mit dem Fall Bagdads geriet diese Region 1055 unter die Herrschaft der ursprünglich aus Zentralasien stammenden Seldschuken. 1071 besiegten diese den byzantinischen Kaiser Romanos Diogenes und nahmen 1086 Amid ein, das unter der Kontrolle der kurdischen Dynastie der Marwaniden gestanden hatte. Bis zum 12. Jhdt. hatten die Seldschuken alle alten abbasidischen Territorien wiedervereinigt. Das Kitab hat seinen Ursprung darin, dass der Postdienst der Regierung in Bagdad Überland- und See-Routen beschreiben sollte, welche das Abbasidenreich mit der Welt verbanden, einschließlich der Seewege zu den großen Hafenstädten Indiens, Malaysias, Indonesiens und Chinas.


FRAGMENT DER FORMA URBIS ROMAE, 3. JHDT. N. CHR. Der in Marmor gemeißelte Plan Roms entstand zwischen 203 und 211 (während der Regierungszeit von Septimus Severus, 193–211) und bedeckte eine ganze Wand im Templum Pacis. Letzterer wurde 192 durch Feuer beschädigt; bei diesem Artefakt könnte es sich demnach um die Instandsetzung eines noch älteren Plans handeln. Ungefähr 18 × 13 Meter im Umfang, scheint die Karte aus 150 Marmorplatten in 11 Reihen bestanden zu haben. Der damit verwirklichte Maßstab von 1:240 (in der römischen Kartenerstellung nicht ungewöhnlich) verlieh der Karte ausreichend Detailgenauigkeit, um alle architektonischen Merkmale der Stadt wiederzugeben, von den imposanten Bauten auf den öffentlichen Plätzen – Bäder, Arenen, Gärten sowie das Forum – bis hin zu Straßengeschäften, Innenhöfen, ja sogar Treppenanlagen in den Wohnvierteln der Metropole. Es werden keine politischen Grenzen oder geografischen Merkmale gezeigt – weder der Tiber noch das Pomerium, die heilige Grenze der Stadt. Der Zweck ist unbekannt, aber vermutlich war der Plan nicht für den Gebrauch bestimmt – es fehlen z.B. Beschriftungen wie bei einer Katasterkarte. Es könnte sich durchaus um ein städtisches Prunkstück gehandelt haben, das die Größe Roms in dem Raum, in dem die eigentlichen Aufzeichnungen aus den Landvermessungen aufbewahrt wurden, zur Schau stellen sollte.

Die Steinreliefs des Palasts von Niniveh, der Hauptstadt des Assyrischen Reichs (ca. 950–612 v. Chr.), stellen die Belagerung von Städten dar. Das Babylonische Reich unter Nebukadnezar II. wiederum erstreckte sich bis nach Palästina (wo Jerusalem im Jahr 587 v. Chr. zerstört wurde), nur um 539 v. Chr. durch die Perser erobert zu werden.

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