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Kapitel 1

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Natalia

Der Teufel hatte einen Namen. Cristiano de la Rosa. Aber ab heute würde ich ihn meinen Ehemann nennen.

Die heimelige Kirche, in der ich die Sonntagmorgende in Begleitung meiner Eltern über ein Gebetsbuch gebeugt gesessen hatte, stand still und stumm da. Bis auf das Echo von gebrochenen Versprechungen und zerrissener Spitze. Es war mitten am Tag, Sonnenlicht schien auf die Sitzreihen um uns herum, einzig der dunkle Gang zum Altar wurde von Kerzenlicht beleuchtet.

Mein frischgebackener Ehemann stand vor mir und trug einen eleganten, maßgeschneiderten Anzug. Er wartete darauf, dass ich mir das Hochzeitskleid auszog, damit er seinen Besitzanspruch voll und ganz geltend machen konnte, bevor wir die Kirche verließen.

Cristiano hatte mich zu dieser Heirat gezwungen und der Mann, von dem ich dachte, dass ich den Rest meines Lebens mit ihm verbringen würde, hatte dem zugestimmt. Hatte mich hereingelegt.

„Meine junge Braut ist schüchtern.“ Cristiano lächelte und erfreute sich an der Bezeichnung Braut. Wahrscheinlich, weil er sie mir aufgezwungen hatte. „Aber ich hatte meinem Bruder nur zwei Bedingungen gestellt, um dieses Arrangement rechtsgültig zu machen, und eine davon hast du schon nicht erfüllt.“

Cristiano hatte erwartet, dass ich noch als Jungfrau zu ihm kam. Allerdings hatte mich Diego nicht in diesem Zustand abgeliefert. Die Tragweite dessen war klar. Würde ich die zweite Bedingung auch nicht erfüllen? Ich konnte nicht. Cristiano hatte mir bereits vorgeschlagen einfach zu gehen, aber das hätte seinen Preis. Und die Menschen, die ich liebte, würden dafür bezahlen.

Die Ehe musste vollzogen werden, oder das Maldonado Kartell würde uns alle auslöschen.

„Ich hatte gehofft, unser erstes Mal wäre anders“, sagte ich und suchte nach einem Weg, das unausweichliche Ende zu umgehen. Obwohl er mich auch den Gang herunter hätte zerren können, hatte er mich gefragt, ob ich ihn heirate. Er hatte die Zeremonie respektiert, hatte uns mit dem Seil verbunden, um unseren wenigen Zuschauern eine Show zu liefern. Wenn es noch einen Funken Menschlichkeit in ihm gab, musste ich versuchen ihn zu finden.

„Ich ebenfalls.“ Er legte den Kopf schräg und sein Blick glitt über meine Vorderseite. Als ob ich ein Rätsel wäre, das man lösen musste. „Aber du hast dich dafür entschieden deine Jungfräulichkeit einem anderen zu schenken. Ich war bereit dich mit ins Bett zu nehmen und sanft zu behandeln, aber so wie es aussieht, ist das nicht länger notwendig.“ Er kam einen Schritt auf mich zu. Ein ein Meter achtundneunzig großes Muskelpaket in einem Anzug, und von dunkler Schönheit mit einem klaren, männlichen Duft. „Du bist doch richtig gut zugeritten worden, nicht wahr?“

Ich erschauerte, wobei ich einen Arm aus dem Ärmel des Hochzeitskleides zog. Ich bedauerte, dass die Spitze des Kleides meiner Mutter, das sie an ihrer Hochzeit getragen hatte, ruiniert war.

„Nein“, wisperte ich.

Eine dichte Augenbraue hob sich. „Bitte?“

„Bin ich nicht“, beharrte ich. „Diego und ich haben es nur einmal getan. Er war sanft. Ich bin nicht …“

„Zugeritten?“, schlug er vor. „Wie ein wildes Pferd?“

Ich wendete mich von diesem durchdringenden Blick ab. In seinen schwarzen Augen funkelte es. Um diesen Hochzeitsaltar zu besudeln, um Gott eine Ohrfeige zu erteilen, um Diego zu zwingen meinen Untergang von der anderen Seite der Tür zu ertragen. Das war es, was ich Cristiano verkauft hatte, eingetauscht, um unsere Leben zu retten. Nicht nur meins, sondern auch das meines Vaters, Diegos und jedem anderen der dem Cruz Kartell nahestand. Männer, die meine Familie beschützt hatten, die ihre Familien unter dem Schutz meines Vaters großgezogen hatten, und die geholfen hatte mich nach dem Tod meiner Mutter großzuziehen.

Ich zog den anderen Arm aus dem Ärmel und schob das Kleid herunter, bis es um meine Füße fiel.

Cristiano benetzte sich die Lippen, sein Blick glitt zu meiner elfenbeinfarbenen Unterwäsche, die ich für eine Hochzeitsnacht trug, die ich mit Diego verbringen wollte. Diego und ich hatten miteinander geschlafen, aber heute wäre ich bereit gewesen ihm die Leidenschaft zu schenken, die wir gezwungen waren jahrelang zu unterdrücken.

Wie naiv.

Cristiano senkte den Kopf. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich angenommen es wäre Ehrfurcht.

„Wunderschön.“

Ich verlagerte mein Gewicht von einer Ferse auf die andere. „Du hast mich schon einmal in Unterwäsche gesehen.“

„In deinem Badezimmer, nach dem Brand im Lagerhaus.“ Er nickte. Sein kantiges Kinn spannte sich an. „Ich hatte mir aber nicht erlaubt, dich auf diese Art zu betrachten. Ich habe nur gesehen, was ich nicht haben konnte.“ Seine breite Brust hob sich, als er einatmete und das Kinn hob. „Jetzt sehe ich all das, was ich besitze. Jeden einzelnen Zentimeter von dir, meine Liebste.“

Mein Herz machte einen Satz. Wir waren gerade ein paar Minuten verheiratet und schon tat er so, als wäre ich sein Besitz. „Dass wir verheiratet sind, macht das hier noch lange nicht einvernehmlich.“

„Wie ich zuvor schon sagte, du wirst immer die Wahl haben. Du kannst jetzt sofort die Kirche verlassen und dich in die Arme meines Bruders begeben. Ich würde dich bitten zu bleiben, aber ich würde dich nicht dazu zwingen.“

Während sich Verärgerung über seine Wortwahl in mir breit machte, entgegnete ich: „Aber du würdest es zulassen, dass ein rivalisierendes Kartell seine Rache an Diego nimmt, dafür, dass er sie Geld gekostet hat.“

„Es hat mich sehr viel gekostet, sie zurückzupfeifen. Mehr als Diego jemals zurückzahlen kann.“ Cristiano schüttelte seine Hand aus und rückte seine Armbanduhr aus Stahl zurecht, ohne den Blick von mir zu nehmen. „Aber so lange ich dich habe, ist seine Schuld vergeben, und sie werden weder dir noch irgendjemanden den du liebst ein Haar krümmen.“

Seine soliden Schritte hallten durch die Sitzreihen, während er mich umkreiste und hinter mir zum Stehen kam. Vielleicht würde er mir jetzt die Unterwäsche vom Leib reißen, genau wie mein Kleid. Es war mir egal. Im Gegensatz zu dem Kleid meiner Mutter, war sie wertlos.

Er teilte mein Haar und zog es über meine Schultern. Dann legte er eine Hand auf meinen unbedeckten oberen Rücken. „Bis zu diesem Moment habe ich mir nicht erlaubt, dich zu wollen.“

Ich schluckte trocken. In seiner Stimme lag etwas Neues. Sehnsucht. Verzweiflung. Als wäre das, was ich ihm jetzt bot etwas, das er die ganze Zeit ersehnt hatte. Ich wartete darauf, dass er mich herunterdrückte, mich über eine Sitzbank legte und mich eroberte.

„Wie war er mit dir?“, fragte Cristiano leise. „Hat mein Bruder dich vernichtet, oder hat er diese freudige Aufgabe mir überlassen?“

„Diego war …“ Worte, die den Mann, den ich liebte beschrieben, lagen mir einmal jederzeit auf der Zunge, doch jetzt war es nicht so leicht sie zu finden. Er hatte mich betrogen, aber wie gründlich? Wenn er bereit war, mich gegen sein Leben auszutauschen, wie standen da die Chancen, dass er meine Jungfräulichkeit genommen hatte, weil er wusste, was auf mich zukam?

Das würde er nicht tun.

Das konnte er nicht.

Nur ein Monster würde so handeln, und die de la Rosa Familie hatte davon schon ausreichend. Ich kannte Diego praktisch schon mein ganzes Leben lang. Ich würde doch wissen, wenn er böse wäre. „Er war liebevoll und einfühlsam“, sprach ich weiter. Auch wenn sich Zweifel in die Erinnerung an diese Nacht mischten, ich konnte sie Cristiano nicht sehen lassen. Schwäche zu zeigen war die eine Sache, die ich mir nicht länger in seiner Nähe leisten konnte. „Wenigstens habe ich einmal in meinem Leben Güte kennengelernt und ich werde mir diese Erinnerung immer ins Gedächtnis rufen, wenn ich mit dir zusammen bin.“

Cristiano lachte leise und dunkel, dann legte er seinen Mund an mein Ohr. „Ich freue mich darauf zu sehen, wie du das versuchst. Deine Lippen werden nur ein Wort kennen, wenn ich in dir bin. Meinen Namen. Und du wirst nur eins fühlen, die Lust, die ich dir bereiten werde.“

Ich schloss die Augen, als das Unausweichliche näher rückte. „Bitte, zieh es schnell durch.“

„Niemals.“ Er begann an meiner Schulter. Er schob einen Finger unter den Träger meines BHs. „Man fickt eine Frau wie dich nicht schnell. Wenigstens nicht, bevor ich dich nicht gründlich erforscht habe.“

Seine Unverblümtheit verschlug mir den Atem. Was für eine Folter würde es wohl sein, wenn so ein beherrschter, gefährlicher Mann mich mit ganzer Aufmerksamkeit erforschte? Süß oder grausam? Eine Mischung aus beidem, schätzte ich. Das war allerdings nicht der furchterregendste Teil daran. Dem Tonfall seiner Stimme nach, hatte er vor, dass ich meinen Untergang auch noch genießen würde.

Er schob seine Hände auf meine Schultern. „Bleib“, sagte er und ging weg.

Ich starrte den Gang entlang, zu den Polstern auf dem Boden, auf denen wir gekniet hatten, dahinter die Buntglasfenster mit den Heiligen darauf. Unsere Gute Frau von Guadalupe blickte mich stumm an. Ich hatte ihr noch nicht meinen Brautstrauß gegeben, im Austausch für ihren Segen zu unserer Verbindung. Allerdings verdienten wir ihn auch nicht.

Ein paar der Kerzen waren erloschen. Wahrscheinlich im Aufruhr und der Eile, in der alle das Gebäude verlassen hatten, nachdem Cristiano es angeordnet hatte. Stellte sich Diego gerade vor, wie Cristiano mir die Kleider zerfetzte? Die gnadenlose Art, mit der er mich benutzen würde? Den Eifer, mit dem Cristiano mir versprochen hatte mich zu nehmen, nach unserem ersten Kuss als Eheleute?

Ich hoffte, dass er das tat, und dass jeder einzelne Gedanke Diego quälte.

Nichts, was er durchlitt konnte sich niemals mit meinem Leid messen.

Das hier war seine Schuld.

Cristianos Schritte erklangen wieder und mit einer kaum spürbaren Berührung ging mein BH auf. Er zog ihn aus und warf ihn auf den Boden. Es ging los. Ich erwartete die Berührung seiner rauen Handflächen auf meiner Haut und ich fühlte meinen Pulsschlag in meinem Bauch.

„Ist schnell wirklich das, was du willst? Soll ich hart und schnell über dich herfallen?“ Seine Stimme wurde dunkler vor unverkennbarer Lust. „Oder würdest du es vorziehen, wenn ich es in die Länge zöge? Es dich genießen ließe? Dass du dich danach sehnst? Was wäre schlimmer?“

Trotz der hohen Temperatur in der Kirche erzitterte ich. Wenn ich es genoss, würde ich mich selbst verraten. Ich würde es als ein Verbrechen mir gegenüber empfinden. Doch schon stellten sich meine Brustwarzen auf, kribbelten bei der Erwartung seiner Hände. Mein Körper reagierte immer, wenn er mich berührte. Bei unserem Tanz auf dem Kostümball, und auch bei seinen tastenden Fingern, als er meine Füße nach dem Lagerhausbrand verarztet hatte. Aber egal was für eine Art Magnetismus zwischen uns bestand, ich würde niemals zugeben, dass ich mich danach verzehrte. Und ganz bestimmt würde ich niemals darum bitten.

Was wäre schlimmer? Ich konnte Schmerz, Weigerung und Hass in einem Moment wie diesen nachvollziehen. Aber vom Teufel Lust bereitet zu bekommen und es zu genießen? Das fühlte sich wie die allergrößte Sünde an.

„Bring es hinter uns“, sagte ich.

„Ich frage nur aus Neugier“, sagte er und drückte seine Hand gegen meinen Rücken, führte mich nach vorn. „Es wird den Verlauf der Dinge nicht ändern. Jetzt, mein kleiner Schmetterling, halte dich an der Bankrückenlehne fest.“

Ich holte tief Luft, beugte mich nach vorn und umklammerte die Lehne mit beiden Händen, wobei ich ihm meine Rückseite präsentierte.

„Was für ein Anblick“, sagte er. „Meine Vorstellungskraft geht mit mir durch. Wenn du ganz lieb darum bittest, werde ich dich auf diese Weise irgendwann einmal anal nehmen.“

Reflexartig kniff ich die Pobacken zusammen. Ich wäre naiv, wenn ich denken würde, dass er irgendwelche Grenzen kannte. Aber mein Verstand hatte sich noch nicht zu den verkommenen Details begeben. Er bemühte sich, dass es sich so schmutzig wie möglich anhörte, so anders, als ich je davon gehört hatte.

Bei dem Gedanken, wie er mich vielleicht benutzen und an dieser verbotenen Stelle schänden würde, stockte mir der Atem. Das war genau, was er wollte, mir Angst einjagen. Seiner Gnade auf die möglichst verletzlichste Art und Weise ausgeliefert zu sein, mich ihm zu unterwerfen, fühlte sich an, als fiele ich vor die Füße einer hungrigen Bestie.

Mein Körper beantwortete diesen Gedanken mit einem scharfen, aber sich gut anfühlenden Ziehen irgendwo tief in meinem Inneren.

Oh Gott. Was stimmte nur nicht mit mir?

Vor ein paar Tagen sagte er auf einem Pferderücken zu mir: „Ich vermute, du wirst das Gefühl der Unterwerfung sogar mögen.“

Sollte er damit recht gehabt haben? Vielleicht trug ich die gleiche dunkle Natur in mir, wie er. Eine Sehnsucht dem Willen eines Mannes nachzugeben. Ich war aber kein Tier. Ich würde es mir nicht gestatten es zu genießen, nur weil es irgendein sexuelles Verlangen befriedigte.

Seine erste Berührung war ein Griff um mein Fußgelenk. „Heb das Bein.“

Ich sah hinunter und tat, was er sagte. Er kniete sich hinter mich und hielt ein Stück schwarzen Spitzenstoff in den Händen.

„Was ist das?“, fragte ich.

„Steig ein“, instruierte er mich und wartete ab, bis ich es tat. „Jetzt den anderen Fuß.“

Er stand auf und zog dabei ein langes Kleid über mich. Der Saum fiel mit einer kleinen Schleppe auf den Boden, fast wie bei einem Hochzeitskleid.

„Du ziehst mir etwas an?“

„Bedauerlicherweise.“

„Aber …?“

Er wartete. Ich brachte es nicht über mich, den Satz zu beenden. Er hatte geschworen, mich zu schänden. Warum tat er es nicht?

„Dazu kommen wir noch“, sagte er, offensichtlich in der Lage meine Gedanken zu lesen. „Es gefällt mir, wie deine Gedanken Amok laufen mit all den Dingen, die ich heute mit dir anstellen werde. Meine werden dasselbe tun. Wenn ich letztlich meine Hände auf dich legen werde, habe ich in meiner Fantasie deinen süßen Körper auf jede erdenkliche Weise entehrt.“

Ein weiteres Pochen zwischen meinen Beinen. Diesmal stärker. Um die verräterische Reaktion meines Körpers zunichtezumachen, forderte ich ihn heraus.

„Du hast mir einmal gesagt, dass du es nicht nötig hast, dich einer Frau aufzudrängen.“

„Habe ich auch nicht.“ Er schloss den Reißverschluss des Kleides. „Aber wenn ich mit dir fertig bin, wird jedwedes Quäntchen Unschuld, jedes Fitzelchen des Mädchens, das du einst gewesen bist, nicht mehr da sein. Und das ist eine ziemlich gründliche Entehrung, wenn du mich fragst.“

„Warum würdest du so etwas wollen?“

„Weil du nicht länger jemandes süße, reine, naive Prinzessin bist. Du lebst nicht mehr in deinem Elfenbeinturm. Du besitzt ihn. Du wirst lernen von ihm aus zu herrschen, denn das ist, was es bedeutet eine königliche Calavera zu sein. Und dieses Kleid ist weitaus passender für eine Königin.“

Eine Gänsehaut zog sich über meinen gesamten Körper, bei dieser Androhung, diesem Versprechen, dass ich ab jetzt eine von ihnen war. Eine Calavera. Wie eine Krone verwandelte mich schwarze Spitze von der erwartungsvollen Braut in die First Lady eines Kartells. Die komplizierte Korsage legte sich um meine Brust und meine Taille, und der breite Ausschnitt ging bis zu den Schultern, legte sie beinahe frei.

Von hinten fuhr Cristiano mit den Händen über den Stoff der über meinen Brüsten lag und kam an meiner Taille zum Stillstand.

„Der Gedanke, dass den ganzen Abend lang nichts außer Spitzenstoff zwischen uns sein wird, reicht aus, um mich in den Wahnsinn zu treiben.“ Härte lag in seinen Worten und die Rauheit in seiner Stimme brachte Körperstellen zum Vibrieren, die mich beschämten. „Aber ich will nicht, dass andere Männer sich an dir aufgeilen. Vielleicht sollte ich sie warnen, bevor wir ankommen. Dass ich jedem der seine Blicke zu lang auf dich legt die Augäpfel herausschneiden werde.“

„Was für Männer?“ Meine Atmung ging schneller bei seiner vielsagenden Berührung und dieser detaillierten Androhung. „Wo ankommen?“

„Ich vermute, sie wissen es bereits.“ Fuhr Cristiano mit seinen lauten Überlegungen fort, wobei er seine Hüften gegen meinen unteren Rücken schob und mir sein Verlangen damit deutlich machte. „Nach all den Umständen, die ich mir gemacht habe, um dich zu kriegen und die Opfer, die ich gebracht habe, werden sie nicht infrage stellen, dass das, was mir ist, auch mir gehört.“

Ich war hilflos in seinem Griff. Seine großen Hände griffen fester um meine Taille, seine Erektion lag kraftvoll an meinem Rücken. Konnte eine gewisse Art von Zufriedenheit darin liegen, dass ich mich selbst dem Unausweichlichen auslieferte? Darin mich einem Mann zu unterwerfen, der so stark und selbstsicher war und Dinge mit mir vorhatte? Bei der Art wie er mich herumkommandierte begann mein Herz zu klopfen. Ich vermutete, es lag eine gewisse Schönheit darin, sich in Resignation wiederzufinden.

Doch diese Befriedigung würde ich ihm nicht geben.

Ich konnte es mir nicht leisten mich daran zu erinnern, dass es einmal eine Zeit gab, in der ich mich bei ihm sicher gefühlt hatte. Sogar vor elf Jahren, als verängstigtes kleines Mädchen, das gerade ins Zimmer gekommen war, als Cristiano über dem leblosen Körper meiner Mutter stand. Später hatte ich das seltsame und unerwartete Gefühl von Trost in seinen Armen empfunden. Als er mich in den rabenschwarzen Tunnel heruntergetragen hatte.

„Du behauptest, dass das, was dir gehört, deins ist. Aber ich habe Gerüchte gehört über deine Leute. Wirst du zulassen, dass sie mich anfassen? Mich benutzen? Sag es mir jetzt, damit ich weiß, was ich zu erwarten habe. Gehöre ich dir oder dem Calavera Kartell?“

Er schob seine Hand hoch über meinen Brustkorb. Seine Haut war warm auf meiner und legte sich locker um meinen Hals. „Was auch immer geschehen wird, glaube mir. Du wirst es lieben.“

Nein.

Der Gedanke mehreren Männern zu dienen löste in mir mehr Fluchtinstinkte aus, als alles andere, was bisher passiert war. Und die Andeutung, dass ich es genießen würde? Das war genauso obszön und furchterregend.

„Ich werde dich für jetzt loslassen, denn sonst würde ich dich in Gottes Haus nehmen. Und ich wäre vielleicht nicht in der Lage, vor dem Morgengrauen damit aufzuhören.“

Er ließ ab von mir und ich blieb atemlos und verwirrt zurück. Meine Beine zitterten, während ich mich vorbeugte und meine Sachen aufnahm.

„Lass das alles liegen. Meine Leute werden es entsorgen.“

Ich hob die kostbare elfenbeinfarbene Spitze meines heruntergefallenen Hochzeitskleides auf und fuhr mit dem Fingernagel über den langen Riss darin. „Ich will es mitnehmen.“

„Dort, wo wir hingehen wirst du es nicht benötigen. Max hat deine Koffer schon ins Auto geladen.“

„Es gehörte meiner Mutter“, sagte ich schnell.

Ich sah zu ihm hoch, genau wie vor elf Jahren, als er über ihr stand während sie ausblutete. Über mir stand. Mit Blut an der Hose und einer Waffe in der Hand. Ich erinnerte mich an ihn, als den allerbrutalsten und doch beschützendsten Mann auf der ganzen Welt.

Seine Kraft und Stärke hatten sich seither vervielfacht.

Seine Lippen formten eine Linie, als er sich vorbeugte und mir den Stoff aus den Händen nahm. Nachdem er das Kleid und meinen BH aufgehoben hatte, stellte er sich aufrecht hin.

„Komm.“

„Wo gehen wir hin?“

„Nach Hause.“

Violent Ends - Die Kartell-Königin

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