Читать книгу 109th - Jessica Oheim - Страница 7

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Prolog

„Warum ich?“, krächzte sie, während ihr eine Träne die Wange hinunterlief.

„Es war nicht meine Entscheidung. Dein Vater hat mich gezwungen, das zu tun. Aber es gibt noch einen Grund ...“ Er sah sie an, blickte ihr direkt in die Augen. Sie wollte den Kopf wegdrehen, doch er griff mit einer Hand an ihr Kinn und zwang sie so, ihn anzusehen. „Weil du wunderschön bist. So einzigartig.“ Er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie.

Sie wand sich in seinem Griff, doch sie hatte keine Chance. Er zog den Kuss in die Länge, ignorierte ihre gequälten Versuche, nach Luft zu schnappen, und drückte seine Lippen nur noch unerbittlicher auf ihre. Erst als er selbst genug hatte, löste er sich von ihr. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er ihren ängstlichen und zugleich gequälten Gesichtsausdruck wahrnahm. Er griff an seinen Gürtel und zog das Messer aus der Schnalle. Es war klein, aber wie ein Dolch an beiden Seiten geschärft. Er ließ die Klinge durch seine Hand gleiten und bewunderte sie, ihre Schärfe und ihre Präzision.

Als die junge Frau das Messer erblickte, bemerkte er, dass sich Panik in den Augen seines Opfers spiegelte.

„Hab keine Angst“, wisperte er, während er sich vor sie stellte. „Shhht“, flüsterte er, als sie anfing zu schreien.

Langsam, ganz langsam bohrte er die Spitze des Messers in die Haut ihres wunderschönen Gesichts. Als ein Tropfen Blut ihre Wange hinunterlief, zog er die Klinge nach unten. Er ignorierte ihre Schreie, ihr Wimmern, ihre Tränen. Er machte weiter, arbeitete wie in Trance. Merkte nicht einmal, dass sie ohnmächtig geworden war. Er hörte erst auf, als sein Werk vollendet war. Anschließend wischte er das Messer vorsichtig an seinem Hemd ab, bevor er sich noch einmal nach vorne beugte und auf ihren Atem lauschte. Als er keinen Luftzug mehr an seinem Ohr spürte, musste er unweigerlich lächeln.

Er steckte sein Messer zurück an die Schnalle seines Gürtels. Die Waffe trug er stets bei sich. Sie erinnerte ihn an seinen Verlust und an die Schmerzen, die er erleiden musste. Doch gleichzeitig ließ ihn das Messer an die Rache denken, an die Vergeltung, die er nun üben konnte. Und er würde damit nicht eher aufhören, bis er allen dieselben Schmerzen bereitet hatte, die auch ihm bereitet worden waren.

109th

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